torsten36ger
Ehemaliges Mitglied
Ort: Merseburg
Haustyp: Haus August ohne Keller. Mit 36,5-er Porotonmauerwerk, Viessmann-WP Sole/Wasser, FBH, kontr. Be-u. Entlüftung LWDC 425 , einzüg. Isolierschornstein, privater Bausachverständiger
Stimmung: (Bauen) Mittel - es läuft nicht ganz rund, aber Probleme werden gelöst
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Erstellt: 09.05.07, 19:43 Betreff: Re: Wer von euch hat Statik und Tragwerksplanung zu seinem Haus ausgehändigt bekommen?
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Das Bauamt hatte bei uns nur diverse Tabellenwerte zur Statik/Tragwerk unseres Hauses vorliegen, aber nicht die Zeichnungen vom Reißbrett an sich. In der Baumappe war explizit die komplette Nachreichung der Statik und Tragwerksplanung ans Bauamt vermerkt, da hatten wir schon die Baufreigabe erhalten. Daraufhin bat ich unsere Baubetreuerin die Unterlagen zuzusenden, kamen prompt per E-Mail als pdf-Dateien. Ich habe die Dateien gleich an unseren Bausachverständigen (BSV) weitergegeben. Der hat mittlerweile bei der Durchsicht dreimal festgestellt, dass man bei uns nicht immer nach den Original-Unterlagen der Statik/Tragwerksplanung gearbeitet hat und hat jedes Mal angeraten, vom Statiker/Tragwerksplaner die ausgeführten Arbeiten nachrechnen und für Ok befinden zu lassen. Zweimal haben wir das bereits bestätigt bekommen, war jeweils ok, einmal steht im Moment noch aus. So hat man bei uns anstelle einer Betondecke im EG eine Filigrandecke eingebaut (bessere Erfahrungswerte damit) und dafür einen Träger, der in der Statik vorgeschrieben war, weggelassen. Statt des Trägers liegt nun Profilstahl im Beton, wurde aber vom Tragwerksplaner/Statiker sowie Hersteller der Filigrandecke (Betonwerk) abgesegnet, d.h., man sollte und muss sich das auch auf jeden Fall schriftlich aushändigen lassen. Der Dachstuhl von einer Glauchauer Zimmerei (Sachsen) wurde ziemlich entgegen der Statik/Tragwerksplanung gebaut (siehe meine Homepage Eintrag 4.5.07), die haben gemacht was sie wollen, anderes Material verwendet, andere Sparrenpfettenanker vernagelt bzw. Kleinteile weggelassen. Inzwischen wurde vieles behoben aber komplette Absegnung durch Tragwerksplaner dazu steht noch aus, klären wir morgen mit dem Chef der Zimmerei, dem BL und natürlich unserem BSV, denn der war es immerhin, der es entdeckt hatte, sonst wäre das durchgegangen (mittlerweile alles vom Tragwerksplaner für OK befunden worden). Also liebe Bauherren, lasst die ausgeführten Arbeiten zur Statik und Tragwerksplanung lieber kontrollieren, ob sie auch dem Original entsprechen, unseren BL bspw. hat das nicht interessiert, deswegen rate ich hier erneut einen BSV zur Seite zu nehmen. Was mich dabei sehr stutzig macht ist die Tatsache, dass die Firmen offenbar teilweise machen was sie wollen und wer Divergenzen der ausgeführten Arbeiten mit der Original-Statik/Tragwerk bemerkt, lässt nachrechnen, was ja Mehrkosten bedeutet, denn für das Nachrechnen nimmt der Statiker/Tragwerksplaner auch Geld (zumindestens theoretisch, wir haben nichts zusätzlich dafür bezahlt, aber sicher doch das Gewerk). Wer es aber nicht bemerkt, hat evtl. im Fall der Fälle (bspw. Schaden am Dachstuhl) das Nachsehen, weil Pläne und ausgeführte Arbeiten gar nicht übereinstimmen, zumal das dann auch noch an der Bauaufsichtbehörde vorbeigehen würde, denn der liegen die original Pläne vor. Habe mir übrigens sagen lassen, dass die Bauherrenschaft auch eine sog. Mitwirkungspflicht am Baugeschehen hat, kann man recherchieren im I-Net. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch... ! Aufpassen!
Gruß torsten36ger
Vorsehen ist besser als Nachsehen!
[editiert: 18.05.07, 06:41 von torsten36ger]
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