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bjk
Beiträge: 7353 Ort: Berlin
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Erstellt: 04.08.03, 06:56 Betreff: Re: Der Vatikan und die Homosexuellen
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mal sehen, ob's wenigstens heute klappt!
Hallo Baba,
hmm, warum soll selbst ein Kardinal nichts von "Liebe, Freundschaft und Partnerschaft" verstehen? Selbst wenn man Religionen und Würdenträger im Ganzen oder auch nur teilweise ablehnt, ihnen aber deswegen gleich menschliche Eigenschaften und Gefühle bzw. das Hineinempfinden absprechen zu wollen, zeugt nicht unbedingt von konsequenter eigener Toleranz - - - meinst Du nicht auch?
"Von Ehe weiß er ohnehin nix!" - - - Meinst Du damit die sich ergebenden sexuellen Gebräuchlichkeiten oder das sonstige alltägliche Ehe-Miteinander? - - - Nun, auch katholische Würdenträger, ja sogar Nonnen und Mönche entstammen - in der Regel jedenfalls - einer Ehe zwischen Mann und Frau, einer Familie, sind dort erzogen, aufgewachsen und hatten Freunde/Freundinnen aus anderen Familien, - - - konnten direkt oder indirekt Erfahrungen in "Liebe, Freundschaft und Partnerschaft" sammeln, konnten wenigstens indirekt die Irrungen und Wirrungen aber auch die vielen schönen Dinge aus Ehe und Zusammenleben verfolgen - - - warum, liebe Baba, willst Du Ratzinger und anderen solches absprechen?
Ein Arzt muß auch nicht alle Krankheiten selbst erfahren haben um sie trotzdem erfolgreich heilen zu können - oder?
Bei aller Abneigung gegenüber gesteuerten und verordneten Religionen haben deren Repräsentanten doch auch Recht und Anspruch auf unsere Toleranz und Fairness - - - billige Polemik paßt nicht zu Baba Yaga!
Nix für ungut aber wat mut dat mut - - - und das mußte sein
meint bjk
Reife ist schärfer zu trennen und inniger zu verbinden
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bjk
Beiträge: 7353 Ort: Berlin
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Erstellt: 03.08.03, 13:35 Betreff: Re: Der Vatikan und die Homosexuellen
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diese Antwort wollte ich schon gestern einstellen, doch leider ging dem carookee-Server ja ständig die Puste aus, heute übrigens auch schon wieder mehrfach
Hallo Nörgler,
die vielen aufgeregten bis hysterisch-bösen Proteste und Schmähungen gegen das Vatikan-Papier zeigen eines ganz deutlich, Meinungsfreiheit und Toleranz haben bei einem kleinen aber lautstarken und organisierten Teil der Homosexuellen und Lesben sowie ihrer Sympathisanten nur solange ihre "Berechtigung", als sie mit der Interessenlage der eben genannten übereinstimmt. Ein eigentlich kein überraschendes sondern ein rein menschliches Phänomen.
Ich kenne ein Homo-Paar, das schon fast ein Vierteljahrhundert "geräuschlos" zusammenlebt, Vorsorge für hier in den Beiträgen angesprochene rechtliche Eventualitäten längst ebenso "geräuschlos" getroffen hat, denen es aber vor dem Konstrukt einer "eingetragenen gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaft" graust und die den ganzen exhibitionistischen Klamauk der professionell-profitablen Interessenverbände und Klientel-Politiker/innen nicht verstehen. Da drängt sich nämlich die Frage auf, "empören" sich Funktionäre und Politiker eigentlich wirklich wegen angeblicher Benachteiligungen der Gleichgeschlechtlichen oder erhoffen sich die "Protestler" nicht viel eher willkommene Publicity?
Lieber Nörgler, es sind doch an sich eher nur semantischen Unterschiede zwischen einer gewöhnlichen "bürgerlichen Ehe" und einer "eingetragenen gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaft", - die Lobbyverbände und sogar auch Verdi wollen ganz klar mehr! Sie fordern unverblümt die endgültige Gleichstellung - - - eine neue Ethik also. Verdi schielt dabei wohl eher auf Publicity und neue Mitglieder.
Und wenn Du schreibst, Du glaubst, Kinder hätten es bei gleichgeschlechtlichen Paaren womöglich besser als im Heim, mag das in vielen, meinetwegen auch sehr vielen Einzelfällen auch durchaus zutreffen. Aber es ist doch wohl vielmehr eine typische "Bauchmeinung" etwa in der Art, alle Indianer seien gut und alle weißen Amerika-Einwanderer schlecht. Es ist nun mal so, daß mitfühlende Menschen auf Seiten von unterdrückten Minderheiten sein werden und das ist gut so! Aber man sollte schon sehr genau unterscheiden zwischen blind verklärender Idealisierung und nüchterner Bestandsaufnahme von Wunschdenken und Realität.
meint bjk
Reife ist schärfer zu trennen und inniger zu verbinden
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W. Zimmermann
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Baba Yaga
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Erstellt: 02.08.03, 20:16 Betreff: Re: Der Vatikan und die Homosexuellen
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Schon lustig, daß die Kritik von Ratzinger kommt!
Was weiß denn so einer, oder speziell er, von Liebe, Freundschaft und Partnerschaft? Von Ehe weiß er ohnehin nix!
Dem geht´s doch nur darum im gesellschaftlich-politischen Diskurs sich zu Wort melden zu können und mitzumischen. Den christlichen Kirchen laufen in den Industriestaaten, also dort, wo die eigentlichen imperialen Machstrukturen sind, die Mitglieder davon. Dort, wo Kommunsimus oder Sozialismus als Gesellschaftsformen noch vorhanden sind, hat Ratzinger und Co. ohnehin nur noch marginale Beachtung!
"Wir haben Sie vernommen, Ihro Geistlichkeit" kann man da nur noch sagen!
Gruß Baba Yaga
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Klaus Weber
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Erstellt: 02.08.03, 18:27 Betreff: Re: Der Vatikan und die Homosexuellen
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Also, ich glaub es geht los, oder was?!
Da schreibt Herr Zimmermann:
"Die Natur hat auch dafür gesorgt (kleiner Gen-Fehler), dass sich Gleichgeschlechtliche untereinander angezogen fühlen und sich lieben, genau wie es die Heterosexuellen tun"
So, so, jetzt werden unsere Gleichgeschlechtlichliebenden als das Ergebnis eines kleinen Unfalls in der Genetik herabgewürdigt? Hallo, Polizei, wenn das kein Angriff auf die öffentliche Sicherheit ist! Ich verurteile diese Entgleisung auf das Schärfste! Eine solche Betrachtungsweise stellt einen eklatanten Verstoß gegen das aus Art. 1 I iVm Art. 2 I GG emanierende Allgemeine Persönlichkeitsrecht unserer anders begabten Mitbürgerinnen und Mitbürger dar!
Weiteres ZITAT "Es ist keine Schande, wenn sich Gleichgeschlechtliche angezogen fühlen."
Nein, ganz und gar nicht. Es ist sogar eine große kulturelle Bereicherung und verdient daher aktive staatliche Förderung.
Und ich fordere: Wir müssen noch viel toleranter werden. Die USA sind uns in dieser Hinsicht mal wieder einen Schritt voraus: Dort gibt es bereits seit langem die "North American Man/Boy Love Association" (NAMBLA). Jedem seinen persönlichen Lustknaben! Why not? Hauptsache, es macht allen "Spaß". Sie können sich alle mit dem Programm von NAMBLA auf www.nambla.org vertraut machen. Bahnbrechende Organisation! Wer gründet mit mir das "German Chapter of NAMBLA"?
Gründungsmitglied von NAMBLA war der gleichgeschlechtlichliebende, amerikanische Dichter Alan Ginsberg, der so berührende Gedichte geschrieben hat wie die Ode an seinen Schliessmuskel mit dem Titel "Sphincter". Bitte lesen Sie dieses Meisterwerk, das Goethes Faust echt armselig aussehen lässt, hier:
http://www.english.upenn.edu/~afilreis/88/sphincter.html
Ja, und nun noch ein recht schönes Wochenende für Sie alle.
Ihr Dr. K. Weber
"Deutschland" - eine lauwarme Veranstaltung.
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W. Zimmermann
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Erstellt: 02.08.03, 06:27 Betreff: Re: Der Vatikan und die Homosexuellen, Ergänzung
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Was in anderen Foren über das Thema geschrieben wird ist manchmal schockierend. Besonders das CDU-Forum ist abschreckend, aber auch das FDP-Forum scheint da seine Sporen verdienen zu wollen.
Mich stösst diese unglaubliche Heuchelei und Menschenfeindlichkeit ab.
WZ
Versteckt sich nicht hinter Pseudos, es sei denn man zwingt ihn dazu.
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W. Zimmermann
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Erstellt: 02.08.03, 06:11 Betreff: Re: Der Vatikan und die Homosexuellen
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Hallo,
ich sehe das ganze etwas weniger kompliziert.
Die Natur hat auch dafür gesorgt (kleiner Gen-Fehler), dass sich Gleichgeschlechtliche untereinander angezogen fühlen und sich lieben, genau wie es die Heterosexuellen tun. Die Phantasie des Menschen ist nun einmal so geschaffen, dass er Liebe allzu gerne nur mit Sexualität vergleicht und daraus eine selbstgezüchtet Abneigung schafft.
Es ist keine Schande, wenn sich Gleichgeschlechtliche angezogen fühlen.
Die in Jahrhunderen enstandenen Vorurteile füttern noch immer ein verzerrtes Bild und will etwas auch zur Natur gehörendes als etwas schlechtes darstellen, weil es eben zum alten verstockten Bild des Bürgers passt. Er hat sich einen Moralbegiff zurechtgelegt, der den Tatsachen nicht entspricht.
Wenn jetzt also diese Menschen das fordern was auch andere Liebenden als selbstverständlich ansehen, so ist das ihr gutes Recht und das sollte honoriert werden.
Die wilden Horrormärchen füttern nur die Bevorurteilten unserer Gesellschaft, die nicht einsehen wollen, dass die Natur nicht den Gesetzen folgt, die sich gewisse Moralhüter ausgedacht haben.
Wer dem Mitmenschen etwas verweigert, was man selbst als selbstverständlich ansieht, will offensichtlich für ich selbst Vorrechte erringen.
Eine Kirche, die so etwas fördert, ist menschenfeindlich. Sie ist sogar noch menschenfeindlicher, wenn sie diesen Homosexuellen ihre Geartheit mit krank und unmoralisch ankreidet.
Die katholischen Gläubigen werden wohl mit diesem schizophrenen Gedankengang des Vatikans weiterhin leben müssen. Zu hoffen ist, dass sie den mittelalterlichen Filz des Vatikans einmal in grosser Mehrheit entfilzen wird. Dazu aber ghört Verstand und nicht ein untertäniger Glaube.
Dass Bush sich da anschliesst, passt zu seinem einfachen Bild von schwarz und weiss. Da er zu einer ziemlich fundamentalistischen Religionsgemeinschft gehört, verwundert das auch nicht weiter.
Wer sich mal mit den Ablegern der sog. Christen im Süden und Südosten der USA beschäftigt hat, sollte wissen, dass diese noch dogmatischer handeln als der Vatikan.
Wolf Z.
Versteckt sich nicht hinter Pseudos, es sei denn man zwingt ihn dazu.
[editiert: 02.08.03, 07:26 von W. Zimmermann]
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Nörgler
Ort: Saarland
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Erstellt: 01.08.03, 15:40 Betreff: Re: Der Vatikan und die Homosexuellen
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Hallo bjk,
vielen Dank für Deine Antwort. Ein Teil Deiner Ausführungen wird bereits damit beantwortet, dass das Gesetz genau so wenig wie ich in meinem Beitrag nicht von einer Homo-Ehe, sondern von einer eingetragenen Partnerschaft spricht. Eine Partnerschaft kann eine Liebesbeziehung sein, muss es aber nicht. Auch Rechtsanwaltskanzleien beruhen oftmals auf Partnerschaften. Mit Familie hat dies im Prinzip also noch nichts zu tun.
Ich könnte in vielen Punkten Deinen Ausführungen zustimmen, aber die Spirale der Anerkennung der Schwulen- und Lesben-Gemeinschaften wurde doch vom Staat und den Gerichten ausgelöst. Bei Ansprüchen auf Sozial- oder Arbeitslosenhilfe musste der Partner einspringen, sein Vermögen und/oder Einkommen wurde dieser Gemeinschaft angerechnet.
Wenn ich Betroffener wäre, würde ich es auch nicht akzeptieren, dass der Staat sich die Vorteile herauspickt und mich mit den Nachteilen alleine lässt.
Es gibt für mich zwei weitere Punkte, die für diese eingetragene Partnerschaft sprechen:
1. Im Krankheitsfalle darf dem anderen Partner keine Auskunft über den Zustand des Erkrankten gegeben werden, da kein Verwandschaftsverhältnis besteht.
2. Beim Tod eines Partners fällt das gesamte Vermögen an die gesetzlichen Erben. Der überlebende Partner, der dies Vermögen vielleicht sogar überwiegend aufgebaut hat, geht vollkommen leer aus.
Beide Punkte sind für mich nicht akzeptabel. Hier musste dringend eine Änderung erfolgen.
Was die Frage von Adoptionen durch gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften anbelangt, da habe ich ebenfalls kein abschließendes Patentrezept. Allerdings glaube ich vom Prinzip her, dass Kinder hier vielleicht doch besser aufgehoben sind verglichen mit einem Heim.
Grüße Nörgler
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Jessi Ka
Ort: Augsburg
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Erstellt: 01.08.03, 11:20 Betreff: Re: Der Vatikan und die Homosexuellen
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Die eingetragene/eheähnliche Gemeinschaft hat doch im Prinzip nur einen Rechtsstatus, ebenso wie die Ehe.
Warum ich nicht verheiratet bin? Weil ich, so es zu einer Trennung kommt, mich erwachsen genug fühle, um dies einigermaßen fair und einvernehmlich auf die Reihe zu bringen. (Mehrfach bewiesen) und dazu weder Rechtsanwälte noch Gerichte kostenpflichtig bemühen muß. Dabei treten vor allem die Anwälte nicht nur als Kostenfaktor sondern auch als kostentreibender Spaltpilz auf.
Das Problem, welches sich mir stellt ist aber, dass ich zwar eine gewisse Fürsorgepflicht habe, d.h. meine nicht eingetragene Lebenspartnerin bekäme keine Sozialhilfe, solange ich sie und das Kind ernähren kann, steuerlich und rechtlich gesehen sind wir keineswegs eine Familie.
Ebenso (und noch schlimmer) sah es mit Homosexuellen, welche zusammenleben wollten aus.
Irrtümer haben ihren Wert, jedoch nur hier und da, Nicht jeder, der nach Indien fährt, entdeckt Amerika. (E.K.)
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bjk
Beiträge: 7353 Ort: Berlin
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Erstellt: 01.08.03, 11:17 Betreff: Re: Der Vatikan und die Homosexuellen
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bemerkenswert oder besser bezeichnend ist, daß die zu Recht von der Bourgeoisie Toleranz einfordernden Aussteiger/innen all ihre hehren Grundsätze von eben dieser Toleranz vergessen zu haben scheinen, wenn sie jetzt alle Andersdenkenden in Sachen Homo-Ehe teilweise würdelos beschimpfen und niederschreien.
Was ich in anderen Foren und sonstigen Verlautbarungen in den Medien lese und höre spottet teilweise jeder Diskussionskultur und dem Respekt Andersdenkenden gegenüber Hohn! Emotionen, lang gehegte Ressentiments gegen Kirche und "Obrigkeit" werden zügellos bedient und hochgekocht. Schon deswegen sollten vernünftige Menschen unbedingt Abstand zu dem brachialem Meinungsdruck der gleichgeschlechtlichen Klientel halten - - - auch wenn's Sympathien im Bekanntenkreis kosten könnte. Selber Nachdenken ist angesagt
meint bjk
Reife ist schärfer zu trennen und inniger zu verbinden
[editiert: 01.08.03, 11:24 von bjk]
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