Bericht und Demoimpressionen - Teil 2
Statt wie in Presse und Medien angekündigt startete die Demo nicht um 12 sondern erst nach 13 Uhr. Ab 12 Uhr begann aber schon mal die Auftakt-Kundgebung. Die untenstehenden 105 Fotos wurden auf der Demostrecke vom Neptunbrunnen, vorbei am Roten Rathaus bis Torstraße Ecke Weydingerstraße aufgenommen. Erst danach kam es zu den hier schon gestern geschilderten Gewaltausbrüchen seitens der Bullerei.
Den Begriff "Bullen", den ich an sich auch nicht mag und über den sich ja der eine und die andere brave BürgerIn mokiert, verwende ich ausdrücklich nur für auf Demos eingesetzte bürgerkriegsausgebildete Kampfmilizen. Im herrschenden Politlügensprech sollen das ja (auch) PolizistInnen sein, um braven SpießbürgerInnen und autoritätshörigen UntertanInnen vorzugaukeln, diese Bürgerkriegs-Kampftruppen seien nur zu ihrem Schutz da und müßten deshalb gegen uns "böse" AnarchistInnen, Autonome, FreiräumerInnen und andere "LinksextremistInnen" mit aller Härte und Brutalität vorgehen. - Alle wirklichen PolizistInnen bzw. OrdnungshüterInnen, die es leider in der Millionengemeinschaft Staat wohl geben muß, und als FreundInnen und Helfer, als Dienstleister der Gemeinschaft agieren, also mal eben der Oma über die Straße helfen, ihr die geklaute Handtasche wieder beschaffen, den Verkehr regeln usw., all diese echten PolizistInnen müßten sich eigentlich mit Händen und Füßen dagegen wehren, diese KampfmilizInnen als KollegInnen bezeichnen zu müssen!
Wer wissen will, wie ein Großteil dieser Kampfbullen/kühe ticken, sollte des öfteren mal einen Blick in das berüchtigte Forum http://www.copzone.de/phpbbforum werfen und dort aktuell in den Thread "Bombenanschlag auf Polizeibeamte bei Anti-Sparpaket-Demo" unter http://www.copzone.de/phpbbforum/viewtopic.php?f=14&t=56765 - - - wehe, wenn diese Typen losgelassen werden!
Bei der Fotoberichterstattung dieses Teils der Demo ging es mir darum, einmal die berechtigten Forderungen und Proteste der nicht privilegierten Bevölkerungsschichten als Zeitzeuge zu dokumentieren, zum anderen wollte ich die legitim kämpferische Friedfertigkeit dieser Demo im Bild festhalten. Denn es würde klar sein, daß die beflissenen AuftragsschreiberInnen der Lohnjournaillen uns - insbesondere den Antikapitalistischen Block - als gewaltbereite Chaoten hinlügen würden. Das mediale Aufjaulen nach dem angeblichen Splitterbomben-Mordanschlag und die heuchlerische Empörung nicht dabeigewesener Politiker einschließlich Klaus Lederer von der PDL spricht ja Bände über die Verfaßtheit der Berufspolitikerbagage. - Ab Foto 065 ist zu sehen, wie die Kriminalisierung unseres Antikapitalistischen Blocks durch die Kampfmilizenführung begann und immer offensiver (Foto 090 + 091) wurde. Wie sie in der Torstraße endete, hatte ich bereits gestern berichtet und veröffentlicht.
Sämtliche Demo-Fotos dürfen übrigens gerne bei namentlicher Nennung des Knipsers und Angabe der Quelle für nichtkommerzielle Zwecke heruntergeladen, gespeichert und weiterverbreitet werden.
Bernd Kudanek alias bjk
103 Demofotos
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der Neptunbrunnen vor dem Roten Rathaus um 12 Uhr von der Karl-Liebknecht-Straße gesehen
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dazu "passend" im Hintergrund die St.-Marien-Kirche
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Demoleiter Michael Prütz mit Mikro
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das Maskottchen muß immer dabei sein und wenn die Weste von den Krallen zerfetzt wird
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Michael Prütz verliest die polizeiliche Demo-Order, auch eine solch idiotische, daß beim Tragen von Transparenten die unvermummten (sic!) Köpfe der DemonstrantInnen zu sehen sein müssen. Was aber sollen die Kleineren machen, auf Stelzen gehen oder sollen die Größeren gebückt laufen?!
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offenbar kennt die Milizin nicht das neueste Gerichtsurteil, nach dem Durchsuchungen bei Demos nur erlaubt sind, wenn dringender Taverdacht besteht - hmm, vielleicht vermutet sie ja in dem jungen Mann einen gefährlichen Anarchist oder autonomen Chaoten oder möchte ihm auch bloß nahe sein?
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dieses Transpi haben die Kampfbullen später beim Überfall in der Torstraße geklaut
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das offizielle Demo-Fronttranspi kurz vor dem Demostart
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der "gefährliche" Antikapitalistische Block im Anmarsch
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Rotes Rathaus vom Spandauer Damm gesehen
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in der Grunerstraße
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Uwe Hiksch von den Naturfreunden muß natürlich mittendrin dabei sein
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wenn's nicht so albern wäre, wär's lustig - die (kleinen) Gelbwesten monieren, das Transpi würde zu hoch getragen
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wenn Blicke töten könnten - warum werde ich nur so böse angeschaut? - - Der Anarcho-Genosse von der Ökologischen Linke (links mit braunem Cape) holt grienend schnell ein paar neue Prospekte aus der Tüte
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diese ungebetenen ständigen "Begleiter" werden uns fortan bis zum bösen Ende nicht von der Pelle gehen - die Kriminalisierung wird provozierender
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die Milizen quetschen sich rein - wohl um das Brückengeländer zu schützen - oder doch eher, um uns zu zeigen, wo hier der Tonfa hängt?!
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S-Bahn-Überführung Alex/Grunerstraße
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rechts hinten der potthäßliche rosa Konsumtempel Alexa
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auch er gehört zur Demoleitung und hat die Gelbwesten (Foto 079) freundlich von der Lächerlichkeit ihres Tuns überzeugt
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hoffentlich weiß das Brückengeländer zu schätzen, daß es vor uns geschützt wird
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hier wird unser Fronttranspi und unser Demo-Ordner (weiße Armbinde) erstmals massiv und brutal von 2 Kampfmilizen-Unterführern bedrängt. Die idiotische Begründung: angeblich würde das Transpi wieder zu hoch gehalten
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die gleiche Szene im Detail
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nachdem sie ihr Mütchen gekühlt und offensichtlich genossen haben, schleichen sie von dannen, nicht aber ohne den Fotografen am liebsten mit Blicken töten zu wollen keinen von beiden würde ich im Dunkeln begegnen wollen, da sind ja die Türstehertypen von den Hells Angels und den Bandidos die reinsten Waisenknaben dagegen
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Michael Prütz hat die beiden Rambotypen (zunächst) verscheucht, telefonisch gibt er gerade Entwarnung an die Demospitze ein paar hundert Meter weiter vorne
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ab jetzt wird die Bewachung noch enger und rabiater
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ein Anarcho-Genosse von der A.N.N.A. hat sich uns mit seiner Anarchoflagge angeschlossen
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Hundestaffel in der Mollstraße - vor 70 Jahren gab's das mit schwarzen SS-Uniformen schon mal - Schande für den rotroten Senat und seinen SPD-Polizeipräsidenten!
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scharfe Hunde gegen Demonstranten, die eventuell die Kleinsteine zwischen den Straßenbahnschienen als Wurfgeschosse verwenden könnten. Was für eine Menschenverachtung, von der Tierquälerei abgesehen, spricht aus dieser Maßnahme! In der DDR gab es die so nicht. Es gibt ganz sicher andere Möglichkeiten, die Straßenbahnschienen zu sichern.
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die Schäferhunde werden so systematisch zu psychischen Monstern abgerichtet
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am Beginn der Torstraße, unser Demo-Ordner (zweiter von links mit weißer Armbinde) wird schon vom fünften von links ins Visier genommen. Hier ist sehr gut zu sehen, daß die hautnahe "Begleitung" keinesfalls dem Schutz der geparkten Pkw dient sondern nur der Einschüchterung, denn auf dem Bürgersteig latschen die Bullen an der Hauswand, statt an dieser Autoseite. Hat etwa hier das "Schützen" der Hauswand Priorität?
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gleich sind wir am Entstehungsort der Bullengewalt, die ich im Fotobericht Teil 1 dokumentiert habe
... ich tue was Linke tun, Ungerechtigkeit bekämpfen!
von Yossi Wolfson