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soyfer
Beiträge: 205
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Erstellt: 13.02.06, 11:33 Betreff: Re: Juergen von Manger, Albert Einstein und Rabindranâth Thâkur |
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Nun, wenn mir in heutiger Zeit jemand das Klo reparieren soll, dann ist ein Meistertitel zwar kein Beweis, aber doch ein Indiz dafür, dass er es gelernt hat und kann. Sein Hinweis auf seinen Dr.-Titel brachte er nur, um zu zeigen, dass man ihn hier ernst nehmen sollte. Ich bin auch kein Freund der "Professionalistenbildung", aber diese geschieht heute nun mal. Ich kenne mich ein ganz klein wenig rudimantär in der Formallogik aus. Aber ich weiß darüber genug, um sagen zu können, dass es letztlich zwei Richtungen der Formallogik gibt; diejenigen, die in der Formallogik ein Hilfsmittel sehen, Falschaussagen zu orten, aber den Stellenwert der Formallogik keineswegs überhöhen oder sich versteigen würden, mit ihr zu konkreten Aussagen über die Welt kommen zu können. Die andere Richtung - und die halte ich schlicht für gemeingefährlich - glaubt mit der Form letztlich den Inhalt ignorieren zu können. Sie setzt die Form mit dem Inhalt gleich und die Stimmigkeit der Form bedingt die Stimmigkeit des Inhaltes. Damit wird Formallogik überhöht zu einem Gott, den man nicht hinterfragen darf, ja, nicht einmal hinterfragen kann.
Merkst du, dass du bei rikers, Zysteins, des Gastes und meinen Einwänden immer entweder die Antwort verweigerst und mit verächtlich machenden Phrasen kommst (besserer Schulaufsatz z.B.), oder dich im Missverstehen übst, um dich an der Antwort vorbeizuschummeln. Und um das Universalprinzip Formallogik über Unwegsamkeiten hinwegzuhelfen, die selbst dir (oder anderen Verfechtern der Universalformallogik) schon aufgefallen sind, wird neben der Ebene der "Wahrheit" die davon abgekoppelte Ebene der "Poesie", die Gefühle und Empfingungen eingeführt. Was der Schmerz mehr ist, als chemische Reaktion wird aus der Ebene "Wahrheit" ausgeschieden und in die Ebene der "Poesie" abgedrängt. Dementsprechend verlieren deine "Wahrheit", deine "Antworten", deine "Formallogik" aber notgedrungen jeglichen Anspruch, Aussagen über eben diese "Poesie" zu treffen. Da aber der Mensch nun mal zu ganz wesentlichen Teilen diese Poesie ist (Hunger führt zwar durch die chemischen Mangelerscheinungen zu Tode, aber ist nicht deshalb so schrecklich, sondern deswegen, weil er Schmerzen veruracht, Angst vor dem Tod erzeugt, und das Leid, was er bei den Hinterbliebenen des Verhungernden auslöst), so ist deine ganze Welterklärung, deine ganze Wahrheit eine, die am Menschen vorbeigeht. Der Mensch ist nicht (nur) ein - wenn du es so nennen willst - wahrheitsbezogenes Wesen, sondern ein empfindendes, sozusagen ein - in deinem Sinne - poetisches. Und wenn diese poetische Ebene von deiner Formallogik nicht erfassbar ist, so ist der Mensch, oder das Leben davon nicht erfassbar, weil das System die Poesie nicht integrierend mitdenken kann.
Mit der Trennung von "Wahrheit" und "Poesie" ist dein Denksystem leider menschen- und lebensfremd (um nicht u sagen -feindlich) und die Antworten, die es erzeugt, genauso. Das funktioniert vielleicht bei Dominosteinketten, nicht aber bei lebenden Wesen.
Im übrigen hat der Gast weit mehr gesagt, als nur, dass er einen Doktor hat und wir davon keine Ahnung. Er brachte dazu einige "'Argumente", die du selbstverständ als Argumente nicht anerkennen musst. Damit widerlegst du sie aber nicht und ich erkenne so deren Stichhaltigkeit umso leichter an (so wie ich auch die Einwände von riker, oder er von mir usw.).
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