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Autor |
Beitrag |
Isquierda
Beiträge: 279
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Erstellt: 14.11.06, 13:37 Betreff: Das Internet als Brutstätte faschistoiden Kadavergehorsams |
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Sicher habe ich mit obiger Überschrift ein wenig übertrieben,..... aber vielleicht auch nicht.
Wer gern und viel im Internet unterwegs ist und auch gern diskutiert, der wird dessen bald überdrüssig, der Diskussion und des Internets. In immer mehr Foren (diesem ausgenommen) entdecke ich gerade so antispziale verhaltensweisen und Gesten, die einer Beschreibung spotten. Üblicherweise betrete ich ein Forum und sehe mich um. Da ich ein spaßverwöhnter Mensch bin und gern humorvoll schreibe, nehme ich irgendeinen Aufhänger und stelle dazu eine absurde Frage. Am Beispiel: In einem Forum war es lt. AGB verboten, andere user (wortwörtlich) anzubaggern. Zuwiderhandlungen wurden mit der Nicksperre bestraft. Das war natürlich willkommener Anlaß für mich, um zu fragen wie ich mich dann vor dahingehenden Unterstellungen schützen kann. Wie kann sicher gestellt werden, dass ich nicht schlimmstenfalls fälschlicherweise der baggerei bezichtigt werde und zu guter letzt unschuldig verbannt werde? An sich ist das eine interessante Denkstruktur: Da gibt es ein Verbot und die aufkeimende und sicher noch nie gestellte Frage, nach dem Schutz vor dem Macht-Mißbrauch auf Grund dieses Verbotes. Eine interessante Diskussion sollte es werden und es wurde - wie meist - ein Fiasko. Irgendeine wütende Furie schnaufte mich von der Seite an und erklärte mir, ich sei vorurteilsbehaftet, kleinlich, verbohrt...und was weiß ich noch alles. Intellektuell aussätzig - keine Frage, aber für mich wiederum Anlaß um auf meine Ausgangsintention zurückzukommen: Welchen Einfluß hat das Internet (das zweiffellos und leider andere Formen der sozialen Interaktion etabliert, als es bis dahin gemeinhin üblich war), auf das Verhalten der menschen untereinander. Durch die Anynomität im Netz (auch wenn sie nur angenommen ist) werden manches mal Verhaltensweise sichtbar, die einfach unerträglich sind - das problem aber ist, dass man sich dagegen nicht wehren kann. Im persönlichen Kontakt zum beispiel ist es sehr wohl möglich, sich gegen dreiste Unterstellungen und bösartige Anfeindungen zur Wehr zu setzen und os dem Verursacher unmissverständlich klar zu machen, dass eine Grenze der Zumutbarkeit überschritten worde. Im Internet aber kann man nur eines tun: sich aus dem Dunstkreis solcher Randfiguren abmelden! Aber nicht alle tun das: Manche halten es wacker aus und wehren sich, sofern es die Energieressourcen zu lassen oder sie erdulden es einfach. Die Gefahr beim Aushalten ist, dass die Kontinuität solcher Aussetzer zur Normalität wird und mit verlaub, ich bin noch nie so viel charakterlosen Wesen begegnet wie im Internet. Die Frage, ob es diese in die Virtualität zieht oder ob die Virtualität diese Menschen erzeugt, scheint bisher ungeklärt: Auf jeden Fall bin ich mir aber sicher, dass politischer Widerstand gegen potentielle antihumane Strömungen aus der homogenen Masse der Internetuser kaum zu rekrutieren ist. Viele lassen sich beschimpfen wie der letzte Dreck und kommen jeden Tag wieder an den ort der verderbnis (ich übertreibe ein wenig, ich weiß) - aber letzten Endes ist es doch so, dass nirgendwo sonst wie im Internet bei permanenter Überwachung der verlust der Individualität stattfindet, der letzten Endes auch zur Aufgabe wichtiger sozialer und humaner Werte führen kann.
Was meint ihr dazu? Ist das Internet (wie jedes andere antiindividuelle meinugnskonsumentenerzeugende Medium übrigens auch, TV zBsp.) nicht eine oft unterschätzte gefahr für die Bildung eines politischen (revolutionären) Bewußtsein?
Liebe grüße
Isi
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