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Prinzip der wahren Beziehung

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Autor Beitrag
Antipsyche
New PostErstellt: 17.01.08, 13:29  Betreff: Prinzip der wahren Beziehung  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

  1. Treue
  2. Unendlichkeit
3.Liebe
4.Erwiderung
5.Toleranz
6.Respekt
7.Unterstützung
8.Vertrauen
9.Offenheit
10.Zusammenhalt


[editiert: 17.01.08, 13:41 von bjk]
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bjk

Beiträge: 7353
Ort: Berlin


New PostErstellt: 17.01.08, 13:46  Betreff: Re: Prinzip der wahren Beziehung  drucken  weiterempfehlen

... hi, hab deinen Beitrag aus dem "Dies und Das"-Subforum hierher in dieses, wie ich finde, sehr viel passendere Subforum verschoben
... die Aufzählung finde ich schon gut - wie ist das mit der Rangfolge?
... fest? variabel? oder beliebig?

bjk
ALG II-Unterschichtler



Es ist allerhöchste Zeit, Art. 1, Abs. 1 und Art. 20, Abs. 4, GG, Geltung und Wirkung zu verschaffen!
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Peter


New PostErstellt: 21.08.08, 05:44  Betreff: Re: Prinzip der wahren Beziehung  drucken  weiterempfehlen

1. Treue
2. Unendlichkeit

3.Liebe
4.Erwiderung
5.Toleranz
6.Respekt
7.Unterstützung
8.Vertrauen
9.Offenheit
10.Zusammenhalt

Also die Punkte sind ja im grossen und ganzen nicht schlecht...
Vielleicht haben wir auch einfach andere Definitionen aber:

Liebe umfasst fuer mich eigentlich alle deiner Punkte bis auf die Erwiderung. Was bringt es wenn du treu bist aber nicht liebst? Jeder Beziehung sollte die Liebe zu Grunde liegen. Der Rest ergibt sich, kann aber nicht vorgeschrieben werden. Das Prinzip der wahren Beziehung, ist absolute Freiheit. Beide Partner handeln autonom und bringen ihr Mass an Liebe, Unterstuetzung und Offenheit. Nur so kann Beziehung funktionieren. Alles andere ist Zwang.

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zarathustra


New PostErstellt: 14.01.09, 10:45  Betreff: Re: Prinzip der wahren Beziehung  drucken  weiterempfehlen

Was mich hier ein bißchen stutzig macht ist eure Wortwahl bzw. die damit transportierten Vorstellungen....

Mir fehlt hier ein bißchen die Reflektion der Begriffe "wahre Beziehung" und "Liebe". Das ist mir viel zu undeutlich, das kann man auch als leere Signifikanten (grob gesagt sind das Worte, die alles und nichts bedeuten können) beschreiben. Hier wird mir der Begriff Liebe (der gesellschaftlich extrem geprägt ist) viel zu leichtfertig verwendet.

Was ist denn die Liebe? Bei der einzigen Definition, die hier gegeben wurde sehe ich nicht wo der Unterschied zur Freundschaft sein soll. Alle Eigenschaften, die als Bestandteil von Liebe deklariert wurden (in dieser Definition) kann man genauso unter dem Begriff der Freundschaft zusammenfassen. Wozu also das Wort Liebe? Oder wollt ihr darauf hinaus, dass auch Freundschaften eine gewisse Form von Liebe zugrunde liegt?

Das wäre ein Stück weit merkwürdig, weil die Liebe dann plötzlich noch eine Definitionsebene dazu bekommt und noch mehr Umfasst, was den Begriff an sich noch ungreifbarer/schwammiger macht. Genau dieser Umgang öffnet Tür und Tor für die Mythenbildung, die mit diesem Begriff überall betrieben wird. Ich verwehre mich entschieden gegen so eine romantische Verklärung!

Oder seht ihr Liebe als eine Art Urkraft oder Grundprinzip menschlichen agierens? Meint ihr mit der wahren Beziehung jede Art von zwischenmenschlicher Beziehung? Oder doch nur die spezielle, an Sexualität gekoppelte? Meint ihr mit Offenheit, Offenheit untereinander (zwischen den beiden liebenden) oder Offenheit im Sinne von offenen Beziehungen, bei denen sexuelle Bedürfnisse nicht nur auf eine Person beschränkt sind?

Ich finde jedenfalls alles was unter dem Begriff Liebe zusammengefasst wird, kommt genauso gut ohne das Wort Liebe aus. Ich verstehe nicht, warum das Wort so oft gebraucht wird bzw. die meisten Menschen in dieser Kategorie denken. Wenn mir jemand das Wort an den Kopf haut, hab ich eigentlich keine Ahnung, was genau die Person damit meint und müßte nachfragen, um letzten Endes festzustellen, dass die Erklärungen allein zu dem was man als Liebe bezeichnet, viel eindeutiger, sinnvoller und verständlicher sind, dass man sich also das Wort Liebe gleich hätte sparen können. Ich finde wenn man das Wort gar nicht erst benutzt, dann macht die Kommunikation viel mehr Sinn, dann kommt viel mehr Austausch zu Stande und ein viel besseres Verständnis voneinander. Mit dem Wot Liebe macht man es sich viel zu einfach und um sinngemäß/prinzipiell Nietzsche nach dem Mund zu reden, Liebe bedeutet eine Bejahung, man kann aber das Vielschichtige der Liebe nicht einfach bejahen, sondern man muss es vielfach bejahen, man braucht das Wort also immer noch nicht. In der vielseitigen Bejahung der Vielfältigkeit der Liebe zeigt sich erst richtig die Freude, die Emotionalität und letzten Endes die Freiheit, die unter der Geißelung dieses Begriffs steckt; sie führt zu einer spielerischen Leichtigkeit, die die auszudrückende Emotion in ein viel positiveres Licht stellen. (Noch dazu ist diese Ausdrucks-/Denkform resistenter gegen ideologische Verfärbung) Hoffe dieser Teil ist nicht zu abstrakt/unverständlich geworden...

Mit Treue und Ewigkeit kann ich noch weniger anfangen. Was die Ewigkeit betrifft, impliziert das doch, dass man die "Liebe" zu einem Menschen den rest seines Lebens empfindet (das wäre dann schonmal vor der Ewigkeit zu Ende, oder glaubt ihr auch noch an ein Leben nach dem Tod oder so was?).
Ich finde auch diese Vorstellung romantisch verklärt und vor allem unrealistisch. Wer von euch hat in seinem nur eine einzige Beziehung geführt, die noch immer andauert? Ihr verneint hier die Möglichkeit, dass sich zwei Menschen im Laufe der Jahre auseinander entwickeln können und/oder sich irgendwann einfach nicht mehr lieben (ich benutze jetzt eure Definition von Liebe).

Was die Treue betrifft finde ich, dass ihr euch da selbstkasteit. Da verneint ihr die Vielseitigkeit euer sexuellen Bedürfnisse, die erst mal gar nichts mit Liebe zu tun haben müssen. Was spricht dagegen ein sexuelles Verlangen, das sich auf eine andere Person bezieht auszuleben? Eifersucht? Eifersucht ist ansozialisiert und impliziert den Wunsch den Körper eines Menschen allein zu besitzen und (um die Schattenseite dieses Wunsches noch deutlicher zu machen) zu gebrauchen. Das steht meinem Empfinden (von Liebe) entgegen. Sollte "Liebe" nicht auch etwas mit Freiheit zu tun haben? Was ihr hier daraus macht ist eine Knechtschaft! Könnt ihr je mit Gewissheit sagen, dass ihr eurem Partner auf ewig treu sein werden? Könnt ihr je vorraussehen, wie ihr in einigen Jahren denken werdet? Könnt je mit 100% Gewissheit ausschliessen, dass ihr euch nicht irgendwann zu einer anderen Person hingezogen fühlen werdet? Das einzige was wir versichern können, ist vielleicht der momentane Wunsch, auf ewig treu und mit einer Person zusammen zu sein, aber eigentlich wissen wir ganz genau, dass es nicht so kommen wird, dass die Beziehung, die wir gerade führen oder die wir als nächstes führen endlich sein wird.

Kurz alles zusammengefasst. Ihr käut hier die Vorstellungen von Liebe und Beziehung wieder, die ihr von einer unfreien und auf Besitz basierenden Gesellschaft ansozialisiert bekommen habt und begebt euch freiwillig in Selbstaufopferung und Unterwerfung, was alles andere als anarchistisch ist, wie ich finde...


[editiert: 14.01.09, 11:19 von zarathustra]
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Riker


New PostErstellt: 22.01.09, 10:19  Betreff: Re: Prinzip der wahren Beziehung  drucken  weiterempfehlen

    Zitat:
    Kurz alles zusammengefasst. Ihr käut hier die Vorstellungen von Liebe und Beziehung wieder, die ihr von einer unfreien und auf Besitz basierenden Gesellschaft ansozialisiert bekommen habt und begebt euch freiwillig in Selbstaufopferung und Unterwerfung, was alles andere als anarchistisch ist, wie ich finde...

ansozialisiert - aha

ist immer lustig wenn anarchisten die biologisch-genetisch bedingten strickmuster menschlicher handlungen und denkmuster pathetisch wegschwafolieren wollen

Was sich liebt das schlägt sich

Liebe Triebe auf sie mit Hiebe - äh ich mein natürlich mit Gebrüll





don't worry be happy
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zarathustra


New PostErstellt: 28.01.09, 17:12  Betreff: Re: Prinzip der wahren Beziehung  drucken  weiterempfehlen

my lovely riker,

ich finds komisch wie leute immer wieder gesellschaftlich geprägte Vorstellungen und Hanflungsweisen als biologisch-genetische Veranlagung rechtfertigen. Das läuft auf die Sache mit der Natur des Menschen hinaus. An dem Pzbkt haben der Marquis de Sade ("Die 120 Tage von Sodom" und "Juliette") und Baudellaire ("Die Blumen des Bösen") ganz gut gezeigt, was die entfesselte Natur des Menschen ohne gesellschaftliche Schranken so alles anrichten kann. Folglich kannst du kein gesellschaftlich genormtes Verhalten auf bloße biologisch-genetische Vorraussetzungen reduzieren, denn in diesen biologischen Vorraussetzungen stecken noch sehr viele "Abgründe", die durch gesellschaftliche Normen negiert und unterdrückt werden... Aber man kann es sich natürlich einfach machen und Leute wie de Sade und Baudelaire als "krank" und "pervers" denunzieren und sie so ihrer Stimme berauben...

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Riker


New PostErstellt: 12.02.09, 08:48  Betreff: Re: Prinzip der wahren Beziehung  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: zarathustra
    my lovely riker, ich finds komisch wie leute immer wieder gesellschaftlich geprägte Vorstellungen und Hanflungsweisen als biologisch-genetische Veranlagung rechtfertigen. Das läuft auf die Sache mit der Natur des Menschen hinaus. An dem Pzbkt haben der Marquis de Sade ("Die 120 Tage von Sodom" und "Juliette" und Baudellaire ("Die Blumen des Bösen" ganz gut gezeigt, was die entfesselte Natur des Menschen ohne gesellschaftliche Schranken so alles anrichten kann. Folglich kannst du kein gesellschaftlich genormtes Verhalten auf bloße biologisch-genetische Vorraussetzungen reduzieren, denn in diesen biologischen Vorraussetzungen stecken noch sehr viele "Abgründe", die durch gesellschaftliche Normen negiert und unterdrückt werden... Aber man kann es sich natürlich einfach machen und Leute wie de Sade und Baudelaire als "krank" und "pervers" denunzieren und sie so ihrer Stimme berauben...

vielleicht solltest du dich mal mit der hirnforschung beschäftigen. einen roman zu schreiben und dabei phantasien virrtuell auszuagieren ist etwas anderes als mit der relalität der menschlichen  determination unserer verhaltensstrickmuster umgehen zu müssen. der mensch  ist in seinem verhalten generell nicht durch die rationalität, sondern von emotionalität bestimmt. im entscheidungsumfeld des menschen sind es die relationen zur Umwelt , die seine entscheidungsfindung und  bestimmung verursachen.

in diesem sinne kannst du es dir gleich abschminken, wenn du meinen solltest,  daß du einen anarchismus durch  und mittels intellektueller gehirnakrobatik konstituieren könntest. treue und sonstwas alles spielen bei der partnerwahl sowieso gar keine rolle, wie jüngste forschungsergebnisse ergeben. allein das aussehen bestimmt das dating. das angeblich existierende gesellschaftlich  genormte verhalten ist mehr  eine  neurotische projektion der eigenen hilflosigkeit, das als rechtfertigung dafür herhalten soll sich als Opfer bemitleiden zu können. der anarchismus hat schon auch eine theatralische Seite. mit anderen worten die negierte determinierung des menschen kann man nicht einfach durch  die inszenierung der großen anarchistischen freiheit so daher schwafeln. das phantom des anarchismus ist wie der dank des vaterlandes. ewig wird es uns nachschleichen aber nie erreichen

amen


don't worry be happy


[editiert: 12.02.09, 08:58 von Riker]
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