UnknownD
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Erstellt: 25.01.04, 12:18 Betreff: Re: Destiny |
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"Raja..." rief UnknownD ihr hinterher, als sie sich von ihm und Hayami trennte. Er wollte ihr hinterher rennen, doch in dem Moment fasste Hayami ihm an die Schulter. UnknownD drehte sich um. Er sah, wie Hayami nur den Kopf schüttelte. "Es ist besser, sie erst einmal alleine zu lassen." UnknownD zog seine Schulter von Hayami's Hand weg und sackte auf die Knie. "Sie will dort hingehen, wo sie hingehört." murmelte er. "Doch gehört man nicht immer dahin, wo man sich wohl fühlt? Gehört man an den Ort, wo man gezwungen wird zu sein? Ist das Schicksal vorausbestimmt?" Hayami legte seine Hand wieder auf UnknownD. Beide starrten Raja hinterher, ehe sie aus ihren Blickfeldern verschwand. Es verging eine Weil bis UnknownD sich wieder aufrappelte. "Soviel Stress wegen einem Mädchen. Unky, was ist nur los mit dir?" frage Hayami. UnknownD schaute ihn nicht an. "Ich weiß nicht..." Doch dann blickte er wieder auf und sagte lächelnd zu Hayami: "Trübsal blasen ist nicht die Lösung. Suchen wir deinen Vater, Hayami!" Plötzlich stand UnknownD auf und wollte gerade in die Stadt laufen, als ihm die bewaffneten Ritter einfielen. "Ich weiß ja immer noch nicht, was diese Ritter wollten." Hayami stand ebenfalls auf. "Falls sie uns an die Wäsche wollen, machen wir sie platt." sagte Hayami siegessicher. UnknownD lächelt. Sie gingen zurück nach Aluben. Als sie durch die Stadttore schreiteten merkten sie, dass etwas nicht stimmte. Es war keine Person auf den Straßen zu sehen, bis auf... "Hey, du!" rief Hayami einem mysteriösem Typen zu, der sich ihnen in einiger Entfernung gegenüberstand. Er starrte sie an, drehte sich weg und ging. "Los, hinterher, Unky!" schrie Hayami. UnknownD begriff nicht. "Was ist los?" Hayami rannte dem Typen hinterher. UnknownD schüttelte den Kopf. "Verstehe einer diese Engel..." murmelte er und rannte ihm hinterher. Doch Hayami und UnknownD sahen den Typen nicht. "Er weiß etwas." keuchte Hayami. "Was ist los?" wiederholte UnknownD. "Der Typ. Er weiß etwas über ihn. Er hat Informationen über meinen Vater." UnknownD starrte Hayami an. "Wie meinen? Hör mal, du hast ihn nur 5 Sekunden gesehen. Wie kommst du auf solche schwachsinnigen Ideen?" Hayami zuckte mit den Schultern. "Es war wie eine Eingebung, eine Vision." UnknownD kratze sich am Kopf. "Und ich bin kein Mensch, sondern ein Kobold." seufzte UnknownD entgeistert. In dem Moment packte etwas UnknownD am Hals, hob ihn an und schleuderte ihn weg. Hayami sah den Typen, der grinsend hinter dem am Boden liegenden UnknownD her schaute und schließlich wegging. "Hey! Was sollte das?" rief UnknownD, der langsam wieder aufstand. Hayami lächelte. "Dir ist zum Glück nichts passiert." UnknownD humpelte auf Hayami zu. "Dieser Kerl wird immer unsympatischer. Was war das denn für eine Aktion?" Hayami und UnknownD folgten dem Typen. Scheinbar wollte er, dass sie verfolgt werden. Er ging immer ein paar Meter voran. UnknownD und Hayami folgten ihm in einem sicheren Abstand. Sie verließen Aluben und erreichten eine weite Graslandschaft. "Ich kann nicht glauben, dass wir jemanden folgen, von dem wir nicht mal sicher sind, dass er uns helfen kann." Hayami hörte UnknownD nicht zu. Er schaute die ganze Zeit zu dem Verfolgten. Er wusste, dass er verfolgt wird, da war sich Hayami sicher. "Schau mal, man sieht Aluben nicht mehr." bemerkte UnknownD, doch Hayami ignorierte dies total. Schließlich hielt der Typ an und drehte sich. "Haha, ihr naiven Oberweltenbewohner." lachte er. Seine Stimme war rauh und sehr tief. Sie klang bösartig. UnknownD konnte zum ersten Mal in seine gelbleuchtenden Augen schauen. Sie waren klar, sie glänzten, waren völlig seelenlos. Er grinste. Seine scharfen Zähne kamen zum Vorschein. Plötzlich schaute seine Zunge aus dem Mund, mit der er sich über das Gesicht leckte. Die Zunge war extrem lang und völlig von Speichel besudelt, dass es nur so auf den boden tropfte. UnknownD ging einen Schritt zurück. "Was ist das?" fragte er Hayami. "Das ist ein Dämon, ein abgesandter der Hölle." erklärte er. "Richtig," bestätigte der Dämon. "Ich bin ein Dämon, ein Bewohner der Unterwelt, aber ich bin kein Abgesandter. Ich bin freiwillig hier, um dir, Hayami, gefallener Engel, Sohn eines Engels und eines Dämons, ein Angebot zu machen. Und dich, Mensch, dich bitte ich, dich aus dieser Angelegenheit herauszuhalten." UnknownD kratze sich wieder am Kopf. "Manchmal glaube ich, als Mensch hat man in dieser Welt keine Authorität." Hayami ging langsam auf den Dämonen zu. "Wer bist du? Woher weißt du soviel über mich?" Der Dämon lachte wieder. "Mein Name ist Xylphos! Ich beobachte euch schon eine ganze Weile. Und nicht nur euch. Auch deinen Vater habe ich die letzten Jahrzehnte beobachtet, verfolgt und nie aus den Augen gelassen." "Mein Vater..." flüsterte Hayami. "Ganz Recht. Dein leiblicher Vater, der seit Jahren in der Welt der Menschen lebt und ohne Ziel durch die Welt streift." Hayami stand vor Xylphos und packte ihn am Kragen. "Wo ist mein Vater nun?" schrief Hayami ihn an. Xylphos packte Hayami im Hals, hob ihn an und warf ihn zu Boden. "Immer mit der Ruhe. Glaubst du, ich helfe dir ohne einen kleinen Deal?" Hayami richtete sich auf. "Wozu einen Deal? Wieso verrätst du es nicht einfach?" Xylphos lächelte. "Weil ich ein böser Dämon bin." Hayami fasste sich an den Kopf. "Und was ist deine Bedingung? Dein Deal, was soll ich machen?" Xylphos grinste. "Es ist ganz einfach gesagt. Dein Vater möchte keinen Schwächling als Sohn haben. Du hast einen schlimmen Fehler begangen und wurdest aus dem Himmel verbannt. Dein Vater aber glaubt an das Gute in dir. Er glaubt fest daran, dass deine gute Engelsseite die dämonische Seite besiegt und du mit einem reinen Herzen lebst. Aber das ist nicht alles. Du sollst auch über Stärke besitzen. Darum wurde mir beauftragt, dich auf deine Fähigkeiten zu testen. Ein Kampf! Du gegen mich." Hayami kann es nicht glauben. "Ein Kampf gegen dich..." "Richtig. Und du, Mensch, hältst dich vollkommen aus dem Kampf heraus." UnknownD schreckte auf. "Ich habe doch gar nichts gesagt." Xylphos schaute Hayami an. "Ich bin absichtlich weit von Aluben gegangen, um ein freies Feld als Kampfort auszuüben. Bist du bereit hier und jetzt gegen mich zu kämpfen?" Hayami schaute zu UnknownD rüber, der nur leicht nickte. Hayami wandte sich wieder zu Xylphos. "Okay, ich bin bereit." Die Minuten vergingen. Die Kontrahenten standen sich völlig gebannt gegenüber. Hayami umfasste den Griff seines Schwertes. Xylphos leckte sein Gesicht ab und rieb sich die Hände. UnknownD lief der Schweiß über das Gesicht. Dann rief er: "DER KAMPF BEGINNT!" Plötzlich raste Xylphos sehr schnell auf Hayami zu und rammte ihm seinen Ellbogen ins Gesicht. Hayami fiel getroffen zu Boden. "Nicht so lasch, Engelsmischung. Du hast zwei mächtige Gene in dir. Kombiniert solltest du doch keine Probleme haben, einen Dämonen wie mich in seine Schranken zu weisen." Hayami stand auf und rieb sich im Gesicht. "Ich habe nur nicht aufgepasst." Hayami rannte auf Xylphos zu und zog sein Schwert. Xylphos duckte sich, als Hayami mit seinem Schwert einen horizontalen Hieb auf Kopfhöhe ausführte. Xylphos schlug ihm seine rechte Faust in den Magen, worauf Hayami röchelnd zusammen brach. "Jetzt kämpfe richtig, Engelsdämon." Xylphos drehte sich zu UnknownD, der mit offenem Mund den Kampf erstaunt beobachtete. "Na, was ist? Lust gegen mich zu kämpfen?" fragte Xylphos siegessicher. Doch in dem Moment schlug Hayami's Schwert in seine rechte Schulter ein. Xylphos fiel zu Boden. Schwarzes Blut strömte aus der Wunde. Hayami stand nur schwankend auf seinen Beinen. Das Schwert hielt er nur schwach in den Händen. Er keuchte: "Verrate mir, wo mein Vater momentan ist, dann lasse ich dich leben." Xylphos richtete sich langsam wieder auf. Er hielt sich mit der linken Hand seine Wunde zu. Er lachte. "Naiver Engel. Du kennst meine Macht noch nicht." Xylphos' linke Hand glühte weiß auf. Die Wunde an seiner Schulter verheilte langsam. UnknownD rief ihm zu: "Mieser Betrüger. Wie soll er da noch gegen dich gewinnen können?" Xylphos drehte sich um. "Naja, mein Kleiner. Hayami muss lernen, dass es Wesen gibt, die im Kampf Fähigkeiten haben, mit denen keiner rechnet. Aber auch, wenn ein Feind noch so mächtig erscheint, ist er nicht unbesiegbar. Merkt euch das." Dann wandte er sich wieder zu Hayami. "Dein Angriff war übrigens nicht gerade fair." Nachdem er den Satz beendete zögerte er keine weitere Sekunde und setzte zum nächsten Angriff an. Er holte mit der Hand aus und zischte mit seiner Klaue an Hayami's Hals vorbei. Hayami reagierte nicht. Nur langsam zeigte sich Wirkung. An Hayami's Hals erschienen vier tiefe Kratzer. Blut lief an seinem Hals entlang. Xylphos präsentierte stolz seine Hand. Es war die Klaue eines Tieres. Lange Krallen zierten die Handspitzen. An den Krallenspitzen schienen Hautfetzen von Hayami zu hängen. Hayami stand regungslos da. Er starrt Xylphos an. "Ist was?" fragte der Dämon, als er die Hautfetzen von seinen Krallen zog. In dem Moment verschwand Hayami plötzlich und tauchte hinte Xylphos wieder auf. Xylphos drehte sich blitzschnell um und versuchte, ihn mit seiner Faust zu schlagen, doch Hayami fing seine Faust mit seiner Hand ab. Mit der anderen Hand rammte er sein Schwert in Xylphos' Arm. UnknownD beobachtete erstaunt und fasziniert den Kampf. "Ich sah nur selten einen Kampf zwischen zwei Wesen, die übermenschliche Kräfte besaßen. Es ist nun ein sehr ausgeglichender Kampf zwischen dem gefallenem Engel-Dämonen Hayami, der auf der Suche nach seinem Vater ist und sein Leben für ihn riskiert, und Xylphos, einem grausamen Dämonen, der gute Absichten hat und dabei ist, Hayami für seinen Vater zu testen. Hayami hat keine Regenerationsfähigkeiten, dafür kann er seine Flügel im Kampf nutzen und aus der Luft angreifen. Xylphos kann sich heilen und ist sehr stark. Dennoch hat Hayami eine Chance zu gewinnen. Ich sehe selten Kämpfe, die von zwei Wesen ausgeführt werden, dessen Ursprünge verschieden und doch gleich sind. Kämpfe, in denen die beiden Kontrahenten etwa die gleiche Stärke besitzen. Deswegen hat mir Xylphos verboten mitzukämpfen. Es ist nicht nur, weil er Hayami's Vater einen Gefallen tut, sondern weil er Angst hat, zu verlieren." Hayami sprang zurück, als Xylphos ihm erneut mit der Klaue schlagen wollte. Hayami setzte erneut zum Angriff an. Er holte mit seinem Schwert aus und schlug vertikal zu, doch Xylphos stoppte das Schwert mit seinen Handflächen. Dann trat er Hayami in den Magen, worauf Hayami das Schwert los ließ. Xylphos hielt Hayami's Schwert in der Hand. Er schlug das Schwert auf den Boden, worauf die Klinge zerbrach. "He..." röchelte Hayami. Xylphos heilte seine Wunden. "Du bist noch nicht bereit. Ohne eine Waffe bist du machtlos, Hayami." Hayami richtete sich auf. "Nein, ich beweise dir, dass ich auch ohne mein Schwert eine Chance habe, dich zu besiegen." Doch Xylphos wandte sich ab. "Wenn du mich besiegen willst, musst du dir eine Strategie einfallen lassen. Wie wäre es mit einem neuen Schwert?" Mit diesen Worten verschwand er plötzlich im Nichts. UnknownD ging zu Hayami. "Hayami..." "Verdammt, er hat Recht. Ohne eine Waffe bin ich nicht hilflos, aber gegen ihn bin ich schier machtlos." UnknownD hob die zwei Schwertteile vom Boden auf. "Wir sollten uns langsam eine Übernachtungsmöglichkeit suchen. In Aluben werden sie uns nicht schlafen lassen und wo die nächste Stadt ist, weiß ich nicht, weil ich nicht weiß, wo wir sind." Hayami setzte sich auf den Boden. "Dann übernachten wir wieder mal im Freien. Solange es nicht regnet ist es wohl in Ordnung. Morgen kümmern wir uns um eine Strategie gegen Xylphos." UnknownD setzte sich hin und holte den Verband von Ina aus seinem Rucksack. Er gab ihn Hayami und legte sich hin. "Alles klar. Wir lassen uns schon was einfallen." Hayami versorgte seine Wunde am Hals und legte sich auch hin. "Nur schade, dass der Kampf so kurz war. Wenn er dein Schwert nicht zerstört hätte, wäre der Kampf wahrscheinlich in die Länge gezogen worden." Hayami hatte eine Idee. "Ich lasse mir ein Schwert schmieden, welches unzerstörbar ist." UnknownD fragte: "Und aus welchem Material willst du es dir machen lassen? Titan? Woher bekommst du das Metall?" Hayami seufzte. "Du hast Recht. Ich habe ja nichts, woraus ich mir was machen lassen könnte." "Lass uns morgen drüber reden. Ich bin müde." "Okay. Gute Nacht, Unky." "Gute Nacht, Hayami." sagte UnknownD. "Gute Nacht, Raja..." flüsterte er schließlich vor sich hin. "Ich frage mich wie es dir gehen mag..." UnknownD schlief schnell ein. Mitten in der Nacht fragte Hayami: "Unky? Unky? Unky, schläfst du schon?" Gereizt antwortete UnknownD: "Jetzt nicht mehr. Was ist los?" Hayami stotterte. "Ich... ich... ich habe Hunger." UnknownD klatsche sich seine Hand ins Gesicht und bewarf Hayami mit Brot, welches er aus seinem Rucksack holte. "Iss und sei ruhig. Ich bin müde." Hayami aß langsam das Brot. "Weswegen ist er so sauer? Ist es, weil..." Er steckte das restliche Brot in UnknownD's Rucksack zurück. Dann legte er sich wieder hin. "...Raja fehlt?" Mit diesem Gedanken schlief er ein. "Schneller! Schneller!" rief UnknownD am nächsten Morgen. Hayami und UnknownD rannten zurück nach Aluben. Vor ein paar Minuten schliefen beide noch, doch sie wachten auf, als sie Schritte von etwa 50 Mann hörten. Vielleicht waren es wieder die bewaffneten Leute. Sie wollten nicht darüber nachdenken und rannten unaufhaltsam weiter. "Wieso bleiben wir nicht stehen und machen sie platt?" fragte Hayami keuchend. "Weil wir nur zu zweit sind und du vom Kampf verletzt bist." antwortete UnknownD. Nach einer Weile brach Hayami zusammen. "Ich kann nicht mehr!" stöhnte Hayami. UnknownD blieb stehen und half Hayami auf die Beine. "Ich sehe sie. Sie kommen direkt auf uns zu." rief UnknownD. Hayami drehte sich um. "Verdammt!" Sie rannten weiter. Schließlich erreichten sie Aluben. Sie versteckten sich im Schatten eines Gebäudes. Die bewaffneten Soldaten marschierten in die Stadt und verschwanden schließlich aus dem Blickfeld von Hayami und UnknownD. "So schnell wieder in Aluben zu sein hatte ich ursprünglich nicht vor." keuchte UnknownD. "Beim nächsten Mal plätte ich sie." sagte Hayami zähneknierschend. "Ganz ruhig, Hayami." Es dauerte eine Weile bis sich die beiden von den Strapezen herholten. UnknownD stand schließlich auf und ging aus den Versteck. Hayami folgte ihm. Plötzlich blieb UnknownD stehen. "Unky? Was ist los?" UnknownD flüsterte nur: "Da vorne... ist Raja..."
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