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bjk
Beiträge: 7353 Ort: Berlin
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Erstellt: 06.01.10, 18:51 Betreff: Gedankenanstoß zu effektiven linksradikalen Aktionen
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kopiert aus: http://de.indymedia.org/2010/01/270542.shtml
Neue Wege linksradikaler Aktion
m0x 06.01.2010 17:00
Ein Versuch sinnvolle antikapitalische Aktionen hervorzuheben und Entscheidungen für sich zu gewinnen.
Neue Wege linksradikaler Aktion
Durch die fortschreitende Einschränkung der Freiheit aufgrund staatlicher Überwachungsmaßnahmen wird insbesondere das politische Leben des Individuums eingeschränkt. Die traditionellen Aktionsformen der radikalen Linken, welche erst kürzlich auch von der extremen Rechten angenommen wurden, sind in keinster Weise mehr Zeitgemäß. Eine Demonstration kann Probleme nicht mehr beheben, da viele nicht auf ausschließlich politischen Entscheidungen sondern wirtschaftlichen Interessen stützen. Ein wirtschaftliches Interesse kann nicht durch Menschenmassen übertrumpft werden da stets das Interesse von Gewinn im Vordergrund steht. Um das wirtschaftliche Interesse zu untergraben muss dem Gewinn ein Verlust gegenüber stehen, welcher für den Industriellen höher als der Gewinn ist. In einer Zeit in welcher ein Individuum austauschbar ist kann die physische Gewalt nur äußerst selten von Nutzen sein. Angriffe auf Wirtschaftsbosse helfen nur den Medien eine gefährliche Stimmung gegen die radikale Linke aufzubauen und weitere Überwachungsmaßnahmen zu rechtfertigen. Eine effektivere Methode ist also der Angriff auf wirtschaftliche Resourrcen um einen finanziellen Verlust zu fabrizieren. Dies klappte kürzlich bei dem Angriff auf den Versand „DHL“, welcher das deutsche Heer mit logistischen Leistungen unterstütze. Was man auch von Aktionen gegen ein einfaches Logistikunternehmen halten sollte, beweist die Einstellung des Vertrags den Erfolg des Konzepts. DHL hatte mit andauernden Verlusten von Fahrzeugen und damit eingehenden finanziellen Folgeschäden (wie den Ausfall von Dienstfahrzeugen und damit Leistungen) zu rechnen und stellte damit die Geschäfte ein. So verhält es sich übrigens auch mit vielen nochso überzeugten Betreibern von Naziläden, wenn der Gewinn nicht stimmt ist es oft schnell aus mit der „nationalen Solidarität“.
Warum sollten wir auf Demonstration, welche nicht das Ziel haben eine rechtsradikale Demonstration zu verhindern, weiterhin das Risiko einer Haftstrafe oder physischer Schäden in Kauf nehmen, wenn wir mit keinen Erfolgen rechnen können?
Eine Demonstration juckt den Chef von Siemens nicht, welcher weiterhin den Iran mit Überwachungstechnik ausrüstet, schaffen wir es aber einen wirtschaftliche Schaden anzurichten der die Einnahme übersteigt wird zwangsweise der Vertrag gekündigt.
Natürlich handelt es sich dabei um große Geldbeträge die fließen, aber wir sind nicht allein und wir sind Kreativ. Ob die Lagerhäuser eines solchen Betriebs blockiert, Scheiben eingeworfen oder Autos abgefackelt werden wir wissen wie das Spiel läuft!
Ergänzungen
Nachrichtenwert? keiner 06.01.2010 - 17:52 aber natürlich kann mensch sich mal über politische Mittel und Formen unterhalten. Mein Renner derzeit, bei aller Kritik, die ich an diversen Stellen des Buches habe: Endgame von Derrick Jensen
Zitat: "Der Sturz der Zivilisation setzt zuerst und vor allem voraus, dass wir uns selbst befreien und die Kolonisatoren aus unseren Herzen und Köpfen vertreiben: Dass wir die Zivilisation als das sehen, was sie ist, die Mächtigen als das, was und wer sie sind, und die Macht als das, was sie ist. Der Sturz der Zivilisation besteht demnach aus Handlungen, die aus dieser Befreiung heraus entstehen, er besteht darin, nicht zuzulassen, dass die Herrschenden uns vorschreiben, wie wir Widerstand leisten dürfen, sondern vielmehr nur dann mit und nach den Regeln der Herrschenden zu leben - und ihre Werkzeuge zu benutzen, wenn wir das beschließen, und sie nur dann nicht zu benutzen, wenn wir das beschließen. Das bedeutet, sie zu unseren Bedingungen zu bekämpfen, wenn wir das beschließen, und zu ihren Bedingungen, wenn wir das beschließen, je nachdem, welches Vorgehen angemessen und wirksam ist. (...) Beim Sturz der Zivilisation geht es nicht um moralische Reinheit - Moral natürlich in der Definition der Mächtigen -, sondern vielmehr darum, unser eigenes Leben und Gesundheit und unser Leben unserer Landbasis zu verteidigen. (...) das sind Millionen verschiedener Aktionen, ausgeführt von millionen verschiedener Menschen an ebenso vielen verschiedenen Orten und unter ebenso vielen verschiedenen Umständen. Es ist alles, vom Reden (...)bis dahin, Staudämme in die Luft zu jagen. (...)Es ist alles, angefangen davon, selbst Nahrungsmittel anzubauen (...) bis dahin, diejenigen zu stoppen, die die Gentechnik anwenden (...) Es ist, den Herrschenden die Fähigkeit zu nehmen, den Rest der Menschheit auszubeuten. In manchen Situationen setzt dies Aufklärung voraus. In manchen Situationen bedeutet das, ihre physischn Macht zu schwächen, beispielsweise durch die Zerstörung der physischen Infrastrukturen, mit deren Hilfe sie ihre Macht aufrechterhalten. In manchen Situationen verlangt es nach Attentaten: Bei einem Auftritt fragte mich eine Frau, was ich, hätte ich die Gelegenheit gehabt, zu Hitler gesagt hätte, und ich antwortete ohne zu zögern: "Peng, du bist tot". Als nächstes wollte sie wissen, was ich, hätte ich die Gelegenheit, zu George W. Busch sagen würde..."
Den Begriff Landbasis benutzt der Autor als Summe unserer natürlichen Lebensgrundlagen, die wir für uns, unsere Kinder, Enkel und um ihrer Selbst willen vor Ausbeutung schützen müssen. Das Buch ist radikal ökologisch aber in der Konsequenz auch radikal antikapitalisch.
Guter Text Grobi 06.01.2010 - 18:00 Der Autor dieses Textes hat Recht mit seinen Aussagen. Wirtschaftliche Entscheidungen lassen sich nicht mit öffentlichen Demos beeinflussen. Allerdings sollte die Aktionsform der Demonstration auch nicht vernachlässigt werden da sie Inhalte in die Öffentlichkeit schafft und die Gesellschaft besser erreicht als Anschläge. Wie man diese Demonstrationen in Zukunft gestaltet, ob man zB überhaupt noch anmeldet, muss allerdings auch überdacht werden. Jedenfalls muss man zweigleisig fahren, denn beide Aktionsformen sind gut und notwendig. PS: Dann sollten wir früh damit anfangen, der Atomlobby ausreichend Verluste zu bescheren, um die die Millionen, die sie mit Atomkraft verdient, zu übertrumpfen!
das ventil deine kumpels 06.01.2010 - 18:09 sicher sind militante aktionen wichtig doch darfst du in deinen überlegungen niemals den "werbeeffekt" und das einbinden von Menschen in die Szene/Bewegung mittels demonstrationen vernachlässigen....(z.B. LL-Demo in Berlin, conny-demo in göttingen etc.) die demo hat nich ausgedient aber vllt sollte ihre konzeption überdacht werden...
... ich tue was Linke tun, Ungerechtigkeit bekämpfen! von Yossi Wolfson
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bjk
Beiträge: 7353 Ort: Berlin
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Erstellt: 07.01.10, 09:22 Betreff: Re: Gedankenanstoß zu effektiven linksradikalen Aktionen
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... ich tue was Linke tun, Ungerechtigkeit bekämpfen! von Yossi Wolfson
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Peter Nowak
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Erstellt: 23.02.11, 12:18 Betreff: Re: Gedankenanstoß zu effektiven linksradikalen Aktionen
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Völlig richtig, nur bietet sich bei solchen Gelegenheiten immer die Möglichkeit der Berufung gegen das Strafmass unter der Begründung der nicht gegebenen Verhältnismässigkeit. Erfahrungsgemäss (wenn auch auf einem anderen Rechjsgebiet, aber auch Strafrecht) hat das gute Aussichten auf Erfolg. Peter Nowak
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