Ich starte hier mal eine Diskussion über ein ziemlich kontroverses Thema, was mich derzeit ein bisschen beschäftigt.

Was haltet ihr von Lehrmeistern? Seit ihr selbst gerade unter den Fittichen eines Meisters oder geht ihr den Weg lieber alleine? Kann man 'Meistern' trauen - und wenn ja/nein, welche Kriterien müssten gegen sein, damit ihr einem trauen könnt? Wie sieht es aus mit Lehrmeistern auf anderen Ebenen? Welche Lehrmethoden habt ihr - wenn ihr bereits Erfahrung mit Meistern gemacht habt - genossen?

Ich lasse diese Fragen mal hier im Raum stehen - würde mich über rege Meldungen (egal welcher Art) freuen *maldasForumanstubstbevorSandroaufdieIdeekommtesdochzulöschen*g**

Zitat: Silverwheel


*maldasForumanstubstbevorSandroaufdieIdeekommtesdochzulöschen*g**

Mhh, schade, dass es so wenige Meinungen zu diesem Thema zu geben scheint :(. Danke jedoch an diejenigen, die sich zu Wort gemeldet haben. Schade leider aber, dass auch hier eigentlich kaum auf meine Fragen geantwortet wurde :)

@Sikudhani: danke für die Antwort - ich würde mich jedoch freuen, wenn du es ausführen könntest. Warum hältst du nichts davon? Hast du schlechte Erfahrungen gemacht?

Nun, hier meine Meinung dazu - wenn es überhaupt jemanden interessiert.....

Ich kenne viele 'freifliegende' Hexen, Wicce, etc. sowohl real als auch aus dem Netz und sehe immer wieder, dass es den meisten eigentlich um die Ausübung ihres Individualismus geht. Aus diversen Resourcen unterschiedlicher Herkunft wird ein Glaubenssystem zusammengestrickt, das kaum Freiheiten zulässt, auch wenn Freiheit als oberstes Gebot vorgeschoben wird. Mir wurde schon öfters erklärt, dass meine Ansichten Schrott sind, meine Kritik unerwünscht und ich ja sowieso keine Ahnung hätte - meine Freiheiten wurden zu Gunsten des eigenen Konstrukts radikal vernichtet. Es wird auf das Wort 'freifliegend' gepocht und auf 'tu was du willst', auf den freien Willen und den Individualismus - jedoch werden starre Strukturen aus Büchern und Websites unkritisiert angenommen. Im Prinzip jedoch gibt es nicht ein Hexentum sondern tausende, nicht eine Magie sondern tausende Magiesysteme - es wird herumgestümpert und experimentiert, was das Zeug hält - solange man nicht gleich sieht, dass irgendjemanden die Faust in den Magen geboxt wird, weil man nen Zauber gemacht hat, wird über Ursache und Wirkung, Karma und Konsequenz wenige Gedanken verloren. Magie ist Wissenschaft ist out, Magie als Versuch und Irrtum in. Wenn es mal daneben geht, dann war die Methode halt für einen nicht die richtige..... Im Prinzip wird jedoch das Rad immer wieder neu erfunden. Jedoch ist Magie und ihr Nutzen nicht erst durch Gerald Gardner entstanden und durch Aleister Crowley publik gemacht worden. Magische Systeme gibt es schon lange - akribisch genau aufgeschrieben und immer weiter entwickelt. Wie in jeder Wissenschaft führt allein schon die lange Forschungsdauer zu Feinheiten, die das moderne Hexentum (noch) nicht aufweisen kann. Ehrlich gesagt wirkt für mich das derzeit so weit verbreitete (abgespeckte und limitierte) Magiesystem wie das Bachalaureat (?) zum Doktorstudium - nice to have aber eigentlich ziemlich unbrauchbar.

Ausgehend von der obigen Litanei (ein Lob an alle, die bis jetzt durchgehalten haben :)) hat sich mir vor einiger Zeit folgende Frage gestellt - würden wir einen Lehrer (und ich meine jene Wesen, die einen tatsächlich einen Schritt weiterhelfen können und nicht die Scharlatane, die so weit verbreitet sind) tatsächlich erkennen? Wenn jemand auf euch trifft und Ansichten vertritt, die vollkommen nicht in eurer derzeitiges Bild passen, würdet ihr ihn nicht eher ablehnen und nach 5 Minuten wieder vergessen ohne ernsthaft darüber nachzudenken oder mit ihm eine konstruktive (nicht die 'Himmel was redest du für ne Sch...') Diskussion anzufangen? Es heisst - vielzitiert - 'der Lehrer kommt, wenn der Schüler bereit ist'. Doch würde das nicht bedeuten, dass alle freifliegenden bzw. Lehrer-ablehnende entweder a) schon so weit entwickelt sind, dass sie keine brauchen oder b) noch nicht so weit entwickelt sind, als dass sie einen brauchen? Wieso hält sich so vehement das Vorurteil, dass die Tatsache einen Lehrmeister zu haben, sofort mit der Einschränkung der eigenen Freiheit und des eigenen Willens einhergeht - als ob ein Meister seinem Schüler die 'Weisheit' auf's Aug drücken würde unter Androhung ewigen Fegefeuers *Stirnrunzelt*. Ist es nicht genau das Gegenteil, dass ein Meister einem den freien Willen und die Entscheidungsfähigkeit wieder zurückgibt, weil er einem, wenn man in seiner Sicht festgefahren ist und nicht mehr wachsen kann, neue Wege und Optionen zeigt, die man zu seiner Sicht abwägen kann? Wäge - Wage. Wieso wird jedoch einem Buch - auch wenn es noch so abwägig ist - mehr geglaubt, als einem lebenden Menschen? Sind wir wirklich der Meinung, dass ein Meister seines Faches - ganz egal welcher Art - so einfach hergeht und ne Gebrauchsanleitung (In 24 Tagen Wicca - wie in 24 Tagen zum C++-Programmierer) publiziert? Ich denke, es gibt hier einige, die wirklich wissen, was Magie bewirken kann - würdet ihr hergehen und jedem x-Beliebigen ohne vorheriges Prüfen und Wägen und Abschätzen der geistigen Entwicklung und Gesundheit tatsächlich Zugang zur Magie in die Hand geben? Freier Wille? Wie die Atombombe?

Okay, bevor sich alle Gehirnwindungen wegen meines verwirrenden, inkoherenten Ausbruchs verknoten - hier das Resümee:

• Warum sind Bücher glaubhafter als Menschen?
• Würde die eigene Angst, falsch zu liegen, uns nicht davon abhalten einen wahren Meister zu erkennen?
• Muss das Rad neu erfunden werden - in pink, in blau, in grün - damit wir unsere eigene Individualität fördern?

So genug - freue mich auf Rückmeldungen ...

@kayla: Nein, es ist niemand an mich herangetreten Ich weiss auch, dass ich mich in dieser Inkarnation dazu entschlossen hatte, dieses Leben ohne Hilfe durch einen Meister zu bewältigen - jedoch habe ich gelegentlich Kontakt zu meinem Lehrmeister meiner letzten Zyklen auf der Astralebene. Dadurch weiss ich auch, dass man durch Meister Erkenntnisse manchmal schneller gewinnt, als wenn man den 'Stubs' in eine neue Sicht- und Denkweise erst selbst erarbeiten muss.

Hallo Kayla,

Nun, wenn sich sonst niemand findet, dann würde ich mich freuen, ein wenig mit dir zu plauschen :)

1) Ich finde das WWW gerade für diese Diskussionen äusserst unzulänglich - gehen doch 70% unserer Sprache (Körpersprache + Tonfall) verloren. Deshalb zur Klärung - ich bin nicht aufgebracht Wenn es so wirkt, dann nur, weil ich versuche, meine wirren Gedanken aufs 'Papier' zu bringen, so wie sie mir in den Kopf kommen *lach*

2) Wenn jemand, der sich Lehrmeister nennt, sauer reagiert, wenn man nicht seine Ansichten vertritt, nimmt er sich dann nicht damit gleich seinen eigenen Wert? Sorry, aber ein Mensch, der derart unreif reagiert, ist meines Erachtens kein wahrer Meister sondern einer, der nur sein Gedankengut verbreiten will. Ein Lehrmeister kaut dir ja nicht das Wissen vor - so nach dem Motto: hey, ich hab hier 20 Lebenszyklen Wissen, da hast du - sondern hilft dir, deinen Weg zu gehen ohne dir seine Sichtweise aufzudrängen. Und kann ein Buch einen Menschen ersetzen? Die schönen Stunden mit jemand regen Gedankenaustausch zu betreiben bis einem der Kopf raucht? Die Möglichkeit etwas direkt nachzufragen und zu kritisieren? Also ehrlich gesagt geht mir so ein Kontakt schon ziemlich ab - und das WWW ist kein Ersatz für so etwas.

3) Ist aber ein Lehrmeister nicht auch einer, der einem mal völlig kontroverse Ansichten vorhält, auch solche, die wir nicht gewillt sind, anzunehmen, weil sie uns widersprechen? Was ich sagen möchte - manchmal bringt es mir mehr sich mit etwas auseinanderzusetzen, was mir widerstrebt, als das was ich leicht annehmen kann.

4) Du sagst 'früher, als es noch Lehrmeister gab' - ich bin nicht der Meinung, dass es heute keine Lehrmeister mehr gibt, sondern eher, dass sie genauso genau auswählen wie früher. Bei der Menge an Fluff ja auch kein Wunder, oder? Und es war ja auch früher nicht so, dass plötzlich wer vor der Tür stand und meinte 'hey, ich bin dein Lehrmeister' (wenn er das heute machen würde, würden 90 % wahrscheinlich dir Polizei holen oder nen Lachanfall bekommen, mich inklusive ;)). Ich denke eher, dass hinter dem ,wenn der Schüler soweit ist, wird sich der Lehrer finden' steckt, dass man bei unterschiedlichen Reifegraden unterschiedliche Wege geht und andere Orte aufsucht und damit andere Kontakte bekommt, die dem Reifegrad entsprechen - gleich und gleich gesellt sich gern.

5) Zitat: 'z.b. von menschen die dsa wissen alter frauen in büchern dokumentiert haben ' - aber genau das meine ich ja. Heute wird viel unter dem Deckmantel der Antiquität verkauft, was nicht mal 60 Jahre alt ist. Die tatsächlich alten Dokumente durchforstet doch kaum einer der modernen Hexenbuch-Autoren und wenn, dann werden Rezepturen von Hexensalben etc. abgekupfert ohne historischem Rückhalt. 90% der sogenannten Hexenbücher besteht aus widergekäutem Zeug von Gardner, Starhawk und SilverRavenwolf - da ist von ALTEM Wissen nicht mehr viel übrig.

6) Zitat 'Es ist heutzutage gefährlich sich menschen anzuvertrauen die von sich selbst behaupten Lehrmeister zu sein ,denn wenn sie es wären hätten sie es nicht nötig das zu behaupten ' - nun, ich sprach ja auch nicht von denen, die sich gross als Lehrmeister aufspielen. Sondern von denen, denen man begegnet und ohne Zweifel erkennt, dass sie Meister sind. Die Diamanten im Kohlebergwerk ;)

Schade Und ich hatte mich über die Plauderei gerade gefreut *schief* :)

Na ja, ich bezeichne mich nicht als Freiflieger - ich bin leider Solitary aus Notwendigkeit und nicht, weil ich es so möchte :). Meine Versuche, eine Studygroup aufzubauen, sind leider ziemlich fehlgeschlagen, weil die wenigsten bereit sind, sich wirklich mit anderen über diese Themen auseinanderzusetzen. Schade eigentlich.