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Destiny

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Raja
Enyo Ker
Administrator

Beiträge: 168



New PostErstellt: 22.12.04, 13:53  Betreff: Re: Destiny  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Raja ging weiter nach rechts den Gang lang, aber sie konnte es nicht unterdrücken sich umzudrehen, um UnknownD noch hinterher zuschauen. Und so blieb sie einfach stehen und sah ihm nach, er schien von irgendwas sehr beschäftigt zu sein.
„Ob er über den kommenden Kampf nachdachte?“
Sie musste lächeln: „Passen würde es zu ihm. Dabei musste er sich wohl gar nicht so viele Gedanken machen. Er würde es schon schaffen, immerhin ging es doch hier nur gegen normale Menschen, für einen guten Schwarzmagier, wie er es nun mal war, auch wenn er es sich kaum eingestand, sollte das doch kein Problem sein. Doch da verschwand er schon um die nächste Ecke und sie stand allein auf dem Gang. Doch wie sollte sie selbst es schaffen, war sie doch die letzte Zeit nur meist das schwache, kleine Mädchen neben Unky.“
Dabei merke sie, dass sie zitterte. „Ach Unsinn jetzt Mädel, nun besinn dich mal auf früher, das waren genauso Krieger mit denen du es zu tun hattest.“
Sie lehnte sich an die Wand und schloss kurz die Augen, um sich zu erinnern. „Der beste Kämpfer, Reiter, Spion, Killer und Meuchelmörder in der ganzen Armee in Königreich ihres Vaters“ Sie war damals stolz gewesen diese ganzen Titel zu haben, ersten hatte sie diese schon mit 12 gehabt und zweitens obwohl sie ein Mädchen war. Trotzdem kam sie sich neben UnknownD meist schwächer vor.
„Nun gut die letzte Zeit hast du aber auch kaum was davon benutzt, sondern dich kleiner gemacht als du bist. Wieso eigentlich?“
Ein Gedanke, durchzuckte sie, für den sie sich kurz darauf wieder selbst tadelte: „Hatte sie etwa beschützt werden wollen?“ Wobei ganz so unwahrscheinlich kam ihr das gar nicht vor. „Egal, schieb das jetzt zur Seite Mädchen. Du kannst es immer noch, also benutz es auch...“ Eine Männerstimme riss sie aus ihren Gedanken: ein Mann, anscheinend eine Wache, kam auf sie zu: „Mädchen was machst du da?“ rief er von weitem und wiederholte es, als er sich drohend vor ihr aufgebaut hatte. Sie sah ihn unschuldig an: „Mir die Schuhe binden“ und ging in die Hocke.
Sie griff an ihren Knöchel und zog ihr Messer und schnellte blitzschnell hoch. Das Messer traf den Mann in die Bauchgegend und der Mann klappte nach vorne, wo ihn Rajas Knie im Gesicht traf, damit er nicht schrie. Sie lies ihn achtlos zur Seite fallen und zog ihr Messer wieder.
Böse lächelnd sah sie auf ihn hinab. „Na also geht doch noch. Trotzdem hab ich keinen Bock mich so durchzukämpfen. Machen wir das lieber etwas geschickter.“
Zielstrebig ging sie den Gang weiter, als ob sie dort hingehörte und schaute in jedes der Zimmer, welche sich von dem großen Gang abzweigten. „Mist, das sind immer nur Schlafgemächer.“ Hier würde sie nie was zu Essen finden. Da hörte sie Schritte auf dem Gang. Sie schlüpfte schnell in ein Bett in diesem unbeleuchteten Raum und zog die Decke möglichst hoch.
Während sie abwartete, was passiert, schweiften ihre Gedanken aber doch wieder ab und sie musste trotz allem grinsen, wenn sie sich vorstellte, wie es jetzt mit Unky wäre:
„Raja, sag mal wieso durchsuchst du jedes Zimmer?“
„Ich suche Essen.“
„Du tust waaaaaas?“
„Essen suchen.“
„Ahja, wieder eine deiner verrückten Ideen? “
„Jups.“
Sie musste sich beherrschen nicht laut loszulachen, als sie daran dachte, wie er hier die Augen verdreht hätte.
Da kam auch schon jemand in das Zimmer, schaute nur kurz herein und ging wieder.
„Trottel. Die Sicherheitsbedingung hier sind einfach nur lächerlich“
Sie blieb noch eine Weile im Bett liegen und begann dann das Zimmer zu durchsuchen, dabei fand sie doch einiges, das sie verwenden konnte. Eine Schale aus Ton, die sie doch mit einigen versteckten Essensvorräten füllte.
Dann trat sie wieder auf den Gang und ging mit der Schale im Arm den Gang wie selbstverständlich weiter. Nach nicht allzu langer Zeit, traf sie, wie ja vorauszusehen, auf einige Wachen, welche sie ansprachen:
„Was machst du hier Mädchen?“
„Ich soll dem Chef noch was zu Essen bringen.“
„Was? Um die Uhrzeit?“
„Hmm.“ Sie zuckte die Schultern, drehte sich dann kurz um, sah den Gang lang und drehte sich zurück und rollte mit den Augen.
Die Wachen fingen an zu lachen, bis eine zu ihr sagte:
„Na dann viel Spaß mit den hohen Herrschaften, die auch denken, dass sie uns zu jeder Uhrzeit scheuchen können.“
„Danke“, sagte sie in einen leicht gequälten Ton und ging weiter.
Innerlich musste sie grinsen: „Es funktionierte doch immer wieder die einfachen Wachen gegen ihre Obrigkeit auszuspielen.“
Trotzdem machte sie sich eher weniger Hoffnungen, dass es so bis zum Ende gut gehen sollte, na ja zumindest war so klar, dass sie sich auf dem richtigen Weg befand.
Jetzt hatte sie die Chance sich die Gänge mal etwas näher anzusehen, wozu sie sonst nie die Zeit und Muße gehabt hatte. Es waren lange schmale, aber doch relativ hohe Räume, die mit roten Vorhängen verhangen waren, um das rohe Mauerwerk zu verstecken. Der Boden bestand aus dunklen Marmorplatten und dafür dass das alles unter der Erde lag, waren die Gänge ziemlich hoch und liefen oben zu einer Spitze zusammen, wie man sie aus gotischen Kirchen kennt.
Doch lange konnte sie sich diesen Betrachtungen nicht hingeben, denn sie sollte Recht behalten mit ihrer schlechten Vorahnung. Schon an der nächsten Wache bekam sie Probleme:
"Hey Mädchen wo willst du hin?"
Und sie gab wieder die gleiche Antwort wie vorhin: "Dem Chef noch was zu Essen bringen."
"Dem Chef?" fragte er ungläubig.
Sie gab trotzig zurück: "Ja dem Chef."
"Tja weist du, hübsche Idee, aber sollte ein Spion nicht wissen, wann er es mit einem Anführer oder einer Anführerin zu tun hat."
"Ah so ein Mist", dachte Raja. "Nein, nein, nein verdammt." Sie duckte sich etwas.
"So nun sei schön artig Kleines und wehr dich nicht, ja?"
Sie sackte in sich zusammen und begann zu schluchzen: "Bitte, bitte tut mir nichts, ich wollte das gar nicht."
"Och wie herzallerliebst", sagte er spöttisch.
Doch dieser kurze Moment der Unaufmerksamkeit reichte Raja. Sie griff zu ihrem Messer und sprang ihn damit an: "Ja, nicht? Kann ich doch schön spielen, oder?"
Sie stach zu, doch dieser Gegner sollte nicht so leicht werden. Dabei hatte sie nicht auf ihre Deckung geachtet, da bis jetzt jeder gleich umgekippt war.
Er stieß sie weg und sie landete auf dem Boden. Er Zog sein Schwert und rannte auf sie zu, doch als er einfach nur mit aller Gewalt dahin schlug, wo sie lag rollte sie sich zu Seite. Momentan war Raja unbewaffnet, ihr Messer lag dort, wo sie zugestochen hatte. Sollte sie zu ihrem Messer rennen oder den Mann lieber unbewaffnet angreifen? Sie entschied sic für Letzteres, auch wenn sie selbst nicht sagen konnte, warum genau und sprang auf ihn zu.

Ihre zur Faust geballte Hand traf ihn an der Wange und gleichzeitig trat sie noch einfach auf das los, was sie gerade erwischen konnte. Als der Mann in sich zusammensackte, tippte sie, dass sie das Knie oder das Schienbein erwischt hatte. „Pah, war der einfach“, dachte sie sich und wandte sich ab, um ihr Messer zu holen.
„Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaahhhhhhhhh.“ Raja schrie gellend auf, als sie an sich hinunter blickte, sah sie, dass der Mann noch genug Kraft gehabt hatte, ihr sein Schwert in die Wade zu schleudern.
Sie lief so schnell sie konnte mit den pochenden Schmerzen im Bein zu ihrem Messer und stürzte sich auf den Mann. Dieser schrie zu schnell auf, als dass sie etwas dagegen hätte unternehmen können. „Und nun?“ Das hatte sicher alle anderen Wachen in der Gegend alarmiert.
„Tja Mädel, dann musst du jetzt wohl doch beweisen, dass du kämpfen kannst.“, sagte sie leise zu sich selbst, während sie diesen Mantel abwarf und sich mit einem abgerissenen Stück davon die Wade verband. Dann nahm sie sich noch das Schwert des Mannes und rannte den Gang so schnell weiter, wie sie konnte. Dabei rannte sie nach einem Rechtwinkligen Knick des Ganges direkt auf eine große schwere Holztür zu.
Je näher sie der Tür kam, desto deutlicher nahm sie den Geruch von Blut und die Vorahnung von Tod wahr. Und zu ihrer eigenen Bestürzung stellte sie fest, dass es ihr gefiel. Sie freute sich auf den bevorstehenden Kampf, an dem sie all das auslassen konnte, was sich in den letzten Wochen angestaut hatte: die Wut auf ihren Bruder hier mit zu machen, das Entsetzen über die dahin gemetzelten Menschen, die Wunden und Schmerzen, die ihr zugefügt worden und vor allem all das, was Unky zugefügt worden war. Sollte sie denjenigen finden, der der Grund für all war, sie würde ihn wohl mit Freude töten.
Als sie an der Tür ankam, stieß sie diese auf, da sie zum Glück nicht verschlossen war.

Sie konnte froh sein, dass ihr in diesem Moment niemand in die Augen sah, sonst hätte er dieses unheimliche, noch versteckte rote Flackern gesehen, was sicherlich so gut wie jedem Angst einflößt.

Als sie in den Raum kam, verschlug es ihr die Sprache, das waren immerhin bestimmt 40 Mann, die sie da vor sich hatte, na du liebes bisschen, das konnte ja heiter werden.

Die ersten 5 zogen ihre Waffen und stürmten schon auf sie zu. Sie wich, kurz bevor sie sie mit ihren Schwertschlägen erwischten, zur Seite aus und streckte mit den Schwert der toten Wache auch schon einen nieder, indem sie das Schwert längs zur Seite abstreckte und er direkt in die lange Seite des Schwertes rannte. Als sie das Schwert dann zog, konnte sie damit noch einen von hinten erstechen, der an ihr vorbei gerannt war. Jetzt blieben allerdings die restlichen Soldaten auch nicht mehr so friedlich stehen sondern mischten sich, ihre Waffen ziehend, mit in den Kampf ein.
Raja war das schon egal, der Geschmack von Blut auf der Zunge, ihre blutverschmierten Sachen und ihr blutverschmierter Körper, die Schreie der tödlich Verwundeten, das Geräusch der Waffen und die wütenden Schreie der Angreifer, das alles elektrisierte sie. Es machte ihr Spaß hier zu kämpfen, es war als ob sie nur für den Kampf geboren war. Jetzt erinnerte sie sich, sie kannte dieses Gefühl von früher, immer wenn sie gekämpft hatte, war es aufgekommen. Seit sie von Zuhause weggelaufen war, hatte sie sich nicht mehr so gefühlt. Sie hatte vergessen und verdrängt, dass es dieses Gefühl je gegeben hatte, doch jetzt war es stärker denn je zuvor. Sie war sic ganz sicher mit diesen paar Leuten hier würde sie spielend fertig werden.

Raja merkte gar nicht, dass einige auch ohne Kampf vor ihr zurückschreckten, was wohl an ihren jetzt feuerroten Augen lag.

Während Raja diesen Gedanken nachhing, war sie von den Angreifern in die Ecke gedrängt worden, doch das störte sie wenig.

„Gib auf Mädchen.“, sagte eine der Wachen zu ihr. Statt einer Antwort sprang Raja nur hoch und dann mitten in die Menge, wobei sie schon mit einigen Tritten in der Luft 2 Mann niederstreckte. Sie landete mit den Füßen auf dem Rücken eines anderen, dem sie dann den Fuß ins Genick legte und ihr Gewicht auf dieses Bein verlagerte, daraufhin beendete ein hässlich knackendes Geräusch sein Leben.
Nun stürmten die Männer aus allen Richtungen auf sie ein, da sie ja genau in der Mitte von all dem stand. Sie schlug mit dem Schwert in der einen und dem Messer in der anderen Hand um sich so gut sie konnte und langsam bildete sich auch ein kleiner Wall aus toten Körpern um sie. Dass sie dabei auch nicht gerade wenig abbekam, merkte sie an den immer zahlreicher werdenden warmen Flüssigkeitsströmen, die über ihren Körper liefen.
Doch sie blieb einfach dort stehen und schlug um sich, so gut sie konnte.
Als aus einer Richtung 2 Mann hintereinander auf sie zugerannt kamen, rammte sie beiden hintereinander das Schwert durch den Bauch. Damit war allerdings das Schwert verloren, da sie es nicht schaffte es wieder schnell genug rauszuziehen.
Nun war sie wenigstens wieder beweglich, sie schlug noch ein paar Mal mit dem Messer schnell in alle Richtungen und duckte sich dabei gegen ankommende Schwertschläge. Da zielte einer auf ihre Beine: „Nein Freunde, nicht noch mal mit den gleichen Tricks.“ Sie sprang ab und machte einen Salto in der Luft bei dem sie sich auf den Köpfen von Leuten abstützte und diese dadurch schmerzhaft zusammenkrachten, die Leute zu denen sie gehörten, sanken bewusstlos zu Boden. So stand Raja hinter dem Ring aus Menschen und hörte an dem Getümmel, wie einige zusammenstießen als sie in die Mitte stürmten und sich gegenseitig verletzten.


[editiert: 24.12.04, 00:00 von Raja]
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Raja
Enyo Ker
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New PostErstellt: 24.12.04, 00:00  Betreff: Re: Destiny  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Sie stieß dem nächsten, der auf sie zurannte das Messer genau ins Herz und ein heftiger Schwall Blut spritze durch den Raum als sie wieder zog.
Mit einem ironischen Unterton für den sie sich zu anderen Zeiten sicher selbst verachtet hätte, dachte Raja: „Der spritzt aber auch nicht schlecht“, als sie dem Nächsten die Kehle durchtrennte.
Im Hintergrund konnte sie sehen, wie einige der Wachen durch die Tür flüchteten, durch die sie selbst gekommen war.
Als sie nach dem Mann stach der darauf heranrannte, sah sie, dass er eine Lederrüstung trug, sie würde es also hier nicht so leicht haben. Raja holte kräftig aus und stieß dann mit aller Kraft zu, der Mann fiel durch die Wucht des Schlages zu Boden und blieb da auch regungslos liegen, allerdings war die Wucht des Schlages so groß gewesen, dass sie ihr Messer nicht mehr halten konnte und es im hohen Bogen davon flog und viel zu weit weg von ihr landete.
Jetzt war sie also ganz waffenlos gegen die angreifenden Männer. „Unky hätte sich jetzt mit seiner Schwarzmagie wehren können“, dachte sie bei sich, „doch sie selbst... Was sollte sie denn jetzt tun?“ Sie spürte jetzt die Schmerzen durch die Wunden überall auf ihren Armen und ihren Beinen, welche sie gleich wieder in Wut verfallen ließen. Sie gab sich dieser Wut einfach hin:

„Kommt nur her, nur weil ich keine Waffe mehr habe, bin ich nicht wehrlos.“

Einige Männer kamen auf Raja zu, ein Teil siegessicher, der andere leicht zögern. Sie duckte sich und sprang, doch diesmal nicht allzu hoch, sondern sie sprang dem ersten direkt ins Gesicht, dieser ging zu Boden und sie hockte nun auf ihm, als die Männer wieder auf sie zukamen, sah sie aus wie ein verwundetes Raubtier und genauso benahm sie sich auch:
Sie schnellte wieder hoch und auf den ersten zu, welcher ihre Faust ins Gesicht bekam und darauf hin auch zu Boden ging.

Dann begann Raja in eine weitere noch viel heftigere Welle dieser Freude am Kampf aufzusteigen, der Geruch von Blut brachte sie förmlich in einen Rausch.

In die Geräusche des Kampfes mischte sich jetzt Rajas bösartige Lache und kurz darauf ihre Stimme: „Ihr Würmer denkt, also ihr könnt mir gefährlich werden? Menschen sind so lächerlich in ihrer unendlichen Arroganz. “
Sie hob ihren Unterarm etwas und über ihrer Handfläche entstand ein kleiner Feuerball. Sie streckte damit noch drei weitere nieder indem sie diesen Feuerball einfach aus der Ahnd schleuderte. Die überraschten Männer hatten überhaupt keine Chance, als er sich durch ihre Brust fraß. Eine riesige Fontäne spritzte aus ihrem Körper und besudelte den geschundenen Boden noch weiter. Der hässliche Geruch von verschmortem Fleisch lag jetzt schon schwer über dem ganzen Saal.
Wieder flüchteten einige mehr und einigen davon schickte Raja noch ihren Feuerball hinterher, sie fielen getroffen zurück und der gerade mal 20 cm große Feuerball kehrte wieder zu Rajas Hand zurück über der er ca. 10 cm hoch schwebte.
Nun stand nur noch eine kleine Gruppe von Soldaten vor ihr, alle bis auf einen erledigte ihr Feuerball und darauf hinderte der Feuerball den Letzen am Weglaufen. Sie konnte die Bewegung des Balles allein durch ihre Gedanken frei steuern, dafür hatte sie sich selbst nicht mehr unter Kontrolle, es war als ob irgendetwas, das tief in ihr geschlafen hatte nun erwachte und nun die Kontrolle über sie übernahm.
Sie ging langsam auf dem letzten Soldaten zu und verzog ihr Gesicht zu einem höhnischen Grinsen.
Als sie direkt vor dem Mann stand, konnte dieser sich nicht einmal mehr wehren, sondern stand einfach nur da, zitternd wie Espenlaub. Sie hob ihre andere Hand, öffnete sie und hielt die Handfläche auf ihr Messer gerichtet, was etwa 5 Meter von ihr weg lag.
Es schoss darauf in ihre Hand zurück und kaum, dass sie die Faust um den Griff geschlossen hatte, verwandelte es sich in einen langen Speer.
Mit einer flinken Drehung in der Hand richtete sie den Speer auf den Mann vor ihr und stieß zu.
Er knickte nach hinten, blieb allerdings halb nach hinten gebeugt in der Luft hängen, da er durch den Speer in seiner Brust gehalten wurde.
Raja trat noch einen weiteren Schritt auf den Mann und fuhr ihm mit der Ahnd über die Brust. Sie zog ihre Hand zurück und sah auf das Blut an ihr, dann führte sie ihre Hand zum Gesicht und leckte einmal genüsslich über die ganze Handinnenfläche.

Nun war sie ganz allein in dem Raum und sah sich um, all die Leichen auf dem Boden, all das Blut. Die ganzen Menschen, die sie getötet hatte.
Raja schrie auf: „Nein.“ Sie wurde leiser und begann zu schluchzen: „Was hab ich getan? Das bin doch nicht wirklich ich, oder?“ Nun schrie sie wieder: „Oder etwa doch? Neeeeeeeeinnn.“
Ihr wurde schwarz vor Augen und sie fiel ohnmächtig zur Seite.

Als sie wieder erwachte, lag sie in ihrem eigenen Blut und dem der getöteten Soldaten.
Langsam setzte sie sich auf. Ihr Messer steckte neben ihr, noch in dem Brustkorb der letzten Wache. Sie zog es heraus und sah es sich an: Das war ihr Messer, es sah genauso aus, wie immer. Kein Speer.

Langsam stand sie auf und sah sich noch einmal im Raum um, was sie sah gefiel ihr zwar nicht, aber im Endeffekt war es unabwendbar, dass diese Menschen sterben mussten, und da fielen ihre zugegebenermaßen rauen Methoden wohl nicht allzu sehr ins Gewicht.
Sie rief sich das verwüstete Dorf ins Gedächtnis und damit, das was diese Leute hier täglich taten, nein die Menschen die Ursache waren für all das Leid und Elend hatten nicht allzu viel Mitleid verdient.
Nun dann wollte sie jetzt doch mal den Anführer finden, bevor die Flüchtlinge von vorhin mit Verstärkung wieder kamen.
Sie stieg sorgfältig über die Leichen, da es sie ekelte auf diese zu treten und näherte sich dabei einer Tür die genau gegenüber derjenigen lag, durch die sie gekommen war. Es war die einzigste weitere Tür in diesem Raum, sodass die Wahl nicht schwer fiel.
Als sie versuchte die Tür aufzudrücken, gab sie auch willig nach und Raja drückte sich leise durch . Sie wollte nicht alles aufschrecken, was hier drin lebte, obwohl sie das wahrscheinlich durch den Kampflärm schon lange getan hatte. Hier drin sah es aus, wie in einem typischen Thronsaal. Ein roter Teppich führte zu einer Treppe auf deren höchster Stufe ein Thron stand, der mit rotem Brokat überdacht war.
Nur wenige Fackeln beleuchteten den Raum, dadurch wirkte alles in dem Raum nur schemenhaft, sie sah sich um:
„Gut keine weiteren Wachen“, dachte sie bei sich. „Nur diese Gestalt auf dem Thron.“ Soweit Raja das beurteilen konnte, wirkte die Gestalt zierlich auf sie. Das passte dazu, dass die eine Wache meinte, es handele sich um eine Frau.
Raja stand immer noch an der Tür, als sich die Frau etwas aufsetzte und begann zu sprechen: „ihr habt es also wirklich bis hier her geschafft, ich weis nicht wie viele ihr wart, aber doch eine beachtliche Leistung.“ Raja kannte diese Stimme, sie war ihr so vertraut, aber sie kam nicht darauf, zu wem sie gehörte. Später sagte sie sich, dass sie es wahrscheinlich einfach nicht erkennen wollte. „Also was wollt ihr? Mich töten? Nur zu. Die Maridia tötet ihr dadurch nicht.“ Die Stimme hatte selbstsicher trotz des nahenden Todes, als Raja mit gezückten Messer auf den Thron langsam zuging. Doch als Raja jetzt in den ersten Lichtkegel tat, erstarb die Stimme zu einem hysterischen Flüstern: „Delawara.“ Nun erkannte auch Raja sie wieder, wie hatte sie da nur vergessen können, ungläubig und verzweifelnd fragte sie: „Mutter? Du auch? Was machst du hier?“
Die Stimme ihrer Adoptivmutter wurde wieder hart: „Du weist genau, dass ich nicht deine leibliche Mutter bin. Was ich hier tue? Ich habe die Maridia wieder aufgebaut nach ihrer Zerstörung, natürlich nur im Hintergrund, aber so eine Organisation brauchte Geld und so konnte ich gut bestimmen, was mit der Maridia passiert.“ „Aber warum? Warum tust du das, wieso quält ihr all die Menschen?“ Raja konnte sich kaum auf den Beinen halten, bei dem Gefühlchaos, das in ihr tobte: da war Wut auf ihre Mutter, Überraschung, Unglauben, Fassungslosigkeit, aber vor allem war sie angefüllt von grenzenloser Enttäuschung über die Frau die sie bis zu ihrem 14 Geburtstag großgezogen hatte.
„Warum? Du, gerade du fragst noch nach dem Grund?...Du alleine bist der Grund dafür.“
„Ich? Was soll das heißen?“
„Seid du 4 warst war klar, dass du kein normaler Mensch warst und ich begann dich für das was du getan hattest zu hassen. Ich hätte dich am liebsten sofort erstochen, doch das ließ dein Adoptivvater nicht zu, im Gegenteil er zog dich so gut er konnte groß. Dann habe ich es geschafft 10 Jahre neben dir zu leben, als wäre nichts gewesen, doch innerlich wuchs mein Zorn immer weiter, bis ich es nicht mehr aushielt und vom Schloss fortging, hierher um die Maridia mit zu leiten, diese Maridia, einzig zu dem Zweck gegründet dich einmal zu töten.“
Rajas Gedanken rasten, sie konnte einfach nicht glauben, was sie da hörte und so fragte sie:
„Aber was? Was habe ich getan, das das hier alles rechtfertigt?“
„Erzähl mir nicht, dass du alles vergessen hast. Oder erinnerst du dich etwa nicht?“
„Nein ich erinnere mich nicht.“
Die Stimme ihrer Mutter wurde schneidend: „Vergisst man seinen ersten Mord etwa so schnell unter all den anderen?“
Raja war jetzt wirklich mehr als verwirrt, sie war sich keiner Schuld bewusst, sie hatte nie etwas in die Richtung gehört: „Meinen ersten Mord? Was...?“
Doch dann brach die Erinnerung wie eine Flutwelle, die sie zu ersticken drohte über sie herein:
Ihre Vision! Und auf einmal sah sie die ganze Wahrheit vor sich:

Ihre Mutter, die jetzt vor ihr stand, war doch endlich schwanger geworden und hatte einen gesunden Jungen zur Welt gebracht. Doch ab da war Raja nur noch ein unliebsamer Störenfried für sie, sie wurde von ihrer Mutter bei jeder Gelegenheit erniedrigt und geschlagen und Schuld daran war dieses Balg. Sie erinnerte sich an all die Wut, die sich in ihr gestaut hatte, als sie schließendlich in das Schlafzimmer des Kleinen eindrang. Als sie an der Wiege stand, hatte sie ihre Hand erhoben und ein Feuerball schwebte in dieser und dann erinnerte sie sich, wie ihre Mutter durch die andere Tür herein gelaufen kam und ihr hinter der Wiege gegenüber stand. Sie schrie sie damals an:
„Hör auf, ich lasse nicht zu, dass du meinem Kind etwas tust.“
Mit einem Grinsen und einer viel zu erwachsenen Stimme für eine Vierjährige antwortete sie: „Zu spät. “ Sie breitete schwungvoll die Arme aus und augenblicklich ging eine Druckwelle von ihr aus und das ganze Zimmer um sie rum entzündete sich. Ihre Mutter wurde durch die Gewalt der Druckwelle zurück zur Tür geschleudert, doch als sie sich wieder aufrappelte und zur Wiege zurück rannte, kam sie nicht durch die Flammen und es war auch schon zu spät: Raja stand inmitten all der Flammen, mit dem Feuerball in der Hand, doch beides tat ihr nun überhaupt nicht weh. Jetzt lies sie die Hand leicht nach vorn kippen und der Ball glitt nach unten und in die Wiege, die augenblicklich in Flammen aufging und der Geruch von verbranntem Fleisch verströmte. Als sie nun aufsah, blickte sie in die völlig wirren Augen ihrer Mutter, die nun aufschrie: „Neeeeeeeeeeeeiiiiiiiiin.“ Dann sank sie schluchzend in sich zusammen: „Nein, mein Kind.“

„Oh Mein Gott.“, damit fand sich Raja zurück in der Gegenwart. Sie war wahnsinnig erschrocken darüber, dass sie ihren Adoptivbruder damals getötet hatte, doch noch mehr machte sich jetzt Wut in ihr breit: „Weil ich dein Kind töte, ist das noch lange kein Grund dafür hunderte Unschuldige zugrunde zu richten.“ Raja breitete in ihrer ganzen gestauten Wut ihre Arme aus und zog sie nach hinten, augenblicklich fing auch jetzt der ganze Raum um sie rum Feuer und mit hasserfüllten feuerroten Augen sah sie auf die Frau, die vor ihr stand:
„Du machst mir keine Angst, Delawara. Sieh dem ins Auge, all die Toten, all das Leid. Das ist alles deine Schuld.“ Schmerzhaft durchzuckten Raja Bilder aus dem Dorf, dem Kerker oder Unky, wie er so oft verwundet worden war. „du hast dich seid dem kein bisschen verändert. Na los bring es zuende, töte mich, wie du auch mein Kind getötet hast. Ich habe alles, was ich je wollte, vor dieser Tür hinter dir marschiert gerade eine Armee von 300 Mann auf, die allein für meinen Schutz ist, das hier wird also auch dein Grab.“
Raja sah auf die verachtenswürdige Kreatur vor ihr nieder und sah auf das Messer in ihrer Hand:
„Geh, ich bin nicht das Monster, das du gerne in mir gesehen hättest.“
Damit drehte sich Raja um und wandte sich zum Gehen. Ihr Messer steckte sie ein, sie würde es bei dem bevorstehenden Kampf nicht brauchen.
„Waaaaaaaaaaaaaaahhhhhh“, in diesem Schrei brach all ihre jetzt aufgestaute Wut zur Oberfläche durch.
Augenblicklich war sie selbst ganz in Flammen gehüllt, die sachte um ihren Körper loderten. Sie tat einen Schritt nach vorn und augenblicklich schoss eine Flammenfontäne vor ihr her. Raja sprang aus dem Stand mit einem Salto los und rannte dann durch die schon lange zu Asche verkohlte Tür in den nächsten Raum, in dem sich wirklich weit über 200 bis an die Zähne bewaffnete Männer befanden. Doch Raja hatte in diesem Moment keine Angst mehr, sie spürte nichts, außer das Verlangen ihre Wut an jemandem auszulassen und diese Männer waren geradezu prädestiniert dazu.
Sie hob ihre Hände und in jeder erschien ein riesiger Feuerball, doch diese schrumpften schnell auf die Größe von vorhin zusammen: „Große Bälle waren doch einfach unhandlich in der Handhabung und die kleine Bälle, waren ebenso tödlich.“ Sie ließ beide Bälle zerstörerisch durch den Raum schnellen, aber eigentlich war das mehr ein Spiel, denn alles was hinter sie kam, wurde sowieso von der Feuerwalze, die sie hinter sich herzog so verbrannt, dass man Mühe hatte noch Asche zu finden. Und so ging sie langsam durch den Raum und richtete ein einziges Bild des Schreckens an. Niemand kam auch nur annähernd an sie ran, da die Flammen, die ihren Körper umgaben, sogar die Schwerter sofort schmelzen ließen.
Als sie endlich am Ende des Raumes ankam, war der Raum hinter ihr nur noch ein Ort des Todes und zahllosen Schreckens, an der Tür verebbte zumindest die Feuerwalze hinter ihr, doch die Flammen um ihren Körper sorgte dafür, dass trotzdem alles in Flammen geriet. Die beiden Feuerbälle flogen hinter ihr her, wie folgsame Hunde und schossen auf alles noch lebende los, was noch in ihre Nähe kam.
Wie in Trance ging sie den Gang lang und Richtung Ausgang aus den unterirdischen Gemäuern. Sie bekam nicht mit, wie hinter ihr alles einstürzte, da die Balken in Flammen aufgingen. Als sie wieder unter freiem Himmel stand, sah sie eine Gestalt, die sie kannte, aber jetzt kaum wiedererkannte: Unky. Aber er war übersäht von ziemlich übel aussehenden Wunden.
Unky sah die von Flammen umgebene Gestalt auch auf sich zukommen: Das sollte seine Raja sein? Kaum zu glauben.
Als Raja Unky so sah, wurde ihr wieder bewusst, was sie seit dem Gespräch mit ihrer Adoptivmutter verdrängt hatte: „Es war allein ihre Schuld, dass es Unky jetzt so ging.“
Augenblicklich wich die Wut von ihr und die Flammen um sie herum erloschen, ihre Augen nahmen wieder das vertraute graublau an und sie bemerkte, dass Unky bereits schon den Weg bis zu ihr zurückgelegt hatte und vor ihr stand. Mit herunterhängenden Armen lies sie sich nach vorn kippen und legte ihr Kinn an seine Brust. Sie begann zu schluchzen und er legte seine Arme um sie. Raja sah auf: „Unky, ich.“ Und so begann sie zu erzählen, was sie gerade erlebt hatte. Dabei fiel ihr auf, dass es lange her war seid, sie das letzte Mal wirklich geweint hatte, sie konnte gar nicht genau sagen wann... Trotz allen Schrecken der letzten Stunden fühlte sie sich in seinen Armen geborgen. Unky sah sie mit einem weichen Blick an und sagte: „Na los, wir setzen uns hier hin und nun erzähl mal in Ruhe.“ Sie kuschelte sich im Sitzen immer noch mit dem Kopf gegen seine Brust und begann noch einmal mit allem, was passiert war, seit sie sich getrennt hatten, diesmal aber schon nicht mehr ganz so verworren.


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UnknownD
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Ort: Münster (Westfalen)

Geburtsort: Esônas
Rasse: Mensch / Schwarzmagier
Mag: Kämpfen & sein Schwert, seinen Golddrachen Ryu, Essen, (insgeheim, aber offensichtlich) Raja
Hasst: Maridia I und II, Hunger, andere Schwarzmagier


New PostErstellt: 07.01.05, 19:50  Betreff: Re: Destiny  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

UnknownD hörte ihr aufmerksam zu. Am Liebsten hätte er ihr erzählt, was er alles erlebte, aber er bemerkte, dass Raja selbst voller Sorgen und Gedanken war, dass er sie nicht auch noch mit seinen Problemen belästigen wollte. Er war etwas erstaunt, dass Raja selbst ein Geheimnis in sich trug. Aber sie machte sich Vorwürfe, sie sei Schuld an der Existenz dieser Organisation. Er versuchte sie irgendwie zu beruhigen. Sie lag immer noch in seinen Armen und so drückte er sie noch einmal fester an sich. Dann nahm er ihren Kopf in die Hände und zog ihr Gesicht vorsichtig nach oben, so dass sie ihn ansah. Er sah auf ihr tränenüberströmtes Gesicht: „Lass dir nicht einreden, dass es deine Schuld ist. Nur weil manche Leute nicht mit andersartigen Individuen zurecht kommen, dürfen sie noch lange nicht sowas tun. Egal was du getan hast, es ist noch lange kein Grund für deine Mutter um Unschuldige zu töten.“ Sie sah ihn an: „Ja... wahrscheinlich hast du Recht.“ und ließ ihren Kopf wieder auf seine Brust sinken. Nachdem sie so noch eine Weile weinend da saß, fiel Raja in einen unruhigen Schlaf.
„Seltsam...“ dachte UnknownD, als er die schlafende Raja noch in den Armen hielt und sie ansah. „...trotz all der Zeit, die wir nun zusammen gewandert sind, habe ich das Gefühl, sie immer noch nicht richtig zu kennen. Einerseits erschien sie kurzzeitig stark, mal arrogant, aber absolut nicht hilflos. Jetzt, wo sie ihre Augen geschlossen hat und schläft, wirkt sie wie ein normales Mädchen.“ UnknownD lächelte. „Irgendwie süß.“ Er legte seine Hand auf ihre Hand, die auf seiner Brust lag. Ihre Hand war warm. Er fasste ihre Hand das erste Mal mit diesem Gedanken an. Er überlegte, ob er überhaupt schon mal ihre Hand berührte. Dann schmunzelte UnknownD und zog seine Hand schnell weg. „Wenn sie wieder aufwacht, bekomme ich Ärger, sollte meine Hand noch ihre berühren.“ Nach kurzer Zeit schüttelte er aber lächelnd den Kopf. „Das nehme ich aber in Kauf.“ waren seine Gedanken, als er seine Hand wieder auf ihre legte und diese festhielt.
Raja wachte aus ihrem Schlaf auf, döste aber weiter vor sich hin ohne allzu viel von ihrer Umwelt mitzubekommen, was wohl auch zumindest für Unky besser war. Sie begann nocheinmal über das Geschehen nachzudenken: „Ist das damals wirklich passiert? Aber wieso bin durfte ich dann weiterhin am Hof bleiben? Wieso hat mich mein Vater nicht rausgeschmissen? Immerhin hab ich sein leibliches Kind getötet. Oder etwa nicht?“ Sie döste wieder ein, bevor sie weiter nachdachte: „Was bin ich? Was war darin mit mir los?“ Sie dachte an all die Menschen, die sie getötet hatte. „Ja es hatte ihr in dem Moment Spaß gemacht, der Geruch von Blut und verbranntem Fleisch hatte ihr gefallen. Was war da nur mit mir los? Egal was darin war, so will ich nicht sein, ich will nicht aus Spaß töten. So weit lass ich es nie mehr kommen.“ Nun wurde sie vollens wach und ballte die Hand zur Faust. Gerade noch rechtzeitig konnte Unky seine Hand wegziehen, bevor sie etwas merkte, als sie die Augen aufschlug. Er sah sie immer noch sanft an: „Na geht’s wieder besser?“ Sie nickte. „Und was hast du jetzt vor, fragte er weiter? “ Sie überlegte kurz und sagte quengelig: „Ich will nach Hause, ich will mal wieder baden.“ Und außerdem wollte sie Antworten, warum ihr Vater sie damals nicht einfach getötet oder weggeschickt hatte. Sie rappelte sich hoch und war doch erstaunt, wie leichtfertig sie das doch hinbekam. UnknownD versuchte auch aufzustehen, machte es sich aber schwer, doch nach wenigen Anläufen stand auch er, wenn auch noch etwas wackelig, auf den Beinen. Die Beiden machten sich langsam auf dem Weg, die Festung der Maridia zu verlassen.
Unterwegs fragte UnknownD: „Wie kommen wir denn nun am Besten nach... wohin wollten wir noch gleich?“ „Kurà.“ „Gesundheit.“ „Nein, Kurà ist die Stadt in die wir wollen. Heim... zu meinem Vater.“ UnknownD kratzte sich am Kopf. „Hatte er uns nicht in einen Kerker gesperrt? Hatte er uns nicht zum Tode verurteilt? Ich wäre um ein Haar hops gegangen, wenn du nicht zufällig seine Tochter gewesen wärst. Er hatte seine Beweggründe. Es stimmt schon: Er hätte uns nicht einfach zum Tode verurteilen dürfen. Wilddieberei ist sicher kein Kavaliersdelikt, aber gleich töten? Zu mal: Wir waren unschuldig.“ UnknownD war zwar noch etwas sauer, aber inzwischen über diesen Vorfall hinweg. „Wir sind doch nochmal davon gekommen.“ versuchte Raja ihn zu beruhigen. UnknownD nickte nur leicht. „Ja, aber wenn du nicht gewesen wärst, wären wir nun nicht mehr am Leben gewesen.“ Raja stubste UnknownD leicht an. „Du willst doch nicht sagen, dass du dich alleine mit der Maridia anlegst, dich aber von Henkern aus Kurà hinrichten lässt.“ UnknownD lachte. „Ja, du hast schon wieder Recht. Aber um nochmal auf meine Frage zurückzukommen: Wie kommen wir denn nun nach Kurà?“ Raja hatte scheinbar bereits eine Antwort parat, da sie sofort antwortete: „Wir suchen uns zuerst einen Stall, nehmen uns zwei Pferde und reiten einfach nach Kurà.“ UnknownD sah sie entgeistert an. „Ist ja gut. Wir ‚leihen‘ uns zwei Pferde und reiten dann nach Kurà.“ UnknownD schüttelte den Kopf. „Es geht mir nicht um die Pferde. Mir gefällt die Idee nicht, dass wir wieder über das Gebirge und durch die Höhle müssen.“ „Müssen wir auch nicht. Wir nehmen einen Pfad um das Gebirge.“ UnknownD riss die Augen auf. „Es gibt einen Pfad UM das Gebirge?“ Raja grinste. „Vergesslich wie eh und je. Wir hatten noch meinen Bruder als Anhängsel dabei. Hätten wir ihn die ganze Zeit mitnehmen sollen?“ UnknownD kratzte sich wieder am Kopf. „Wohl eher nicht. War wohl das Beste, deinen Bruder bei den Mönchen abzuliefern.“
Beide verließen die Festung. Es schien ruhig auf den Straßen Grasaturas zu sein. „Wie ausgestorben.“ murmelte UnknownD vor sich her. Raja zeigte auf einen Stall, den sie aus der Ferne sah. „Dort finden wir bestimmt zwei brauchbare Pferde.“ UnknownD fasste sich an die Stirn. „Ich mag keine Pferde... höchstens essen. Pferde sind mir zu... weiß nicht... komisch. Mir tut nach dem Ritt alles weh.“ Raja verschränkte die Arme. „Du kannst ja auch einen Esel nehmen. Es würde zu dir passen.“ UnknownD blickte Raja genervt an. „Na warte!“ Raja rannte vor UnknownD davon. Er rannte ihr lachend hinterher. Am Stall angekommen keuchten beide, UnknownD stärker als Raja. Er hatte vergessen, was für Verletzungen er hatte, doch nach kurzer Zeit atemte er wieder normal. „Schnapp dir ein Pferd, ehe uns jemand sieht.“ befahl Raja. UnknownD schnappte sich ein braunes Pferd, während Raja mit den Worten „Erinnert mich an meines.“ ein schwarz-braunes Pferd auswählte. Ohne länger zu zögern, sattelten sie sich auf ihre Pferde und ritten los. Es schien niemand etwas von dem Diebstahl zu merken. Es war wirklich plötzlich wie ausgestorben.


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Raja
Enyo Ker
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New PostErstellt: 09.01.05, 10:05  Betreff: Re: Destiny  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  


Als Raja auf dem Rücken des Pferdes saß, hatte sie Zeit weiter nachzudenken. Spontan drehte sie sich zur Seite und sah Unky an. Dieser versuchte in einigen allzu komisch anzusehenden Possen sich auf dem Pferd zu halten. Sie musste unwilkürlich grinsen: "Unky."
"Ja?"
"Wir haben es geschafft", er lächelte sie an, doch dann uwrde ihr Grinsen noch breiter "und übrigens toller Reitstil."
"Du! Wenn ich nicht hier auf diesem Gaul wäre, könnntest du was erleben."
"Versuch mich doch zu fangen, ich will sowieso mal sehen, wie sich das Pferd so macht."
Sie ließ das Pferd erst in den Trab und dann in den Galopp fallen. Wie schön es doch war, so dahinzufliegen und den Wind zu spüren. Nichts was an muffige blutige Kerker erinnerte. Sie kam an einem Waldrand an und stoppte dort das Pferd. Etwas weiter weg sah sie Unky hinterherreiten. Genug Zeit sich einfach mal in das Gras fallen z ulassen und die Sonne auf sich scheinen zu lassen. Als sie zur Ruhe kam , merkte sie wie ausgemergelt und erschöpft sie doch von den letzten Wochen war. Selbst ihr Leben in der Wildnis war ruhiger gewesen und sie war damit sehr gut zurecht gekommen, aber die letzten Wochen hatten viel Kraft gekostet. Sie war wieder in Kontakt gekommen mit allem was sie mit 14 hinter sich gelassen hatte. Das Leben am Hofe, ihre Vergangenheit, ihre Zukunft als Herrscherin, Eidere, ihre Geschwister, ihre vermisste Mutter.
"Sollte Sie ihrem Vater davon erzählen, dass sie sie getroffen hatte? Ihr Vater. Da tauchen wieder diese Fragen nach dem auf, was sie mit 4 getan hatte."
Ganz in ihren Gedanken versunken, hatte sie nicht bemerkt, dass Unky schon länger da war. Er riss sie aus ihren trüben Gedanken, als er sie ansprach: "So jetzt hab ich dich, das gibt Rache."
Sie begann wieder zu lächeln: "Ach ja? Was hast du denn vor?"
"Hm ich könnte dich erstechen oder erwürgen oder totkitzeln oder..." "ja, ja oder mit Gras bewerfen bis ich daran sterbe. Ich könte aber auch einfach wieder weglaufen." Und so sprang sie auf, doch diesmal war sie zu langsam und Unky bekam sie um den Bauch zu fassen und hielt sie fest. Raja sträubte sich und so strauchelten die beiden, fielen hin und blieben wieder im Gras liegen.
Nachdem sie ein paar mal schwer durchgeatmet hatten, sagte UnknownD: "Siehst du, Flucht ist zwecklos."
"Ja schon gut, bewirf mich halt mit Gegenständen bis ich daran sterbe, hauütsache da ist was essbares dabei."
Jetzt wo sie Zeit hatten, merkten beide, wie hungrig sie waren. Nachdem sie sich von den Mönchen verabschiedet hatten, war ihre einzige Nahrung der Rest an Dörrfleisch gewesen, den sie noch hatten. Unky meint daraufhin: "Was zu essen wäre schon toll. Aber wo bekommt man nur hier was her? Zum Jagen bin ich zu müde."
"Gibs ruhig zu ohne mich würdest du hier liegen bleiben und verhungern."
"Was heist hier ohne dich? Du hast doch auch nicht mehr zu Essen als ich."
"Ach ja? Ich hol uns eben was."
Sie sprang auf und ließ Unky zurück, sodass er anfing zu nachzudenken: "Was war das denn eben? Will sie jetzt was zu Essen allein auftreiben? Will sie sich damit etwa vor mir beweisen? Komisch. Eigentlich sollte ich ihr zumindest helfen, aber es ist so schön mal in der Sonne zu liegen und sich ein paar Minuten zu erholen." Nur allzu gut spürte er noch seine schweren Verletzungen.
"Naja ich steh in 10 Minuten auf und helf ihr dann." So sank er wieder zurück ins Gras und schloss "nur für einen kurzen Augenblick" die Augen.
Plötzlich schreckte er hoch: "Mist ich bin doch eingeschlafen."
Raja saß neben ihm und sah auf ihn herab: "Gut geschlafen?"
"Hab ich denn lange geschlafen?"
"Nicht wirklich, vielleicht eine halbe Stunde."
"Hmm."
"Hunger?"
"Hast du etwa was zu Essen?"
"Klar. Sagte ich doch." Sie gab ihm ein Stück Brot und dazu etwas gebratenes Fleisch und nahm sich das Gleiche.
UnknownD schlang es gierig hinunter und fragte dann weiter: "Und wo hattest du das her? Das Brot wirst du doch kaum hier gejagt haben."
Sie mussten beide grinsen: "Tja ich hatte was in den Satteltaschen meines Pferdes."
Unky schlug die Hand vor den Kopf: "Daran hätte ich aber auch denken können."
"Hast du aber nicht", sagte sie leicht spöttisch, fuhr dann aber normal fort:"Na reiten wir weiter?"
"Was immer Ihr wünscht."
Sie lachte schon wieder: "Den Ton kenn ich ja garnicht von dir, aber ich könnte mich daran gewöhnen. Übrigens weis ich jetzt auch wo wir sind, wenn wir Richtung Nordosten reiten, sollten wir circa einen Tag brauchen. Und dein Lieblingsgebirge", sie zwinkerte ihm zu, "sehen wir auch nur aus der Ferne."
"Na bestens. Los gehts."


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UnknownD
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Geburtsort: Esônas
Rasse: Mensch / Schwarzmagier
Mag: Kämpfen & sein Schwert, seinen Golddrachen Ryu, Essen, (insgeheim, aber offensichtlich) Raja
Hasst: Maridia I und II, Hunger, andere Schwarzmagier


New PostErstellt: 29.01.05, 09:28  Betreff: Re: Destiny  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Nur widerwillig erhob sich UnknownD vom Boden, aber er wusste, dass sie nicht alle Zeit der Welt hatten. Raja saß schon auf ihrem Pferd und wartete darauf, dass UnknownD auch mal auf sein Pferd steigt.
"Können wir nicht laufen? Wenn wir doch nur noch einen Tag mit dem Pferd brauchen..." Dabei stieg er bereits auf das Pferd ohne weiter zu jammern.
"Wenn wir mal Zeit haben, bringe ich dir bei, wie man richtig reitet, okay?"
UnknownD kratzte sich am Kopf. "Ja... okay." Ohne noch mehr Zeit zu verschwenden, ritten sie nach Nordosten. Die Sonne schien ihnen in den Rücken. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Dunkelheit anbricht.

Unterwegs dachte UnknownD noch einmal über das nach, was er bisher erlebt hatte. Sein Abenteuer begann vor Jahren, als er anfing, die Kunst der Schwarzmagie zu erlernen. Er reiste von diesem Augenblick an ziellos durch die Welt, um an Stärke und Erfahrung zu gewinnen. Sedd, der Halbberserker, veränderte sein Leben. UnknownD war nicht mehr alleine unterwegs. Er hatte nun einen Freund gefunden, mit dem er nun weitere Abenteuer bestehen würde. Doch dann tauchte die Maridia auf, eine Organisation des Bösen. Das Ziel war die Vernichtung aller Wesen, die nicht menschlich waren, und damit auch Sedd. Es geschah, dass UnknownD und Sedd gefangen genommen wurden. Nach tagelanger Qual entschließt sich Sedd zumindest seinen einzigen Freund UnknownD zu retten und wandte die letzte Kampftechnik der Berserker an: Die Explosion. Das Hauptquartier der Maridia war zerstört, UnknownD konnte schwerverletzt entkommen, Sedd hatte es nicht überlebt. UnknownD verlor seinen einzigen Freund und war wieder alleine.

Einige Zeit später folgte die nächste Veränderung in UnknownDs Leben. Er stieß in Satias auf Hayami, einen Engel, der auf der Suche nach seinem Vater ist. In der selben Stadt traf er aber auch auf...
"Unky, was gibt es denn nun schon wieder zu grinsen?" fragte Raja etwas erstaunt, als er sah, dass UnknownD sie nun schon seit geraumer Zeit lächelnd beobachtete. UnknownD schreckte kurz auf. Er hatte nicht richtig realisiert, dass Raja die ganze Zeit gemerkt hat, dass er sie ansah.
"Ähm... ich schaue mir lieber dein schönes Gesicht an, als diese trostlose Gegend." sagte UnknownD in einem fast ironischen Unterton und lachte dabei.
Raja verdrehte die Augen, grinste aber. "Du kannst aufhören, du Schleimer. Wir sind nicht mehr liiert. Wir haben Grasatura seit einigen Minuten verlassen." Raja lachte jetzt mit, doch nach wenigen Sekunden hörten beide aufzulachen. "Ich wollte gar nicht schleimen..." dachte sich UnknownD.

UnknownD traf in Satias auf Raja. Sie war ein völlig fremdes Mädchen, und auch, wenn Hayami sagte, man solle ihr nicht trauen, spürte UnknownD etwas. Er wusste, dass man Raja vertrauen konnte. Sie schloss sich UnknownD und Hayami an ohne irgendeinen Grund. Die Reise setzte sich fort über mehrere Wochen, durch mehrere Städte und Dörfer, mit mehreren Abenteuern. Unterwegs erfuhr UnknownD einiges über Raja, konnte aber nicht glauben, dass sie adelig war. 'Delawara' wurde sie genannt, doch UnknownD zog es vor, sie weiterhin mit dem Namen anzusprechen, mit dem er sie kennen gelernt hatte. Es schien Raja auch nur Recht zu sein. In der Nähe Alubens trennten sich Hayami, Raja und UnknownD von einander, wenn auch unfreiwillig.

"Wie es Hayami wohl gerade geht..." murmelte UnknownD vor sich her. Raja hörte dies.
"Wer weiß. Aber ich denke, es ist okay, dass wir ihn alleine gelassen haben." UnknownD wollte dies nicht glauben.
"Was veranlasst dich, dies zu denken?"
"Überleg: Er suchte nach einem Engel, wir wollten die Maridia vernichten. Es waren zwei unterschiedliche Ziele. Wir hätten uns nur gegenseitig aufgehalten, oder nicht?"
UnknownD nickte leicht. "Ja, stimmt..."
Raja blickte kurz zu UnknownD auf, schaute dann aber wieder weg. "Außerdem..."
UnknownD schaute hoch und fragte: "Außerdem was?" Raja antwortete nicht. UnknownD hakte auch nicht weiter nach. Auch UnknownD hatte ein 'Außerdem' in seinem Kopf. Außerdem war er mit Raja allein unterwegs.

Nach der Trennung in Aluben traf UnknownD später alleine auf Solitaria - Die Stadt der reinen Menschen, wie sie sich selber nannten. Die Stadt, in der die ursprüngliche Maridia gegründet wurde. Dort verriet er sich als Freund des Halbberserkers, der für die Vernichtung der Maridia zuständig war. Er wurde angegriffen, konnte sich aber retten, da ein Drache die Stadt mit einem Feuer niederbrannte. Der Drache rettete UnknownD das Leben. Ryu nannte er den Drachen von nun an. Aus den Schuppen seines Drachen ließ er sich ein nahezu unzerstörbares Schwert schmieden. UnknownD zog zurück nach Eidere, wo er auf Raja stieß. Er erfuhr, dass Rajas Familie mit der Maridia in Verbindung stand.

"Ich bin froh, dass du nicht zu ihnen gehörtest..." murmelte UnknownD. Raja nickte.
"Ich auch. Aber wie kommst du jetzt auf so viele verschiedene Themen?" UnknownD wollte sich am Kopf kratzen, hatte aber Mühe mit einer Hand die Zügel zu halten und vernünftig zu reiten, so dass er beinahe vom Pferd fiel. Er konnte aber gerade noch die Zügel erwischen, setzte sich wieder vernünftig hin und blickte in die Ferne. Raja lachte etwas. Dabei schüttelte sie lächelnd den Kopf. "In deiner Nähe muss ich immer so viel lachen." erzählte sie.
UnknownD fragte etwas irritiert: "Ach ja?" Raja nickte nur, sagte aber nichts weiter. Raja vergaß ihre Frage. UnknownD wüsste auch nicht, was er ihr als Antwort gegeben hätte.

UnknownD überlegte kurz, wie die Reise weiter ging. Folgte nun das Treffen mit Rajas Bruder? Er wusste offensichtlich von dem Bündnis zwischen seiner Familie und Maridia. Ihn brachen sie dann zu den Mönchen. Raja hatte ja viele Verbindungen auf der Welt, dachte UnknownD. Bei den Mönchen hatten sie das letzte Mal gut gegessen. Es fiel ihm ein, dass er wahnsinnigen Hunger hatte, ließ sich aber nichts anmerken. Stattdessen dachte er noch darüber nach, was ihm in der Festung der Maridia alles wiederfahren ist. Er wusste nun, dass Sedd noch lebte, in ihm, allerdings unkontrollierbar. Hoffentlich würde dies nicht irgendwann zum Problem werden. Er erfuhr auch, dass die Familie von Raja und die Maridia kein Bündnis hatten, sondern die Familie selbst die Maridia war. Und Raja wusste all die Jahre nichts davon. Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich. Nachdem, was Raja über das Gespräch mit ihrer Mutter erzählte, war klar, dass Raja nie etwas erfuhr oder erfahren sollte.

Und jetzt war die Maridia hoffentlich für immer besiegt. Der Weg führte nach Kurà. Es würde noch etwas dauern, vor allen, weil die Sonne beinahe vollständig hinter dem Horizont verschwunden war.
"Ich schlage vor, dass wir mal Rast machen. Das tut uns und den Pferden gut." schlug UnknownD vor.
"Oh, eine gute Idee von dir? Hätte ich jetzt nicht erwartet." lachte Raja.
UnknownD sah sie mit hochgezogener Augenbraue an. "Eigentlich hättest du eine miese Strafe verdient für all deine Gemeinheiten."
Raja grinste. "Und an was hast du da gedacht?"
UnknownD hielt sein Pferd an, so wie Raja. Raja stieg vom Pferd. UnknownD ebenfalls. Er ging auf sie zu und stellte sich vor ihr auf. Raja sah ihm in die Augen, doch UnknownD wich ihrem Blick aus. Es machte ihn nervös, längere Zeit in ihre Augen zu blicken.
"Wo bleibt nun die Strafe?" fragte Raja ungeduldig.
UnknownD blieb noch einen Moment stehen, zuckte dann mit den Schultern und sagte: "Mir fällt nichts ein." Dabei kratze er sich am Kopf. Das wollte er schon die ganze Zeit tun. Raja fing wieder an zu lachen. UnknownD lachte auch. "Aber irgendwann wird mir schon noch etwas einfallen."

Raja blickte sich um. "Die Pferde haben bestimmt Durst."
UnknownD lag bereits am Boden und keuchte: "Nicht nur die Pferde, nicht nur die Pferde."
Raja lächelte. "Da vorne ist eine Pfütze."
UnknownD setzte sich auf. "Juchu, Wasser. Ich liebe Wasser."
Raja zog die Pferde an ihren Zügeln zur Pfütze. "Es ist nicht genug für drei Tiere." sagte sie mit dem Ziel, dass UnknownD aufsteht und auch mal etwas tut. Doch dieser blieb am Boden liegen, murmelte einen Satz, etwa "Ich bin doch kein Tier" und schloss die Augen. Raja ging zu UnknownD, während die Pferde gierig aus der Pfütze tranken. Es war nicht mal genug für zwei Pferde, aber was sollten sie sonst trinken? Raja hockte sich vor UnknownD.
"Du bist echt ein fauler Junge." murmelte Raja und lächelte.
"Und du bist echt ein mieses Mädchen. Kein Wunder, dass du bisher ohne Mann bist." UnknownD grinste dreckig.
Raja wurde wütend. "Aber du hast schon eine Frau, oder wie?"
UnknownD setzte sich auf. Er grinste weiter. "Ich will auch keine. Ich habe ja nur Pech und lerne Frauen wie dich kennen."
Raja ließ sich dann nicht länger gefallen und stürzte sich auf UnknownD, wo sie ihn unterhalb der Arme kitzelte. UnknownD lachte laut und konnte sich nicht wehren, dass Raja mit einer Hand seine Arme festhielt und auf seinen Beinen saß. UnknownD versuchte sich loszureißen, doch durch das Kitzeln und Lachen hatte er keine Kraft, um sich zu befreien.
"Na, soll ich aufhören?" fragte Raja.
"Ja, ja, hör auf." flehte UnknownD. Ihm kamen schon die Tränen vor lachen.
"Dann will ich hören, dass ich kein miesen, sondern ein liebes Mädchen bin." Raja hielt kurz inne mit dem Kitzeln, damit UnknownD was sagen kann.
Doch er fragte: "Was? Lieb? Ich glaube, du kennst dich nicht richtig."
UnknownD musste für diesen Satz noch weiter leiden.
"Wenn hier einer mies ist, dann du." beschwerte sich Raja, als sie UnknownD an seiner vermutlich empfindlichen Stelle unter den Armen kitzelt.
"Ich weiß, ich weiß." schrie UnknownD. "Ich bin mies und du bist lieb." Er hatte Mühe zu sprechen, so sehr war er mit lachen beschäftigt.
"Was? Ich versteh dich nicht, du lachst zu viel." lachte Raja.
"Ich sagte, dass du die liebste Person auf Erden bist. Und hübsch bist du auch. Und gar nicht gemein." erzählte UnknownD, in der Hoffnung Raja würde endlich aufhören.
Sie hielt wirklich kurz inne und näherte sich mit ihrem Gesicht seinem. "Ich glaube dir nicht." sagte sie grinsend und setzte ihre 'Attacke' fort. Beide lachten und rauften noch eine Weile, bis die Sonne vollständig verschwunden war.

UnknownD und Raja lagen keuchend am Boden.
"Wenn ich wieder zu kräften komme..." fing UnknownD an.
"...dann werde ich mich auf grausamste Art und Weise rächen." Raja grinste.
"Das will ich sehen. Die fällt dann ja doch wieder nichts ein."
UnknownD wusste, dass Raja gar nicht mal so unrecht hatte, sagte aber nichts dazu.
"Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich habe Hunger." jammerte UnknownD.
Raja stand auf. "Bleib doch sitzen. Ich hätte wohl das Essen geholt."
Raja ging zu den Pferden, holte diese von der Pfütze, die inzwischen ausgetrunken war und band sie an einen Baum.
"Du kannst doch inzwischen mal ein Feuer machen." schlug Raja vor, als sie noch etwas Brot aus den Satteltaschen hervor holte.
UnknownD fasste sich an den Kopf. "Woher hast du nur immer diese guten Ideen?" Raja setzte sich zu UnknownD, der einige Äste auf dem Boden zusammenlegte und einen Feuerzauber beschwor.
"Nun... Frauen denken mit dem Kopf." UnknownD sorgte dafür, dass das Feuer richtig brannte und blickte dann zu Raja.
"Was soll das denn heißen?" fragte er, leicht verlegen und verärgert. Raja grinste.
"Na, erinnerst du dich noch, als ich mich hinter deinem Rücken umzog und du nicht bemerkt hast, dass ich seit einer halben Ewigkeit fertig war? Oder als ich bei den Mönchen in Ruhe ein Bad nehmen wollte und du zunächst nicht aus dem Bad rauswolltest? Oder..."
UnknownD unterbrach Raja. "Ja, ist gut, ist gut." UnknownD blickte in das Feuer. "Ich sehe ja ein, dass ich etwas weniger mit dem Kopf denke als du."

Einige Zeit lang war es ruhig. Raja gab UnknownD nun etwas Brot und sie aßen in Ruhe. Raja wollte nun etwas wissen.
"Mit wie vielen Mädchen bist du denn schon durch die Gegend gereist?" Erschrocken spuckte UnknownD das Stückchen Brot, welches er im Mund hatte, ins Feuer.
"W-w-was?" Entsetzt sah er Raja an. "Was ist das denn für eine Frage?"
Raja zuckte kurz mit den Schultern. "Es interessiert mich ein wenig. Ich weiß viel zu wenig über dich."
UnknownD blickte wieder ins das Feuer.
"Du interessiert dich doch nicht wirklich für mich und meine Vergangenheit, oder?" fragte UnknownD ungläubig.
Raja stubste ihn leicht von der Seite an. "Natürlich nicht. Ich wollte nur nicht, dass es so ruhig wird."
UnknownD nickte. "Ja, ich habe mir schon gedacht, dass du nicht wirklich etwas über mich wissen willst." Er grinste dabei wieder.
Raja lachte. "Wer will das schon?"
UnknownD blickte sie böse an. "Wenn ich jetzt nicht schon so müde wäre, dann..."
"...dann würde dir ja doch nichts einfallen, womit du mich bestrafen könntest."
UnknownD hasste es, wenn sie Recht hatte. Es war wieder still.
"Du bist die Erste..." murmelte er.
"Hm?"
"Die erste Frau, mit der ich unterwegs bin."
"Achso."
UnknownD war ruhig, schluckte kurz und sprach dann weiter. "Ich habe überhaupt keine Ahnung, wie man richtig mit einer Frau umgeht."
Raja schaute ihn an. "Wie meinst du denn das jetzt schon wieder?"
UnknownD sah sie an. "Ich meine..." Er hielt inne. Er wusste selber nicht genau, was er eigentlich sagen wollte. "Ich weiß nicht, wie man eine Frau richtig behandeln soll. Männer sind so... so groß, kräftig... Frauen sind zart, schwach, schön..."
"Moment mal, bin ich so zart und schwach?"
UnknownD lachte. "Nein, irgendwie nicht."
Es wurde wieder kurz ruhig. UnknownD wusste nicht, was er sagen sollte.
"Und schön bin ich auch nicht?"
Jetzt war UnknownD überhaupt nicht mehr sicher, was er nun sagen sollte. Erwartete sie nun eine ernsthafte Antwort? Oder könnte er sich mit einer Gemeinheit aus der Schlinge ziehen? Er wollte irgendetwas antworten, konnte aber nicht.
Plötzlich fing Raja an zu lachen. "Du bist ja auf einmal so ernst. Was ist denn los?" UnknownD verstand zunächst nicht. "Komm, lach mal wieder. Mit dir zu lachen ist viel schöner, als mit dir über etwas ernstes zu reden." UnknownD wusste nun nicht, was Raja dachte, aber er lachte einfach mit ihr. Es schein ihm, als ob Raja keine Antwort auf die Frage wollte oder nicht hören wollte. UnknownD wusste auch nicht, wie er es ausdrücken sollte.

Es vergingen einige Minuten der Stille, bis sich beide hinlegten und schlafen wollten. UnknownD und Raja lagen nebeneinander, drehte aber ihre Rücken zueinander.
"Gute Nacht, Unky." sagte Raja im Halbschlaf.
"Gute Nacht, Raja." entgegnete er ihr.
Es war wieder ruhig. Die Stille erfüllte noch einige Zeit lang die Gegend. Nur das Knistern des verbrennenen Holzes war zu hören. Leise konnte UnknownD noch das ruhige Atmen von Raja hören.
Dann machte UnknownD noch einmal den Mund auf, um zu sagen: "Ich bin froh, dich getroffen zu haben." Doch es kam keine Antwort, denn Raja war bereits eingeschlafen.


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Raja
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New PostErstellt: 19.02.05, 08:27  Betreff: Re: Destiny  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Raja war wie immer zuerst wach und sagte, als sie auf Unky hinuntersah: "Dieser ewige Langschläfer."Sie wusste ja nicht, wie lange er abends oft noch wach lag, um aufzupassen, dass sie ruhig einschlief und, was er wahrscheinlich nicht ganz zugeben wollte, sie in ihrem Schlaf so friedlich liegen zu sehen. "Naja mach ich halt schonmal Frühstück und hol erstmal Wasser zum Kochen." Sie ging zum nächsten Bach, welcher zum Glück nicht alzu weit entfernt war. Doch die ganze Zeit, beim Gehen und beim Wasserschöpfen, dachte sie an die letzte Zeit zurück. Was hatte sie nicht alles mit Unky erlebt, doch ihr gemeinsames Abenteuer sollte wohl an diesem Tag sein Ende finden, da sie bei Hof ihre Rolle als zukünftige Fürstin sicher würde einnehmen müssen. Und Unky, würde er vielleicht bei Hof bleiben? Für sie? Niemals, nicht er.
Sie war mit dem Wasser zurück und stellte den Eimer auf den Boden, dann setzte sie sich und sah auf Unky. Eine erste Träne rollte über ihre Wange und während sie leise vor sich hinmurmelte, kamen weitere hinzu: "Nein, verlass mich nicht. Ich kann schon lange nicht mehr alleine leben, ohne dich. Du bist der Einzige der mich versteht, mit mir zurecht kommt und mich so akzeptiert, wie ich bin. Ich kann das einfach nicht mehr. Weist du, ich bin garnicht so stark, wie ich immer wirke, aber es ist der einzige Schutz davor, noch tiefer verletzt zu werden, als ich es schon so oft wurde. Aber es wird wohl kein gemeinsames Leben für uns geben, du bist nunmal ein Kind der Freiheit und die Stärke, die du suchst, wirst du bei Hof nicht finden, doch ich werde dort bleiben müssen." Sie verstummte und weinte lautlos weiter. So bemerkte sie gar nicht, dass Unky erwachte und zu ihr aufsah. "Raja was ist denn los?", fragte er erschrocken. Sie sah ihn an und sofort bekamen ihre Augen wieder den gewohnten harten Ausdruck und sie drehte verlegen den Kopf, damit er ihre Tränen nicht sah: "Ach nichts." "Na wie nichts sah das aber nicht aus?" Er nahm sie in den Arm. Sie hätte ewig weiter so in seinen Armen liegen und dort glücklich werden können, doch sie sagte nur kühl: "Die letzten Wochen waren wohl etwas viel für mich." Er nickte und sie wusste nicht, ob er die Wahrheit kannte oder ihr glaubte. Als sie sich mit dem Ärmel über das Gesicht fuhr und dann sagte: "Machst du mal Feuer?" merke man schon nichts mehr von eben. Sie gab das Bild, was alle Welt von ihr hatte: kalt, hart, grausam. Der Gedanke daran rief bei ihr ein bitteres, wohl für andere beängstigendes Lächeln hervor. Ob Unky manchmal auch so über sie dachte? Zum glück hatte er ihre jetzigen Gefühlsregungen nicht gesehen, da sie an ein Pferd angelehnt in den Satteltaschen nach Resten von Nahrung suchte. Das was noch übrig war, würde kaum reichen, um den wütensten Hunger zu stillen. "Hach wird das herrlich, wenn wir am Hof sind, endlich wieder gutes Essen, so viel wir wollen." Doch so wohl war ihr bei dem Gedanken nicht. Sie wollte nicht so schnell wie möglich in Kura sein. Er antwortete entsprechend ihrem fröhlichen Ton: "Au ja, mal was anderes als der widerliche Fraß, den du kochst." Raja schüttelte den Kopf: "Wie konnte ich glauben, dass", sie stockte kurz, "ich für dich Idioten auch nur sowas wie Freundschaft empfinde." Wie einfach wäre alles, wenn da nicht noch viel mehr wäre. "Hast du mich gerade einen Idioten genannt?" "Ja." "Und?" "Nichts und, iß lieber meinen Fraß." "Ok, ok ich sehs ja ein, dass ich angefangen habe."

Sie aßen die restliche Zeit schweigend und ritten dann weiter in Richtung Kurà. Doch Raja ließen die Gedanken des Morgens nicht los. Sie würde nach nicht allzu langer Zeit heiraten müssen, um dann nur an der Seite ihres Mannes regieren zu können. doch das war so überhaupt nicht das Leben, was sie führen wollte. Doch damals als sie Unky und Hayami vor dem Zorn ihres Vaters rettete, hatte sie es versprochen. Sollte man ein Versprechen so leicht brechen? Nein. Oder sich lieber selbst verraten? Auch nicht. Doch eins nahm sie sich jetzt fest vor: Sie würde nicht heiraten, sie konnte auch allein regieren, vielleicht gab es dann eine Chance, dass sie Unky noch hin und wieder mal auf einer Reise traf. Es ging wohl nicht anders, es gab keine gemeinsame Zukunft für sie, dafür waren beide doch zu verschieden.
Trotzdem ging es ihr besser mit diesem Entschluss, soass sie sogar ihr Pferd vom Schritt in den Trab fallen ließ. Sie sah zu UnknownD: Er ritt schon viel besser, nur im Trab sah man noch etwas, dass er nicht der geborene Reiter war. "Na was meinst du, galoppiern wir lieber, Unky?" "Hast du mich gerade lieber Unky genannt." "Warte nur, bis ich dich kriege, dann zeig ich dir, was du bist." Er gab seinem Pferd die Sporen und sie galoppierte in kurzem Abstand hinter ihm. Als sie ihre erschöpften Pferde wieder in den Schritt fallen ließen, konnte man am Horizont schon Kurà sehen und die letzte halbe Stunde Weg ritten sie einfach nebeneinander. Vor dem Tor angekommen, wurden sie von den Wachen empfangen: "Steigt ab Fremde und sagt uns was ihr in der Stadt wollt und gebt uns eure Waffen ab." Raja sprang gekonnt vom Pferd und auch Unky stieg ab. Sie schnaubte nur verächtlich und sah jede der Wachen einmal kurz an. Dann ging sie einfach, das Pferd am Zügel führend, weiter und Unky folgte ihr: "Immernoch ganz die arrogante Fürstentochter?" "Ne, die arrogante Fürstentochter mit einem Hund." "Ich ein Hund?" "Ist dir ein anderes Tier lieber?" Hätte man nicht ihren ironischen Unterton gehört, hätte man die beiden glatt für die größten Rivalen unter der Sonne halten können. Beim Schloss angekommen, stellten sie die Pferde in den Stall. Raja sah Unky an: "Ich muss erstmal zu meinem Vater. Du kannst ja solange was Essen gehen und dir neue Sachen kaufen, wenn du willst." Er sah sie und sich an, und wirklich sie sahen ziemlich zerlumpt aus. "Wovon denn bitte?" "Ach Moment", Raja ging ein Stück nach hinten und zog einen kleinen schweren Beutel aus einer Niesche, den sie Unky zuwarf: "Bitteschön." "Aber das kann ich doch nicht so von dir annehmen, du hast mir schonmal Geld geliehen." "Ach weist du, hier ist das bisschen so bedutungslos für mich. Kommst du heute Abend zum Essen ans Schloss?"
"Du bist dir schon sicher, dass alles mit deinem Vater gut läuft." "Ziemlich." "Na dann, ich wünsch dir trotzdem viel Spaß und bis heute Abend." Bei dem Gedanken sie am Abend wiederzusehen, hatte Unky die Freude in seinem Gesicht kaum verhohlen. Doch Raja drehte sich um und ging schnell davon, auf das was jetzt wohl kommen würde, hätte sie gerne verzichtet. So nahm sie auch den mühsameren Weg durch lauter Geheimgänge, die außer ihr wohl kaum jemand noch kannte, um unbemerkt in den Thronsaal zu kommen. Zu ihrer Überraschung war ihr Vater nicht da. Nunja es war auch gerade Mittagszeit, sodass er also bald zurück kommen würde. So ließ sie sichhalb liegend auf dem Thron nieder.
Als ihr vater schließlich zurückkehrte, sah er mitgenommen aus, tiefe Sorgenfalten standen ihm ins Gesicht geschrieben, doch als er Raja sah, stuzte er kurz, doch dann hellte sich sein Gesicht zumindest etwas auf. "Dela, wenigstens ein Lichtblick."
"Du siehst schrecklich aus Vater."
"Und du bist immernoch direkt wie immer, hm?"
"Was ist denn los, was dich so beschäftigt?"
"Außerhalb von meinem Fürstentum geht einiges vor und ich weis nicht, was ich unternehmen soll."
"Was ist denn genau los?"
"Naja es gibt Berichte, das irgendwas in Grasatura los war und dass es wohl mit der Maridia zu tun hat. sagt dir Maridia überhaupt etwas, oder hast du das damals mitbekommen."
Raja schluckte hart, jetzt kam das Gespräch also doch so schnell darauf, dabei hatte sich sich bei diesem Gespräch schon fast wohlgefühlt.
"Wegen der Maridia in Grasatura musst du dir keine Sorgen machen, da lebt nichts mehr."
"Was? Ich hab keine Berichte von irgendwelchen Schlachten gehört?"
"Konntest du auch nicht, UnknownD -erinnerst du dich an ihn?- er war beim letzten Mal mit da, und ich haben sie alleine", sie schluckte noch einmal bei dem Gedanken daran, "ausgelöscht."
Nun sah er sie schon mehr als erstaunt an: "Waaas? Nun erzähl aber bitte mal zusammenhängend."
So begann Raja ganz grob zu erzählen, was so passiert ist in den letzten Monaten. Nur alles was zu dem Vorfall gehörte, als sie 4 war, überging sie.
Als sie geendet hatte, fragte er mit zitternder Stimme: "Deine Mutter? Ist sie...ich meine lebt sie?"
"Ich hab sie laufen lassen."
Seine Gescihtszüge entspannten sich, doch jetzt kam für Raja der schwere Augenblick: "Vater, damals als ich 4 war..."
Er sah zu Boden: "Du weist es also." "Ja." "Hat sie es dir erzählt?" "Nein, ich konnte mich selbst wieder daran erinnern. Wieso hast du mich damals trotzdem behalten?"
"Dieses Kind, es bedeutete mir nichts. Deine Mutter hat mich zu der Zeit schon betrogen und es war nicht mein Kind. Du dagegen warst das Kind, das ich immer wollte, du warst gut in allen Kampfdisziplinen und schon den meisten auch viel Älteren überlegen. Ich war und bin stolz auf dich. Wusstest du eigentlich, dass du damals besonders gut mit einer absolut ungewöhnlichen Waffe umgehen konntest?"
Sie freute sich unbändig über das, was er ihr sagte, doch sie dachte auch daran, ihn vielleicht bald damit enttäuschen zu müssen, dass sie nicht heiraten würde. "Was für eine Waffe war es denn?"
"Kaum zu glauben eigentlich, aber es war", sie ahnte plötzlich, was jetzt kommen würde, "ein Speer."
Wieso nur hatte sie das geahnt, doch das war wohl jetzt nicht so von Belang.
"Ist es ok, dass ich UnknownD zum Abendessen eingeladen habe?"
"Aber klar."
Sie lächelte: "Gut dann geh ich mich erstmal baden und umziehen. Ich muss schrecklich aussehen."
"Ja tust du auch."
"Tja, jetzt weis ich wenigstens von wem ich meine Direktheit habe."

Am Abend ging UnknownD dann auch zum Schloss und als sie ihn nicht reinlassen wollten, sagte er, dass Raja ihn eingeladen hatte. Daraufhin starrten ihn die Wachen nur noch verständnisloser an. Er biss sich leicht auf die Zunge, ach natürlich, der Name Raja sagte hier niemandem etwas. Was nun? Würden sie ihm das jetzt noch abnehmen, wenn er Delawara sagte. Er musste es probieren: "Ich meinte natürlich Delawara." Mist, die Wachen sahen ihn nicht so an, alsob sie ihm auch nur ein Fünkchen glaubten.
UnknownD überlegte schon, was er jetzt tun sollte um doch noch rein zu kommen, als ihm das durch eine wohlbekannte Stimme aus dem Hintergrund abgenommen wurde: "Nun lasst ihn schon rein. Himmelherrgottnochmal." Er sah nicht zu ihr auf und sagte erstmal auf seine eigenen Schritte achtens: "Danke, Ra...", das ja blieb ihm im Halse stecken, da er in diesem Moment aufsah. Sie trug ein weißes, oben eng und tief geschnittenes Kleid, was dafür weit bis auf den Boden fiel. Ihre Haare hatte sie mit einem dünnen Diadem hochgesteckt. UnknownD fand, dass sie noch nie so gut ausgesehen hatte, abgesehen von dem folgenden Moment, in dem sie ihn auch noch anlächelte: "Schön dass es dir gefällt, na komm lass uns was essen geben, du musst doch Hunger haben." "Kennst mich doch, hab ich immer." Als sie ihn den Festsaal kamen, sahen sie dort eine lange Tafel, die bis zum bersten gefüllt war. UnknownD's Augen begannen zu leuchten: "So viel zu Essen." "Na hau rein, ich muss nochmal schnell mich um ein paar Sachen kümmern." "Bis später dann, hier kann ich mich wohl auch allein amüsieren." Der Blick den er daraufhin von Raja bekam, bevor sie sich umdrehte und ging, konnte er nicht so richtig deuten: War es Spott oder ein wenig Zorn? Es sah fast aus wie Traurigkeit, aber doch nicht bei Raja.
Als er seinen ersten Hunger gestillt hatte, sah er Raja's Adoptivvater auf sich zukommen und beim Gedanken an ihre letzte Begegnung fühlte er sich unwohl dabei ihn wiederzusehen. Ob er sich wohl an UnknownD erinnerte? Es schien so, denn er ging schnurstraks auf ihn zu, als er direkt vor UnknownD stand, sagte er nur: "Danke." UnknownD sah in verblüfft an: "Wofür danke?"
"Delawara. Sie ist wesentlich netter und ausgeglichener geworden, wohl durch deine Begleitung in den letzen Wochen." Hatte er sich verhört, Raja und ausgeglichen? Stotternd brachte er daher auch nur hervor: "Sie...war...mal noch schlimmer?" Lord Asriel lächelte ihn an: "Unvorstellbar, oder? Aber ja so war sie, aber dabei so begabt. Tja was soll ich noch sagen?" "Ähm am besten garnichts mehr, wenn Raja das hört gibts uns zum Frühstück." Sie lachten daraufhin beide. UnknownD hätte nie geglaubt, dass Lords genauso Menschen sind.
"So bis später, jetzt muss ich dringend was mit meinem Töchterchen besprechen." Er durchquerte den Raum und Raja folgte ihm in den Nebenraum. Was sie wohl besprechen würden?

"Delawara du weist, dass du als meine Tochter mir langsam bei der Verwaltung des Reiches helfen musst." Sie schluckte, "ja ich weiß, aber ich will noch nicht regieren." "Ach du lieber Himmel, so alt bin ich auch noch nicht, dass du mir das abnehmen müsstest." "Nein es gibt mal wieder Unruhen in Eidere, wieder irgendeine Engelslegende. Eine Truppe von Kriegern steht schon abmarschbereit vor der Stadt, aber sie haben noch keinen Späher und Spion, das müsstest du machen. Außerdem musst du dir noch einen Schwarzmagier aussuchen der euch begleitet, da die Truppe auf einen besteht." Sie wollte schon Luft holen, um etwas zu sagen, doch er unterbrach sie, "bitte Dela, es geht nicht anders." Sie sah traurig vor sich hin: "Schon gut, ich weis, also was haben wir zur Auswahl?"
Sie gingen einen Raum weiter und sahen da 5 Männer stehen. "So Jungs, dann zeigt mal was ihr könnt." Raja ging zu jedem einzeln: "Na was kannst du?" "Ich kann mein Schwert durch meine Magie so führen, so dass ich dann 3 Mann auf einmal töten kann." Sie sagte nur: "Ahja." und ging zum nächsten. "Und du?" "Ich kann manchmal das Wetter beeinflussen." Raja war knapp zwischen schreien und sich vor lachen auf den Boden werfen.
"So jeder zeigt mir jetzt mal eine Kugel seiner Elementarmagie." Bei einem puffte es immerhin in der Hand un einer bekam ein Feuerkügelchen von etwa Murmelgröße hin. Ihr Vater sah sie an: "Ich finde Schwarzmagier auch schwachsinnig, aber sie wollen unbedingt einen." Raja wandte sich wieder den Männern zu: "Das war ja wohl mehr als schwach, das kann ich ja besser." Sie hob einen Arm und in ihrer Hand entstand ein melonengroßer Feuerball. Schon fast etwas über ihrer bevorzugten Größe.
"So geht das, also los raus mit euch."
"Ich wusste garnicht, dass du auch kannst."
"Ich auch nicht, bis letzte Woche."
"Na aber was mach ich jetzt mit dem Schwarzmagier, den die Truppe haben will?"
"Ich hätte da vielleicht noch wen. Moment."
sie ging kurz zurück in den Speisesaal: "Unky, ach du bist wirklich ständig am Futtern, kannst du mal kurz mitkommen?"
Er folgte ihr und sie erklärte ihm kurz die Situation. Als Lord Asriel ihn sah, sagte er: "Du? Du kannst Schwarzmagie." "Na zeig doch einfach mal ne mittlere Feuerkugel." "Wenn du meinst." Er streckte seine Hände vor und die Feuerkugel wurde schnell fast einen Meter groß. Raja lächelte nur: "Hm, schön warm." "Begleitest du Dela also nun?" "Ja, hab ja sonst nichts zu tun." Raja hätte wild durch den Raum tanzen können vor Glück, doch sie hielt sich so zurück, dass wohl niemand was mitbekam. "Freie Verpflegung gibts natürlich, wie viel willst du an Sold pro Tag?" "Wenn's Essen gibt brauch ich kein Gold mehr. " "Sondern?" So sehr er auch wollte, er konnte sich den Kommentar wenn auch in einem Ton, der erkennen ließ, dass es nicht ernst gemeint war, nicht verkneifen: "Einen Kuss von Raja." Die wurde auch augenblicklich, scheinbar fuchsteufelswild: "Bauerntrampel du, auspeitschen sollte man dich eher, wenn ichdich in die Finger bekomme, dann..." Nachdem sich beide unter Lord Asriels Lachen durch das Schloss eine Verolgungsjagt geliefert hatten, kamen sie aber doch wieder erschöpf an. "Morgen gehts los Dela. Mittags marschiert die Truppe ab, das heißt ihr müsstet morgens los, das sie noch ein Stück entfernt ist. Willst du jetzt eigentlich den Oberbefehl über die Truppe?"
"Kennt der Truppenkomandant mich denn?"
"Nein, er kam erst hier her, als du schon weg warst."
"Dann sag ihm nicht wer wir sind, wird viel spaßiger", sagte sie leicht hämisch.
Lord Asriel und UnknownD sahen sich an und schüttelten leicht die Köpfe, nein Raja war wohl keinen Deut besser geworden.


[editiert: 19.02.05, 21:02 von Raja]
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UnknownD
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Rasse: Mensch / Schwarzmagier
Mag: Kämpfen & sein Schwert, seinen Golddrachen Ryu, Essen, (insgeheim, aber offensichtlich) Raja
Hasst: Maridia I und II, Hunger, andere Schwarzmagier


New PostErstellt: 21.02.05, 15:42  Betreff: Re: Destiny  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Im weiteren Verlauf des Tages zeigte ein, für UnknownD "leicht skuriller Typ", ein Schlafgemacht, in welchem er nächtigen soll. UnknownD bedankt sich, während der Typ sich davon schleicht. "Ein wirklich seltsamer Kerl. 'nächtigen', 'Schlafgemach'... Diese hohe Sprache ist mir... zu hoch." UnknownD dachte nicht weiter drüber nach, überlegte nur kurz, dass das Adelsleben nichts für ihn wäre und öffnet die Tür, um sein Zimmer zu begutachten. Trotz, dass es ein Gästezimmer ist, war das Zimmer sauber, als ob es noch nie in Gebrauch gewesen wäre. Vor Freude sprang UnknownD auf das Bett und hüpfte freudig drauf rum und rief: "Das Bett ist weich, es ist ein weiches echtes Bett!" "Ähem..." UnknownD unterbrach seine infantile Phase und wandte sich zur Tür. Raja stand an der Tür, scheinbar suchend nach ihm und sah aus, als ob sie jeden Moment losschreien würde vor Entsetzen. UnknownD klettere vom Bett und stellte sich hin. Es war ihm offensichtlich peinlich, was er tat und wusste icht, was er nun sagen sollte. Doch Raja nahm ihm die Entscheidung ab und fing an zu lachen. "Du bist ja wie ein kleines Kind, wenn du mal allein bist. So kenne ich dich noch gar nicht." UnknownD kratzte sich am Kopf. Raja setzte fort: "Ich kenne so viele Seiten an dir, aber diese... Diese ist mir neu." UnknownD zog eine Augenbraue hoch. "Viele Seiten? Ich?" Raja nickte.
"Ja, du."
"Ich bin gespannt. Zähl die mal bitte auf!"
"Sicher? Da sind einige weniger schöne Seiten."
"Egal. Ich will hören, was du kennst."
"Nun... Zum einen kenne ich den Unky, der freundlich zu jedem ist, selbst wenn er diese Person überhaupt nicht kennt. Dann gibt es noch den guten Kämpfer, der immer stärker werden will, egal, was passiert und nur deswegen stürtzt er sich in alle Gefahren. Außerdem gibt es da diesen Berserker in ihm, der ihn noch stärker macht. Desweiteren gibt es den verfressenen Unky. Immer nur Essen und nicht andees im Kopf haben. Und dann gibt es noch den Unky, der gerne an etwas anderes denkt..."
UnknownD hörte aufmerksam zu, wobei er bei einigen Dingen am Liebsten seinen Kommentar gemacht hätte.
"Was meinst du mit 'an etwas anderes denkt'?"
"Ich weiß nicht genau..."
UnknownD rieb sich die Augen. Hatte er sich das jetzt eingebildet, oder beugte sich Raja wirklich kurz provokativ nach vorne. Er fragte besser nicht nach. Vermutlich war es nur Einbildung, so etwas wie ein innerer Wunsch, den er sich selbst vor Augen projezierte. Am Liebsten hätte er sich selbst für den Gedanken gehauen, aber das säh bestimmt seltsam vor Raja aus. Abgesehen davon hätte UnknownD die Frage "Wieso hast du das jetzt gemacht?" nur schwer beantworten können.
"Ich wollte übrigens nur mal sehen, ob du dein Zimmer gefunden hast."
"Äh, was? Ach so. Ja, das Zimmer habe ich ja nun. Schönes Zimmer. Recht ordentlich. Und ich habe ein schön großes Bett ganz für mich alleine."
"Was soll das denn heißen?"
UnknownD sah sie komisch an.
"Ich habe ein schön großes Bett ganz für mich alleine, sollte das heißen. Was geht dir denn Komisches durch den Kopf?"
UnknownD lachte. Raja wusste wohl selber nicht genau, was sie dachte, lachte selber kurz und kehrte um.
"Du weisst ja, dass wir morgens los müssen. Verschlaf bloß nicht." sagte Raja in dem Wissen, dass sie wohl UnknownD mit einer radikalen Methode wecken würde.
"Ach, wie könnte ich verschlafen? Hier gibt es doch jede Menge Sehenswürdigkeiten, die ich alle noch sehen will. Außerdem könnte ich auch mal ein Bad vertragen."
Raja sah sich beide an.
"In unseren neuen Sachen erkennt man gar nicht, was wir durchgemacht haben. Du hast dir übrigens schöne Sachen geholt."
UnknownD fragte sich, ob sie das nun ironisch meinte, oder nicht.
"Ich kann mich halt nur schlecht von alten Sachen trennen, daher habe ich mir das geholt, was meinen Alten zumindest relativ ähnlich sieht."
"Und wo ist der richtige graue Mantel?"
"Der von den Mönchen?"
"Na, welchen sonst?"
"Der ist bei der Maridia irgendwie... verloren gegangen. Der war total zerfetzt... Wie alles von mir."
Er strich über sein Schwert.
"Naja, fast alles." fügte er lächelnd hinzu.
"Ich denke mal nicht, dass wir den Mantel noch verwenden müssen, trotzdem ist es schade."
"Irgendwie schon."
"Magst du eigentlich jetzt schon dein Bad nehmen, oder erst morgen?"
"Lieber morgen."
UnknownD gähnte laut. Unhöflicherweise vergaß er, sich die Hand vor den Mund zu halten.
"Unky..."
"Ja?"
"Ich weiß, was du alles gegessen hast."
"Hm? Kannst du hellsehen?"
Raja fasste sich an den Kopf.
"Und mir fällt ein, dass ich noch einen Unky kenne, der ein wenig schwer von Begriff ist."
UnknownD lachte und entschuldigte sich.
"Tut mir Leid. Ich wollte dich nur ein wenig ärgern. Ich weiß, dass ich den Mund zu weit aufgemacht habe."
"Du wolltest mich also nur ärgern, wie?"
Raja grinste und packte ihre Hände unter UnknownDs Arme. Sie sah ihn. UnknownD bewegte sich nicht.
"Du wagst das nicht."
"Ich wag es."
UnknownD wusste, was passieren würde. Raja fing an, UnknownD wieder mal zu kitzeln. UnknownD fing an zu lachen und versuchte zu fliehen. Dabei stolperte er über seine eigenen Beine. Rajas langes Kleid verfing sich irgendwie mit UnknownDs Beine. UnknownD stürtzte auf das Bett. Raja wollte nicht, dass das Kleid beschädigt wird und musste zwangsweise reflexartig ebenfalls auf das Bett springen. So kam es, dass UnknownD auf dem Bauch auf dem Bett lag, während Raja auf UnknownD saß. UnknownD konnte sich einen Kommentar nicht verkneifen.
"Wenn du schon dabei bist... dann kannst du mich vielleicht aus massieren. Das tät mir bestimmt auf mal gut."
Raja legte ihre Hände auf UnknownDs Schulter und strich langsam über seine Schulterblätter. Macht sie das jetzt wirklich, fragte UnknownD erstaunt und teils erschrocken. Doch dann drückte Raja deutlich, aber nicht schmerzhaft ihre Fingernägel in UnknownD.
"Autsch. Eh, Raja. Das schmerzt."
Raja stieg vom Bett und strich über ihr Kleid.
"Nein, tat es nicht. So fest war das auch nicht."
Dann ging sie in Richtung Tür.
"Außerdem war es nicht nett, so direkt nach einer Massage zu fragen."
UnknownD setzte sich auf und kratzte sich am Kopf.
"Ich meinte es auch nicht ernst."
Raja drehte sich um.
"Ich weiß."
Beide wussten, dass UnknownD es anders gesagt hätte, wenn er wollte... oder sich getraut hätte.
"Unky?" fing Raja wieder an.
"Raja?" entgegnete UnknownD.
"Verschlaf nicht. Gute Nacht."
"Gute Nacht, Raja."
Raja verließ den Raum. UnknownD ging ihr noch bis zur Tür hinterher, blickte ihr dann nach, und schloss dann die Tür. UnknownD legte seine Sachen und sein Schwert auf einen Stuhl, losch das Licht und legte sich auf das Bett. Im Dunkeln sah er an die Decke. "Es ist lange her, dass ich in einem Bett schlief. Und dann bekomme ich auch noch ein so schön weiches, großes Bett." Er drehte sich zur Seite und grinste. "Groß genug für zwei wäre es." Dabei ballte er die Hand zur Faust und wollte sich für diese Bemerkung hauen. "So ein Quatsch... An was denkst du nur?" Er lass die Faust sinken und schüttelte den Kopf. "Sie wird sich niemals mit einem armen Bauernjungen abfinden." Wenige Minuten blieb UnknownD gedankenlos im Bett und schlief bald ein.

"SPINNST DU?" schrie UnknownD und schlug schlagartig die Augen auf. Neben ihn stand Raja mit einem Eimer in der Hand. "Wieso kippst du einen Eimer kaltes Wasser auf mich?" UnknownD setzte sich auf und sah sie böse an. "Na, wolltest du nicht pünktlich aufstehen und ein Bad nehmen? Du hast natürlich wieder Mal verschlafen." Er verschränkte die Arme. "Ganz schön dreist für ein Mädchen in das Zimmer eines Jungen zu gehen, während er schläft." "Ganz schön dreist für einen Bauernjungen mich anzuschreien." UnknownD ließ seine Arme sinken. "Entschuldige bitte, Raja." Er seufzte.
"Es ist lange her, dass ich so gut gepennt habe. Da wollte ich einfach nicht aufstehen."
"Schon gut. Es war auch nicht nett von mir. Trotzdem: Wenn du pünktlich sein willst, dann solltest du aufstehen und dich waschen. Aber ich kann auch einen der anderen Schwarzmagier nehmen..."
"Andere Schwarzmagier!?"
UnknownD sprang sofort auf.
"Ich kann keinen anderen Schwarzmagier mit dir alleine lassen?"
"Hm? Eifersüchtig?"
"Nein, aber ich sehe in dieser Sache eine gute Chance zu trainieren. Ich bin zwar so schon der Stärkste, aber ich brauche einfach den Kampf."
"Ach, wenn es weiter nichts ist..."
"Wie viel Zeit haben wir noch?"
"In etwa zwei Stunden ziehen wir los."
"Gibt es..."
"Ja, was zu essen gibt es auch noch." Dabei rollte sie mit den Augen, lachte aber dabei.
"Gut." UnknownD grinste und strich sich über den Bauch.
"Unky..."
"Ja?"
"Als stärkster Schwarzmagier machst du einen seltsamen Eindruck nur in Unterwäsche."
"AH!" UnknownD packte seine Sachen und zog sich an. "Wieso hast du nicht schon vorher was gesagt?" grummelte UnknownD.
"Komm einfach. Ich zeige dir, wo du dich mal waschen kannst."
"Hast du dich eigentlich schon gewaschen?"
"Lange bevor du aufgestanden bist, du Langschläfer."
UnknownD kratzte sich am Kopf und grinste. "Tut mir Leid."
Raja zeigte UnknownD das Bad. Ganz anders als bei den Mönchen musste UnknownD nichts tun. Es war schon alles vorbereitet.
Nach dem Bad zog UnknownD sich an.Er lief durch die langen Gänge, bis er schließlich den Festsaal fand. Raja und ihr Vater saßen bereits am Tisch. "Guten Morgen." UnknownD ging auf den Tisch zu. "Guten Morgen, eure Lordschaft." UnknownD setzte sich hin und begann zu essen. Lord Asriel rückte näher zu Raja, um ihr zu zuflüstern: "Ist er eigentlich immer am Essen?" Raja schüttelte den Kopf. "Nur, wenn es was zu Essen gibt."
Nachdem UnknownD scheinbar satt war, stand Lord Asriel auf. "Es wird Zeit." Raja und UnknownD standen ebenfalls auf. "Dela, ich werde euch nun zu deiner Truppe führen. Folgt mir bitte."
"Deine Truppe?" fragte UnknownD.
"Ja, meine Truppe. Du hast doch mitbekommen, dass ich den Oberbefehl über eine Truppe bekomme."
"Da habe ich bestimmt noch nach Luft geringt. Ich wusste gar nicht, dass du so schnell sein kannst." Er lachte.
"Mal sehen, wie die Truppe und der Truppenkommandant sind."
"Der Truppenkommandant? Du möchtest bestimmt einen starken, gutaussehenden, mutigen Mann, oder?"
"Ja, natürlich." antwortete Raja deutlich ironisch.
"Ich bin ja mal gespannt."
"Und ich erst..."


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Raja
Enyo Ker
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New PostErstellt: 05.03.05, 05:03  Betreff: Re: Destiny  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

"Lord Asriel räusperte sich: "Ähm Dela?"
"Ja? Warum so verlegen?"
"Du siehst sicher ein, dass ich auch gute Heerführer brauche, wenn du nicht da bist."
Raja wusste noch nicht, worauf er hinaus wollte, doch sie ahnte es wohl:
"Jaaaaaa."
Asriel holte noch einmal Luft: "Also ich hab es gestern nicht erwähnt, weil du dann sicher nicht mitgemacht hättest. Aber ich würde dich bitten, könntest du nicht auf den Rang verzichten und nur als einfacher Kundschafter dort mit gehen, um dir den jetzigen Truppenführer mal etwas genauer zu besehen?"
Er sah sie fast ängstlich an, als sie antwortete:
"Meinetwegen."
"Meinetwegen?"
"Ja was solls denn, ich bin nicht so scharf auf den Posten. Aber nur unter einer Bedingung."
Lord Asriel wirkte erleichert, doch was würde sie jetzt noch für Forderungen stellen? "Für diese Leute bin ich Raja, nicht Delawara."
"Wie du willst Dela", er lachte leicht, "ähm Raja. Na dann nehmt euch eure Pferde."
Unky stöhnte leicht auf: "Pferde?"
Raja sah ihn schon mitleidg an: "Ja, anders kommen wir nicht schnell genug vorwärts."
Als sie sich ihre Pferde gesucht hatten, welche diesmal beide hellbraun mit kleinen weißen Blessen waren, ritten sie das letzte Stück auch bis zum Lager. Raja musste auch eins der hellbraunen Pferde nehmen, da ihres bis jetzt nicht wieder aufgetaucht war. Nur Lord Asriel hatte sich seinen weße Stute genommen. Er ritt neben Raja und sprach sie nach einigen hundert Metern an: "Ähm, UnknownD er hat einen etwas ungewöhnlichen Reitstil, oder? " Raja lachte auf: "Er reitet erst seit etwa einem Monat und dann auch nicht allzu oft." "Oh na dann. Hier nimm noch wenigstens einmal unser Wappen mit, falls du doch irgendwann mal eingreifen musst. Und pass auf dich auf." Raja zog die Augenbrauen hoch: "Du klingst ja fast wie ein Vater, aber danke."
Den Rest Strecke legten sie schweigend zurück, bis das kleine Zeltlager in Sicht kam. Dann fragte UnknownD nach: "Wie groß ist die Truppe eigentlich?"
Lord Asriel antwortete: "Der Anführer hat wohl eine Truppe von 20 Soldaten und dann ist da wohl noch irgendein Magier." Was dieser geheimnisvolle Magier sein sollte, würden sie bald sehen, ganz zu Raja's Leidwesen.
Doch zuerst wurden sie von Asriel dem Anführer vorgestellt, welcher diesen zuerst begrüßte, als sie in das Lager einritten:
"Lord Asriel, welch eine Freude Euch hier begrüßen dürfen."
Raja verdrehte im Hintergrund die Augen, sodass UnknownD sich verkneifen musste zu lachen.
"Junger Fürst Kyknos. Hier sind die beiden, die ihr noch wolltet für eure Truppe. Der Junge da ist ein Schwarzmagier. Sein Name ist Unky"
Er sah Unky mit einem geringschätzigen Blick an: "Na meinetwegen, ich nehme einen angeblichen Schwarzmagier eh nur für die Truppenmoral mit."
"Na wie auch immer, hier ist der Spion, Kundschafter und so weiter. Die beste die ich habe, Raja." Raja trat mit einem herrausfordernden Blick vor. Doch seine Reaktion fiel trotzdem negativ aus: "Du lieber Himmel ein Mädchen, das kann ja nur schief gehen."
Wie Raja das hasste, immer als das schwache, kleine Mädchen gesehen zu werden, immer minderwertig nur weil sie weiblich war. Es sollte nicht das einzige bleiben, was sie an dieser Truppe hassen sollte, doch augenblicklich kochte Wut in ihr auf, den sie nicht mehr bezähmen konnte oder wohl eher wollte. Mit einem geschickten Salto, während dem sie noch ihr Messer zog, brachte sie sich direkt vor den sogenannten Anführer, was sie nicht ohne eine gewisse Verachtung dachte, und hielt ihm ihr Messer direkt unter die Kehle. Böse lächelnd sah sie ihn an: "Na wer ist hier unbrauchbar?" Für einen Moment aus der Fassung gebracht, fand er seine Selbstgefälligkeit schnell wieder: "Nicht schlecht" und nach einer kurzen Pause setzte er hinzu ,"für ein Mädchen." Raja hatte sich aber schon wieder unter Kontrolle und ihr Messer eingesteckt. "Wird ja vielleicht doch noch ganz interessant mit dir." Dann wandte er sich zu UnknownD:
"Du wirst mit unserer Hexe zusammen arbeiten. Nadana kommst du mal eben." Herran kam eine gut gebaute Blondine, die absolut aufgebauscht wirkte. Sie trat zu UnknownD und sagte zu ihm: "Da freue ich mich aber mit einem so hübschen Jüngchen zusammen zu arbeiten zu dürfen", wobei sie das arbeiten so betonte, dass es alles meinen konnte nur nicht das war es eigentlich heißen sollte. Was jetzt in Raja hochkochte war viel mehr als das was sie vorhin gefühlt hatte, als Kyknos sie so dumm von der Seite angemacht hatte: es war reine Wut, sie kochte vor Eifersucht, welche sie sich aber wohl nicht eingestehen wollte. Noch nicht jetzt. So hielt sie sich auch jetzt zurück, war aber so in Gedanken versunken, dass sie erst im Nachinein mitbekam, dass ihr Vater schon abgeritten, Unky mit dieser Frau irgendwo hin gegangen war und Kyknos wohl irgendetwas zu ihr gesagt hatte.
"Ähm was?"
Er sah sie leicht verwundert an: "Ich sagte bestimmt schon vor ner Minute, dass du dir jetzt auch erstmal das Lager ansehen kannst, bis es Mittag gibt."
So schlich Raja noch eine Weile als ein Schatten ihrer selbst im Lager rum, bis es Mittag gab.
Zum Mittag versammelten sich alle an einem großen Kessel, welcher überm offenen Feuer hing und in dem Suppe mit Fleisch vor sich hin kochte.
Raja freute sich darauf, wieder mal neben UnknownD beim Essen zu sitzen. Doch daraus wurde nichts, neben ihn setzte sich schon Nadana und zu allem Überfluss, zitierte Kyknos sich auch noch Raja neben sich, um irgendetwas mit ihr zu besprechen, sodass sie nun fast am weitesten von UnknownD weg saß.
"Raja", fragte der Anführer dann auch promt zwischen 2 Bissen, "wie gut kennst du eigentlich Eidere?"
"Naja einigermaßen", dabei dachte Raja an etwas ganz anderes: muss diese dumme Bauernfrau immer so an Unky kleben? Doch dann fuhr sie normal fort: "ich war zumindest schonmal dort."
"Ah gut."

UnknownD starrte hinüber zu Raja, lustlos kaute er an seinem Fleisch, sonst war doch Essen immer sein größtes Vergnügen gewesen, und jetzt? Aber was musste Raja auch so mit diesem Anführer rumturteln. Naja eigentlich würde er ja auch viel besser zu ihr passen als ich, aber ich liebe sie nunmal. Der würde sie doch eh nur schlagen, wenn sie verheiratet sind. Mit einem leichten Kopfschütteln holte er sich in die Realität zurück: Junge. Junge is ja nicht zu glauben, was du dir gleich wieder ausmalst. Nadana hatte diese unwillkürliche Bemerkung von ihm bemerkt und fragte: "Ist was? Schmeckt dir das Essen nicht? Das hab ich extra selbst gekocht."
"Schon gut, alles in Ordnung", antwortete er in einem Ton der erhebliche Zweifel aufkommen ließ, dass auch nur irgendwas in Ordnung war.

Raja stand vom Essen auf, sie konnte das Geturtel zwischen UnknownD und Nadana einfach nicht mehr mit ansehen.

Nach einigen Minuten folgte ihr auch UnknownD, weil er mit ihr reden wollte, doch er fand sie schon nicht mehr, bis man das Lager abbrach, um noch ein Stück bis zum nächsten Wald zu kommen bis zum Abend.

Durch ihre Arbeitsteilung ergab es sich wieder, dass Raja als Kundschafter vorne bei Kyknos sein musste und UnknownD blieb durch seinen Reitstil eher zurück, wo ihm natürlich Nadana gerne Gesellschaft leistete.
Na einem ruhig verlaufenen relativ kurzem Ritt erreichten sie die von Kyknos ausgewählte Stelle für das Nachtlager. Als Raja abstieg, meinte sie zu ihm:
"Ich würde hier ehrlich gesagt nicht lagern, die Stelle gefällt mir nicht."
"Wieso gefällt sie dir denn nicht?"
"Sie liegt zu nah an diesem Wald."
"So ein Blödsinn, nur kleine Mädchen haben Angst vor großen Wäldern."
Raja wollte erst etwas erwiedern, ging dann aber einach mit einem "Pfff."
davon. Es wurde Zeit, dass sie erwachsen wurde. Es brachte nicht immer was sich aufzuregen, also konnte sie sich es genauso gut sparen, wenn es sowieso nur umsonst war. Außerdem interessierte es sie nicht sonderlich, sie wollte lieber sehen was der Rest der Mannschaft so machte. Sie schlenderte also durch das Lager und traf dabei, wie es kommen musste auf Nadana. Sie war allein, aber auch das beruhigte Raja nicht wirklich. Sie sah Nadana deswegen auch mit unverhohlenen Abneigung an.
Auch Nadana schien sie nicht wirklich zu mögen: "Na du, hast du schön mit
dem Kommandanten rumgeflirtet? Er hat dich doch sicher nur mitgenommen, um seinen Spaß zu haben."
"Ach ich dachte du wärst Truppennutte hier, ich verzichte dankend auf den
Posten."
"Falls es dir noch nicht aufgefallen ist, ich bin Magierin."
"Ach und was kannst du Tolles?", am Ende des Satzes wurde Raja leiser und schien auf irgendetwas zu lauschen, sodass sie auf Nadanas Antwort nur mit einem Ohr hörte:
"Ich kann die Zukunft vorhersagen."
"Ach dann sag mir doch mal, was heute Abend noch passiert."
"Nichts besonderes, wir werden schlafen gehen und Morgen früh reiten wir weiter."
Ein Grinsen, welches keinesfalls fröhlich wirkte, huschte über Rajas Gesicht: "Du bist ja noch mieser, als ich dachte, wenn du selbst das nahendeWolfsgeheul nicht hörst."
Raja sah zum Himmel auf den hell schimmernden Vollmond: "Das hab ich mir fast gedacht und ich hatte noch extra vor diesem Wald gewarnt."

Dann rief sie laut: "Werwölfe, hier greift gleich ein Rudel Werwölfe an."
Die Soldaten begannen panisch durcheinander zu rennen, nur Kyknos stand ruhig in der Mitte. Er nickte ihr zu: ""Ja hab ich auch schon mitbekommen. Alle Männer zu mir, wir verteidigen die Waldseite des Lagers gegen die Werwölfe, die Frauen passen auf die Pferde hier auf."

Raja drehte sich um und zog ihr Messer, um dann dort bei den Pferden zu
stehen. Nur weil sie ein Mädchen war, sollte sie jetzt dort diese unfähigen
Leute allein mit Unky kämpfen lassen? Als jetzt alles sich um den Anführer
sammelte, sah sie auch kurz UnknownD unter ihnen.

Nadana saß selig da: "Wie gut, dass wir hier in Sicherheit bleiben können,
es ist doch gut eine Frau zu sein. dort vorne könnte es wirklich gefährlich
werden."
"Dann bleib doch hier bei den Pferden, wenn du willst." Raja wandte sich um und lief Richtug Kampfplatz. "Wo willst du hin?", rief Nadana ihr nach?
"Wo ich hingehöre."

Als sie ankam, hatten sich die Männer schon in einer langen Reihe
aufgestellt und gerade sprang der erste Wolf auf sie zu. Kyknos trat ihm
entgegen und zog sein Schwert, womit er dem Wolf einen Hieb versetzte, so dass dieser ein gutes Stück zur Seit flog.
Allerdings war das scheinbar das Angriffssignal für das restliche Rudel,
welches sich nun ebenfalls den Männern entgegenwarf. Die Männer blieben in ihrer Reihe und wehrten lediglich ab, was sich na da hinten verirrte, doch UnknownD warf sich ebenfalls ins Getümmel, um Kyknos zu helfen und nun sprang auch Raja dazu. Er sah sie kurz, bevor er sich den Wölfen zuwenden musste: "Raja ich wusste garnicht, dass du männlich bist."
"Tja du musst ja nicht alles wissen."

Nach kurzer Zeit, hatten sich die drei so formiert, dass sie in einem
Dreieck standen, mit den Rücken nach innen und jeweils ihre Front
verteidigten. UnknownD kämpfte mit seinem Schwert von Ryu. Gerade sprang ein besonders großer Wolf auf ihn zu, der eine eigenartige Farbe hatte. Dadurch hatte UnknownD ihn nicht bemerkt und wurde zu Boden gerissen. Raja schrie auf: "Unky, lass dich ja nicht beißen." Sie ließ ihre Deckung Deckung sein und sprang zu ihm. Obwohl sich UnknownD mit kräftigen Schwerthieben wehrte, ließ der Wolf erst ab, als Raja ihm zusätzlich ihr Messer in die Rippen rammte und rannte jaulend ein Stück weg. Doch nicht weit, dann kam er zurück und schien von den Verletzungen erholt.

Woran könnte das nur liegen? Es musste wohl etwas mit diesem verfluchten Wald zu tun haben.
Lange konnte das nicht merh so weiter gehen, die Männer wurden schon müde und auch UnknownD und Raja merkten, dass ihre Kräfte nicht unbegrenzt waren.
Raja sah zu Kyknos und es kam ihr so vor, als schien ihm der Kampf als
einzigstem nichts aus zu machen, sondern noch Freude zu bereiten. Auch
UnknownD sah zu Kyknos, da er Rajas Blick gefolgt war und zuckte zusammen: feuerrot, der Mann hatte feuerrote Augen im Kampf, dabei waren sie doch normalerweise blau.

Doch ihre Aufmerksamkeit wurde auf etwas anderes gelenkt. Einer der größten Wölfe hatte einen Mann frontal angefallen und hielt sich gerade mit den Krallen an ihm fest. Seine Kameraden umstanden ihn hilflos, da sie nicht wussten, wie sie ihn befreien sollten ohne ihn dabei viel zu leicht
verletzten zu können.
Kyknos ging auf den Mann mit erhobenem Schwert zu. Wollte er im so helfen?
Wie sollte er denn zuschlagen ohne ihn zu verletzen? Gerade stand er genau vor dem Mann und stach sein Schwert mit voller Wucht von oben durch den Wolf und den inzwischen unter ihm liegenden Mann. Für einen Moment schien der Kampf aufzuhören, selbst die Wölfe standen reglos um ihren wohl eben getöteten Anführer. Der sterbende Mann sah ungläubig hoch zu Kyknos und verdreht dann Blut röchelnd die Augen, sodass man nur noch das Weiße seiner Augen sah.

Jetzt brach unter den Männern gänzlich Chaos aus, und sie wollten in alle
Richtungen auseinander laufen. Kyknos brüllte ihnen Befehle entgegen, doch sie sahen ihn nur an wie Kanninchen die Schlange. Da wurde er wieder von den Wölfen erneut angefallen, gegen die er sich wehren musste. Raja ergriff die Gelegenheit, und schrie den Männern zu: "Stellt euch wieder in einer Reihe auf, dann sind eure Chancen zu überleben wesentlich besser." und zu ihrem
Erstaunen taten sie wirklich, was Raja sagte, wahrscheinlich weil die Männer von den Ereignissen zu eingeschüchtert waren. Trotzdem machte sich Raja Gedanken, so konnte es nicht weiter gehen, lange hielt das keiner mehr aus.
Sie stand jetzt mit Unky Rücken an Rücken vor der Reihe der Soldaten, und beide schlugen zu ihrer Seite aus. Schweiß lief Raja schon lange über den ganzen Körper vor Anstrengung und es wurden nicht weniger Wölfe. Jedes Mal wieder rafften sie sich auf und kamen aus dem Schatten des Waldes wieder.
Irgendwann sagte Raja: "Kyknos hats gut, ihn greifen viel weniger Wölfe an. Sieht fast so aus, als hätten die Wölfe Angst vor ihm."
UnknownD antwortete ihr darauf: "Tja die Augen machen einem ja auch Angst."
"Stimmt, sieht auch als ob sie brennen."
Statt einer Antwort von UnknownD hörte sie nur noch, wie sich dieser die Hand ins Gesicht klatschte: "Feuer natürlich, dass ich da nicht selbst drauf gekommen bin." Er ließ einen großen Feuerball zwischen seinen Händen entstehen, doch noch bevor er ihn einsetzen konnte, waren alle Wölfe geflüchtet. Raja sah ihn an: "Gratuliere, gute Idee."
Er sah erstaunt den Wölfen hinterher: "So gut hätte ich das garnicht erwartet."
Sie wollte etwas erwidern, doch da begann schon Kyknos, dessen Augen auch wieder blau waren, ihr ihre Abreibung zu verpassen: "Du solltest erstens bei den Pferden bleiben und zweitens wag es dir nicht noch mal meinen Männern Befehle zu erteilen."
"Pah, Mörder. Was tust du denn, wenn ich es doch wieder tue? Ich hab keine Angst vor dir."
Er trat einen Schritt vor und zog ihr Kinn unsanft nach oben, so dass sie ihm direkt in die Augen sehen musste: "Das siehsts du dann noch kleines Mädchen." UnknownD stand daneben und wäre am liebsten eingeschritten, doch Raja wollte sicher nicht, dass er sich in ihre Auseinandersetung einmischte. So sah er sie nur an und bemerkt, wie ähnlich sich doch die beiden von den Augen her waren.
Raja riss sich mit ihrem üblichen "Pff." los und ging erhobenen Hauptes davon. UnknownD war mit ein paar schnellen Schritten an ihrer Seite und sagte: "Das geht ja schon gut los."
"Oh ja, allerdings. Naja lass uns schlafen gehen, der Abend war doch relativ ähm aufregend, um es mal so zu sagen."
"Gute Idee."


[editiert: 25.05.05, 00:44 von Raja]
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UnknownD
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Geburtsort: Esônas
Rasse: Mensch / Schwarzmagier
Mag: Kämpfen & sein Schwert, seinen Golddrachen Ryu, Essen, (insgeheim, aber offensichtlich) Raja
Hasst: Maridia I und II, Hunger, andere Schwarzmagier


New PostErstellt: 26.04.05, 20:58  Betreff: Re: Destiny  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Der helle Sonnenschein hätte UnknownD am nächsten Morgen geweckt, wenn er in der Nacht ein Auge zu gemacht hätte. Er lag zusammen mit zwei Männern in einem Zelt, die ihn nach dem Kampf des vergangenen Abends nicht mal mehr angesehen haben. UnknownD vermutete, dass er sich auf der einen Seite durch das Beweisen seiner Fähigkeiten Neid und Hass in den anderen Männern hervorgerufen hatte. Es war nicht seine Schuld, dass die anderen nicht einmal einen Finger krumm gemacht haben. UnknownD schüttelte den Kopf. „Ich kämpfe selten vor den Augen anderer, die ich nicht als meine Feinde erachte. Ich war häufig alleine.“ murmelte er. Die anderen beiden Männer schliefen noch. UnknownD dachte noch ein wenig über den Abend nach. Er konnte sich sein Verhalten Raja gegenüber nicht erklären.

Nadana ging gestern Abend auf Raja zu. „Für uns hat man ein eigenes Zelt aufgestellt, nur für uns Frauen.“ Raja konnte diesen hassenden Unterton nicht überhören, daher antwortete sie in dem selben Ton: „Wunderbar. Dann können wir uns ja wie echte Frauen über diverse Dinge unterhalten. Ich freue mich drauf.“ UnknownD stand noch in unmittelbarer Nähe und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Das war Raja, wie sie wohl lange vor der Begegnung mit ihm gewesen sein musste: stolz und arrogant. Nadana bemerkte UnknownD`s Lächeln. „Was soll denn das? Findest du es lustig, was diese Pute gesagt hat?“ UnknownD konnte es sich nicht verkneifen, eine Antwort auf diese Frage zu geben. „Nein, ich fand es nicht lustig, was du, sondern, was Raja gesagt hat.“ Dabei grinste er noch mehr. Nadana zischte kurz irgendein Wort unverständlich durch ihre Zähne durch und verschwand in einem Zelt. UnknownD zuckte mit den Schultern und sah Raja an. Raja lächelte. „Du kannst wirklich nicht mit Frauen umgehen.“ UnknownD lachte. „Sag ich ja. Ich sollte mich vielleicht bei ihr entschuldigen.“ Raja würde es nie zugeben, aber sie wollte nicht, dass UnknownD jetzt alleine in das Zelt geht. Doch sie sagte nur: „Mach das, was du für richtig hältst.“ UnknownD nickte und folgte Nadana, während er Raja zurück ließ. Sie war wütend, dass er nun doch Nadana hinterher ging, doch sie beruhigte sich mit dem Satz: „Er möchte sich nur entschuldigen.“ Sie schlenderte noch ein wenig durch das Lager. Vielleicht findet sie noch ein Zelt, welches sie nicht mit dieser Magierin teilen müsste.

UnknownD stellte sich vor das Zelt. „Nadana? Kann ich kurz mit dir reden?“ Die Antwort Nadanas war von irgendeinem seltsamen Unterton geschmückt, als sie sagte: „Ja, du kannst jeder Zeit zu mir kommen.“ UnknownD kümmerte sich nicht weiter darum und ging ins Zelt.
Nadana lag auf ihrem Schlafsack, setzte sich dann aber auf. „Was möchtest du?“ UnknownD räusperte sich. „Ähm, hör mal... wegen vorhin, das tut mir Leid.“ Nadana neigte ihren Kopf leicht zur Seite. „Ich wollte dich nicht als Pute bezeichnen.“ setzte er fort. Nadana lächelte. „Ist schon gut. Ich verzeihe dir. Wie könnte ich dir jemals böse sein?“ UnknownD war erleichtert. Er drehte sich wieder zum Ausgang, doch Nadana hielt ihn auf. „Warte kurz, Unky.“ UnknownD wandte sich wieder zu ihr. „Was ist denn? Es ist schon spät und ich weiß noch nicht einmal, wo mein Zelt ist.“ Nadana konnte diese Frage einfach nicht lassen. „Du kannst ja bei mir schlafen und Raja schläft in deinem Zelt. Was hältst du von dieser Idee?“ UnknownD schüttelte den Kopf. „Gemischtzelte? Was für eine absurde Idee.“ Dabei kratzte er sich am Kopf und lachte. Andererseits fand er diese Idee gar nicht so absurd, wie er vorgab. Wenn bloß Nadana nicht wäre... „Gut, dann kannst du wieder gehen. Gute Nacht, Unky.“ „Nacht, Nadana.“ Er verließ das Zelt.

Raja stand bei Kyknos. Sie unterhielt sich kurz mit ihm. „Nein, es ist leider kein Platz mehr frei. Hätte ich Dandario nicht getötet, dann wäre die Zeltverteilung sowieso etwas anders.“ Dandario war wohl der Mann, den Kyknos kaltblütig umgebracht hat. „Jetzt gibt es wenigstens für dich und Nadana ein eigenes Zelt.“ Er legte seine Hand auf ihre Schulter. „Ihr werdet euch noch gut verstehen. Alle Mädchen tun das.“ Dann wandte er sich von Raja ab und ging. Raja ballte ihre Hand zur Faust. „‘Mädchen‘? Ich bin kein Mädchen.“ murmelte sie. Sie hätte ihn anspringen und umbringen können, aber das wäre jetzt wohl nicht der passende Zeitpunkt gewesen.

UnknownD sah aus der Ferne Raja und Kyknos miteinander reden. „Wieso legt der Typ seine Hand auf ihre Schulter?“ Er schüttelte den Kopf. „Ruhe bewahren. Es war nichts, es war nichts.“ UnknownD musste noch zu Kyknos und nach seinem Zelt fragen. Er würde direkt an Raja vorbeilaufen. Ebenso müsste Raja an UnknownD vorbei, um in ihr Zelt zu gelangen. So geschah es auch. „Na, hast du Nadana beruhigen können?“ fragte Raja, wobei sie versuchte ihre Gereiztheit zu unterdrücken. UnknownD fasste dies als neutrale Frage auf, antwortete aber selber in dem selben Ton: „Ja, sie hat die Entschuldigung angenommen. Hat Kyknos dir verraten, ob er noch Platz in seinem Zelt hat?“ Raja sah ihn verwundert an. „Bitte, was ist los?“ UnknownD ging an ihr vorbei. „Nichts. Ist schon gut.“ Raja drehte sich nicht um. „Was ist los, Unky?“ UnknownD wollte gerade gehen, doch er antwortete: „Nichts, was mich betrifft.“ Mit diesen Worten ließ er Raja erneut zurück. Nach einigen Sekunden lief sie schließlich in ihr Zelt.

„Kyknos?“ Kyknos drehte sich um. Es war UnknownD, der ihn mit einem tötenden Blick ansah. Kyknos erschrak. „W-was? Was ist denn?“ UnknownD verzog nicht eine Miene. „Wo ist mein Zelt?“ Kyknos beruhigte sich wieder. Er wusste nicht, dass UnknownD dermaßen wütend gucken konnte. Er zeigte auf ein Zelt, welches dem von Raja etwa gegenüber stand. „Dort wirst du die Nacht verbringen, zusammen mit zwei weiteren Männern. Normalerweise hätte Dandario dort übernachtet, aber das Schicksal wollte ihn nicht mehr auf dieser Welt lassen.“ UnknownD`s Blick blieb starr, aber durchlöchernd. „Du hast ihn kaltblütig ermordet.“ UnknownD drehte sich um und ging in sein Zelt. Kyknos rief noch hinterher: „Gute Nacht, Unky!“ Doch er ignorierte es.

Im Zelt sah Nadana Raja lange Zeit an. Raja spürte ihren Blick selbst in dieser Dunkelheit. „Warum siehst du mich die ganze Zeit an?“ Nadana kicherte. „Meinst du, du hast irgendeine Chance?“ Raja wusste nicht, worauf sie hinaus wollte, beziehungsweise sie ahnte es, versuchte aber ein Gespräch dieser Art zu vermeiden. „Wobei?“ fragte sie schließlich. „Ich sehe doch, dass du unseren Schwarzmagier magst.“ Raja drehte sich von Nadana weg. „Ich wüsste nicht, ob dich das etwas anginge.“ Nadana kicherte wieder. „Dass du es leugnest beweist, dass ich Recht habe. Aber vergiss es: Er wird mir gehören.“ Raja konnte sich das Geschwafel von Nadana nicht mehr anhören. „Dann nimm ihn und lass mich in Frieden.“ Nadana kicherte wieder. Sie hatte ihre eigene Art zu kichern. Es war schrill und sehr zynisch. Raja konnte es nicht mehr hören. „Und hör auf zu kichern!“ schrie sie Nadana schließlich an, woraufhin Nadana erschrak und auf der Stelle schwieg.

UnknownD betrat sein Zelt. Die beiden Anderen, von den Kyknos sprach, waren bereits im Zelt. Sie blickten kurz auf, drehten sich dann aber wieder weg. UnknownD wollte sie wenigstens noch freundlich begrüßen, aber sie schienen eine Abneigung gegen ihn zu haben. So legte sich UnknownD also wortlos auf seinen Platz.

Und nun ist es der nächste Morgen. Er konnte es nicht fassen, dass er solche miesen Dinge zu Raja sagte. Es ist nun aber geschehen und lässt sich nicht mehr rückgängig machen. Er stand auf und verließ das Zelt. Die andern Beiden schliefen noch. Was war das für eine Truppe, die bei Sonnenaufgang noch faul in ihren Zelten lag. Im gesamten Lager herrschte eine bedrückende Stille. Er nutzte die Zeit, um ein wenig im Lager umherzulaufen. Wenn sie heute noch weit kommen wollen, sollten sich bald alle erheben. Das Abbauen des Lagers, das Frühstück und die weitere Vorbereitung würde noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Kyknos würde aber wohl wissen, was er macht. UnknownD ging also durch das Lager, stoppte aber dann. Er roch etwas Gebratenes in der Luft. Natürlich ging er direkt zur Quelle des Geruches. „‘Mit Speck fängt man Mäuse‘, oder wie heißt es doch?“ Ein schrilles Kichern durchbrach die Stille. „Ich wusste, dass ich irgendjemanden anlocken würde, aber dass es gerade du sein würdest hätte ich nicht gedacht.“ sprach Nadana. „Na, dann komm her. Ich habe etwas zu essen.“ UnknownD konnte schlecht dieses Angebot ablehnen. „Danke.“ sagte er und setzte sich an das kleine Feuer. Nadana stand von ihrem Platz auf, um sich an UnknownD zu setzen. Gierig steckte er sich etwas von dem Fleisch in den Mund. „Was ist das? Hase?“ Nadana schüttelte den Kopf. „Pferd.“ UnknownD spuckte reflexartig das Fleisch aus. „Pferd?“ wiederholt er. „Pferd!“ antwortete Nadana noch einmal. „Stimmt etwas nicht damit?“ UnknownD sah sie entsetzt an. „Man kann doch kein Pferd essen.“ „Doch, kann man.“ UnknownD wunderte sich von Anfang an über die große Menge Fleisch. „Wir sollen doch auch alle satt werden.“ UnknownD stand auf. „Ich esse kein Pferd. Abgesehen davon: Woher hast du das?“ Nadana zeigte auf einige andere Pferde. „Ich habe mir von denen eins ausgesucht. Dandario wird wohl kein Pferd mehr brauchen.“ UnknownD verließ die Feuerstelle. Nadana blieb wortlos zurück.

Raja lag schon lange wach in ihrem Zelt. Sie war froh, dass Nadana bereits weg ist. So hatte sie endlich ein wenig Zeit für sich. Auch sie hatte in der Nacht wenig geschlafen. Die Worte von UnknownD und Nadana gingen ihr nicht mehr aus dem Kopf. Was wäre, wenn sie UnknownD nun wirklich an Nadana verlieren würde? Nach einigen Minuten voller Gedankenlosigkeit schüttelte sie den Kopf. „Ach, wenn es so passiert, passiert es eben. Mich kümmerte es nicht.“ versuchte sie sich einzureden. Es hatte keinen Sinn mehr länger im Zelt zu bleiben. Der Geruch von Nadana widerte Raja an. Sie verließ das Zelt.

Sie atmete tief durch. Die frische Luft tat ihr gut. „Ach, guten Morgen, kleinen Mädchen.“ hörte sie. Kyknos war nun auch aus seinem Zelt gekommen. Er stellte sich vor sie auf und strich ihr durch das Haar. „Du siehst schrecklich aus.“ Raja verzog keine Miene und antwortete in einem emotionslosen Ton: „Danke, aber du siehst auch nicht aus wie mein Traummann.“ Kyknos nahm seine Hand aus ihrem Haar. „Ich meinte nicht dich allgemein, sondern deine Frisur. Du musst unruhig gelegen haben. Mach dich lieber mal frisch. Wir wollen doch in Eidere einen guten Eindruck hinterlassen.“ Daraufhin ging Kyknos wieder. „Dieser eingebildete Schnösel!“ murmelte Raja.

UnknownD beobachtete Raja und Kyknos vom Weiten. „Inzwischen streicht er ihr sogar durch ihre Haare. Was läuft zwischen den Beiden?“ fragte sich UnknownD, rasend vor Eifersucht und rasend vor Wut. Am Liebsten hätte er Raja zur Rede gestellt, aber ihn geht so etwas ja nicht an. Abgesehen davon ist sie bei einem Typen wie Kyknos besser aufgehoben, als bei einem Typen ohne Besitztümer. Für Raja ist es wohl besser so. Mit dem Gedanken abfindend verlässt er das Lager, um ein wenig alleine zu sein.

„Wirklich kein schöner Anblick.“ sprach Raja, als sie in einen Krug voll Wasser hinein sah. Das Wasser spiegelte ihr Bild wieder. Tatsächlich waren ihre Haare ziemlich wüst, doch das ließe sich leicht beheben. Sie beugte sich nach vorne und kippte das Wasser über ihre Haare, die sie danach kämmte. „Wieso verschüttest du unser kostbares Trinkwasser?“ fragte eine Stimme von hinten. Ohne sich umzudrehen antwortete Raja: „Ich muss mich zwar vor dir nicht rechtfertigen, aber ich habe das Wasser aus einem nahegelegenen Bach geholt. Außerdem möchte ich eine halbwegs anständige Frisur haben, die du dir wohl nicht leisten kannst, Nadana.“ Nadana`s Haare waren wirklich zerzaust. Zwar war es nicht so schlimm, wie bei Raja, dennoch konnte man erkennen, dass auch sie einen unruhigen Schlaf hatte. „Ich verschwende meine Zeit nicht, um mich um mein Aussehen zu kümmern. Unky mag mich so wie ich bin.“ Raja richtete sich wieder auf. Ihre Haare waren nun glatt gekämmt. „Dann hat er dich bestimmt noch nicht kichern gehört.“ Mit diesen Worten ging Raja fort. Sie wollte möglichst jede Konfrontation mit Nadana meiden.

Er hätte sich vielleicht doch entschließen sollen, etwas Fleisch zu essen. Jetzt schlendert UnknownD durch die Gegend und sucht etwas zu essen. „Am Liebsten wäre mir ein frischer Apfel, oder ein Hase. Von mir aus auch einige Beeren. Ich wäre auch mit Fliegenpilzen zufrieden.“ Mit diesen Worten suchte er den Boden nach etwas Essbaren ab. „Jetzt wanderst du schon seit Jahren heimatlos durch die Gegend und weisst nicht mehr, wo du wie was zu essen bekommst.“ Schließlich fand er einige rote Pilze mit weißen Punkten. „Juchu! Fliegenpilze!“ freute sich UnknownD und trat wütend auf diese drauf. „Verdammt, das war ein schlechter Witz von mir. Die sind doch giftig!“
Plötzlich drehte er sich um. Er hörte, wie Kyknos seine Männer befahl aufzustehen. Vielleicht gäbe es jetzt etwas zu essen.

Nach und nach krochen die Männer aus ihren Zelten. Einige sahen noch recht verschlafen aus, während andere schon munter lachten. „Nadana hat zum Frühstück ein wenig Fleisch gebraten. Es ist noch warm. Langt ordentlich zu.“ sagte Kyknos und genoss sein Essen. UnknownD blieb fassungslos vor der essenden Truppe stehen. „Wie könnt ihr nur ein Pferd essen?“ Kyknos wandte sich zu ihm. „Wieso kommst du mir eigentlich immer in die Quere? Du isst doch auch Schwein oder Rind, Hase oder Huhn. Ob du nun ein Pferd isst oder nicht, ist deine Sache, aber isst du kein Pferd, dann halte ich es für paradox.“ Kyknos kehrte zu seinem Platz zurück und aß weiter. Auch die anderen ließen sich nicht stören. UnknownD schüttelte den Kopf. „Dann esst mal schön. Ich werde Dandario begraben und später die Reste seines Pferdes, wenn ihr nicht wie Tiere auch die Knochen fresst.“ Mit diesen Worten kehrte er den Männern den Rücken und suchte die Leiche Dandarios auf.

Es war ein schrecklicher Anblick. Die Krähen machten sich schon an ihm zu schaffen. Unberührt von Menschen Hand lag die Leiche auf den Boden. UnknownD kniete vor Dandario, legte seine Hand auf die Augen und schloss diese. Er konnte den Anblick des Toten nicht mehr sehen, doch er ließ sich Zeit beim Graben eines Lochs. Mit einer Schaufel ginge es sicher einfacher, aber es musste nun auch so gehen. Hand und Schwert sollten reichen.
Die Zeit verging. Die Männer bauten bereits das Lager ab, aber UnknownD ließ sich nicht davon beirren. Das Loch war nun groß genug. Er legte Dandario in die Grube und stellte sich vor ihm. „Es tut mir Leid, dass ich dir nicht helfen konnte. Ich werde die Handlung von Kyknos niemals verstehen. Selten sah ich eine herzlose Person wie ihn. Ich kannte dich nicht, aber vielleicht hätten wir so etwas wie Freunde werden können.“ Er lächelte dabei, schüttelte dann aber den Kopf. „Aber wenn du genauso bist, wie die anderen 19... emotionslos, wie ein Tier... dann wohl eher nicht. Ich wünsche dir alles Gute im Jenseits.“ Mit diesen Worten verbeugte UnknownD sich leicht vor dem Toten und begann, die Erde auf den leblosen Körper zu schütten.

Als er fertig war ging er noch einmal vom Lager fort, um sich noch etwas zum Essen zu suchen. Er wollte nicht helfen, dass Lager abzubauen. Ihm war zu dem Zeitpunkt alles egal.
Es zog UnknownD in einen nahegelegenen Wald. „Seltsam. Ich bin ziemlich oft in irgendwelchen Wäldern.“ Er hörte einen Bach plätschern. „Zumindest werde ich nicht verdursten.“ Den Geräuschen folgend ging er zum Bach, wo bereits eine Person am Wasser stand und betrübt hinein blickte. „Raja?“ Sie drehte sich um. „Unky.“ Sie wollte lächeln, doch dann drehte sie sich wieder um. UnknownD stand an einem Baum und war wie gelähmt. Er wollte sich zu ihr setzen und mit ihr reden. Auch Raja wollte etwas sagen, doch wie UnknownD war es schwierig, ein Wort von sich zu geben. UnknownD wollte fragen, ob irgendwas zwischen ihr und Kyknos läuft, aber er hat Angst, dass diese Antwort tiefer trifft als alle anderen Wunden zu vor. Raja dachte genauso. Wie weit ist Nadana schon mit ihren Annäherungsversuchen gekommen? UnknownD spürte seinen rasenden Herzschlag. Er war viel zu angespannt. Was denkt Raja gerade von ihm? Raja atmete schwer. Was solle sie nun machen?

UnknownD sah aus der Ferne etwas schimmern. „Vorsicht, Raja!“ rief er und stieß sie zur Seite. „Was zum...?“ Raja fiel unsanft zu Boden. Daraufhin sah sie, wie ein Pfeil sich in UnknownD`s Arm bohrte. Genau da, war ihr Kopf vor einer Sekunde noch. UnknownD verzog sein Gesicht und zog den Pfeil aus dem Arm. „Verdammte Orks.“ Tatsächlich kam eine Gruppe von zehn Orks auf Raja und UnknownD. Einer von ihnen, offensichtlich der Anführer fing an zu reden. „Menschen beschmutzen Wald von Orks. Zerstört Wald. Zerstört Nahrung.“ UnknownD verstand nicht. „Was? Ein Mensch beschmutzt den Wald? Wer?“ Der Ork schüttelte den Kopf und schlug mit seinem Schwert einige Male in die Luft. „Das nicht wichtig. Wichtig ist: Mensch böse. Mensch muss sterben.“ UnknownD zog sein Schwert. „Kommt doch! Vielleicht hilft ein kleiner Kampf gegen meine schlechte Laune.“ Raja zog ihr Messer. „Das ist doch Wahnsinn. Das sind Orks.“ UnknownD sah Raja an. „Es ist besser, wenn du gehst. Mit einem Messer bist du nicht gewappnet gegen diese Orks.“ Er betrachtete die Waffen von ihnen. Es waren lange, teils zerbrochene, abgenutzte Schwerter. Andere besaßen Äxte oder Pfeil und Bogen. An ihnen klebte das Blut aus vielen Schlachten. Orks waren schon immer eine der gefährlichsten Kreaturen. UnknownD hatte selber noch keinen persönlich getroffen. „Nein, ich kann dich nicht alleine lassen, Unky!“ entgegnete sie ihm. Damit griff der erste Schwertkämpfer an. Er wählte UnknownD als Gegner und schlug zu. Den Schlag wehrte UnknownD mit seinem Schwert ab. Mit der linken Hand warf UnknownD einen Feuerball in die Magengrube des Orks, der daraufhin zu Boden ging. Von einer anderen Seite griff ein Axtkämpfer Raja an. Er holte aus und schlug von oben mit der Axt zu. Raja sprang zur Seite. Die Kraft der Axt sorgte dafür, dass die Axt im Boden stecken blieb. Raja sprang auf ihn und rammte ihm das Messer in den Hals. Der Ork sackte zu Boden. „Ein Messer reicht mir vollkommen.“ UnknownD lächelte Raja an und stieß einem anderen Ork sein Schwert in den Bauch. „Ich will dir mal glauben schenken.“ sagte er, als er sah, dass Raja einem Ork die Kehle mit dem Messer durchschnitt. UnknownD stellte sich vor den Anführer, der sich vor Angst nicht bewegte. „Wie Mensch so stark?“ UnknownD steckte sein Schwert in den Boden. „Verschwinde! Ich will euch nicht töten. Ich sorge schon dafür, dass die Menschen den Wald in Ruhe lassen.“ Daraufhin stellte sich ein anderer Ork in den Vordergrund. „War gelogen. War Vorwand für Lust zu töten.“ Der Anführer schubste den anderen Ork ins Wasser. „Wer sagte, du sollst petzen? Wir gehen!“ Die Orks ließen ihre gefallenen Kameraden zurück. Der andere Ork kletterte aus dem Bach und jammerte immer wieder „Ich sauber! Ich sauber!“ während er den anderen Orks hinterher rannte. UnknownD und Raja schauten den Orks noch leicht wundernd hinterher. „Sie sind weg?“ fragte UnknownD ungläubig. „Einfach so.“ fügte Raja hinzu. Dann stellte sich UnknownD triumphierend auf eine Leiche und sagte stolz: „Die haben bestimmt Angst vor meiner Kraft!“ Dabei lachte er, verlor allerdings das Gleichgewicht und fiel zu Boden. Raja fing an zu kichern, brach dann aber im Gelächter aus. UnknownD fing dann auch an zu lachen.
Sie säuberten gemeinsam ihre blutverschmierten Waffen. „Raja, ich...“ fing UnknownD an. „Ich wollte mich entschuldigen.“ Raja war erstaunt. „Wofür? Nein, ich habe mich zu entschuldigen.“ UnknownD zog eine Augenbraue hoch. „Wofür denn das?“ Raja lachte bei dem Anblick einer hochgezogenen Augenbraue. „He, was ist daran denn so witzig?“ „Nichts, nichts.“ Beide lachten noch ein wenig und vergaßen ihren Streit.
UnknownD und Raja erhoben sich und steckten ihre sauberen Waffen weg. Raja drehte ihren Kopf zur Seite. „Danke, dass du mich beschützt hast.“ UnknownD lächelte. „Du bist stark genug, um dich selbst zu beschützen, aber...“ Er wusste nicht, wie er es formulieren sollte, doch dann sagte er das, was ihm auch als erstes eingefallen war. „...aber ich bin immer für dich da, wenn du meine Hilfe brauchst.“ Diese Worte munterten Raja auf. UnknownD hielt eine Hand vor Raja. „Freunde?“ Raja war etwas verdutzt, doch sie nahm seine Hand und antwortete: „Freunde.“ Dabei lächelte sie UnknownD an. Sie gingen gemeinsam zum inzwischen abgebauten Lager zurück. „Und du sagst, du weißt nicht, wie man mit einem Mädchen umgehen muss.“ sagte Raja weiterhin lächelnd. UnknownD kratzte sich am Kopf. „Ich gebe mir Mühe.“ All die Aufregung hatte dafür gesorgt, dass UnknownD seinen Hunger vergaß, aber ihm war momentan wichtiger, dass er sich wieder mit Raja gut verstand.
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Raja
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New PostErstellt: 25.05.05, 00:27  Betreff: Re: Destiny  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

In ihrem Lager war alles schon Aufruhr, da gerade chaotisch gepackt wurde. Kyknos stand in der Mitte und hielt sich die Hand vor den Kopf geschlagen, den er immer wieder schüttelte. So wie sie ihn jetzt sah, musste Raja lachen. Er konnte einem fast leid tun. Raja sah zu Unky: "Ich werde dann auch mal gehen um mein Zeug zu packen und mir mein Pferd zu schnappen, bevor es jemand anders tut." Mit einem "Gute Idee. Bis später also." verabschiedete sich Unky.
Einige Minuten später schrei Kyknos durch das nun schon fast verlassene Lager den Männern, die immer noch beim letzten Packen waren, zu: "Los Beeilung wir reiten gleich weiter Richtung Eidere."
Raja und Unky standen etwas abseits schon bereit. Kyknos ging auf sie zu und wandte sich an Raja: "Ich hoffe du hast dich auf deine Aufgabe als Späher vorbereitet und hast wenistens eine Karte von Eidere."
Raja verdrehte leicht die Augen: "Jaja ich werd schon klar kommen."
"Gut. Wenn du meinst. Was meinst du wie lange wir zur Hauptstadt von Eidere brauchen?"
"Naja wenn alles gut läuft Tagesritte."
"Woher weist du das eigentlich alles von Eidere?"
"Ach naja, ich war als Kind mal in Der Gegend ein wenig unterwegs gewesen."

Kyknos wandte sich ab, da die Männer auch bereit waren, um selbst sein Pferd zu besteigen.
Auch Raja und Unky saßen auf, Raja sah dabei zu Unky: "Na klappt doch aber auch schon wwesentlich besser, als noch vor ein paar Wochen."
Unky sah verlegen weg: "Tja."
"Na los fand mich doch mit deinem Gaul.", sagte Raja und ritt davon, allerdings nicht allzu schnell, so dass Unky es wirklich versuche sie zu fangen. Er holte sie trotzdem nicht ein, was wohl nicht zuletzt daran lag, dass Asriel ihr ein besseres Pferd hatte zukommen lassen. Wenn sie so lachend über die Ebene galopierten konnte man fast alles vergessen was so in den letzten Wochen an negativen Erlebnissen war.
Dann Kyknos als Anführer von einer Truppe von Leuten zu sehen, die sich kaum auf den Pferden halten konnten, machte den Morgen für Raja fast perfekt. Sie musste wirklich aufpassen, selbst nicht vom Pferd zu fallen vor Lachen, als sie sich neben Kyknos einreihte. Unky wich dabei diesmla nicht von seiner Seite und so musste Nadana an Ende des Zuges ganz allein reiten, was allerdings Raja garnicht so unrecht war.
Kyknos sprach sie dann auch an: "Sagmal mein kleines Mädchen, machst du dich über meine Männer lustig?"
"Ersten bin ich kein kleines Mädchen, zweitens nicht deins und drittens ja tu ich." Streithammel wie sie im Buche stehen dachte Unky auch gut gelaunt so bei sich.
Kyknos gab sich bei so viel Offenheit einfach ergeben ruhig, da er nicht wusste, was er denn erwiedern sollte.
So ritten sie den Morgen dahin und ließen die Sonne auf sich scheinen, doch schon vor Mittag zogen Wolken auf. Um nicht in den wohl kommenden Regen zu geraten, machten sie auch zum Mittag nicht halt, sondern ritten weiter und aßen nur nebenbei jeder ein Stück Dörrfleisch.
Allerdings ging diese Rechnung nicht auf, denn schon kurz nach Mittag begann es in großen schweren Tropfen zu regnen.
Kyknos entschied trotzdem weiter zu reiten, er wollte wohl die Hauptstadt unter allen Umständen bald erreichen. Sie sollten bald merken, dass es doch noch einiges gab, was sie davon abhielt.
Raja war dankbar noch einen dicken Mantel eingepackt zu haben, der sie jetzt vor dem Regen schützte, so empfand sie ihn auch nicht als allzu störend. Das Land hatte schon so lange keinen Regen mehr gehabt, daher wirkten jetzt im Regen alle Pflanzen wieder viel grüner und lebendiger. Die Wiesen dampften von dem Regen der auf den heißen Boden fiel und verdunstete. Ja so hatte sie Eidere in Erinnerung, mit seiner grünen Landschaft.
Moment dieser kleine Felsblock da drüben, Raja erinnerte sich.
Sie rief Unky: "Bleib mal hier neben mir und reit nicht weiter."
"Hm? Wieso das denn?"
"Sieh einfach hin und genies die Vorstellung."
Kyknos hatte es nicht bemerkt und ritt weiter. Raja konnte sich nicht verkneifen zu lachen, als sein Pferd hübsche, nunja eher hässliche graubraue Strümpfchen bekam.
Raja rief ihm lachend von hinten zu: "Na reiten wir doch eher um den Sumpf herum?"
Unky sah sie von der Seite an und sagte leise, während Kyknos sein Pferd wendete und wieder zu ihnen ritt: "Meinst du nicht, du provozierst ihn etwas zu sehr? Das mit dem Sumpf hättest du ihm genauso gut früher sagen können."
"Hm. Vielleicht hast du Recht."
Kyknos war auch wieder herangeritten, lenkte sein Pferd ganz nah an Rajas heran und sagte ärgerlich: "Äußerst witzig. Also wo kommen wir und den Sumpf rum?"
"Es führt sowohl wenn wir jetzt nach rechts, als auch wenn wir nach links reiten ein Weg daran vorbei."
"Und wie lange brauchen wir da?"
"Links rum einen halben Tagesritt, rechts rum etwa 2 Stunden. Ich bin für links rum, weil..."
Er unterbrach sie apprupt: "Egal was du sagen wolltest, ich hab genug von dir heute, wir nehmen rechts."
Raja widersprach trotzdem: "Aber das..."
Kyknos riss endgültig der Geduldsfaden, er zog Raja unterm Kinn mit der Hand so hoch, dass sie ihm direkt in die Augen schauen musste und sagte in einem schneidenden Ton:
"Meinst du nicht, dass du dir schon viel zu viel rausgenommen hast kleines Mädchen."
Raja merkte, wie Unky näher ran kam um einzugreifen, sie fasste ihn an der Hand um ihn davon abzuhalten, einzugreifen. Und wirklich, für diesen Moment hielt er sich zurück. Zu sehr achtete er nur darauf, dass Raja noch einmal in so kurzer Zeit seine Hand hielt.
Raja sah Kyknos einfach nur starr an und sagte garnichts. Allerdings konnte sich dann Unky nicht mehr zurückhalten. Er dachte bei sich: "Dass ich mal was abbekomme meinetwegen, dass man mich so behandelt, was solls, muss ich ja nicht persönlich nehmen. Aber nicht Raja. "
Er brüllte Kyknos an: "Wer ist denn bitte hier der Anführer? Du hast dich doch immer falsch verhalten und damit schon lauter Ärger gemacht. Es ist bestimmt nicht Rajas Schuld, wenn du einen Sumpf nicht siehst."
Kyknos ließ Raja los und antwortete ihm eisig: "Du hast wohl vergessen, warum sie hier mit ist. Sie ist Späher und nicht zu ihrer eigenen Belustigung mit."
"Kein Grund so mit ihr umzuspringen."
Kyknos zog sein Schwert und richtete es auf Unky: "Willst du hier etwa rebellieren?"
Unky lies einen kleinen Feuerball in seiner Hand entstehen und hielt ihn Kyknos entgegen: "Aber immer doch."
Raja schrie sie beide an: "Schluss jetzt, wir sollten vielleicht alle mal daran denken, warum wir hier sind und dass wir alle von Asriel geköpft werden, wenn wir versagen." Innerlich musste Raja darüber grinsen, Kyknos wäre der einzigste der seinen Kopf verlieren würde.
Doch es schien bei beiden zu wirken, Kyknos stecke sein Schwert ein und Unky lies den Feuerball wieder verschwinden.
Kyknos drehte sich in einem Versuch seine Authorität noch zu wahren zu Raja um und sagte: "Ok, aber du nimmst ab jetzt deine Aufgaben etwas ernster und egal was du sagen wolltest, wir reiten nach rechts."
Raja wusste, dass es falsch war, ihm nicht zu widersprechen, aber momentan wäre es sowieso nur auf taube Ohren gestoßen und die Situation war genug eskaliert.
Sie und Unky warteten bis der gesamte Zug vorüber war und ritten dann ganz am Ende. Nadana schien ihre Taktik geändert zu haben, sie ritt jetzt mit ein paar Soldaten zusammen mit denen sie intensivst in ein Gespräch vertieft war.
Raja schlug die Hände vors Gesicht und Unky sagte darauf hin zu ihr: "mach dir nichts drauß, ist doch nicht deine Schuld."
"Doch eigentlich schon, ich hätte ihm ja normal sagen können, dass da ein Sumpf kommt. Ich und meine dummen Scherze."
"Naja aber so schlimm war es ja nun auch nicht, dass sein Pferd sich dreckige Hufe geholt hat."
"Hach wenn es das nur wäre, aber ich hab dich damit in Gefahr gebracht."
"Na nun komm, ist doch alles garnicht so so schlimm ausgegangen."
"Ja Teil eins."
"Teil eins?"
"Ich wollte nicht umsonst links rum, auf der Route wimmelt es nur so von Räubern."
Jetzt schlug sich Unky auch mit einer Hand vor den Kopf: "Das kann ja heiter werden."
"Was du nicht sagst."

Lange sollte der weitere Ritt auch nicht dauern bis sie auf die besagten stießen.
Kyknos ritt immernoch an der Spitze als sie über eine kleine Lichtung zwischen 2 dichten Waldstücken reiten mussten. Wie perfekt für einen Angriff aus dem Hinterhalt.
Raja kannte die Stelle schon und ritt vor zu Kyknos um ihm es wenigstens jetzt zu sagen.
Er sah sie kommen und fragte immernoch gereizt: "Was gibts denn?"
Raja biss sich auf die Lippe: Schön ruhig bleiben Mädel, es bringt nichts jetzt wieder was anzufangen. "Ich wollte nicht hier lang, weil es ein von Räubern belagertes Gebiet ist und ich denke sie greifen da vorne an, wo die Wälder so eng zusammen treten."
"Danke für die frühe Information", sagte ironisch.
Raja war jetzt schon dabei sich ihre Fingernägel in den Unterarm zu graben. Schön ruhig bleiben. Sie merkte, erst jetzt dass Unky schon wieder neben ihr ritt und von hinten einige Soldaten so weit aufgeschlossen hatten, dass sie mitgehört hatten. Es war die Truppe welcher sich Nadana angeschlossen hatte. Jetzt sah sie die Soldaten anhimmelnd an: "Oh seid ihr dann meine Helden für die nächste Schlacht, wer die meisten tötet, darf mich heute Nacht in meinem Zelt besuchen."
"Mein Gott dieses ehlende Weibsstück.", dachte Raja bei sich, "wenn das die Männer mal nicht unvorsichtig macht."
Und da passierte es auch schon, ohne irgendwelche Befehle abzuwarten, galoppieren drei von ihnen vorwärts nur auf ihr nächtliches Abenteuer fixiert.
Raja fluchte laut: "Mist." Sie rief Kyknos zu: "Greif mit den restlichen Männern so schnell wie möglich geordnet an, ich seh solange ob ich diese liebestollen Trottel noch retten kann." Sie wandte sich an Unky: "Kommst du mit?"
"Aber klar, wenn ich dafür die gleiche Belohnung von dir bekomme, wie die Männer von Nadana", sagte er augenzwinkernd.
Raja lachte kurz: "Ich werd dir helfen, du bekommst was ganz anderes."
Dann galoppierten auch sie los und holten auch gut auf das Grüppchen auf, da sie wesentlich besser ritten und durch Asriel auch bessere Pferde bekommen hatten.
Doch die drei waren bereits auf der Lichtung angekommen und wie zu erwarten brachen maskierte Männer aus dem Unterholz hervor. Raja gab ihrem Pferd die sporen, so dass Unky nicht mehr mit kam. Sie sprang als sie ankam von ihrem Pferd und stürzte sich nur mit ihrem Messer bewaffnet in die Schlacht. Die drei waren in der Mitte zwischen den Räubern eingekesselt, doch zum Glück waren es nicht allzu viele, nur etwa zwanzig.
Raja rannte einfach mitten rein und schlug mit Messer und ihrem anderen bloßen Arm nach allem, was ihr zu nahe kam, allerdings wäre das wohl nicht allzu lange gut gegangen, wenn die Räuber nicht noch von dem mit Schwert bewaffneten Unky nun mit in Schach gehalten worden wären. Doch irgendwie hatten es die Räuber auf Raja abgesehen, sie stand umzingelt von fünf von ihnen, die jetzt gleichzeitig angriffen. Unter dem ersten Angriff duckte sie sich hinweg und zog mit einem Fuß 2 Männern die Beine weg, die daraufhin zu Boden gingen, aber die anderen drei stürzten sich auf sie. einem konnte sie noch ihr Messer in die Schulter rammen. Doch die anderen beiden bekamen sie zu fassen und hielten ihr ein Schwert vor, einer von denen die sie zu Boden geworfen hatte, rappelte sich auf und warf sie von hinten um, so dass sie unsanft auf dem Boden landete. Das Schwert eines Räubers schwebte nur noch Zentimeter vor ihrer Brust, als er plötzlich fürchterlich schreiend zu Boden ging, wie kurz darauf auch die anderen. Raja atmete auf. Im letzten Moment hatte Unky ihr die Mänenr mit einigen Feurbällen vom Leib gehalten. Im Hintergrund sah sie, dass sich nun Kyknos endlich den Rest vornahm. Unky kam auf sie zu und reichte ihr die Hand zum Aufstehen: "Alles in Ordnung?"
"Ja, dank dir jetzt wieder."
Er lächelte: "Na dann."
Doch Raja schrie plötzlich auf, hinter Unky war noch einmal ein Räuber aufgetaucht, der sich auf ihn stürzte. "Unky vorsicht hinter dir."
Er drehte sich um und wich zur Seite aus, wodurch ihn der Schwerthieb wohl verfehlte. Der Räuber taumelte auf Raja zu, welche möglichst schnell aufstand und ihn mit einem guten Tritt mit dem Knie in die agengrube zu Boden gehen lies.
"Aua", sagte Unky. Raja sah sich besorgt nach ihm um: "Ist dir was passiert?"
"Nein, ich wusste nur nicht, dass du so brutal im zutreten sein kannst."
Raja lächelte verlegen und zuckte mi den Schultern.
Endlich hatte Kyknos mit seinen Männern auch die restlichen paar Räuber unter Kontrolle.
Als seine Männer sie banden und abführten, kam er zu Raja und Unky rüber und sagte laut zu ihnen: "Mir reichts, ihr habt schon wieder eigenmächtig gehandelt, als Strafe müsst ihr diese Nacht außerhalb des Lagers im Wald verbringen." Einige Männer lachten. Er drehte sich zu ihnen um und fuhr sie an: "Ihr braucht garnicht so zu alchen, wegen euch gabs das ganze Theater, dafür übernhemt ihr auch die Nachtwachen bei den Gefangenen." Er wandte sich an alle: "Und nun geht das Lager aufbauen gefälligst, aber ein bisschen schnell es wird schon dunkel." Als alle gingen, stand er noch Raja und Unky gegenüber, die ja auch nicht zum Lager gehen brauchten und sagte zu ihen, als die anderen außer Hörweite waren: "Gut gekämpft, deine Aktion war ja richtig kleines Mädchen, aber vor den Männern kann ich dir solche Eskapaden nicht durchgehen lassen, wenn ich mir ein wenig Authorität wahren will." Raja sah ihn zum ersten Mal lächeln, als er weiter sprach: "Weist du, dein Problem ist einfach du bist genauso stur wie ich, pass nur auf, dass du dabei andere nicht zu sehr in Gefahr bringst." Er sah kurz zu Unky. Dann sah er wieder beide an und zwinkerte ihnen zu, als er weiter sprach: "Na sooo schlimm ist die Strafe ja für euch beide garnicht. Gute Nacht."
Raja starrte ihm noch eine Weile perplex hinterher, dann sagte sie zu Unky: "Also alles hätte ich ihm zugetraut, aber das nicht."
"Ich auch nicht."
"Na gehen wir erstmal unsere Pferde anbinden und essen was?"
"Ja ist wohl bessser, es wird wirklich schon ganz schön dunkel."
Sie fingen ihre Pferde wieder und machten sie an einem großen Baumstamm fest, den sie sich als Dach für ihr Nachtlager ausgesucht hatten. Raja holte etwas getrocknetes Fleisch und Brot aus ihren Satteltaschen und rief Unky zu: "Machst du mal Feuer?"
"Aber klar doch."
Für Unky war das ja weiter keine große Hürde, da er mit einem kleinen Feuerzauber einfach etwas Holz entfachen konnte.
Als sie beim Essen saßen, sagte Raja: "Was sagtest du vorhin noch, als wir los geritten sind?" Unky wurde augenblicklich rot.
"Ach nichts, du hast ja doch kein Zelt heute Nacht für mich."
"Es ging also ums Zelt?"
"Aber klar, du weist doch, ich bin viel zu faul mir selbst eins aufzubauen, außerdem war es ja eh nur Spaß." Was für eine Lüge, dachte er bei sich selbst.
"Weis ich doch, was ist los, warum hälst du dir den Arm?"
"Ach nichts."
"Na komm zeig mal her."
Sie beugte sich über ihn und sah sich den Arm an: "Wo hast du denn die Wunde her? Ist das etwa von vorhin, als du mir hoch helfen wolltest?"
Unky nickte: "das ist aber wirklich nur ein Kratzer, mach dir um mich keine Gedanken."
"Warte ich hol dir Verbandszeug."
Sei sprang auf und lief zu ihrem Pferd, bevor er etwas dagegen sagen konnte.
"Nun zeig mal her.", sie machte ihm den Mantel auf und krämpelte seinen Ärmel hoch, dabei fiel ihr Blick noch auf einen dünnen roten Strick auf dem Oberarm.
"Ist das immernoch von damals?" Beide dachten an ihre erste richtige Begegnung, als Raja Unky ein Messer in den Arm gerammt hat. "Ja aber das sieht man doch kaum noch."
Während sieh ihm die neue Wunde verband, sagte sie traurig: "Ich mach dir wirklich immer nur Ärger, oder?"
"Aber nein, so würde ich nie denken."
"Sondern? Was hast du denn noch von mir?"
Unky dachte bei sich: "Wenn ich dir das jemals sagen könnte."
Er sagte dann abe rnur schelmisch grinsend: "Ach ist doch ganz lustig mit dir, sonst wäre mein Leben doch langweilig."
Raja sah ihn nun auch nicht mehr so ernst wie eben, sondern mit einem Grinsen an:
"Du musst echt verrückt sein."
"Vielleicht bin ichs ja." sagte er und dachte: "...mir bei einem Mädchen wie ihr Hoffnungen zu machen."
"Gute Nacht Unky."
"Gute Nacht Raja."
Jeder von beiden drehte sich auf eine Seite um und versuchte zu schlafen, was zumindest Raja auch schnell gelang. Ganz so wie Kyknos sich das ausgemalt hatte war es doch nicht, obwohl das zumindest teilweise Unky gar nicht mal so unrecht gewesen wäre, so lag er noch eine Weile wach und starrte vor sich hin träumend in den Sternenhimmel. Plötzlich bewegte sich Raja wieder mehr als sonst und drehte sich zu Unky um, sie wachte nur halb auf und sah Unky im Halbschlaf an und murmelte: "Ich hab ganz vergessen, wie kalt die Nächte draußen sein können.". Dann legte sie ihren Kopf auf Unkys Brust und kuschelte sich seitlich, an den auf dem Rücken liegenden. Wie friedlich und zart sie im Schlaf doch aussah, ganz anders als das energische Mädchen am Tag. Morgen würde sie sich sicher nicht mehr an diese kleine nächtliche Episode erinnern, aber wie sollte er jetzt noch Schlaf finden, mit dem Mädchen in das er verliebt war auf der Brust. So legte er einfach nur einen Arm um ihre Schultern und schaute weiter in den Sternenhimmel.


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UnknownD
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Rasse: Mensch / Schwarzmagier
Mag: Kämpfen & sein Schwert, seinen Golddrachen Ryu, Essen, (insgeheim, aber offensichtlich) Raja
Hasst: Maridia I und II, Hunger, andere Schwarzmagier


New PostErstellt: 02.07.05, 20:57  Betreff: Re: Destiny  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

UnknownD hatte ziemlich unruhig geschlafen. Es war ihm gar nicht bewusst, dass das Herz so schnell rasen kann, obwohl er nichts Anstrengendes getan hatte. Er hatte etwas Angst, dass Raja das Pochen seines Herzens mitbekommen würde und sie ihn fragt, was los sei. Vermutlich hätte er gesagt, dass nichts sei und sie hätte sich mit der Antwort, mehr oder weniger, zufrieden gegeben, da sie alles nur im Halbschlaf mitbekommen würde. So wachte sie aber doch nicht auf und er musste sich keine Lüge einfallen lassen. Es war schon irgendwie seltsam. All die Zeit, die er mit ihr zusammen gereist war, war er, seiner Meinung nach, nie nahe genug an ihr, und jetzt war er schon das zweite Mal so dicht zu ihr gerückt. Am Liebsten hätte er ihr über ihre Wangen gestreichelt, vielleicht mal mit einer Hand durch ihre Haare. Er hatte Angst, sie würde aufwachen. Er wollte ihr keinen Grund geben, wütend auf ihn zu sein. Trotz der Dunkelheit, das Feuer war bereits erloschen, erkannte er ihr schönes Gesicht. Sie sieht ziemlich süß aus, wenn sie schläft, dachte er sich. Er war ziemlich aufgeregt, schlief aber nach einer ganzen Weile, mit Raja's Kopf auf seiner Brust, ein.

Es kam selten vor, doch dieses Mal wachte UnknownD zu erst auf. Raja hatte sich in der Nacht schon längst von ihm weggedreht. Sicher hatte sie sich nicht absichtlich weggedreht, sondern sich nur im Schlaf bewegt. Das war ihm eigentlich unrecht, aber so blieb ihm zumindest Rajas Geschimpfe erspart. Er grinste innerlich bei dem Gedanken, Rajas wütenes Gesicht zu sehen und die Anschuldigungen, er sei ein perverser Mensch, der nachts schlafende Frauen anfällt, über sich ergehen zu lassen, bis er schließlich sagen würde, dass sie sich freiwillig von selbst zu ihm gedreht hätte. So war es aber dann auch nicht. UnknownD drehte sich leise zur Seite. Die Sonne konnte man noch nicht sehen, aber es war bereits hell genug, um Raja zu sehen. Es war noch recht kühl am Morgen, aber irgendwie war es ein schöner Morgen, was nicht zuletzt daran lag, dass er direkt neben Raja aufwachte.
"Dieses Mädchen" dachte UnknownD "ist viel zu unwirklich."
Dabei spielte er auf ihre äußere Erscheinung an. Sie sah nun mal einfach süß aus, und wenn es nicht die Gefahr gäbe, dass sie jeden Moment aufwacht, er würde sich über sie beugen und ihr auf ihre Wange küssen. Er würde es tun, aber dann wäre sie wirklich aufgewacht und er hätte sich wieder eine Ausrede einfallen lassen. Aber wie sollte man sich rausreden, dass man ein schlafendes Mädchen geküsst hat? Das würde sicherlich Ärger geben, und so ließ er sie einfach weiterschlafen, sah sie aber lange Zeit noch sehr verzaubert an.

In letzter Zeit kam es häufiger vor, dass UnknownD sich Gedanken über Raja machte. Er fasste sich verlegen an den Kopf.
"Junge, du hast dich schwerstens in Raja verliebt." dachte er und versuchte diesen Gedanken irgendwie zu vergessen.
Was sollte sie mit einem einfachen Bauernjungen? Sie hat schließlich alles, was sie möchte. UnknownD fasste sich an den Bauch, da er dieses Gefühl von Verliebtheit irgendwie unangenehm empfand. Er hatte schon einiges davon gehört, aber selber hatte er dieses Gefühl noch nie vorher gehabt. Es war aber nicht das Gefühl von Verliebtheit, welches ihn so schmerzte, sondern der Gedanke, dass niemals etwas zwischen Raja und ihm passieren würde.
"Jetzt machst du dich aber selber verrückt." sprach UnknownD in Gedanken mit sich selbst.
"Denke lieber mal an etwas anderes."
Dies versuchte er, allerdings musste er, als ob ihn irgendetwas dazuzwingen würde, zu Raja sehen. Er fragte sich, was wohl nun weiter passieren würde und wie lang der Weg bis Eidere wohl noch ist. Allerdings kam er auf keinen richtigen Gedanken, so erhob er sich leise, um ein stilles Örtchen aufzusuchen.

Im etwas tieferen Wald blickte er den Weg zurück, den sie bisher geritten sind. Er sah aus der Ferne Raja, wie sie immer noch tief und fest schlief, das Lager, wo ebenfalls noch keiner wach war und den Sumpf, den sie nun schon hinter sich hatten. Der Weg kam ihm vor wie eine halbe Weltreise. Eigentlich müssen sie doch schon fast da sein. Sicherlich war es der letzte Teil ihres langen Weges und bald sind sie in Eidere. "Es ist kühl." bemerkte UnknownD erneut, während er beobachtete, wie der frische Morgentau von einem Blatt tropfte. Er gähnte und überlegte, ob er sich nicht vielleicht doch noch ein wenig hinlegen sollte. Schließlich schlief die ganze Truppe noch.

Als er gerade wieder zurück gehen wollte, erschrak er, als er den Hilferuf eines der Soldaten hörte. Im nächsten Moment verstummte dieser wieder. Etwas verwirrt ging er geradewegs auf das Lager zu.
Wenige Minuten später, als er wieder im Lager war, waren schon viele der Soldaten wach. Der Hilfeschrei hatte sie geweckt. Auch Raja war von der Aufruhe aufgewacht.
"Was ist passiert?" fragte UnknownD Raja. Sie zuckte mit den Schultern.
"Ich weiß es nicht."
Sie gingen zusammen zu dem Zelt, wo sie den Schrei vermuteten. Die anderen Männer versammelten sich bereits um das Zelt. UnknownD und Raja drängten sich durch die Menge, um in das Zelt zu gelangen. Irgendetwas musste passiert sein. Und als sie endlich im Zelt waren, sahen sie einen leblosen Körper am Boden liegen. Die Augen des Toten waren weit aufgerissen, ebenso wie sein Mund. Er hatte die Augen verdreht. Seine Haut war völlig verschrumpelt. Der gesamte Körper war abgemagert.
"Was ist geschehen?" fragte UnknownD entsetzt, während Raja sich den Toten genauer anschaute.
"Er wurde getötet." schlussfolgerte Raja.
"Aber wie?" bemerkte UnknownD.
"Siehst du dieses Loch in seinem Magen? Es sieht aus, als ob man ihn ausgesaugt hätte."
Inzwischen war auch Kyknos eingetroffen, der keine Miene verzog, als er die Leiche sah.
"Wieder einer weniger. Das Schicksal meint es nicht gut mit uns."
"Ist es das Einzige, was du zu sagen hast?" fragte UnknownD rasend vor Wut.
"Nein, noch etwas: Räumt die Leiche aus dem Zelt und baut das Lager ab. In wenigen Minuten geht es weiter." befahl Kyknos, bevor er aus dem Zelt verschwand.
Die anderen Männer waren schockiert von dem Anblick der Leiche. Raja scheuchte sie weg mit der Begründung, dass der Anblick nichts für schwache Gemüter sei. UnknownD trug den toten Körper aus dem Zelt. Der Körper war sehr leicht. Wie Raja sagte, er scheint ausgesaugt worden zu sein.

"Was ist nur passiert?" fragte sich UnknownD immer wieder, während er ein Loch, fernab des Lagers, grub. Er musste darüber nachdenken, dass der für ihn namenlose Mann nicht das erste Opfer ist, den er begrub, und er wusste, es würden noch viele Menschen sterben. Sie sollten so schnell wie möglich verschwinden.
"Iih!" schrie eine weibliche Stimme hinter UnknownD. Es war Nadana, die sich nun auch aus ihrem Zelt traute.
"Was ist das?" schrie sie mit einem entsetzten Gesicht und zeigte mit dem Finger auf die Leiche.
"Einer von denen, die dich ursprünglich in deinem Zelt besuchen wollten." antwortete UnknownD genervt und schaufelte noch etwas Erde zur Seite.
"Aber der ist völlig hässlich!"
Das war also ihre einzige Sorge, dachte UnknownD und antwortete nicht. Sie könnte vielleicht besser mal mithelfen, das Loch zu graben oder das Lager abzubauen. Stattdessen informierte sie ihn, dass sie sich noch ein wenig 'frisch' machen wollte, ehe es weitergeht. Das war UnknownD aber nur recht, denn irgendwie fand er sie nach und nach immer nerviger. Er wunderte sich allerdings noch, dass sie überhaupt zu ihm kam. Schließlich hatte er sich doch vom Lager entfernt.

Das Lager war inzwischen fast komplett abgebaut. Selbst das Zelt von Nadana war schon abgebaut. Sie hatte protestiert, da sie noch Zeit für ihre Haare bräuchte, aber Kyknos befahl ihr, sich mal nicht 'perfekt' zu machen, da er von dem Ort verschwinden wollte.
UnknownD näherte sich der Gruppe. Er hatte den Toten bereits beerdigt.
"Wirst du das jetzt immer machen?" fragte Raja und lächelte UnknownD an. Ihm war allerdings nicht nach Lächeln, doch er wusste, dass Raja ihn einfach nur aufmuntern wollte. Er lächelte leicht.
"Ich hoffe, es war das letzte Mal, dass ich das machen musste." antwortete er und seufzte.
"Wir müssen von hier verschwinden." flüsterte ihm Raja zu.
"Wieso?" fragte UnknownD leise. "Und wieso flüsterst du?"
"Um keine Panik zu verursachen. Als ich mir die Leiche angeschaut habe, ist mir etwas eingefallen."
UnknownD sah sie mit großen Augen an. Er ahnte schon, was Raja ihm erklären würde. Vermutlich hatte sie diese Symptome an der Leiche schon einmal gesehen, und würde dann von einem starken Dämonen erzählen, der hier in der Gegend lebt und seine Gegner durch das Aussaugen tötet.
"Ich habe einmal von diesen Symptomen gelesen..." fing sie an zu erzählen, als Nadana plötzlich schrie. UnknownD drehte sich mit dem Gedanken 'Hat sie sich jetzt einen Fingernagel abgebrochen?' um, um zu sehen, wieso sie nun schreit.
"Genau davon wollte ich erzählen." murmelte Raja.

Vor den Augen der Anwesenden ist eine Kreatur aufgetaucht, die etwa doppelt so groß war, wie ein Mensch. Sie sah aus wie ein riesiges Insekt. Die Beine waren lang, dürr und sahen zerbrechlich aus. Sicher war der Panzer über den Beinen sehr hart. Diese Kreatur kroch auf allen vier Beinen. Sie hatte einen sehr langen Schwanz. Am Ende des Schwanzes ragte ein langer, scharfer Stachel heraus. Die Kreatur beobachtete mit ihren Facettenaugen die Soldaten, die wie vor Angst gelähmt waren.
"Ist das dieses Viech?" fragte UnknownD.
"Ja, das ist es. Sie wurde als 'Sting' bezeichnet." erklärte Raja.
"Passender Name."
"Woher kommt dieses Ding auf einmal?" schrie einer der Soldaten vor Angst.
"Es kann sich unter der Erde verstecken." bemerkte UnknownD, als er ein großes Loch unter dem Sting bemerkte.
Nadana hatte sich von ihrem Schock erholt und begann in Panik davon zu rennen. Die anderen Soldaten taten es ihr gleich und rannten davon.
"Verdammte Feiglinge." brüllte Kyknos, der noch bei Raja und UnknownD stand und bereits sein Schwert in Händen hielt.
"Feige sind sie, aber es ist sicherlich klüger zu rennen." sagte UnknownD, als er bemerkte, dass der Sting seinen Schwanz bewegte.
"Von so einem Insekt lasse ich mich nicht aufhalten. Ich brauche meine Männer nicht."
Raja hielt ihr Messer fest in der Hand und beobachtete den Sting.
"Raja, du solltest besser gehen." sagte UnknownD. "Ich glaube nicht, dass du mit einem Messer viel ausrichten kannst. Lass das lieber Kyknos und mich machen."
Raja passte es überhaupt nicht, dass UnknownD sie nun auch noch für schwach hielt, doch andererseits wusste sie, dass er sich nur Sorgen um sie machte.
"Genau, kleines Mädchen. Geh lieber zu den anderen Männern und beruhige sie irgendwie. Wir könnten sie noch gebrauchen." stimmte Kyknos zu. Raja war dies überhaupt nicht recht, aber sicher war es besser, wenn jemand die Anderen wieder beruhigt.
"Na gut." resignierte sie. "Seid vorsichtig."
"Klar." nickte UnknownD ihr lächelnd zu. Sie lächelte ebenfalls, aber nur kurz und rannte den Anderen hinterher.
Der Sting beobachtete genau, wie Raja floh, doch als er die Verfolgung aufnehmen wollte, stellten sich UnknownD und Kyknos in den Weg.
"Bleib stehen, oder wir töten dich." befahl UnknownD.
"Wir töten es so oder so." murmelte Kyknos.
"Muss dieses Ding doch nicht wissen."
Ermüdet von dem Gespräch holt der Sting mit seinem Schwanz aus und schlägt Kyknos damit zur einen Seite und UnknownD in die andere Richtung. Damit hatte der Sting freie Bahn und rannte Raja hinterher.
"Na toll." keuchte UnknownD, während er versuchte vom Boden aufzustehen. Kyknos war wieder auf den Beinen und rannte dem Sting hinterher.
"Bleib stehen, du Kakerlake!" rief Kyknos und bekam den Stachel zu fassen. UnknownD war bereits wieder auf den Beinen und humpelte dem Sting hinterher.
"Verdammt, ich kann nicht schneller laufen. Dieser Sting..." Er fasste sich an die Rippen.
Kyknos hielt sich immer noch am Stachel fest. Der Sting blieb stehen und versuchte ihn abzuschütteln, doch Kyknos blieb wie eine Klette an ihn kleben. Kyknos musste aufpassen, dass ihn der Stachel nicht erwischt und aus diesem Grund musste er plötzlich loslassen, landete beim Fall aber sicher auf seinen Füßen. Der Sting suchte noch nach Raja. Er wusste scheinbar, dass sie zu den Anderen rennen würde, wo er ganz viel Beute finden würde. Doch Raja war zum Glück schon außer Sichtweite.
"Pech für dich." sagte Kyknos. Der Sting stellte sich zu Kyknos. Obwohl er keinerlei Mimiken zeigen konnte, schien er sehr wütend auf Kyknos zu sein. Blitzschnell schoß der Schwanz des Stings auf Kyknos zu, doch Kyknos wehrte diesen mit seinem Schwert ab. Der Sting setzte gleich zum zweiten Angriff, frontal mit seinem Stachel, an. Kyknos hielt schützend sein Schwert vor sich. Der Schwanz knickte ein und schlug Kyknos das Schwert aus der Hand. Das Schwert flog hoch in die Luft und landete, einige Meter von Kyknos entfernt, zu Boden. Kyknos musste nun den Angriffen des Stings ausweichen, was er auch geschickt tat, bis er schließlich ungeschickt über einen Ast stolperte.
"Verdammt." fluchte Kyknos und drehte sich auf den Rücken, wo er sehen konnte, dass der Stachel sich schnell seinem Gesicht näherte. Doch plötzlich sprang UnknownD von der Seite auf den Schwanz zu und schlug diesen mit seinem Schwert zur Seite. Der Schwanz wurde abgelenkt und rammte sich in den Boden.
"Ich hätte nicht gedacht, dass der Panzer von dem Ding so hart sein würde." wunderte sich UnknownD, als der Sting seinen Schwanz wieder aus dem Boden zog.
"Kannst du aufstehen?" fragte UnknownD schließlich Kyknos, der sich vom Boden erhob.
"Erwarte keinen Dank von mir." sagte Kyknos, während er sich die Erde von der Kleidung klopfte.
"Tue ich nicht." lächelte UnknownD.
"Wo warst du solange?" fluchte Kyknos.
"Ich kann nicht kämpfen. Ich glaube, dieses Ding hat mir eine Rippe gebrochen."
"Weichei!"
Kyknos rannte zu seinem Schwert und hob es auf. Der Sting jedoch beachtete ihn nicht mehr, sondern sah nur noch UnknownD an.
"Vergiss es, Sting! Ich bin dein Gegner!" rief Kyknos, was dem Sting jedoch egal war. Er versuchte UnknownD mit seinem Stachel zu erwischen, doch UnknownD schlug den Stachel zur Seite.
"Kyknos, übernimm du ihn!" bat UnknownD.
"Mit dem größten Vergnügen."
Kyknos rannte auf den Sting zu. UnknownD wusste, was Kyknos plante, also spielte er noch ein wenig das Ablenkungsmanöver für den Sting. Der Sting versuchte wieder mit seinem Stachel UnknownD zu treffen, doch UnknownD sprang zur Seite, wo er jedoch am Boden liegen blieb und leise vor sich herfluchte, dass die gebrochene Rippe ein Problem sei. Der Sting zog seinen Schwanz wieder aus der Erde. In dem Moment sprang Kyknos auf seinen Rücken und versuchte ihm sein Schwert in den Rücken zu rammen, doch der Panzer des Stings war viel zu hart für sein Schwert.
"Mist, ich komme nicht durch seinen Panzer." fluchte Kyknos.
"Was jetzt?" fragte UnknownD, der am Boden kniete.
Kyknos stieß noch einige Male, ohne Erfolg, mit seinem Schwert zu, bis der Sting ihn schließlich mit seinem Schwanz von seinem Rücken schlug und Kyknos hart auf den Boden prallte. UnknownD schlenderte zu Kyknos.
"Alles in Ordnung?" fragte UnknownD besorgt. Kyknos versuchte wieder auf die Beine zu kommen.
"Nichts ist in Ordnung. Wir haben keine Möglichkeit dieses Ding zu besiegen."
UnknownD hob eine Hand in die Luft. "Eine Möglichkeit haben wir noch." Über seine Hand bildete sich eine Feuerkugel. "Ihr habt mich schließlich wegen meinen Fähigkeiten als Magier bei euch, nicht wahr?" Er lehnte seinen Arm nach hinten und schleuderte ihn wieder nach vorne, um den Feuerball direkt auf den Sting zu werfen.

"Jetzt kommt endlich wieder zu Sinnen!" schrie Raja die letzten Soldaten an, die noch völlig verstört waren. Sie war bereits bei den Anderen angekommen. Sie schüttelte fassungslos den Kopf.
"Wie sollen wir denn mit solchen Leuten überhaupt einen Auftrag erfüllen können, wenn ihr alle nichts könnt, außer feige wegrennen?"
Nadana lachte. Sie hatte sich inzwischen wieder eingekriegt und lachte jetzt über die Versuche von Raja, den letzten Soldaten zu beruhigen.
"Raja, das wird nichts. Du musst sie anders überreden." lachte sie. Raja hasste die Art, wie Nadana die anderen Männer überreden wollte. Nadana wandte sich zu den verstörten Soldaten.
"Hey, ihr, wenn ihr euch jetzt beruhigt, dann könnt ihr heute Nacht..." Raja unterbrach sie.
"Sei ruhig! Als du das letzte Mal dieses Angebot gemacht hast, sind sie völlig gezielt ins offene Messer gelaufen."
"Du bist doch bloß eifersüchtig auf mein Aussehen und meine Fähigkeiten." gab Nadana an. Raja zuckte nur mit den Schultern und ließ Nadana in Ruhe. Soll sie doch glauben, was sie möchte. Mit so einer Eingebildeten wollte Raja nichts zu tun haben. Nadana hingegen glaubte, dass sie recht mit dem hatte, was sie sagte, da Raja nichts mehr erwiderte und lachte.
Raja blickte den Weg zurück, den sie gerannt sind. Sie machte sich Sorgen um UnknownD und Kyknos.

"Der Feuerball ist einfach abgeprallt!" schrie UnknownD. Dem Sting schien seinem Feuerball nichts ausgemacht zu haben.
"Jetzt haben wir wohl doch ein Problem." sagte Kyknos ruhig. "Wenn dies das Ende sein soll, dann..."
"Nein," unterbrach UnknownD ihn. "das wird sicher nicht das Ende, jedenfalls nicht unser."
UnknownD hob wieder eine Hand in die Luft. Es bildete sich eine Eiskugel über seiner Handfläche.
"Ach, du kannst auch Eiszauber." staunte Kyknos.
UnknownD warf den Eisball auf den Sting, der den Eisball mit seinem Schwanz abwehren wollte, doch bei Berührung des Eisballs gefror der Schwanz des Stings.
"Das ist die Gelegenheit!" rief UnknownD, zog sein Schwert und rannte unter Schmerzen auf den Sting zu, sprang in die Luft und schlug gezielt mit dem Schwert auf die eingefrorene Stelle des Schwanzes, woraufhin der Sting die Spitze des Schwanzes und damit auch den Stachel verlor. UnknownD prallte unsanft auf den Boden. Der Sting wand sich unter den Schmerzen des Verlustes seines Schwanzes. UnknownD beobachtete, wie grünes Blut aus dem Schwanzstummel floss.
"Gut gemacht." sagte Kyknos.
"Ein Lob von Kyknos, hört, hört." alberte UnknownD herum.
"Wir sollten jetzt versuchen, dieses Ding zu töten, egal, wie."
"Und wie?"
"Lass dir was einfallen."
UnknownD sah sich den Sting an. Er konnte keine Stelle finden, an der er ihn verletzten könnte. Und wenn er noch einige Eisbälle auf den Sting schleudert? UnknownD steckte sein Schwert weg und hob beide Hände an. Über seinen Händen entstand eine blauleuchtene, durchsichtige Wolke. UnknownD streckte seine Hände nach vorn. Die Wolke wanderte auf den Sting zu, der nicht bemerkte, was passierte.
"Was wird das?" fragte Kyknos.
"Sieh zu und staune."
Als die Wolke den Sting komplett umhüllte, zog UnknownD seine Hände an seinen Körper und streckte sie blitzartig wieder nach vorne. In diesem Augenblick wurde die Wolke steinhart und verwandelte sich in einen riesigen Eisblock. Der Sting gefror und konnte sich nicht mehr bewegen.
"Ich sah und staunte." sagte Kyknos.
"Jetzt müssen wir nur noch den Block zerstören, und zwar so, dass der Sting dabei auch in seine Einzelteile zusammen bricht."
UnknownD stellte sich vor den Block und zog sein Schwert. Kyknos humpelte nun auch auf den Sting zu und zog ebenfalls sein Schwert. Sie machten sich beide bereit für einen gezielten Stich, doch plötzlich zersprang der Eisblock und der Sting schrie laut. Riesige Eisblöcke flogen durch die Gegend und trafen UnknownD und Kyknos. Sie lagen nun schwerverletzt am Boden.
"Das war eine schlechte Idee." röchelte Kyknos.
"Du hättest ja auch was machen können." keuchte UnknownD.
Der an einen Stellen noch vereiste Sting bewegte sich auf die beiden immer noch am Boden liegenen Kämpfer zu und stellte sich vor ihnen auf seine Hinterbeine.
"Es wird uns mit seinen Vorderbeinen zerquetschen!" jammerte UnknownD.
"Weichei!" beschimpfte ihn Kyknos. "Wenn dies unser Ende sein soll, dann ist es das. Das ist Schicksal."
UnknownD sagte nichts dazu. Er wollte sich nicht streiten, sondern überlegte, ob er nicht noch etwas machen könnte, um sich zu retten, doch er war absolut handlungsunfähig.
Der Sting stand immer noch auf seinen Hinterbeinen und schrie siegessicher und versuchte mit seinen Vorderbeinen Kyknos und UnknownD zu zerquetschen. Seine Beine näherten sich den Boden. UnknownD schossen in den Sekunden viele Gedanken durch den Kopf. So sollte es nun wirklich alles gewesen sein. Er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, aber eines ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Er konnte an nichts anderes mehr denken, so dass er, bevor die Beine des Stings den Boden erreichten, die Augen zu kniff und laut schrie: "RAJA!"
Die Beine krachten laut auf den Boden. Es war mit einem Mal völlig ruhig. UnknownD öffnete langsam seine Augen und bemerkte, dass der Sting ihn und Kyknos verfehlte.
"Du hast nach mir gerufen?" fragte eine weibliche Stimme. Es war Raja, die auf dem Kopf des Stings stand und ihr Messer in das Auge des Stings gerammt hatte. Der Sting konnte sein Ziel nicht mehr treffen. Raja zog ihm das Messer aus den Facettenaugen und sprang vom Sting, der noch gelähmt vor Schreck war.
"Alles in Ordnung mit euch?" fragte Raja. Sie betrachtete die vielen Wunden an den Beiden.
"Sehen wir so aus?" fragte Kyknos genervt.
"Es könnte uns schlimmer gehen." sagte UnknownD und verweiste auf die Vorderbeine des Stings, die sie um ein Haar verfehlten.
Der Sting bewegte sich wieder und ging einige Schritte zurück.
"Raja, renn lieber. Du kannst ihn nicht alleine stoppen." sagte UnknownD. "Kyknos und ich sind schließlich auch gescheitert."
"Das heißt nichts. Ich bin auch stark." sagte Raja und schaute sich den Sting an.
"Aber wir sind Männer. Du schaffst es nicht, kleines Mädchen." sagte Kyknos. Raja drehte sich zu Kyknos.
"Ich bin kein 'kleines Mädchen', klar?" Daraufhin drehte sich Raja wieder um und schaute sich noch weiter den Sting an.
"Ich empfehle dir aber trotzdem zu rennen." sprach Kyknos.
"Nein, Kyknos." mischte sich UnknownD ein.
"Was?"
"Wenn sie sagt, sie ist ihm gewachsen, dann ist sie es auch. Ich vertraue Raja. Sie schafft es."
Raja lächelte, was die Beiden jedoch nicht sehen konnten. In Gedanken bedankte sie sich bei UnknownD und wollte ihn nicht enttäuschen.
"Viel Glück, großes Mädchen." sagte Kyknos scherzhaft.
Raja rannte auf den Sting zu, der versuchte, Raja mit seinen Vorderbeinen zu erschlagen, doch Raja wich seinen Angriffen geschickt aus. Sie rannte unter dem Sting her und stand nun hinter ihm. Der Sting drehte sich wieder um und schlug mit seinen Vorderbeinen zu. Diesen Angriffen konnte Raja entgehen, doch plötzlich trat der Sting auch mit seinen Hinterbeinen zu, was Raja nicht kommen sah. Sie wurde getroffen, landete aber sicher auf den Boden.
"Sie schafft es nicht." sagte Kyknos pessimistisch.
"Jetzt sei endlich mal ruhig!" befahl UnknownD. "Sie schafft es. Sie weiß schon, wo sie den Sting treffen muss."
"Ach ja?"
Raja rannte wieder auf den Sting zu und wich wieder seinen Beinen aus, diesmal auch seinen Hinterbeinen. Sie stand nun direkt unter dem Sting.
"Genau da." sagte UnknownD.
"Was?"
"Dort ist der Sting verletzbar."
Raja hielt ihr Messer fest in den Händen und sprang dem Körper des Stings entgegen.
"Unter dem Körper scheint der Panzer nicht so hart zu sein." erklärte UnknownD.
Raja rammte dem Sting mit aller Kraft ihr Messer in den Magen des Stings.
"Der Magen des Körpers braucht Platz, um sich auszudehnen, daher befindet sich unter dem Körper nicht dieser harte Panzer."
"Ach, das hättest du mir aber auch vorher sagen können." beschwerte sich Kyknos.
"Mir ist es erst gerade aufgefallen." verteidigte sich UnknownD.
Der Sting schrie vor Schmerzen. Raja zog ihr Messer aus dem Magen des Stings und rannte vor dem Sting davon, der noch lange laut brüllte, bevor er schließlich in die Knie ging und starb.
Raja ging langsam auf UnknownD und Kyknos zu. Sie lagen immer noch am Boden.
"Ist alles in Ordnung mit dir?" fragte UnknownD besorgt.
"Ja, alles in Ordnung." antwortete Raja. "Aber das Blut des Stings ist ekelhaft." Dabei schaute sie sich ihre Sachen an, die zum Teil völlig grün geworden sind.
"Und wie geht es euch nun? Könnt ihr aufstehen?"
UnknownD und Kyknos bewegten sich schwerfällig, standen aber nun langsam auf.
"Da sind sie!" rief einer der Soldaten. Die gesamte Truppe kam nun wieder zurück. Kyknos befahl seinen Männern das Lager wieder aufzubauen.
"Sehr paradox." bemerkte UnknownD.
"Das ist meine Sache." sagte Kyknos und ging mit seinen Männern zurück zu dem alten Lagerplatz. UnknownD und Raja gingen hinterher.

Das Lager war nach einiger Zeit wieder aufgebaut. Kyknos war in seinem Zelt und ruhte sich aus. Dass er einmal Pause verlangen würde, das hätte UnknownD nie erwartet. Aber ihm kam die Pause ganz recht, zu mal Raja bei ihm saß.
"Los, runter mit dem Hemd." sagte Raja lachend.
"Wie?" fragte UnknownD erstaunt.
"Na, du sagtest doch, ich sollte mir mal deine Wunden anschauen."
UnknownD tat, was Raja ihm sagte. Während sie sich die Wunden anschaute, fragte UnknownD: "Wieso bist du zurück gekommen?"
"Ich habe mir Sorgen gemacht." antwortete Raja ehrlich.
"Wirklich?"
"Ja, wenn ich es doch sage." Raja lächelte. Raja tauchte einen Lappen in eine Schüssel Wasser, die sie bereitgelegt hatte und wischte damit UnknownDs Blut von seinem Körper.
"Mir ist das irgendwie peinlich." murmelte UnknownD verlegen.
"Ach, ich kümmere mich nur um deine Wunden. Das ist doch nichts Schlimmes."
Als Raja schließlich fertig war, packte sie den Verband aus.
"Du hast einige wirklich böse Wunden abgekriegt. Tut das eigentlich weh?" als sie das sagte, haute sie UnknownD in die Seite, da wo UnknownD eine gebrochene Rippe vermutete. UnknownD schrie kurz auf und fasste sie an die Seite.
"Verdammt, Raja, was soll das?" fragte er wütend.
"Von wegen 'gebrochene Rippe', höchstens angeknackst, aber am Schlimmsten ist wohl der blaue Fleck an der Seite. So einen blauen Fleck habe ich noch nie gesehen."
UnknownD schaute sich die Stelle genau an. Es war wohl doch keine gebrochene Rippe, sondern wirklich ein bösartiger blauer Fleck.
"Es ist trotzdem kein Grund, mich zu hauen." jammerte UnknownD.
"Hach, stell dich nicht so an." sagte Raja und schaute ihn an. Sie wusste scheinbar, dass er ihr nicht böse sein kann, wenn sie ihn so anschaute.
"Ja, schon gut. Ich lebe ja noch, das ist die Hauptsache."
Raja wickelte den Verband um UnknownD.
"Ich bin fertig." kündigte Raja an.
"Schon? Schade." murmelte UnknownD.
"Wieso 'schade'?"
"Äh? Habe ich gerade 'schade' gesagt? Ich meinte eigentlich 'Gut, gut!'"
"Achso."
UnknownD zog sich wieder an. Beide schwiegen einige Zeit lang.
"Ich wollte dir übrigens danken, dafür, dass du dich um mich gekümmert hast und auch dafür, dass du zurück gekommen bist, um uns zu helfen." sagte UnknownD.
"Du brauchst dich nicht bedanken. Ich habe beides gerne getan."
"Wie geht es dir eigentlich? Hast du auch irgendwelche Wunden, um die ich mich kümmern kann?" fragte UnknownD. Plötzlich bemerkte er, was er überhaupt Doppeldeutiges gesagt hatte. "Ah, ich meinte das nicht so, wie du das jetzt denkst." wehrte UnknownD sich schnell.
"Ja, schon klar." lachte Raja.

Im Laufe des Tages kündigte Kyknos an, dass sie erst am nächsten Tag weiterreiten werden.
"Bis dahin denken alle Feiglinge über ihr heutiges Verhalten nach. Ihr sollt uns unterstützen, nicht behindern!" schrie Kyknos seine Männer an. Nadana lachte natürlich, doch Kyknos schaute sie giftig an. "Und DU solltest eigentlich auch eine Unterstützung sein und kein Vergnügungsobjekt!"
Nadana verzog sich beleidigt in ihr Zelt, während Raja und UnknownD über die Beleidigung von Kyknos lachten.
Jetzt hatte die Gruppe noch einen ganzen Tag, ehe es weiter nach Eidere geht.


[editiert: 08.07.05, 00:53 von UnknownD]
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Raja
Enyo Ker
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New PostErstellt: 08.09.05, 23:14  Betreff: Re: Destiny  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Raja drehte sich um und wandte sich zum Gehen, wobei sie laut sagte: "Gute Idee, dann könnte man mal wieder Zeit zu Essen finden."
Nadana hatte sie gehört und sagte daraufhin: "Ich kann uns ja was hübsches zaubern."
Raja sah sie an und sagte: "Nicht für mich, ich hab echt keinen Bock auf widerlichen Sting in ekelhafter Stingsauce und zum Nachtisch gute Stinghaut gefüllt mit Innereien."
Nun ging Raja in Richtung ihrer Pferde davon und Unky folgte ihr.
Er sa grinsend zu ihr: "Hübsche Beschreibung, wirklich."
"Ja, nicht? Ich bin mir nur nicht ganz sicher, ob ich sie damit nicht auf eine Idee gebracht hab."
"Ach das trau ich nicht mal ihr zu."
"Na ich weis nicht. Machst du mal Feuer? Ich hol was von unseren Vorräten aus den Satteltaschen."
"Aber klar."
Kurz darauf brannte ein hübsches kleines Feuerchen, als Raja wieder kam. Auf zwei Stöcke spießte sie das Dörrfleisch, was sie so im Feuer brieten und aßen jeder einen Kanten Brot.
Als sie gerade ihre verführerisch duftende Mahlzeit verspeisen wollten, sahen sie wie sich eine Gestalt näherte. Als diese ihnen zurief: "Ist es erlaubt sich zu nähern?", erkannten sie, dass es sich um Kyknos handeln musste.
"Aber sicher.", antwortete Raja...
Als er nahe genug war, fragte er müde: “Kann ich mich hier eine Weile niederlassen? Ich ertrage dieses Weib nicht mehr. Sie hat wirklich angefangen dieses... dieses... Ding zu kochen."
Raja sah Unky an und meinte amüsiert: "Siehst du, was hab ich dir gesagt?"
Er erwidert im gleichen Ton: "Jaja, hast ja Recht. Wie immer..."
"Ich möchte aufgrund unserer... nun ja Differenzen in der Vergangenheit eigentlich gar nicht fragen, aber habt ihr noch was zu Essen übrig, nur bis zum nächsten Ort?"
Raja sprang auf und gab ihm ihr Brot und Fleisch: "Hier nimm das, ich hol mir was Neues."
Unky sah sie an: "Willst du nicht eine Hälfte von mir und du holst dir dann hinterher deine Portion?"
"Ach das geht schon, ich bin gar nicht so hungrig." Doch just in diesem Moment wurde sie von ihrem eigenen Magenknurren verraten. Unky zog eine Augenbraue hoch und sie sagte lachend, während sie sich auch wieder setzte: "Ok, ok, diesmal hast du gewonnen."

Nachdem auch die zweite Portion dann verspeist war, saßen sie noch eine Weile schweigend am Feuer, während der Lärm vom Lager zu ihnen hinüber drang.
Kyknos starrte vor sich hin ins Feuer und sagte irgendwann ganz plötzlich:
"Hab ich euch jemals gesagt, dass ihr beiden die einzigen noch Vernünftigen mit in der Gruppe seid?" Raja und Unky sahen ihn ungläubig an und Raja wollte gerade etwas sagen, als er schon weiter sprach: "Ohne euch wäre ich wohl ganz auf mich gestellt in dieser Mission, dabei dachte ich gerade ihr seid am nun ja nutzlosesten, gut mal abgesehen von diesem kochenden Flittchen." Er schlug die Hände vors Gesicht: "Warum hab ich diesen Auftrag bloß angenommen? Ich hab immer noch nicht die leiseste Ahnung, wie ich einen amoklaufenden Engel finden, geschweige denn aufhalten soll."
Raja dachte an den Auftrag ihres Vaters zu prüfen, ob Kyknos ein geeigneter Heerführer wäre. Das war er wohl anscheinend nicht, aber dieser Kyknos gefiel ihr schon wesentlich besser als der arrogante Schnösel vom Anfang.
"Warum hast du den Auftrag überhaupt angenommen?"
Er sah Unky und Raja lange zögernd an, bevor er antwortet: "Es ist mein Schicksal, mein Auftrag. Er entstand aus einer Weissagung, die meiner Mutter bei meiner Geburt gemacht wurde. Ich lebe nur dafür, `einen Menschen zu finden, der mir ähnlicher wäre, als jeder andere lebende Mensch`, so sagte es der Seher damals. Ich dachte, dass könnte ich am ehesten auf so einer Kampfmission, denn bis jetzt gab es nichts in meinem Leben, was mich mehr interessiert hätte, als das Gefecht. "
Raja sah ihn an: "Glaubst du an die Existenz von Schicksal?"
"Ja."
"Das heißt aber noch nicht, dass alles vorbestimmt ist und man es einfach laufen lassen kann. Auch hier hast du eine Aufgabe zu erfüllen und du hast dir Morgen einen ganzen Tag organisiert, um aus dem Haufen dort drüben eine kampffähige Truppe zu machen, falls du nicht versagen willst." Bei den letzten Sätzen hatte sie ihn angelächelt und ihm zugezwinkert.
Er sah sie mit großen Augen an, dann grinste er und antwortete:” Du hast wohl recht, dann werd ich mal zurück zum Lager gehen und mir beim Einschlafen noch was für Morgen einfallen lassen. Gute Nacht euch beiden."

Als er schon ein paar Schritte wag war, drehte er sich noch einmal um und rief: "Unky."
Dieser antwortete erstaunt, hatte man ihn doch das ganze Gespräch über fast ignoriert. Allerdings brauchte er eine Weile dafür, da er gerade seinen eifersüchtigen Gedanken nachhing. Raja und Kyknos schienen sich ja eben äußerst gut verstanden zu haben. "Ja?"
"Ich hoffe du weist, wie gut du es mit einem Mädchen wie Raja hast. Gib ihr bloß keinen Grund sich einen anderen zu suchen." Die Sätze kamen ganz ehrlich und ohne jeden drohenden oder ironischen Unterton und trafen Unky deswegen noch unerwarteter. Die nun eintretende Stille wurde schnell, aber irgendwie einen Moment zu spät von Rajas hellem Lachen gebrochen. Prustend und sich den Bauch haltend, brachte Raja hervor: "Und wie alle anderen denkt er noch wir hätten was miteinander."
Unky sah sie durch ihr Lachen gekränkt und meinte scharf: "Ja wie lächerlich, nicht? Dass ich als Bauerntölpel was mit dir haben könnte."
Er stand auf und ging in den stockdunklen Wald. Raja sah ihm entgeistert nach, bevor sie ihm hinterher rannte, um ihn zu finden. Allerdings gestaltete sich das in dem finsteren Wald gar nicht so einfach.
Unky hingegen hatte sich derweilen gesetzt und seinen Oberkörper an einen Baum gelehnt.
Dicke Tränen liefen ihm übers Gesicht. Nach all der Zeit zusammen hätte er nicht gedacht, dass Raja so geringschätzig über ihn denken würde. Dass sie wohl nicht mit ihm zusammen sein wollte, konnte er verstehen. Immerhin war er wirklich nichts weiter als ein einfacher kleiner Schwarzmagier und sie immerhin von adliger Herkunft und das hier jetzt wohl nur eins der Abenteuer zwischendurch, bis es zurück in die Normalität geht.
Aber trotzdem, es tat so weh sie so darüber lachen zu sehen, bei allem was er fühlte.

Raja biss sich vor Ärger selbst auf die Lippe während sie durch den Wald stolperte. So war das Lachen nun sicher nicht gemeint, sie wollte nur überspielen, was sie sich doch so sehr wünschte. Aber wie sollte sie? Sie hatte keine Ahnung, ob sie nicht in ein paar Jahren würde regieren müssen oder was noch aus jemandem wie ihr werden sollte, sie die schon im Kleinkindalter ihre Stiefgeschwister getötet hatte. Es ging einfach nicht, aber jetzt musste sie erstmal Unky wieder finden und die Sache in Ordnung bringen.

Unky hörte, dass sich jemand näherte und wischte sich schnellstens die Tränen aus dem Gesicht. Raja ging schnurstracks auf ihn zu und kniete sich vor ihm hin, dabei war es doch vorhin noch stockdunkel, aber um ihn schien es wirklich jetzt heller oder narrten ihn da seine Augen?
Raja sprach ihn an: “Hey Unky, es tut mir leid. Es war wirklich nicht so gemeint."
Sie setzte sich auf seine Oberschenkel, umarmte ihn und legte ihren Kopf auf seine Schulter. "Es tut mir wirklich leid. Ich wollte nicht damit ausdrücken wie lächerlich es wäre etwas mit jemandem wie dir zu haben, ich fand es nur komisch dass das alle denken. Bitte verzeih mir."
Unky brauchte eine ganze Weile bis er antwortete. Es war lange her, dass Raja ihm so nah gewesen war. Das letzte Mal war soweit er sich erinnern konnte, direkt nachdem sie die Maridia besiegt hatten. Warum nur musste es immer in Situationen sein, in denen er es nicht genießen konnte?
"Schon gut. Ich hab wohl auch etwas überreagiert."
Raja stand auf und reichte Unky die Hand, um ihm hoch zu helfen. Er nahm sie, obwohl er sie beim Aufstehen dann gar nicht brauchte, aber es war in diesem Moment eine Geste, dass sie sich wieder vertragen hatten.
Als sie zurück gingen, fragte dann Unky: "Aber sag mal wie hast du mich dann eigentlich in dem stockfinsteren Wald so schnell gefunden."
Raja lachte auf: "War ganz einfach, wenn du wütend bist, sprühst du kleine Funken. Sieht lustig aus."
Unky lachte auch und kratzte sich am Kopf: "Ich sollte aufpassen, was ich noch so alles unbewusst tue."
Raja grinste zurück: "Na gehen wir pennen?"
"Wenn ich vorher noch was fragen darf... Nein sieh mich nicht so an, ist nur was harmloses."
"Ja?"
"Meinst du Kyknos macht was aus den Männern?"
"Hm gute Frage, ihm würd ichs zutrauen, aber der Haufen ist wirklich schwierig.
"Woher wusstest du überhaupt, was du sagen solltest? Ich hätte gar keine Antwort auf seine Probleme gewusst."
"Ach stimmt, das hab ich dir nie wirklich gesagt. Ich hab früher, so mit 14 oder so, selbst hier in Eidere ein Heer geführt. Wir sollten so in den nächsten Tagen über das größte Schlachtfeld reiten."
Er sah sie ungläubig an: "Du hast schon mit 14 ein Heer geführt?"
"Frag mich bitte nicht, wie. Damals kam es mir ganz normal vor, als sei ich dafür geboren. So als wäre mein Schicksal. Ich erinnere mich aber komischerweise an die Schlachten selbst so gut wie nicht mehr. Obwohl so viele waren es ach nicht, Eidere war besetzt von Truppen aus Grasatura. Jetzt ist es fast autonom und wir wurden von der Bevölkerung wie Befreier behandelt. So mussten wir lediglich die Truppen von Grasatura vertreiben."
"Und jetzt gehört es mit deinem Vater?"
"Nein, Eidere blieb mein Eigentum. Solange ich nicht da bin herrscht hier ein Verwalter."
"Ah ja. Muss ich jetzt hier auf die Füße vor dir fallen?", fragte er nun wieder vielleicht grinsend.
Sie sah ihn an und sagte spöttisch: "Aber natürlich."
Da sie wieder am Lager angekommen waren, ließ er sich auch prompt fallen, griff sich seine Decke und legte sich einfach vor ihren Füßen nieder.
Er sah wieder hoch: "Und du musst jetzt die ganze Zeit hier vor mir stehen bleiben?"
"Na warte du bist ganz schön frech für einen einfachen Diener."
Sie stürzte sich auf Unky und begann ihn zu kitzeln.
Er wehrte sich ein wenig und drückte sie letztendlich auf den Boden, hielt sie dort mit seinem Körpergewicht fest und sagte: "Von wegen einfacher Diener. Wenn dann heißt das hoch verehrter Herr Erzschwarzmagier."
"Höchstverehrtesterter, schönster, bester, klügster, - sagte ich schon bester?- Herr Erzerzschwärzester Magier würdest du bitte von mir runter gehen, damit wir uns zur Ruhe begeben können?"
"Ich hab das Gefühl du veralberst mich."
"Ach iwo. Sagte ich schon größter?"
"Ich könnte auch die ganze Nacht hier so auf dir sitzen bleiben."
Schließlich stand aber Unky, wenn auch nicht gerne, freiwillig auf und sie legten sich beide schlafen.
Beim Einschlafen dachten wohl beide darüber nach, ob der Andere wohl jemals die Wahrheit erfahren würde.


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