Als ich am Morgen aufwachte und mich mühsam in meine engen Reitklamotten zwengte, lenkte ein ziemlich ohrenbetäubendes Quitschen und Knacken meine Aufmerksamkeit auf sich. Es hörte sich verdächtig nach Schritten an. Wie eine Katze lag ich auf der Lauer und lugte muksmäusschenstill um die Ecke. "BOA!! Also ich glaubs ja wohl nicht!!!" Vor mir mit ganz unschuldiger Miene und verlegenem Lächeln stand, na dreimal dürft ihr raten! Klar! Wer wohl? "Du alte Mütze!" Mein netter alter Kumpel Richie. Voll und ganz wie er war. Eigentlich wohnte er ja in Stuttgart, nachdem er hatte umziehen müssen und deshalb war ich auch etwas verwundert, ihn hier zu sehen. Erwartungsvoll ging ich auf ihn zu. Und? Was hast du zu deiner Entschuldigung hervorzubringen? Das du hier einfach so bei wildfremden leuten duch die Häuser schleichst?" sagte ich gespielt und empört ernst zu ihm. "Nun ja,... eigentlich wollte ich dich ja damit überraschen, aber wie ich sehe sind deine Ohren noch immer nicht taub. Er grinste mich an."Tja, junge Frau wird auch mal gehzug." Es hieß zwar eigentlich genau andersherrum, aber das ließ ich mir nicht anmerken. Was treibt dich hier in diese öde und verlassene Gegend?" fragte ich ihn. "Ich habe bei meiner Lehrstelle 2 Wochen frei bekommen und habe mir gedacht, das ich mal bei dir für so ungefähr,.. ähhh,.. nun ja.. so ca. ... 2 Wochen vorbei schaue??" schon wieder wurde er verlegen. "Ahhh.. ja! Und du hast nicht ganz zufällig daran gedacht dich hier einzuquartieren?" grinste ich schelmisch."Also wenn du mich schon so fragst.. das wäre echt super!" Nun mussten wir beide aber lachen. Wie in früheren Zeiten. "Ok, also los, hol deine Sachen und schlepp sie in das Zimmer dort vorn. Das nehme ich immer für Gäste. Aber beeil dich bitte, denn ich möchte noch gerne zum Stall, denn ich muss Thunderstorm schließlich heute noch reiten und begrüßen. Er ist mein Pferd. Du kennst ihn ja noch gar nicht stimmts?" "Stimmt." "Das kann sich aber ganz schnell ändern! Wie wäre es, wenn du mit mir zum Stall fährst, da zeige ich dir dann mal was sich alles verändert hat seit du weg warst und dann werde ich dich auch mit Thunderstorm bekannt machen. Einverstanden?" "Einverstanden!" Er nickte. Dann gingen wir zum Auto und fuhren los. Er erzählte mir noch was er alles so in Stuttgart machen würde und das er einen richtigen Job nach seiner Lehre suche. "Hier in der Nähe gibt es eine KFZ-Werkstadt, die noch jemanden sucht. Wie wärs wenn du dich dort mal bewirbst? Also ich mein halt nur so als sicherheit wenn du mit deiner Lehre fertig bist." "Echt? Das wäre ja super! Dann könnte ich auch endlich wieder auf dem guten alten Hof reiten und müsste mir nicht immer irgendein kaff aus der Zeitschrifft herraussuchen." "Ok!" sagte ich erfreut. Kurz darauf stiegen wir aus dem Auto. Ich sah Mali und Gabi am Koppelzaun stehen und grüßte sie. Ich stellte ihnen noch schenell Richie vor und ging dann geradewegs zu Thunderstorms Box. Es war immer einfach wundervoll seinen warmen Atem und seine liebevolle Geborgenheit zu spüren. Während ich es so genoss sah sich Richie ein bisschen in der Stallgasse um. Schließlich nahm ich mir Thunders Halfter, Strick, Putzzeug und Stattelzeug und ging damit zurück zu seinem Stall. Behutsam zog ich ihm das Halfter über die Ohren und schnallte den Strick in den Ring. Dann führte ich ihn aus der Box und band ihn an. Nach einer gründlichen Putzarbeit besah ich ihn mir noch einmal und stellte zufrieden fest, das sein Fell glänzte. Ein kurzes Leckerchen aus meiner hand erfreute ihn besonders und ich musste ihn einfach loben. Nach dieser kleinen Schmuseeinheit nahm ich den Sattel und legte ihn ihm auf, prüfte ob alles an der richtigen Stelle saß und nahm schließlich zufrieden die Trense, um sie ihm ebenfalls anzulegen. Jetzt konnte ich endlich mit ihm in die Halle gehen. Ich hatte vor ihn nachher noch ein paar mal ordentlich duch den Pferdepool schwimmen zu lassen, damit seine Muskeln sich nach der Arbeit entspannnen könnten. Außerdem würde er nachher noch auf die Wiese kommen aber jetzt ließ ich ihn ersteinmal schritt gehen. Nach zehm Minuten ging ich über in einen lockern flotten Trab. Er hatte so schöne schwingende Bewegungen, sodass ich einfach lächeln musste. Die Arbeit begann dann schließlich mit vielen Galoppwechseln, Bahn und Hufschlagfiguren und vielen verschiedenen Übungen. Nach dem Training brachte ich ihn in den Stall zurück und versorgte ihn. Wiederrum ein bisschen später holte ich mir einen Strick und führte ihn in den Pferdepool. Er schnaubte und prustete das wasser durch seine Nüstern. Es schien ihm ordentlich zu gefallen. Na ja. War ja auch klar, er hatte sich ziemlich angestrengt und das Wasser kühlte gut seine Gelenke und Muskeln. Als ich ihn wieder herrausholte und halbwegs trocken gerieben hatte brachte ich ihn noch auf die Wiese, auf der er sogleich wie de Bekloppte abraßte und Bocksprünge vollführte. Schmunzelnt ging ich zum Stall zurück wo Richie schon auf mich wartete. Ich wollte ihm schießlich noch den Hof zeigen, was ich dann auch kurzerhand tat. Er staunte nich schlecht, was wir in der kurzen zeit alles verändert und angebaut hatten. Diesmal begegnete ich auch Gesa und grüßte sie ebenfalls wie Marli und Gabi zuvor. Auch ihr stellte ich Richie vor um mich dann wieder mit ihm auf den Weg zum Auto zu machen. Es war ein schöner Tag gewesen und ich wollte mich mit einer Tasse Kaffee bei mir zu Hause unten auf dem Sofa noch ein bisschen mit Richie zu unterhalten. Am Abend ging ich müde ins Bett. Es war ein schöner Tag gewesen.
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Seht mal unter meinen infos nach, da steht meine signatur. Die hat leider nicht mehr hier rein gepasst, war nämlich zu lang. ;)