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Freies Politikforum für Demokraten und Anarchisten
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liselotte pulverfass
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Erstellt: 06.09.10, 17:08 Betreff: Re: Ist linke Gewalt Notwehr? Was können die Ursachen sein und wie ist unsere Bewertung? |
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ON TOUR IN DORTMUND
KURZBERICHT VOM ANTIKRIEGSTAG AM 3./4.9.2010
so ihr lieben! ein weiteres kapitel der nie enden wollenden geschichte von naziaufmärschen in deutschen städten liegt hinter uns. die analyse sollte jedoch bis zum nächsten jahr in dortmund andauern und kann vielleicht auch bereits für die angekündigte npd-kundgebung in berlin-köpenick nützliche erkenntnisse liefern.
zum ablauf des tages gibt es genug subjektive erfahrungsberichte in den kommentaren des indymedia-artikels "erstes fazit" (siehe 2. link unten).
ich werd mal damit anfangen kurz etwas zum freitagabend zu erzählen. wir kamen gegen 19uhr am ort des konzerts der rechten an. das ging relativ problemlos als kleingruppe von 5 menschen, wobei wir auf bunte kleidung wertgelegt hatten. dort angekommen bot sich ein mir völlig unbekanntes bild: mitten in der innenstadt, an der südseite des hbf, genehmigen alle entscheidunginstanzen eine konzertveranstaltung der nazis in hörweite der hauptfußgängerzone! für berlin eigentlich undenkbar. allein so einen ort anzumelden würden sich die feigen nasen in berlin nie trauen. sie würden von allen seiten umstellt werden. in dortmund geht die anmeldung anscheinend nicht nur sehr leicht, die polizei sorgte auch dafür, dass drei fahrzeuge (übrigens freundlichst von der firma europcar vermietet) an den ort fahren können um bühne und anlage aufzubauen einen feinen sichtschutz für die nasen bieten können und sogar mit transparenten der an's in unsere richtung behangen werden können. irgendein schlauer mensch hatte aber einen störsender platziert der den braunen ohren wohl eine ganze zeit zu schaffen machte.
besucher_innen der rechten veranstaltung konnten sich im gesamten bereich zwischen veranstaltungsort und südseite hbf (ca. 200m) frei bewegen. selbst einschlägige klamotten wie das wie alles von links geklaute "good night, leftside" durfte sich unbehelligt unters braune volk mischen. gegendemonstrant_innen kamen aus parteilichen, gewerkschaftlichen und linksradikalen spektren, waren aber insgesamt etwa nur 100 menschen. unsere sprechchöre waren allerdings lauter als die bürgerlichen trillerpfeifen. beides war aber dringend nötig!
zweimal mussten wir feststellen, dass es nasen gelungen war auf eine terasse eines irish pubs zu gelangen um von dort ein paar minuten ungestört in unsere menge zu fotografieren. die ersten beiden nasen wurden von team green von oben abgeholt aber eine halbe stunde später standen vier andere oben, die nicht so offensichtlich fotos machten und irgendwann feriwillig verschwanden nachdem wir die menge erneut auf sie aufmerksam gemacht hatten. irgendwann wurde das konzert wohl beendet und wir gingen erstmal in die hirsch-q, die einzige linke kneipe in der nähe, wohl sogar in ganz dortmund...
über den sammstag wurde, wie gesagt schon viel beschrieben. ich gehöre ehrlich gesagt auch eher zu den kritischen stimmen. wenn die versprochene infrastruktur da war, ist es uns auf jeden fall nicht gelungen sie zu finden und zu nutzen. das infotelefon war lange nicht erreichbar, karten haben wir keine bekommen, das info-zentrum schon freitag abends vergeblich gesucht usw. einzig der ticker war hilfreich um immerwieder zu entscheiden wo mensch cich zwischen hafen und hbf gerade am sinnvollsten aufhält.
unterm strich war es dennoch ein großer erfolg! eine demo konnte verhindert werden. die lage in dortmund wird sich aber auch nach diesem wochenende wohl eher noch verschlimmern. allein die tatsache das samstag nacht erneut ein brauner mob von etwa 20 nasen den mut hatte die hirsch-q anzugreifen mit dem wissen, dass sich tausende antifas aus ganz deutschland in der stadt befinden, zeigt deren entschlossenheit.
bleibt festzuhalten: wir sehen uns nächstes jahr! es ist verdammt wichtig!
http://adghyouth.wordpress.com/2010/09/05/dortmund-fasistlere-gecit-vermedi/
http://de.indymedia.org/2010/09/289275.shtml
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