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bjk

Beiträge: 7353


New PostErstellt: 17.01.12, 17:39     Betreff:  Impressionen zur LL-Demo vom Sonntag, den 15. Januar 2012 - ZWEITFASSUNG

    Zitat: bjk

    ... heute war offenbar in Sachen Texten nicht mein Tag





Impressionen zur LL-Demo vom Sonntag, den 5. Januar 2012

ZWEITFASSUNG



Gleich vorweg, auf der LL-Demo 2012 waren Parolen, Plakate und Transpis zwar wieder gewohnt kämpferisch aber ebenso durchweg friedlich im Miteinander angelegt. Das heißt, trotz aller vorhandenen unterschiedlichen Interpretationen von Marxismus, Kommunismus und Sozialismus der einzelnen Gruppen stand wie in den Jahren zuvor gemäß einem ungeschriebenen Ehrenkodex die Gemeinsamkeit im Vordergrund der vielen tausend DemonstrantInnen. "Friede den Hütten! Krieg den Palästen!" (von Georg Büchner) muß unser Motto, der Leitgedanke von uns Linken sein! Konsens im Ziel Und nicht Bruderkrieg untereinander. Möglichst nicht nur am Ehrentag von Rosa und Karl - das wäre ein Traum! Leider wurde unser friedliches Ehrengedenken gegen Ende der Demo durch zwei beschämende Störaktionen überschattet.

Doch zunächst zum Ablauf der Demo: Gleich beim Aussteigen aus der U-Bahn am Bahnhof Frankfurter Tor empfingen uns von oben ohrenbetäubende Klänge. Es war die Straßenrockgruppe Nümmes, die sich direkt im Bahnhofsausgang postiert hatte und schallgewaltig für entsprechende Einstimmung sorgte. Wegen der übermäßigen Lautstärke im U-Bahnhof empfanden nicht alle dies als Genuß. Oben auf der Frankfurter Allee hatten sich bereits mehrere tausend MitstreiterInnen der verschiedendsten linken Organisationen mit ihren Transpis und Plakaten versammelt, deren Grundfarbe war, wie auch anders bei einer linken Demo, ROT natürlich. Gegen 10:30 Uhr startete der Demozug in Richtung Gedenkstätte der Sozialisten im Zentralfriedhof. Eine kleine Anhöhe auf dem Mittelstreifen der Frankfurter Allee, nahe am U-Bahnhof Samariterstraße, diente mir als willkommener Aussichtspunkt, von dem aus ich die verschiedendsten Gruppen mit ihren Tranpis und Plakaten in einer Fotogalerie unter http://www.carookee.net/forum/freies-politikforum/1/28652702#28652702 dokumentieren konnte.


Mehrere tausend, die Veranstalter sprechen über 10.000 Demo-TeilnehmerInnen, zogen bei herrlichem Sonnenschein und Temperaturen im einstelligen Bereich, nach Organisationen geordnet - aber in lockerer Formation - über die Frankfurter Allee bis zur Lichtenberger Brücke. Kurz davor bogen wir links in die Gudrunstraße ab, um dann nach ein paar hundert Metern an der berühmten Gedenkstätte der Sozialisten im Zentralfriedhof anzukommen. Die Lautis mußten bereits vorher die Demo verlassen. Zum einen, weil die Gudrunstraße wegen der vielen zehntausend BesucherInnen wie jedes Jahr an diesem Tag für Autos gesperrt war und zum anderen, weil die Demo sowieso immer am Zentralfriedhofsvorplatz endet. Schließlich ist die Gedenkstätte der Sozialisten ein Ehrenplatz des stillen Gedenkens. Fahnen, Transpis und Parolen haben hier nichts zu suchen. Lediglich ernste Musik klingt dezent aus den Lautsprechern rund um die Gedenkstätte. Alles in allem, es war wie in den Jahren zuvor eine machtvolle Demonstration linker Power querbeet durch alle kommunistischen und/oder sozialistischen Anschauungen, was denn nun das wahre Linkssein ausmache. Es war quasi ein friedlicher Wettstreit untereinander!


Doch wie eingangs schon angedeutet, konnte eine kleine Störer-Gruppe Nichtdemoteilnehmer dieses friedliche Miteinander am alljährlichen LL-Ehrentag nicht verknusen. Beim letzten Drittel der Demostrecke, nämlich in Höhe Frankfurter Allee/Ruschestraße, meinte ein Häuflein Pubertätlinge, sich hochtrabend "kritische selbstreflektion" nennend aber ohne die Komplexität dieses Begriffs auch nur annähernd verstanden zu haben, uns unbedingt mitteilen zu müssen, was Kommunismus sei und was nicht. Sie hatten sich neben der Demoroute auf einem Eingangs-Podest postiert und versteckten sich aber, zusätzlich noch treppengittergeschützt, hinter einem hochgehaltenen Transpi ( http://www.flickr.com/photos/pm_cheung/6701029347/in/set-72157628879372197/ ), auf dem demonstrativ mit je einem weißen Querbalken durchgestrichen die stilisierten Köpfe von Lenin, Stalin und Mao sowie darunter der infantile Ausruf "Nein, nein, das ist nicht der Kommunismus!" gedruckt war. Offenkundig wollten sie mit ihrer Aktion - heuchlerisch getarnt als vermeintlich legitimer Protest - nur stören, mobben und stänkern. Ob sie dabei mit einem AKTIV ausgeübten Zorn von DemonstrantInnen gerechnet hatten oder nicht, sei mal dahingestellt. Ihr Affront löste jedenfalls so große Empörung bei den DemonstrantInnen aus, daß einige sich provozieren ließen, das Häuflein attackierten und schlußendlich das dümmliche Transpi zerrissen. Wenn denn die eigene Darstellung der Vorgänge durch die Pubertätlinge so stimmt, wie sie in gestern in http://www.scharf-links.de/ + https://linksunten.indymedia.org/de/node/53387  + http://de.indymedia.org/2012/01/323054.shtml und anderswo zu lesen ist. Die allgemeine Vermutung geht dahin, daß die sich offenbar noch in einer Selbstfindungsphase befindlichen infantilen "kritischen Selbstreflektionisten" dem rassistisch angehauchten, kommunistenhassenden Dunstkreis antideutscher Politsekten zuzurechnen sind.

Da ich selbst leider keine eigenen Beobachtungen und Fotos dieses Zwischenfalls beisteuern kann, weil ich mich weiter vorne an der Demospitze befand und von der geschilderten Störaktion nichts mitbekommen hatte, verweise ich auf die Fotosession eines anderen Demo-Fotografen
unter ( http://www.flickr.com/photos/pm_cheung/6701022307/in/set-72157628879372197/ ), der später auf dem Gelände der Gedenkstätte der Sozialisten in Ausübung seines Jobs übel zusammengeschlagen wurde.

Diese zweite bewußt herbeigeführte bzw. inkauf genommene Eskalation gab es am berüchtigten Stalinismusopferstein ( http://www.sozialistenfriedhof.de/gedenkstein.html und http://archiv2007.sozialisten.de/politik/publikationen/kpf-mitteilungen/view_html?zid=34976&bs=1&n=3 ). Dort hatte die herrschaftskonforme „Bundesstiftung zur Aufarbeitung der DDR-Diktatur“ ( http://de.wikipedia.org/wiki/Bundesstiftung_zur_Aufarbeitung_der_SED-Diktatur ) einen Kranz mit einer Schleife in den deutschen Nationalfarben abgelegt. Und das ausgerechnet dicht an der Gedenkstätte der Sozialisten und die noch immer uneinsichtigen Berliner Rinks-Lechts-SpitzengenossInnen haben wohlwollend "die Lampe gehalten". Sowohl seinerzeit zum Skandalstein als auch zum deutschnationalen Provo-Kranz! Leider kann ich auch hier keine eigenen Beobachtungen beisteuern, da ich nur bis etwa 12 Uhr auf der Gedenkstätte der Sozialisten war. Bis dahin gab es an der Stalinismusopferklamotte außer vielen verächtlichen Blicken keine besonderen Vorkommnisse. Meine Fotos 89 bis 95 bestätigen die Unversehrtheit rund um die von Berliner PDS'lerInnen mitinitiierte Skandalklamotte.

Aber mittlerweile habe ich vom besagten zusammengeschlagenen Kollegen bestätigt bekommen, daß er von empörten Demonstranten an der Stalinismusopferklamotte niedergeschlagen und auch noch am Boden liegend brutal getreten wurde. Dieses üble Nachtreten ist nicht nur absolut schäbig und unfair sondern auch eines jeden echten Linken unwürdig! Das Eintreten auf bereits am Boden Liegende eine zu verurteilende Straftat. Trotzdem ist es zutiefst unsolidarisch und eine nicht hinnehmbare Denunziation, wenn wie unter http://www.flickr.com/photos/rassloff/sets/72157628878214929/with/6700584403/ zu sehen, GenossInnengesichter, insbesondere beteiligte, rund um den Eskalationsort bewußt nicht verpixelt wurden.

Wie auch immer, abschließend ist festzuhalten, daß trotz dieser beiden Zwischenfälle die LL-Demo auch in den vielen Jahren der Nachwendezeit nichts an Aktualität und Power verloren hat. Vielmehr beweisen gerade diese beiden Zwischenfälle, wie sehr der herrschaftlichen Repression sowieso aber auch den antideutschen Kommunistenhassern unsere alljährliche LL-Demo bis heute noch immer zu schaffen macht.

Meine 107 Fotoimpressionen sind unter http://www.carookee.net/forum/freies-politikforum/1/28652702#28652702 eingestellt. Gesichter sind nur bei denen gepixelt, die möglicherweise einer Gefährdung durch Neonazis und Antideutschen ausgesetzt sein könnten! Die allermeisten DemonstrantInnen wollen gerade auf LL-Demos Gesicht und Flagge zeigen!

Sämtliche Demo-Fotos dürfen bei namentlicher Nennung des Knipsers und Angabe der Quelle für nichtkommerzielle Zwecke gerne heruntergeladen, gespeichert und weiterverbreitet werden.





... ich tue was Linke tun, Ungerechtigkeit bekämpfen!
von Yossi Wolfson


[editiert: 27.01.12, 13:40 von bjk]
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