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Torsten
Beiträge: 163 Ort: Dresden
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Erstellt: 14.10.06, 18:09 Betreff: Schwarze Uniformen im Fackelschein
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Was ist das? Trägt eine schwarze Uniform mit schwarzem Stahlhelm und marschiert im Fackelschein zu Militärmärschen durch deutsche Straßen.
So feierte die Bundeswehr mit einem "Großen Zapfenstreich" in Dresden auf dem Altmarkt anläßlich ihres 50jährigen Bestehens und als Geburtstags"geschenk" zum 800sten Stadtjubiläum Dresdens. Bzw. wollte sich und den Militarismus feiern. Die Initiatoren hatten wohl nicht bedacht, daß just auf diesem Platz tausende Leichen von Dresdnern vebrannt wurden, als der von den schwarzen Horden in die Welt getragene Krieg auf ihr Herkunftsland zurückfiel. Was wohl ein Grund war, daß neben den Leuten, die bei Aufmärschen "unserer Jungs" feuchte Augen kriegten und zum großen Teil fremde Dialekte sprachen, auch viele Andere ihre freie Meinung über Militarismus und Krieg zum Ausdruck brachten.
An einer angrenzenden Häuserfassade wurde ein Transparent entrollt, auf dem stand "Heute noch zum Zapfenstreich, morgen totes Gammelfleisch", Rufe und Sprechchöre wie "Krieg ist geil", "Mörder, Mörder", "Frieden" und "Stalingrad" erschollen. Irgendwer spielte eine Rede von Hitler ab, worauf Jemand rief: "Hier spricht Euer Führer", Andere nahmen es eher humorvoll und riefen nach den Militärmärschen "Zugabe, Zugabe!" und "Bravo!", einer rief mit sich überschlagender Stimme "Hurra! Hurra! Der Kaiser! Der Kaiser kommt!", Friedenslieder und die Nationalhymne der DDR wurden gesungen, überall in der Zuschauermenge wurden an- und aufgeregte Gespräche geführt.
Die Polizei nahm ein paar Leute fest, war aber wegen der verstreuten Aktionen recht erfolglos. Zudem hielt sie sich wohl wegen des gemischten Publikums mit Prügel und Einkesselungen zurück, die sonst bei rein "linken" Demonstrationen häufig sind. Nicht daß sie noch aus Versehen die letzten paar Leute verkloppt, die Freude an solchen Veranstaltungen haben. Dafür filmte sie wie wild, aber ich befürchte, der Film kommt nicht in die Kinos. Zur "Gefahrenabwehr" wurde unter Anderem eine Trillerpfeife beschlagnahmt. Auch diverse auffällig zivile Personen mischten sich unters Volk, die im Trenchcoat mit Schlapphut und Sonnenbrille unauffälliger gewesen wären.
Alles in Allem ein eindrucksvoller Zapfen-Streich. Er zeigte, daß die Mehrheit der Bevölkerung an militaristischen Machtdemonstrationen kein Interesse hat und ein großes aktionsbereites antimilitaristisches Potential auch unter jungen Leuten besteht. Andererseits zeigte die Veranstaltung, wie frei die Meinungsäußerung in der BRD tatsächlich ist - solange sie der Meinung der Herrschenden entspricht.
Friede sei mit Euch
Torsten
Wer freiwillig kriecht, spürt nicht den Druck, der ihn zum Kriechen zwingt.
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bjk
Beiträge: 7353 Ort: Berlin
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Erstellt: 16.10.06, 22:59 Betreff: Re: Schwarze Uniformen im Fackelschein
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Zitat: Torsten
Andererseits zeigte die Veranstaltung, wie frei die Meinungsäußerung in der BRD tatsächlich ist - solange sie der Meinung der Herrschenden entspricht. |
... hi Torsten, in den wichtigen Dingen, so wie hier, stimmen wir voll überein ... auch, daß "die Herrschenden" ohne willige sich beherrschen Lassende keine Herrschende sein könnten
Gruß bjk
Mensch bleiben muß der Mensch ... von Tegtmeier
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bjk
Beiträge: 7353 Ort: Berlin
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Erstellt: 20.06.07, 15:36 Betreff: Re: Schwarze Uniformen im Fackelschein
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in diesem Zusammenhang spricht auch diese Meldung, kopiert aus http://www.jungewelt.de/2007/06-20/004.php , Bände über die faschistoide Verfaßtheit der herrschenden Politkaste und ihrer willigen Knechte in Uniform:
Mölders-Ehrung in Luftwaffenbasis
Neuburg. Zwei Jahre nach der »Entnamung« des Bundeswehr-Jagdgeschwaders 74 in Zell bei Neuburg in Bayern wurde auf der Luftwaffenbasis der frühere Namenspatron des Geschwaders, der Nazioffizier Werner Mölders, geehrt. Wie die Augsburger Allgemeine berichtete, kam es am Samstag zu einem »Mölders-Treffen« der gleichnamigen Vereinigung. Die Führung der Basis habe zudem erlaubt, daß im Offiziersheim ein Mölders-Bild »wieder an seinem angestammten Platz aufgehängt werden durfte«.
Die Bundestagsabgeordnete der Linksfraktion Eva Bulling-Schröter kündigte eine Kleine Anfrage zu den Vorgängen an. Mit der Gedenkfeier unterlaufe die Bundeswehr »kaltschnäuzig die Beschlüsse des Parlaments«, sagte sie am Dienstag in Berlin. Sie habe »offenbar mit aktiver Unterstützung und Duldung aus dem Verteidigungsministerium« stattgefunden.
(jW)
... die christlichen und sozialdemokratischen BRD-Machthaber haben nicht nur längst ihren Frieden mit der NS-Zeit, deren Anstiftern, Vollstreckern und Mitläufern gemacht sondern beginnen immer unverschämter, diese als "Opfer" umzulügen
bjk ALG II-Unterschichtler
Es ist allerhöchste Zeit, Art. 1, Abs. 1 und Art. 20, Abs. 4, GG, Geltung und Wirkung zu verschaffen!
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