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Jessi Ka


New PostErstellt: 25.07.03, 21:02     Betreff: Re: THW: Geschichte - Ziel und Zweck

Hallo Baba,

grundsätzlich: Es ist nicht sonderlich einfach, mich dazu zu bringen, dass ich "böse" werde, oder jemandem bin.


Ob es meine Zurückhaltung war, welche Dich reizte nochmal nachzulegen (gelingt mir bei Frauen öfter ), oder die Anfeuerungsrufe aus dem Fanblock, sei mal dahingestellt. Ob Du mich nur herauslocken oder den finalen Diskussionsstoß führen wolltest ebenso. Möglich auch, dass Du Beides ins Kalkül gezogen hast, eine Art kommunikativen Gabelangriff. Eins von Beidem gelingt Dir in jedem Falle.


Deine Ausführungen in Deinen ersten Beiträgen fand ich wirklich interessant, auch wenn mir manche Deiner Schlußfolgerungen nicht ganz einleuchten wollten. Meine Meinung ist eine partiell andere, wie ich bereits darlegte, kein Grund für mich zu streiten. Währed Deine zerpflückende Antwort noch hinnehm- und tolerierbar war, kann ich Deinen Nachtisch nicht ganz unwidersprochen stehenlassen.

Ich denke gern pragmatisch und mag keine ideologischen Schranken. Ich habe gelernt, jeden Fliegenschiß bis zum Erbrechen historisch zu hinterfragen und vom Klassenstandpunkt aus zu betrachten. Muß ich nicht mehr in diesen Dimensionen haben.

Neee, Baba, den Leuten vom THW brauchst Du auch nicht kommen mit historischen Fehlern und Schandtaten, die heutigen Helfer haben weder mit Nothilfe noch mit Todt auch nur das Geringste zu tun. Kein Streikbrecher der Zwanziger tut heute im THW Dienst. Wenn die Leute heute Städte vor Fluten schützen, Menschenleben retten und die Versorgung sicherstellen, ist die Geschichte wie auch die Gründungsintension von 1920 absolut irrelevant.

Im Ausland wird das THW seit 1963 eingesetzt, für mich stellt dies die humanste Truppenentsendung dar, welche international überhaupt möglich ist.

Was die paramilitärische Struktur angeht, so ist diese nicht ganz unlogisch, wenn mit paramilitärischem Gerät gearbeitet wird. Wenn Du so willst, ist auch eine freiwillige Feuerwehr paramilitärisch geführt und selbst in Internetforen existieren paramilitärische Strukturen, mit Sonderbefugnissen und Sternchen auf virtuellen Schulterklappen.
Auch als Freund und konsequenter Anhänger kooparativer Führung ist mir die Notwendigkeit gewisser Strukturen nicht ganz fremd. Und Leittiere gibt es nicht nur bei Wölfen sondern auch bei Schafen.


Was den Mißbrauch und die Steuerung Deiner Bekannten betrifft - worin bestehen diese konkret? Und welche Wahrheit meinst Du, welche einen Fürhrerverlustschmerz auslösen sollte?

Wenn Du damit diesen Absatz meinst:

Da diese Einheiten als ,,zivil" firmieren, können sie bei bürgerkriegsähnlichen Unruhen als Voraus- und Begleitkräfte der Bundeswehr zum Einsatz kommen, ohne dass Berlin politische und verfassungsrechtliche Kollisionen zu riskieren glaubt.

dann kann ich Dich beruhigen, kaum jemand käme auf die Idee, bei bürgerkriegsähnlichen Unruhen das Verfassungsgericht anzurufen. Im Übrigen gehöre ich zu den Leuten, welche nicht nur paramilitärischen sondern auch Einheiten ohne Para einen gewissen Menschenverstand zubilligen. Das Verhalten der potentiellen militärischen wie paramilitärischen Einsatzkräfte und deren Führungspersonal während der friedlichen Revolution 1989 nährte diesen Glauben in mir.

Was den geplanten Einsatz im Irak anbetrifft, dazu folgende, meine bereits ausgedrückte Meinung ergänzende Bemerkung:

Man riskiert sicher und unbestritten, dass sich die Kriegsparteien mit den Federn der Aufräumer schmücken, man riskiert auch die von Dir befürchtete Verfestigung des USA-Verständnisses bzgl. der Aufräumpflicht anderer, wenn man mal wieder eine Eingriffspflicht konstruierte.

Verweigert man sich, dann riskiert man mehr: Den nicht unbegründeten Vorwurf der unterlassenen Hilfeleistung und den nicht aus dem Munde der Kriegstreiber sondern aus denen der Opfer. Mir fällt die Risikoabwägung nicht schwer.

Letztendlich solltest Du, so Du entscheiden müsstest, Deine Entscheidung an genau jenen Geboten ausrichten, welche Du richtigerweise Angela Merkel als Leitfaden an die Hand gibst: an moralisch-ethischen.


So das war jetzt wieder viel Text, ich habe ihn auch nicht, entgegen meiner Ankündigung, auf mögliche Mißinterpretationsmöglichkeiten abgeklopft. So Du eine Chance dazu siehst, ergreife sie halt.


PS: Bezüglich der Kostenfrage sowie der Eigenständigkeit der Hilfskräfte besteht durchaus Einigkeit.

Irrtümer haben ihren Wert, jedoch nur hier und da,
Nicht jeder, der nach Indien fährt, entdeckt Amerika.

(E.K.)
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