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bjk
Beiträge: 7353
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Erstellt: 09.02.12, 19:11 Betreff: Wird der Iran angegriffen werden? |
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gelesen in: http://www.antikrieg.com/aktuell/2012_02_09_wirdder.htm
Wird der Iran angegriffen werden?
Paul Craig Roberts
Washington hat gewaltige Vorbereitungen getroffen für einen militärischen Überfall auf den Iran. Es wird gemutmaßt, dass Washington seine zwei am längsten dauernden Kriege – gegen Irak und Afghanistan – abgeblasen hat, um die Kräfte gegen den Iran einzusetzen. Zwei der Flotten Washingtons sind gemeinsam mit Kriegsschiffen der NATO am Persischen Golf stationiert. Raketen wurden aufgestellt in den Washingtoner Marionettenstaaten in den Ölemiraten und im Mittleren Osten. Soldaten der Vereinigten Staaten von Amerika sind im Einsatz in Israel und Kuwait.
Als Geschenk seiner ausgepressten Steuerzahler hat Washington Israel ein teures Raketenabwehrsystem spendiert, Geld für Israel in einer Zeit, in der Millionen Amerikaner, denen niemand hilft, ihre Wohnungen verloren haben. Da niemand erwartet, dass der Iran Israel angreifen wird, außer in Vergeltung eines israelischen Angriffs auf den Iran, ist der Zweck des Raketenabwehrsystems der Schutz Israels vor einer iranischen Erwiderung einer israelischen Aggression gegen den Iran.
Juan Cole hat auf seine Website eine Karte gestellt, die 44 Militärbasen der Vereinigten Staaten von Amerika zeigt, die den Iran einkreisen.
Zusätzlich zu den massiven militärischen Vorbereitungen läuft der Propagandakrieg gegen den Iran, der andauert seit dem Jahr 1979, als Washingtons Marionette, der Schah, durch die iranische Revolution gestürzt wurde. Der Iran ist eingekreist, aber Washington und die israelische Propaganda stellen den Iran als bedrohliche Angreifernation hin. In Wirklichkeit sind die Aggressoren die Regimes in Washington und Tel Aviv, die ständig den Iran mit einem militärischen Angriff bedrohen.
Neokonservative Kriegstreiber wie zum Beispiel David Goldman vergleichen den iranischen Präsidenten mit Hitler und verkünden, dass nur ein Krieg ihn aufhalten kann.
Die höchsten Militärkreise Washingtons haben den Eindruck geschaffen, dass ein Akt der israelischen Aggression gegen den Iran eine beschlossene Sache ist. Am 2. Februar berichtete die Washington Post, dass Pentagonchef Leon Panetta glaubt, Israel werde den Iran wahrscheinlich in zwei bis vier Monaten angreifen.
Ebenfalls am 2. Februar berichtete Gareth Porter, dass General Martin Dempsey, Chef des Generalstabs der Vereinigten Staaten von Amerika, die israelische Regierung informiert hat, dass die Vereinigten Staaten von Amerika nicht bei Israels Aggression gegen den Iran mitmachen würden, wenn Washington nicht zuvor seine Zustimmung zu der Attacke erteilt habe.
Porter interpretiert Dempseys Warnung als einen starken Zug seitens Präsident Obamas, einen Angriff abzuwenden, der Washington in einen regionalen Flächenbrand mit dem Iran führen würde. Eine andere Möglichkeit, Dempseys Warnung zu deuten, ist dass Obama einen Angriff gegen den Iran aufhalten will, bis ihn die Umfragen als Verlierer der Präsidentenwahlen zeigen. Im allgemeinen ist es so, dass die patriotische Wählerschaft keinen Präsidenten abwählt, der gerade Krieg führt.
Am 5. Februar pfiff Präsident Obama Dempseys Warnung an Israel zurück, als Obama erklärte, er sei in „Gleichschritt” mit der israelischen Regierung. Obama ist im Gleichschritt mit Israel ungeachtet der Tasache, dass Obama zu NBC sagte, dass „wir keinen Beweis dafür sehen, dass sie [Iran] solche Absichten [Angriffe gegen die Vereinigten Staaten von Amerika] oder Möglichkeiten haben.“ Dadurch, dass er im Gleichschritt mit Israel war und gleichzeitig eine „diplomatische Lösung“ forderte, diente sich Obama sowohl der Israel-Lobby als auch demokratischen Friedensgruppen an und vermehrte auf diese Weise seine Wählerstimmen.
Wie ich kürzlich schrieb, ist dieses Frühjahr eine besonders günstige Zeit für einen Angriff auf den Iran, weil eine gute Chance besteht, dass Russland sich nach der Wahl im März in Aufruhr befinden wird. Die russische Opposition gegen Putin wird finanziert von Washington und angestachelt durch Washingtons Erklärungen, besonders diejenigen der Außenministerin Hillary Clinton. Ob Putin gewinnt oder ob es ein unentschiedenes Ergebnis und eine Stichwahl gibt, Washingtons Geld wird zehntausende Russen auf die Straßen bringen, nicht anders als die von Washington bezahlte „Grüne Revolution“ im Iran, mit der gegen die dortigen Präsidentschaftswahlen protestiert wurde.
Am 4. Februar berichtete die ehemals linksorientierte britische Zeitung The Guardian über einen Vorwahlprotest, bei dem 120.000 anti-Putin-Demonstranten in Moskau auf die Straße gingen und “faire Wahlen” forderten. Anders gesagt, Washington hat bereits seine Lakaien in Stellung, welche erklären, dass ein Sieg Putins im März nur auf eine gestohlene Wahl hinweisen kann. Das Problem für Obama ist, dass dieses Frühjahr noch zu früh ist, um sagen zu können, ob seine Wiederwahl durch einen republikanischen Kandidaten gefährdet ist. Zu früh in den Krieg zu ziehen, besonders dann, wenn das zu einem scharfer Anstieg der Preise für Erdölprodukte führt, ist nicht hilfreich für eine Wiederwahl.
Die Bereitschaft von Menschen auf der ganzen Welt, Hampelmänner Washingtons zu sein anstatt loyale Bürger ihrer eigenen Länder ist der Grund dafür, dass der Westen in der Lage war, die Welt in der modernen Zeit zu beherrschen. Die Zahl der ausländischen Anführer scheint unerschöpflich zu sein, die Washingtons Geld und Gunst der Loyalität gegenüber den Interessen ihrer eigenen Länder vorziehen.
Karl Marx sagte, dass Geld alles in eine Ware verwandelt, die gekauft und verkauft werden kann. Alle anderen Werte kommen dagegen nicht auf – Ehre, Integrität, Wahrheit, Gerechtigkeit, Loyalität, ja nicht einmal Blutsverwandtschaft. Nichts bleibt außer schnödem Mammon. Geld hat sicher den Premierminister des Vereinigten Königreichs Tony Blair zu einer politischen Ware gemacht.
Die Macht des Geldes lernte ich vor vielen Jahren kennen. Mein Doktorvater bekleidete in der Nixon-Administration das Amt eines Staatssekretärs für Verteidigung in Angelegenheiten der internationalen Sicherheit. Er fragte, ob ich nach Vietnam gehen würde, um die Hilfsprogramme zu verwalten. Ich fühlte mich geschmeichelt, dass er dachte, ich hätte die Charakterstärke, um mich gegen die Korruption zu wehren, die üblicherweise den Sinn von Hilfsprogrammen hinfällig macht, aber ich lehnte das Angebot ab.
Dieses Gespräch werde ich nie vergessen. Warren Nutter war ein intelligenter integerer Mann. Er war der Meinung, dass ungeachtet dessen, ob der Krieg notwendig war, wir in diesen durch Täuschung geführt worden waren. Er meinte, dass die Demokratie nicht mit Täuschung leben könne und er war gegen Regierungsvertreter, die nicht ehrlich gegenüber den Amerikanern waren. Nutter vertrat den Standpunkt, dass eine demokratische Regierung sich auf Überzeugung stützen müsse und nicht auf Täuschung. Andernfalls waren die Ergebnisse nicht demokratisch.
Wie Nutter es sah, befanden wir uns in einem Krieg, und wir hatten die Südvietnamesen hineingezogen. Deshalb hatten wir ihnen gegenüber Verpflichtungen. Wenn wir uns als inkompetent erwiesen, würde das in der Folge die Verpflichtungen unterminieren, die wir anderen Ländern gegenüber eingegangen waren in unserem Bestreben, das sowjetische Imperium einzudämmen. Die Sowjetunion hatte im Gegensatz zur „terroristischen Bedrohung” das Potential einer wirklichen Bedrohung. Leute, die nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion aufgewachsen sind, verstehen nicht die Zeit des Kalten Krieges.
Im Verlauf der Unterhaltung fragte ich, wie Washington so viele andere Regierungen dazu brachte, nach seiner Pfeife zu tanzen. Seine Antwort: „Geld.“
Ich fragte: „Sie meinen Entwicklungshilfe?”
Er sagte: „Nein, Säcke voller Geld. Wir kaufen die Anführer.“
Er hieß das zwar nicht gut, aber es gab nichts, was er dagegen tun konnte.
Es war die Methode der Römer, die Führung ihrer Gegner oder von möglichen Bedrohungen zu kaufen. In seinem Buch The Rule of Empires (Die Herrschaft der Imperien) beschreibt Timothy H. Parsons die Römer als „geschickte Fachleute für soft power (weiche Gewalt).“ Rom zog es vor, die Eroberten und potentiell Feindlichen durch „halbautonome Auftragskönige“ zu beherrschen, die der Senat euphemistisch als „Freunde des römischen Volkes“ bezeichnete. Die Römer halfen kooperativen Monarchen mit direkten Geldzahlungen und materiellen Gütern an der Macht zu bleiben. Die Annahme dieser Zuwendungen bedeutete, dass ein Verbündeter sich der imperialen Autorität unterwarf, und die Römer betrachteten jeden Verstoß gegen ihren Willen als offene Revolte. Sie mischten sich auch beliebig in lokale Nachfolgedispute ein, um ungeeignete Leute zu ersetzen.“
Das ist die Art, in der Washington herrscht. Washingtons Art der Beherrschung anderer Länder ist der Grund dafür, dass es keinen „ägyptischen Frühling,“ sondern eine Militärdiktatur an der Stelle der abgesetzten Washingtoner Marionette Hosni Mubarak gibt und dass europäische Hampelmannstaaten in Washingtons Hegemonialkriegen im Mittleren Osten, in Nordafrika und Zentralasien kämpfen.
Washingtons National Endowment for Democracy (NED – Nationalstiftung für Demokratie) finanziert Nichtregierungsorganisationen (NGOs), die sich in die inneren Angelegenheiten anderer Länder einmischen. Der Tätigkeit solcher NGOs ist zu verdanken, dass Washington die ehemalige Sowjetrepublik Georgien seinem Imperium einverleiben konnte, wie auch die baltischen Staaten und Länder in Osteuropa.
Aufgrund der Gegnerschaft vieler Russen zu ihrer sowjetischen Vergangenheit ist Russland anfällig für Washingtons Machinationen.
Solange der Dollar herrscht, wird die Macht Washingtons herrschen.
Als Rom seinen Silberdenar durch Bleigeld herabminderte, schwand die Macht Roms, Folgsamkeit zu kaufen, dahin. Wenn „Helikopter Ben“ Bernanke die Kaufkraft des Dollars durch Inflation herabmindert, wird auch Washingtons Macht dahinschmelzen.
erschienen am 8. Februar 2012 auf > Paul Craig Roberts Website ( http://www.paulcraigroberts.org/ )
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... ich tue was Linke tun, Ungerechtigkeit bekämpfen! von Yossi Wolfson
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