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Hornussen

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General Schmid
Experte


Beiträge: 342
Ort: Wydimatt 146

Hobby: Schwingen, Schiessen


New PostErstellt: 15.04.06, 17:38  Betreff: Hornussen  drucken  weiterempfehlen

Hornussen

Hornussen ist eine Schweizer Mannschaftssportart, die hauptsächlich in den Mittellandkantonen Bern, Solothurn und Aargau betrieben wird.

Das Hornussen wird zusammen mit dem Schwingen und dem Steinstossen zu den Schweizer „Nationalsportarten“ gezählt. Ausserhalb der Schweiz wird nur von den beiden deutschen Gesellschaften in Münnerstadt und Grossrinderfeld ein regelmässiger Spielbetrieb durchgeführt (Freundschaftsspiele und Deutsche Gruppenmeisterschaft). Ausserdem leben in Südafrika einige Hornusser, diese nehmen regelmässig an den Interkantonalen Festen und am Eidgenössischen Hornusserfest teil. Die Südafrikaner nennen das Hornussen Swiss Golf.

Das Hornussen verbindet sowohl Elemente des Einzelwettkampfes (Schlagen) mit Elementen des Mannschaftssportes (Abtun) als auch Angriff (Schlagen) und Verteidigung (Abtun). Die Elemente des Angriffs wurden im zwanzigsten Jahrhundert durch diverse Regeländerungen abgeschwächt.

Das Hornussen ist eng mit anderen Schlag- und Fangspielen wie Cricket, Baseball, Knurr and Spell oder Mazza sowie dem Scheibenschlagen in der Alemannischen Fasnacht verwandt.

Begriffe

Gesellschaft 
Mannschaft, bestehend aus mehreren Spielern, wovon (je nach Spielmodus) 16–20 an einem Spiel teilnehmen.
Hornuss/Nouss 
Ursprünglich aus Holz gefertigte Scheibe, welche ins Ries geschlagen wird. Der Begriff „Hornuss“ (von Horn) leitet sich vom Wortstamm Horn (ursprüngliches Material für das Schlagobjekt) ab. Den gleichen Wortstamm haben verschiedene ausgestorbene Spiele wie Hürnen, Hora schlagen, Horniggle, Horranus etc. Die Nouss wird heute aus Kunststoff hergestellt (Spritzguss).
Ries  
Trapezförmiges Spielfeld von ca. 220m Länge. Das Spielfeld beginnt 100m vom Abschlagort (Bockstand) und hat dort eine Breite von 10 Meter, 280m vom Abschlagort ist die Breite 15 Meter. Die Länge des Spielfelds ist vom Spielmodus abhängig.
Stecken  
Ursprünglich Weidenrute mit am Ende befestigtem runden Hartholzklotz (Träf). Heute meist aus Karbonfaser oder Fiberglas gefertigt.
Träf  
Runder Klotz aus gepresstem Hartholz
Bock  
Abschlagrampe aus Aluminium oder Stahl
Schindel 
Abfangschaufel (in der Form ähnlich einer Bäckerschaufel). Wird verwendet um den fliegenden Nouss vor dem Fall auf den Boden zu stoppen.
Streich  
Einzelner Schlag
Nummero  
Nouss der nicht durch Schindel gestoppt wird, sondern innerhalb des Spielfeldes zu Boden kommt. Zählt für die Bewertung der Mannschaftsleistung.
Punkte  
Schlagweite der Streiche über 100 Meter (pro zusätzliche 10 Meter ein Punkt). Wird für Bewertung der Einzelleistung und der Mannschaftsleistung verwendet. Mannschaften der Nationalliga A erzielen in einem Spiel zwischen 1300 und 1100 Punkte, Mannschaften der Nationalliga B zwischen 1200 und 1000 Punkte.
Stärkeklasse
Anhand der Festresultate berechnete Spielstärkeklasse einer Mannschaft. Wird für die Einteilung bei Hornusserfesten verwendet. Nicht zu verwechseln mit der Ligazugehörigkeit (Meisterschaft).

Das Spiel

Spieldauer

Ein Spiel hat keine fix festgelegte Dauer (wie dies z. B. beim Fussball üblich ist). Es werden 2 Umgänge gespielt wobei jede Mannschaft pro Umgang einmal schlägt und einmal abtut. Jeder einzelne Spieler schlägt 4 Streiche (2 pro Umgang). Bei Hornusserfesten ist es üblich, dass 3 Umgänge - an Eidgenössischen Hornusserfesten sogar 4 Umgänge - gespielt werden. Dabei wird der erste Umgang, bei den eidgenössischen Festen die ersten zwei Umgänge, als Anhornussen bezeichnet. Man könnte dies auch als Qualifikation ansehen. Für die verbleibenden Umgänge (den Ausstich) werden die Paarungen dem Anhornussen entsprechend neu eingeteilt.

Das Spielen der 2 Umgänge nimmt ca. 3 Stunden in Anspruch.

Sieg

Es gewinnt die Gesellschaft mit weniger Nummero, d. h. diejenige bei welcher weniger Hornusse unabgetan (ungestoppt) im Spielfeld zu Boden gegangen sind. Herrscht Gleichstand entscheidet das Total der Schlagpunkte, sind auch die Schlagpunkte identisch entscheidet das längste Ries (Ries: Total 1. Streich, Total 2. Streich etc.). Ein Unentschieden als Spielresultat kann somit ausgeschlossen werden.

Zvieri und Wettspiel

Das Zvieri (Brotzeit) nach dem Spiel ist integraler Bestandteil des Spiels. In den Ursprüngen des Spieles oblag die Bezahlung des Zvieri der verlierenden Gesellschaft. Noch heute ist es üblich (und in den Eidgenössischen Statuten festgeschrieben), dass zwischen den Gesellschaften eine Wette über den Spielausgang abgeschlossen werden muss. Der vom Eidgenössischen Verband festgelegte Mindesteinsatz liegt bei 2 CHF pro Spieler. Zwischen den Spielern einer Mannschaft ist es ebenfalls üblich, über die geschlagenen Punkte „ein Bier auszumachen“.

Verletzungen

Die 78 Gramm schwere Nouss trifft mit bis zu 160 km/h im Ries ein. Trotz fehlender Verpflichtung zum Tragen von Schutzausrüstung (Helmpflicht nur für Spieler mit Jahrgang 1984 oder jünger) sind Verletzungen durch direkte Körpertreffer selten. Dies ist unter anderem auch einer veränderten Spielphilosophie zu verdanken: In den Zeiten ohne festes Regelwerk (vor 1900) wurden Körpertreffer häufig höher gewertet als Nummero, später wurden sie zumindest billigend in Kauf genommen. Das absichtliche Schlagen des Nousses in eine flache (den Horizont kaum übersteigende) Flugbahn wurde in der zweiten Hälfte des 20sten Jahrhunderts durch die Einführung der Schussblende (siehe Fotografie) verhindert. Eine weitere Regeländerung strich das Recht auf einen zusätzlichen Schlag nach einem gefallenen Nummero.

Physik

Bei Versuchen der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) wurden die folgenden Werte gemessen:

  • Flugweite des Nouss: Bis 350 Meter
  • Flughöhe des Nouss: Bis 70 Meter
  • Geschwindigkeit bei Abschlag: Bis 300 km/h
  • Geschwindigkeit bei Aufprall: Bis 160 km/h

Geschichte

Die Ursprünge des Hornussens sind nicht geklärt. In der Literatur (Jeremias Gotthelf) sind Hornusserspiele bereits im 19. Jahrhundert beschrieben. Damals war das Hornussen ein spielerischer Wettkampf zwischen Jungbauern im Emmental und wurde hauptsächlich im Herbst auf den abgeernteten Äckern gespielt. Die Regeln wurden jeweils vor Spielbeginn zwischen den Mannschaften vereinbart. Spieleinsatz war ein Zvieri welches die Verlierergesellschaft den Gewinnenden ausrichten musste. Im Anschluss an die Spiele wurden häufig Raufhändel ausgetragen. Dies und die Tatsache, dass die Spiele meist am Sonntag stattfanden (was den Kirchgang tangierte) führte zu einigen Verbotsversuchen durch die Obrigkeit.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts setzte auch beim Hornussen die Vereinsbildung und Reglementierung ein. 1902 wurde der Nationale Dachverband (Eidgenössischer Hornusserverband) gegründet. Der Eidgenössische Verband und seine Regionalen Unterverbände organisieren die Meisterschaft der Nationalliga A und B sowie der restlichen 5 Ligen, das alle 3 Jahre stattfindende Eidgenössische Hornusserfest, das Hornussen am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest sowie die jährlich stattfindenden Unterverbands- und Interkantonalen Feste.

Aberglaube und Etikette

  • Unter Hornussern ist der Aberglaube verbreitet, dass das Töten von Hornissen, in einem Jahr in welchem ein Eidgenössisches Hornusserfest stattfindet, Unglück bringt.
  • Es gilt als unpassend, dass die schlagende Mannschaft nach dem Fallen eines Nummero jubelt.

Quelle:Wikipedia








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Dumm ist der der dummes tut



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