Sie sind nicht eingeloggt.
LoginLogin Kostenlos anmeldenKostenlos anmelden
BeiträgeBeiträge SucheSuche HilfeHilfe StatStatistik
VotesUmfragen FilesDateien CalendarKalender
Freies Politikforum für Demokraten und Anarchisten

PLATTFORM FÜR LINKE GEGENÖFFENTLICHKEITEN

Beiträge können nicht (mehr) eingestellt oder kommentiert werden!

 

Anfang   zurück   weiter   Ende
Autor Beitrag
Gast
New PostErstellt: 11.02.06, 15:45     Betreff: Re: Wie geht man mit "Störenfrieden" um?

Das ist jetzt viel auf einmal - aber versuche ein KLeinstskizze zu fertigen (hab in letzter Zeit wenig Zeit). Vorabbemerkung: Mein geschriebenes Deutsch ist zwar besser als mein gesprochenes - aber Fehler und MIssverständlichkeiten sind nicht auszuschließen (selbst lat. Buchstaben hab ich erst als junger Erwachsener gelernt).

Nein - Armee und Anarchie verträgt sich nicht. Es kann zwar sein, dass einzelne Personenkonstellationen innerhalb einer Armee nichthierachisch und nicht rechtsverbindlich sind und das außerhalb de Armee ein Bedürfniss anch Anarchie besteht (und sogar kleinere Experimente in der Hinsicht stattfinden), aber weltweite Herrschaftslosigkeit ist nicht machbar, selbst wenn es nur eine einzige Armee (und sei sie klein) gibt.
"Anarchistisches Zusammenleben" hingegen gab es immer und wird es immer geben - es ist für mich das Synonym für ausbeutungsfreie und abhängigkeitslose Freundschaft (ich glaube es war der dt. Anarchist Landauer der meinte; Gesellschaft sei ein Verhalten zwischen Leuten; ändere das Verhalten und du änderst die Gesellschaft). DIes ist die letzte Bastion des Anarchismus auf die er sich immer zurückziehen kann - geht dies nicht mehr, sind wir keine Menschen mehr, nicht mal Tiere, wir sind dann Roboter. "Anarchistisches Zusammenleben" ist aber nicht gleich "anarchistische Gesellschaft bzw. weltweites Zusammenleben bzw. allaspektuale Anarchie", ersteres ist notwendigerweise teil des letzteren kann aber auch ohne letzteres vorkommen.

Zitat:
"Letztlich müssen wir, wenn wir von Anarchie, Anarchismus oder Anarchist sprechen, drei unterschiedliche Situationen unterscheiden:

1. die Zeit, in der die zwangsstrukturierten Gesellschaften überall das freie Leben unterbinden können,
2. die Zeit in der niergends auf der Welt das freie Leben unterbunden werden kann, weil es keine Herrschaft und damit zwangsstrukturierten Gesellschaften gibt und
3. die Ziet in der es Teile der Welt gibt, in der das freie Leben möglich ist und Teile, in der es unterbunden wird.

Zustand 1 besteht derzeit, Zustand 2 ist die konkurenzlose Anarchie und Zustand 3 ist die Anarchie in Konkurenz zu Herrschaftsformen.

Bezogen darauf läßt dein Beitrag über präanarchistische Formen zwei Interpretationen zu:

1. Du verstehst darunter die kontinuierliche Verhinderung von Machtausübung um von Zustand 1 ganz generell zu Zustand 3 zu kommen, also dass sich der Präanarchismus mit dem Zustand 2 deckt. Also faßt du die Präanarchie global auf?
2. Wenn man den Zustand 2 nicht strukturell als Parzellen in einem Herrschaftssystem auffasst, sondern die größeres geographisches Gebiet, dann wäre dein Präanarchismus der Übergang von einer Strukturgesellschaft in ein freies Zusammeleben, indem immer größere Teile die Struktur verweigern. Und in dem Momment, in dem die Befürworter der Struktur diese nicht mehr anderen aufzwingen können, weil sich zu viele ihr verweigern, ist Anarchie. In diesem Fall würdest du sie regional begreifen, in politischen Einheiten.

Da ich beides als grundverschiedene (nicht als entgegengesetzte, aber eben andere) Standpunkte anstehe, würde ich gerne wissen, was du darunter verstehst, bevor ich antworte."

Das schaff cih jetzt zeitlich nimmer heute - ab er das ist ein hübsches und handsames Modell, dass da entwickelt wird. Leider sehe ich Dinge (wohl viek zu) kompliziert - ein Zustand ist nicht immer dual erfassbar (anarchie/nicht-anarchie; ich halte nicht viel von"tertium-non-datur"-Sätzen); Beispiel: nehmen wir einfach das Phänomen dass Hinter den Begriff Soyfer steckt; kategorisieren wir (willkürlich) seine Existenzformen: im Umgang mit Freunden spielt für Soyfer Hierachie und Herrschaft keine Rolle, im Umgang mit Frauen gibt er sich Mühe, doch das Patriachat trickst ihn manchmal aus (das passiert fasst allen Männern); in der Öffentlichkeit ist er den Standardnormierungsprozessen ausgeliefert (POlizei, Verkehrsregeln, NBorm, ANstand...), am Arbeitsplatz einem direkten Abhängigkeits- und Unterdrückungsverhältnis, beim Besuch seine Ursprungsfamilie spürt er immer noch Nachwirkungen des ehem. Machtgefälles aus seiner Kindheit und wenn keiner der über ihn richten kann und keiner der denunziert in der Nähe ist, nimmt sich Soyfer (der ja ein Mensch ist und wie alle Menschen nachvollziehbare Bedürfnisse hat und diese befriedigt auch wenn es verboten ist) was er braucht ohne grße zu fragen.
Wir sehen in Soyfers Leben spielen sowohl Situationen und Konstellatioenen eine ROlle die es auch im Anarchismus geben wird (auf denen dieser aufbauen muss) als auch faschistoide, hierachische, repressive (wofür aber soyfer nichts kann). Nun lebt Soyfer aber nicht im Faschismus (Nein in Dt. habt ihr momentan keinen Faschismus; ich hab lange in 'ner Diktatur gelebt, aber selbst die erfüllte noch nicht alle Bedingungen von Faschismus) oder in der Anarchie sondern in der momentanen, vielschichtigen mitteleurop. Gesellschaft. In dieser findet momentan kein sozialrev. Prozess statt, in die sich Soyfer im Sinne eines ANarchismus positiv eibringen könnte (diese Möglichkeit kann auch nicht erzwungen werden - wenn sie da ist kann aber natürlich schon versuchen sich proanarchistisch einzubringen). Ergo wenn Soyfer mehr bejaht als momentane das Bestehende und vieles an diesem verneint, wird er sich dafür einsetzen wollen, dass Herrschaft abgebaut wird (indem er z.B. im Internet diskutiert, hilft er das Wissen um Alternativen aufrechtzuerhalten und weiterzugeben; in der Art wie er diskutiert, versucht er Herrschaft in der Diskurstechnik zu vermeiden...) und in bestimmte Sozialsphären nicht eindringen kann (in seinem Freundeskreis wird er sich dafür einsetzen, dass man bei Streitfällen nicht die POlizei ruft, keine verbindlichen Regeln und Strafkataloge einsetzt, Frauen nicht diskriminiert...) und/oder er schafft zuammen mit anderen zusammen neue Räume, die einerseits ohne Herrschaft auskommen und sich gleichzeitig dem Zugriff der Herrschaft von außen entziehen können (und sei es ein selbstverwalteter "INfoladen" in einer Kleinstadt - ein kleiner Anfang aber immerhin ein Anfang).
(Falls die Verwendung deines Namens in dem Beispiel dich gekränklt haben sollte, bitte ich vielmals um Entschuldigung).
Eine Präanarchistische Gesellschaft ist ergo nur eine Teilmenge einer größeren Gesellschaft - aber es sind diese Teile der Gesellschaft die in den ANarchismus übertragbar sind, die anarchistische "Tradidition" am Leben erhalten, die neue Anarchisten künstlerisch (nicht normierend oder künstlich) schafft, die übrigbleibt wenn die Gesamtgesellschaft (die ja nicht anarchistisch ist) verschwindet, die Keimzelle eines Widerstandes innerhalb einer GEsellschaft gegen herrschaftliche Übergriffe sein soll......


Das mit dem Sachzwang war eine schlecte Übersetzung von mir - aber ich denke du verstehst, dass da mit z.B. die Begründung des sowjet., autoritören Kriegskommunismus und des Stalinismus gemeint ist.
Rein philosophisch giubt es nebenbei keine Sachzwänge - praktisch bei Menschen nat. schon. In der poli. Theorie sollten sie daher keine Rolle spielen, in der pol. Praxis sind sie eben ganau das woran sich eine Praxis entwickelt und von der Theorie unterscheidet.
nach oben
Sortierung ändern:  
Anfang   zurück   weiter   Ende
Seite 448 von 1.265
Gehe zu:   
Search

powered by carookee.com - eigenes profi-forum kostenlos

Layout © subBlue design
. . . zum Politikmagazin auf diesen Button klicken >> bjk's Politikmagazin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .