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bjk
Beiträge: 7353
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Erstellt: 07.04.06, 17:26 Betreff: Re: 20. Jahrestag: Tschernobyl |
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kopiert aus: http://www.oberpfalznetz.de/onetz/568577-118,1,0.html
08.06.2004 | Netzcode: 10568577
"Wowa geht es jetzt blendend"
Delegation der "Weißrußlandhilfe" liefert erneut medizinische Hilfsgüter nach Belarus Weiden. Jede Menge bürokratische Hürden musste die "Weißrußlandhilfe Oberpfalz" überwinden, bis sie ihre Hilfslieferungen in diesem Jahr bei den Menschen in Belarus abliefern konnte. Neben der Übergabe eines dringend benötigten Krankenwagens in Gomel gab es auch ein Wiedersehen mit dem kleinen Wowa. Er führt - dank des Engagements von Dr. Harry Nomayo und der Unterstützung der NT-Leser - mittlerweile ein ganz normales Leben.
Am 14. Mai um 1.30 Uhr startete die Delegation - bestehend aus den Vereinsmitgliedern Ingeborg und Alfred Stetter, Günter Schindler und Dr. Harry Nomayo aus Weiden bzw. Parkstein - mit einem von Spendengeldern gekauften Rettungswagen und einem von Günter Schindler kostenlos zur Verfügung gestellten privaten Begleitfahrzeug. Am 16. Mai gegen 14 Uhr traf die Gruppe endlich in Gomel ein. Dolmetscher Dennis hatte leider eine schlechte Nachricht: Die Genehmigung zur Verteilung der Hilfsgüter lag noch nicht vor.
Rettungswagen übergeben
Die Zollabfertigung für den Rettungswagen am Gomeler Zollamt dauerte tags darauf den ganzen Vormittag. Anschließend erfolgte die Übergabe an den Vorsitzenden des Gomeler Invalidenvereins, Herrn Gernadi. Er informierte über den dringenden Bedarf an Trainingsgeräten für die meist querschnittsgelähmten Vereinsmitgliedern und bat um Kontakte zu Behinderten-Sportvereinen in Deutschland. Die "Weißrußlandhilfe" will deshalb bei der Rollstuhlabteilung des Weidener Behinderten- und Versehrten-Sportvereins vorstellig werden.
Am 18. Mai stand das Wiedersehen mit dem kleinen Wowa Aksjonow auf dem Programm. In Begleitung von Vater, Mutter und Schwester war er aus dem zirka 55 Kilometer entfernten Wohnort Tscherchesk nach Gomel zu Besuch gekommen, um seine Helfer aus der Oberpfalz zu treffen. "Es geht ihm blendend", berichtet Dr. Nomayo. "Und er hat weitere Entwicklungsfortschritte gemacht." Nach Angaben der Mutter Ludmila Aksjonowa wird Wowa zu Hause weiterhin von einer Logopädin gefördert. Er besucht sogar wie seine jüngere Schwester die zweite Volksschulklasse. "Er ist seit seiner letzten Operation in Deutschland nicht mehr krank gewesen." Für die Mutter und den kleinen Wowa hatte die Gruppe Geschenke im Gepäck.
Da die Genehmigung zur Verteilung weiterer Hilfsgüter auf sich warten ließ, besichtigten die Mitglieder der "Weißrußlandhilfe" am nächsten Tag das Waisenheim für Säuglinge und Kinder bis vier Jahre. Nach dem Gespräch mit der Direktorin Tatjana Afanasenko besorgten sie mit Hilfe eines Mitarbeiters des Gomeler Partnervereins Windeln und Waschpulver als Sachspende. Für den befreundeten Gefäßchirurgen Boris und die Anästhesistin Irina hatte die Delegation Operationsbestecke, Notfallkoffer und weitere Hilfsgüter, die sie beim abendlichen Treffen übergab.
Gute Nachrichten gab es anderntags beim Besuch der Dialyseabteilung des Regionalkrankenhauses in Gomel. Chefarzt Dr. Michail Pilipenko berichtete, dass die vom Verein gespendeten Dialysegeräte einwandfrei funktionieren. An einem dieser Geräte war zum Zeitpunkt des Besuches gerade ein Patient angeschlossen.
Im cardiochirurgischen Zentrum in Gomel beklagten die Direktorin und der junge Chefarzt der Herzchirurgie unter anderem den Mangel an funktionsgerechten Patientenbetten. Der Mangel an staatlichen finanziellen Zuwendungen führe oft zur mangelhaften Patientenversorgung. Einmalspritzen, OP-Nahtmaterialen und
-Handschuhe müssten die Patienten selbst kaufen. Für mittellose Patienten sei man deshalb dringend auf die Unterstützung ausländischer Hilfsorganisationen angewiesen.
Hilfe für Masha
Am 20. Mai startete die Gruppe aus der Oberpfalz nach Mozyr. Tatjana Dubiskowskaja, Leiterin der Jugendfürsorge der Stadt, betreut rund 700 Not leidende kinderreiche Familien in diesem Gebiet. Sie ist zudem Vorsitzende der Hilfsorganisation "Hageruga", die zu den Empfängern der von der "Weißrußlandhilfe Oberpfalz" gelieferten Hilfsgütern zählt. Auch in Mozyr besuchten die Gäste aus der Oberpfalz die Dialyeabteilung des Regionalkrankenhauses, in der gerade zwei der von der "Weißrußlandhilfe" gespendeten Geräte im Einsatz waren.
Tags darauf steuerten sie Minsk an. Dr. Wladimir Krawtschenko, Vorsitzender der Minsker Partnerorganisation "Belarusische Bewegung der Mitarbeiter des Gesundheitswesens" und Direktor einer Minsker stomatologischen Poliklinik, freute sich über die mitgebrachten Rollstühle und zahnmedizinischen Instrumente.
Am Nachmittag kamen Masha Bobrowskaja und ihre Mutter Oxana zum Besuch ins Hotel. Sie freuten sich über die aus Deutschland mitgebrachten Materialen für Mashas neue Handprothese. Masha, die seit zwei Jahren Englischunterricht hat, fungierte sogar als Dolmetscherin für ihre Mutter.
Mensch bleiben muß der Mensch ... von Tegtmeier
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