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Hinweise zur Diskussionskultur

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Autor Beitrag
Riker
New PostErstellt: 08.03.06, 11:39  Betreff: Re: Hinweise zur Diskussionskultur  drucken  weiterempfehlen

Liebe Ines,

    Zitat:
    Gut, aber was machst du stattdessen?
was bietet sich denn für denn nichtwähler an ?

ach ja ich hab mal mich stark bei politischen diskussionen im internet engagiert. ein politikforum eine zeitlang unterhalten
ansonsten na ja - ich fördere Greenpeace mit meinem exkirchensteuerbetrag.
ansonsten bin ich zur zeit nicht mehr sonderlich politisch aktiv.
na ja - wenn es ein Bürgerbegehren gibt, mach ich sogar ein kreuzchen

    Zitat:
    Ja, das sehe ich auch so - aber diese Unfreiheit zu erkennen, ist der wichtige Schritt, etwas dagegen unternehmen zu wollen. es geht ja noch weiter: ich erkenne meine abhängigkeiten und möchte sie beenden. Das ist politik.
Du begreifst deine Unfreiheit in seiner politischen Dimension oder Aspekt - das wiederum motiviert einen zur Aktivität in diesen bereichen, damit ein Gefühl entsteht, daß man ja was tut - na ja vielleicht bin ich jetzt etwas zynisch. ich würde es als eine kompensation der ohnmacht bezeichnen, sofern man die problemstellung abhängigkeit nur als ein politisches Kriterium begreift. Die Erfahrung von Abhängigkeiten entstehen ja durch das Ich. das heißt das bewußtsein konstruiert eine Entität, das man dann als Ich bezeichnen kann. wobei man vielleicht sagen muß, daß das ich als Wahrnehmungspunkt nicht so leicht in sich selbst gründet. man sagt man ist dies und man ist das - mal ist man so mal ist man anders drauf. Abhängigkeit läßt sich als ein Zustand beschreiben, in dem man nicht mit seiner Umwelt und sich selbst im Einklang ist. Ergo tritt die Erfahrung von Abhängigkeiten auf, wenn Disharmonie besteht. ein gruppendynamischer prozeß der die Abhängigkeiten transformieren will, muß auf gemeinsamkeit sein augemerk richten. daraus kann dann die politische Motivation gruppendynamische prozesse bewirken. schwierig wird es dadurch, daß die Gemeinsamkeit eine Zielvorstellung braucht - möglicherweise die Utopie - oder eine Identität.
dabei wiederum können interessenkonflikte das ziel der gemeinsamkeit torpedieren. insofern können interessenkonflikte nur dadurch überwunden werden, wenn die einsicht gegebenist, daß es eine universale grundlage für das miteinander gibt. das wiederum bringt die menschenrechte mit ins spiel. die praktische parteipolitik zeigt aber, daß die menschenrechte nur innerhalb der staatsgrenzen oder wirtschaftsraum im sinne von vormachtstellung von bedeutung sind, womit die menschenrechte ihren universalen status aberkannt bekommen, bzw. von politkern im munde geführt werden, aber bei wirtschaftlichen abwägungen rasch ins abseits gedrängt sind.
war es nicht marx, der sagte, der mensch handelt nicht nach ethik sondern nach interessenlage. Das eigentliche Dilemma: die abhängigkeiten sind in einer hochtechnisierten zivilierten Gesellschaft enorm. um die lebensqualität zu sichern bedarf es einer gigantischen Logistik und Infrastruktur. wie nun soll die politik deiner ansicht nach diese abhängigkeit beenden. wenn du also deine abhänigkeiten beenden willst, stellst du alles in frage. der witz dabei: man will die welt ändern - dabei ändert sich die welt tagtäglich von selbst. man könnte sich also fragen, wozu was ändern wollen, wenn eh alles in bewegung ist. so bleibt einem letztlich nicht das los erspart sich selbst zu ändern, bzw. weiterzuentwickeln. man kann gesellschafftliche Entwicklungen nicht kontrollieren. es ist daher wohl eher ein loslassen, daß die abhängigkeit beendet.

für die mbuti ist oder war der wald die Instanz, welche für das Leben sorgte. an die stelle des waldes wird in einer zivilisation der staat gesetzt.
nur kann der staat weder früchte wachsen lassen noch die funktion des waldes einnehmen.

in diesem zusammenhang zitiere ich mal wikipedia zur definition politik

    Zitat:
    Der Begriff Politik wird aus dem griechischen Begriff 'Polis' für 'Stadt' oder 'Gemeinschaft' abgeleitet. Politik ist das Öffentliche: Die zielgerichteten Handlungen und Ordnungen, die allgemein verbindlichen Regeln sozialer Gemeinschaften oder eines oder mehrerer Staaten bestimmen. Es sind menschliche Vorstellungen zur Gestaltung der gesellschaftlichen und staatlichen Verhältnisse, die jeder Mensch durch Vernunft, Religion, Emotion und anderen Erkenntnisquellen entwickeln und formulieren kann.

    Nach Thomas Meier ist Politik so definiert: Politik als "Gesamtheit aller Aktivitäten zur Vorbereitung und Herstellung gesamtgesellschaftlich verbindlicher und/oder am Gemeinwohl orientierter und der ganzen Gesellschaft zu gute kommender Entscheidungen".

    Nach einer moderneren Modellvorstellung (Politikwissenschaft) werden "die Paradigmen der Integrationswissenschaft und der Demokratiewissenschaft heute zunehmend durch die Teilung der Disziplin Politikwissenschaft in die Teildisziplinen Polity, Politics und Policy ersetzt".

    Allgemein bezeichnet Politik einen Prozess mit dem Ziel, zu allgemein verbindlichen Entscheidungen zu kommen, indem sich mehrere Interessengruppen, Parteien, Organisationen oder Personen gezielt daran beteiligen. Politische Vorstellungen werden durch demokratische Legitimierung der Mehrheit des Volkes verbindliches Recht des Staates.

    Fälschlicherweise wird Politik oft lediglich auf Parteien, Politiker und Entscheidungen, die für einen Staat oder mehrere Staaten (Internationale Politik) gelten, bezogen. Politik bestimmt jedoch auch die Beziehungen einzelner gesellschaftlicher Gruppen, Unternehmen und Organisationen zueinander. Ebenso betreiben auch Gruppen mit verschiedenen Interessen innerhalb einer Organisation durch gezieltes Argumentieren und Agieren Politik, um ihre Ziele zu erreichen.

    Politik hat naturgemäß mit Machteinfluss zu tun, der positiv wie negativ verwendet werden kann. Politik im Staat ist erst dadurch möglich, dass der Staat die wesentliche Machtfunktion inne hat (Machtmonopol) und die Menschen durch die erzwungene Teilnahme am Staat bindet. Der Erfolg dieser Politik misst sich im Ansammeln von Macht (zum Beispiel Wählerstimmen).
politik hat naturgemäß mit macht zu tun - ist da die aussage. macht wiederum läßt bei einem gefälle inherhalb der gemeinschaft abhängigkeiten im sinne von unfreihheit entstehen.
tja wenn man danach geht braucht es zur durchführung von Politik regeln
die für die gemeinschaft gelten und wenn man dann eine gemeinschaft hat, die regeln für verbindlich hält ist man bei einem staatlichen Gebilde angelangt. das stellt natürlich den Anarchismus zur Disposition. geht man davon aus, daß die Definition zur Politik zutrifft, muß anarchismus als eine basisdemokratische Gemeinschaft definiert werden oder man deligiert den anarchismus in den bereich der metaphysik, sprich der anarchismus funktioniert nur bei reinen geistwesen, deren abhängigkeit nicht in die physis reicht. anarchismus ist so nur als eine fruchtbare beziehung zwischen individuation und sozialisation zu betrachten. folglich kann politik nur dann abhängigkeiten/unfreiheiten auflösen wenn zwischen der individuation und solzialsation ein gleichgewicht erreicht wird. jeglich politische aktivität die diese zwei faktoren von einander trennt läuft in die Unterdrückung hinein.

Grüße

Riker
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Isquierda

Beiträge: 279
Ort: Magdeburg

New PostErstellt: 06.03.06, 10:02  Betreff: Re: Hinweise zur Diskussionskultur  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Riker
    Ich gehe nicht zur wahl, weil ich nicht in den trugschluß verfalle, daß das jeweilig kleinere Übel das bessere wäre. ich werde auch keiner partei meine stimme geben, die mich in ihrem forum zensiert oder die meinungsfreiheit und menschenrechte ihrer Bürger nicht respektiert. die parteien genießen nicht mein vertrauen und ich lasse mich nicht zum stimmvieh degradieren. das repräsentative "Demokratiesystem" ist darauf ausgelegt die macht von oben herab zu konstituieren, sprich ihre bürger zu unterdrücken und als selbstbestimmtes Wesen dulde ich dieses nicht. aus diesem grund fasse ich mein Nichtwählen als einen Ausdruck meiner Freiheit auf.
Gut, aber was machst du stattdessen?

    Zitat: Riker
    nein, du bist nicht ohnmächtig. aber du bist den gruppendynamischen Prozessen ausgesetzt so wie auch. man kann da nicht so einfach aussteigen wohin auch. zum einen ist da mal das Geld. willst du leben brauchst du es. folglich geht das Handeln darauf aus, über Geld zu verfügen, denn man braucht nahrung, kleidung, brennstoff zum heizen. sprit für die mobilität usw. usf. und man ist den Auswirkungen der parlamentarischen Politik konfrontiert und das ist eine erfahrung von unfreiheit.
Ja, das sehe ich auch so - aber diese Unfreiheit zu erkennen, ist der wichtige Schritt, etwas dagegen unternehmen zu wollen. es geht ja noch weiter: ich erkenne meine abhängigkeiten und möchte sie beenden. Das ist politik.

    Zitat: riker
      Zitat: isquierda
      Weißte was, ich sag mal was politisch völlig unkorrektes: Aber ihr Apparatschicks fragt wohl auch noch, ob die Revolution genehmigt wird, oder? Eine Demonstration ist kein "Instrument", um etwas zu ändern, sondern eines, um die Öffentlichkeit zu informieren. Bitte das nicht verwechseln!
    wen meinst du mit ihr.
Na, jene, die annehmen, eine Demo sei ein zutiefst revolutionärer Akt und wenn aus eienr solche nicht der Sturm des Umsturzes ausbricht, sei sie sinnlos. Eine Demo ist vor allem eines, eine Demonstration - für was auch immer. Eine Demo ist ganz gewiss nicht die Keimzelle der Revolution.

    Zitat: Riker
    redest du mit mir oder gerade mit anderen.
    und warum willst du dann die öffentlichkeit informieren. damit es so bleibt wie es ist oder daß sich was ändert. in einer demonstration artikuliert sich ein protest über einen zustand, der sich gefälligst ändern soll. ist für dich eine demonstration so etwas wie eine abgewandelte aerobic-show-einlage
    bei der man mal so schnell seinen unmut heraushüpft, bis im gehirn die endorphinausschüttung zu glücksgefühlen führt. ich kann auch darüber mich informieren ob in China gerade ein Reissack umfällt, sofern die nachricht darüber von den medien aufgegriffen wird.
Nein, Riker, über manche Dinge wirste einfach nicht informiert: Über abschiebelager zum beispiel.

    Zitat: Riker
    nur was soll ich mit so einer information anfangen.
Was ist denn das für eine Frage? Du sollst dir eine Meinung bilden, etwas lernen und dich dazu äußern...

    Zitat: Riker
      Zitat: isquierda
      ....Wir beide diskutieren hier. was brauchste da virtuelle Rückendeckung?
    ob ich das darf - doch ich glaub schon - denn wenn ich keinen unsinn mehr artikulieren darf - wo bleibt denn da dann der spaß, dann wird das Leben zu einer todernsten angelegenheit und das brauch ich nicht.
    ist mir auch schon aufgegangen, daß wir zwei hier miteinander diskutieren.
    Rückendeckung brauch ich dafür nicht. das "uns" war doof selbst mir kann so was mal passieren, dass ich quatsch rede, es tut mir aber leid und entschudlige mich hiermit , falls ich dich damit gekränkt oder gedemütigt haben sollte...
Nein, du hast mich nicht gekränkt oder gedemütigt, nur irritiert. Ich hab doch keine ahung, wer hier mit wem unter eienr Decke steckt und ein "Uns" ist da einfahc nur unverständlich.

    Zitat: Riker
      Zitat: isquierda
      Die Freiheit, kreativ zu sein, hast du imemr. Wie sollte man sie dir nehmen können?
    das mit der freiheit, dem freien willen usw ist so eine sache.
    es wurde zwar hier schon recht viel vom freien willen postuliert aber geklärt wurde dieses thema noch nicht.
    zum einen darf man irgendwann daran gehen, die erziehung zu deprogrammieren, die einem dem System dienlich machen sollte.
    willst du dann deine freiheit oder kreativität entfalten, wirst du von denen die dem system hörig sind in deiner Entfaltung behindert. aber natürlich besteht die möglichkeit sich seiner freiheit zu erlangen nur...
    stellt man vielleicht fest, daß man seiner eigenen Freiheit selbst im weg steht, denn man ist mit einer Konditionierung konfrontiert, die es abzulegen gilt...da wirken subtile mechanismen, die zu entlarven sind...
Richtig! das sehe ich auch so - nur denke ich noch dazu, dass man erstmal anfangen muß und nicht im wachkoma verharren darf. Sicher lebe ich in Abhängigkeiten, verhalte mich systemkonform und handele politisch inkonsequent, aber das ist kein grund für mich, mich nicht zu engagieren, sondern eben: mich bewußt und gezielt zu engagieren.

Liebe Grüße

Ines

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Riker
New PostErstellt: 03.03.06, 12:50  Betreff: Re: Hinweise zur Diskussionskultur  drucken  weiterempfehlen

Hallo Ines,

    Zitat:
    Zitat: Riker
    Zitat: isquierda
    Ja, klar, aber viel zu wenigen gelingt es, aus dem wahlverzicht eine Art der Selbstbestimmung zu schlußfolgern und daran politische Maßgaben zu knüpfen: Warum wählst du nicht? Wenn dir als Antwort nur einfällt, weil es nichts (in deinem Sinne) ändert, dann kannst du viele sachen sein lassen. Und es ist ja auch absurd, weil du zuvor behauptest, deine Stimme würde nichts ändern - ergo ist es doch schnuppe, ob du sie abgibst oder nicht, stimmts? Aber warum kommst du trotzdem zur Entscheidung, sie bewußt nicht abzugeben? Wäre es nicht vortrefflich, wenn das Nichtwählen was ändern würde? Meines Erachtens kann es das, weil es dazu führen kann, dich als politisches und selbstbestimmtes Wesen zu begreifen!

    da sind wir wohl - ja sag das jetzt einfach so provokant und ungezogen - der gleichen Einschätzung und Meeeinnnuuuung

    Und? Antwortest du? Das war keine rhetorische Frage, sondern eine echte. Denk bitte an die Mitleser.
ich dachte, ich hätte dir geantwortet. aber gut. dann ausführlicher

Ich gehe nicht zur wahl, weil ich nicht in den trugschluß verfalle, daß das jeweilig kleinere Übel das bessere wäre. ich werde auch keiner partei meine stimme geben, die mich in ihrem forum zensiert oder die meinungsfreiheit und menschenrechte ihrer Bürger nicht respektiert. die parteien genießen nicht mein vertrauen und ich lasse mich nicht zum stimmvieh degradieren. das repräsentative "Demokratiesystem" ist darauf ausgelegt die macht von oben herab zu konstituieren, sprich ihre bürger zu unterdrücken und als selbstbestimmtes Wesen dulde ich dieses nicht. aus diesem grund fasse ich mein Nichtwählen als einen Ausdruck meiner Freiheit auf.


    Zitat:
    Der Umstand, dass parlamentarische Politik nicht meine ist, ändert nichts an der tatsache, dass ich nicht(!!) ohnmächtig sind. Es besteht überhaupt kein zusammenhang zwischen erlebter Unzufriedenheit und Inaktivität. Das eine ist eine Meinung, das andere ein Zustand. Zustände kann man ändern.
nein, du bist nicht ohnmächtig. aber du bist den gruppendynamischen Prozessen ausgesetzt so wie auch. man kann da nicht so einfach aussteigen wohin auch. zum einen ist da mal das Geld. willst du leben brauchst du es. folglich geht das Handeln darauf aus, über Geld zu verfügen, denn man braucht nahrung, kleidung, brennstoff zum heizen. sprit für die mobilität usw. usf. und man ist den Auswirkungen der parlamentarischen Politik konfrontiert und das ist eine erfahrung von unfreiheit.

    Zitat:
    Weißte was, ich sag mal was politisch völlig unkorrektes: Aber ihr Apparatschicks fragt wohl auch noch, ob die Revolution genehmigt wird, oder? Eine Demonstration ist kein "Instrument", um etwas zu ändern, sondern eines, um die Öffentlichkeit zu informieren. Bitte das nicht verwechseln!
wen meinst du mit ihr. redest du mit mir oder gerade mit anderen.
und warum willst du dann die öffentlichkeit informieren. damit es so bleibt wie es ist oder daß sich was ändert. in einer demonstration artikuliert sich ein protest über einen zustand, der sich gefälligst ändern soll. ist für dich eine demonstration so etwas wie eine abgewandelte aerobic-show-einlage
bei der man mal so schnell seinen unmut heraushüpft, bis im gehirn die endorphinausschüttung zu glücksgefühlen führt. ich kann auch darüber mich informieren ob in China gerade ein Reissack umfällt, sofern die nachricht darüber von den medien aufgegriffen wird. nur was soll ich mit so einer information anfangen.

    Zitat:
    ....Wir beide diskutieren hier. was brauchste da virtuelle Rückendeckung?
ob ich das darf - doch ich glaub schon - denn wenn ich keinen unsinn mehr artikulieren darf - wo bleibt denn da dann der spaß, dann wird das Leben zu einer todernsten angelegenheit und das brauch ich nicht.
ist mir auch schon aufgegangen, daß wir zwei hier miteinander diskutieren.
Rückendeckung brauch ich dafür nicht. das "uns" war doof selbst mir kann so was mal passieren, dass ich quatsch rede, es tut mir aber leid und entschudlige mich hiermit , falls ich dich damit gekränkt oder gedemütigt haben sollte...


    Zitat:
    Die Freiheit, kreativ zu sein, hast du imemr. Wie sollte man sie dir nehmen können?
das mit der freiheit, dem freien willen usw ist so eine sache.
es wurde zwar hier schon recht viel vom freien willen postuliert aber geklärt wurde dieses thema noch nicht.
zum einen darf man irgendwann daran gehen, die erziehung zu deprogrammieren, die einem dem System dienlich machen sollte.
willst du dann deine freiheit oder kreativität entfalten, wirst du von denen die dem system hörig sind in deiner Entfaltung behindert. aber natürlich besteht die möglichkeit sich seiner freiheit zu erlangen nur...
stellt man vielleicht fest, daß man seiner eigenen Freiheit selbst im weg steht, denn man ist mit einer Konditionierung konfrontiert, die es abzulegen gilt...da wirken subtile mechanismen, die zu entlarven sind...

Gruß

Riker
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Isquierda

Beiträge: 279
Ort: Magdeburg

New PostErstellt: 03.03.06, 09:06  Betreff: Re: Hinweise zur Diskussionskultur  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Riker
      Zitat:
      Nicht unbedingt, man kann sich auch auf Fakten und Tatsachen beschränken und daraus logische Schlüsse ziehen, man kann sich schlicht an der Realität orientieren, ohne auch nur eine persönliche Stellungnahme zum Thema einfließen zu lassen. Am beispiel der Diskussion zur Frage, ob Arbeitszeitänderungen die Arbeitslosenzahlen beeinflussen, habe ich es doch erklärt: Die Antwort darauf, ist ein Rechenergebnis, eine Tatsache.
    wir interpretieren die Realität aber das will ich hier nicht noch mal durchkauen.
Zwischen Darstellung und Interpretation gibt es einen gravierenden Unterschied: Interpretieren tut man, wenn man nicht genug weiß. man spinnt sich quasi die fehlenden passagen dazu und hofft, dass sie richtig sind. Will man etwas darstellen, dann geht das nur an hand von fakten und Wissen.

    Zitat: Riker
      Zitat: Isquierda
      uns? Wer ist uns? Bist du ganz viele?
    hmm ich hab ein recht starkes Ich. aber davon mal abgesehen ist das ein öffentliches Forum, von dem ich annehme, daß es nicht nur von mir gelesen wird. auch wenn du mir geantwortet hast, könnte man annehmen, daß Du hier den mitlesern ebenfalls deine Stellungnahme kund tust.
Ich bestreite, dass du für andere sprechen kannst und darfst. Soll te es wirklich so sein, dass einer deiner Meinung ist, dann ist es noch dazu unerheblich: Wir beide diskutieren hier. was brauchste da virtuelle Rückendeckung?


    Zitat: Riker
      Zitat: isquierda
      Argumente, Riker, Argumente...Das sind Argumente, die letzteendlich dazu führten, mich von der Sinnhaftigkeit einer anarchistischen Gesellschaft zu überzeugen. Mir auch nur andeutungsweise zu unterstellen, ich hätte eine andere Überzeugung als ich hier zur Schau stelle, ist ungezogen. Aber es zeigt mir, dass du nicht verstanden hast, worum es mir geht. Ich bemüh mich einfach weiter.
    wobei wir immer noch nicht so genau wissen was eine Anarchie ist
    irgendwie scheinen da die Argumente nicht zum gleichen Ergebnis zu führen. aber mir ist womöglich klar was du unter Meinung verstehst:
    die reine subjektivität von der du aber glaubst ihr entgehen zu können, wenn du logisch vorgehst. Die Objektivität ist für dich die Linearisierung einer Problemstellung. Nur ist der Mensch m. A. nach eine nicht lineare Komponente.
Es reicht auch, wenn du weißt,w as ein Argument ist. Ich glaube auch nicht, dass ich der Subjektivität entgehe, sondern bemühe ich, diese nicht zu verlautbaren. Das ist wieder ein gravierender Unterschied: ich denke mir schon meinen teil, aber was ich schreibe, versucht Objektivität.

    Zitat: Riker
      Zitat: Isquierda
        Zitat: Riker
        in meiner Erinnerung hast du das mal so ähnlich geäußert frei aus dem gedächtnis sinngemäß zitiert. "wenn ich hier einen Standpunkt äußere verteidige ich ihn auch."
      Ja, so hätte ich das sicher ausgerückt. Und? Siehst du da irgendwo einen Widerspruch?
    Der Widerspruch ist womöglich dialektischer Natur und betrifft die Objektivierbarkeit mittels Sprache. so wie ich es sehe, präferierst du die aristotelische Dialektik.
Ist mir egal, was du meinst, dass ich präferiere. was ich schreibe, ist verständlich und klar formuliert.
    Zitat: Riker
      Zitat: Riker
      das außerparlementarische politische Engagement in Sachen Gestaltungsmöglichkeit hat so seine Grenzen.
      Zitat: Ines
      Welche sollten das sein? Und hat es wirklich Sinn, sich für etwas zu engagieren, das man von vornherein für begrenzt hält? Also ich würde das bestimmt nicht tun.
    es ist halt die Frage wie weit politische Kreativität außerhalb des parlaments möglich ist. zur kreativität braucht es freiheit.
Die Freiheit, kreativ zu sein, hast du imemr. Wie sollte man sie dir nehmen können?
    Zitat: Riker
      Zitat: isquierda
      Das wäre ja erfreulich. Hoffentlich bleibt das so. Natürlich mache ich einfach so weiter und lasse mich nicht schrecken: denen werd ich schon das denken lehren...*gg*
    ich hab glaub schon an anderer Stelle gesagt, daß ich dich als eine Optimistin einschätze - ich meine das durchaus anerkennend.
Ja, auch darüber kann ich mich freuen.

    Zitat: Riker
      Zitat: Riker
      würden es die deutschen bei ihren demos den franzosen nachmachen, wärste hier schneller den Rädern der Gewalten des Staates ausgeliefert, als in Frankreich. Ne der politische außerparlamentarische Widerstand läuft hier nach dem Motto Ringelpiez mit anfassen.
      Zitat: Isquierda
      Da biste wohl irgendwie fehlinformiert. Sicher gibt es da so die Problemchen, aber "Ringelpiez mit Anfassen" findet in den parlamenten statt, nicht außerhalb. Bitte das nicht verwechseln! Woher beziehst du deine Informationen über den außerparlamentarischen Widerstand?
    der widerstand trifft nicht die noralgischen und verwundbaren Punkte, noch ist er so organisiert, daß er das könnte. Demos müssen genehmigt sein und du wirst keine genehmigung für eine demo bekommen, wo der
    demonstrationsort tatsächlich sand ins getriebe des systems bringt.
Naja, so lange Demos angemeldet werden, können sie auch abgelehnt werden....Nur eine Anfrage kann verboten werden. Wer fragt, kann verlieren.

    Zitat: Riker
      Zitat: Isquierda
      Ich messe den Demos eine ganz andere Wrikung bei: man lernst, sich auszudrücken, sich zu vernetzen, Solidarität, man tut aktiv was und sei es nur, mitzulaufen. Man bekennt Farbe und lernt Leute kennen. Umstürzlerische Funtkion hat eine Demo in einem repressiven Staat nur bedingt - aber die gestalterische Lernfunktion ist enorm. Außerdem werden so auch Unbeteiligte über das maß an staatlicher gewalt informiert und es gelingt mitunter die politischen Inhalte weit effektiver zu transportieren, als durch nichtssagende Statements in fernsehshows. Und man vergißt bitte auch nicht, dass die Wende durch eine demobewegung in Gang kam: Montagsdemo 1989, DDR.
    ich kritisiere nicht die Demonstration als solches. nur wie das instrument eingesetzt wird, erfährt meine Kritik. ja die montagsdemo 89 war ein löbliche Ausnahme - aber das BRD-System ist so ausgeklügelt, daß der widerstand assimiliert wurde besser gesagt neutralisiert wurde.
Weißte was, ich sag mal was politisch völlig unkorrektes: Aber ihr Apparatschicks fragt wohl auch noch, ob die Revolution genehmigt wird, oder? Eine Demonstration ist kein "Instrument", um etwas zu ändern, sondern eines, um die Öffentlichkeit zu informieren. Bitte das nicht verwechseln!

    Zitat: Riker
      Zitat: Riker
      Man ist bei den demos gegen etwas hat aber kein Konzept für etwas geschweige denn eine Strategie vorzuweisen.
      Zitat: Riker
      [quote:Isquierda]Oh Gott! Du machst dich unwichtiger als du bist! Mir tut das richtig leid, weißte das: Aber ganz im Ernst, sich selbst als Stimmvieh zu betrachten, ist entwürdigend.
    ich weiß daß du das lieb meinst aber
    sei nicht kindisch wenn es um politik geht, Ines, ich sehe mich garantiert nicht als Stimmvieh. schon allein das ist der grund warum ich meine stimme ins nichtwählerlager befördere. im parlament sitzen die welche von der Wirtschaft honoriert werden. die politik die wir erfahren ist eine von dem Großkapital lancierte Strategie zur wahrung des kapitalismus. verstehe mich da nicht falsch. ich sehe da keine weltverschwörung sondern es ist einen gruppendynamischen mechanismus der zum selbstzertörerischen Moloch ausgeartet ist.
Der Umstand, dass parlamentarische Politik nicht meine ist, ändert nichts an der tatsache, dass ich nicht(!!) ohnmächtig sind. Es besteht überhaupt kein zusammenhang zwischen erlebter Unzufriedenheit und Inaktivität. Das eine ist eine Meinung, das andere ein Zustand. Zustände kann man ändern.

    Zitat: Riker
      Zitat: isquierda
      Steht man drüber. Unter Internetdemo kann ich mir nichts vorstellen, erzähl mal, worum es ging...Bitte!
    wir waren damals eine gruppe, die von der Redaktion mundtot zensiert oder gesperrt wurde. daraufhin protestierten wir mit massenpostings und wechselnden pseudonymen (die lebensdauer eines pseudos wärte nicht lange) im Forum gegen die Zensurpraxis der CDU und ihrer Reda.
Schöne Aktion. Hätte ich mitgemacht..*gg*

    Zitat: Riker
      Zitat: isquierda
      Ja, klar, aber viel zu wenigen gelingt es, aus dem wahlverzicht eine Art der Selbstbestimmung zu schlußfolgern und daran politische Maßgaben zu knüpfen: Warum wählst du nicht? Wenn dir als Antwort nur einfällt, weil es nichts (in deinem Sinne) ändert, dann kannst du viele sachen sein lassen. Und es ist ja auch absurd, weil du zuvor behauptest, deine Stimme würde nichts ändern - ergo ist es doch schnuppe, ob du sie abgibst oder nicht, stimmts? Aber warum kommst du trotzdem zur Entscheidung, sie bewußt nicht abzugeben? Wäre es nicht vortrefflich, wenn das Nichtwählen was ändern würde? Meines Erachtens kann es das, weil es dazu führen kann, dich als politisches und selbstbestimmtes Wesen zu begreifen!
    da sind wir wohl - ja sag das jetzt einfach so provokant und ungezogen - der gleichen Einschätzung und Meeeinnnuuuung
Und? Antwortest du? Das war keine rhetorische Frage, sondern eine echte. Denk bitte an die Mitleser.

    Zitat: riker
    ich ziehe jetzt aber trotzdem nicht als polit-rambo und einzelkämpfer durch die landschaft
Auf deinen Spaß solltest du achten!

Ines

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Riker
New PostErstellt: 02.03.06, 18:05  Betreff: Re: Hinweise zur Diskussionskultur  drucken  weiterempfehlen

    Zitat:
    Nicht unbedingt, man kann sich auch auf Fakten und Tatsachen beschränken und daraus logische Schlüsse ziehen, man kann sich schlicht an der Realität orientieren, ohne auch nur eine persönliche Stellungnahme zum Thema einfließen zu lassen. Am beispiel der Diskussion zur Frage, ob Arbeitszeitänderungen die Arbeitslosenzahlen beeinflussen, habe ich es doch erklärt: Die Antwort darauf, ist ein Rechenergebnis, eine Tatsache.
wir interpretieren die Realität aber das will ich hier nicht noch mal durchkauen.


    Zitat:
    uns? Wer ist uns? Bist du ganz viele?
hmm ich hab ein recht starkes Ich. aber davon mal abgesehen ist das ein öffentliches Forum, von dem ich annehme, daß es nicht nur von mir gelesen wird. auch wenn du mir geantwortet hast, könnte man annehmen, daß Du hier den mitlesern ebenfalls deine Stellungnahme kund tust.


    Zitat:
    Argumente, Riker, Argumente...Das sind Argumente, die letzteendlich dazu führten, mich von der Sinnhaftigkeit einer anarchistischen Gesellschaft zu überzeugen. Mir auch nur andeutungsweise zu unterstellen, ich hätte eine andere Überzeugung als ich hier zur Schau stelle, ist ungezogen. Aber es zeigt mir, dass du nicht verstanden hast, worum es mir geht. Ich bemüh mich einfach weiter.
wobei wir immer noch nicht so genau wissen was eine Anarchie ist
irgendwie scheinen da die Argumente nicht zum gleichen Ergebnis zu führen. aber mir ist womöglich klar was du unter Meinung verstehst:
die reine subjektivität von der du aber glaubst ihr entgehen zu können, wenn du logisch vorgehst. Die Objektivität ist für dich die Linearisierung einer Problemstellung. Nur ist der Mensch m. A. nach eine nicht lineare Komponente.



    Zitat:
    :Ines]
      Zitat: Riker
      in meiner Erinnerung hast du das mal so ähnlich geäußert frei aus dem gedächtnis sinngemäß zitiert. "wenn ich hier einen Standpunkt äußere verteidige ich ihn auch."
    Ja, so hätte ich das sicher ausgerückt. Und? Siehst du da irgendwo einen Widerspruch?
Der Widerspruch ist womöglich dialektischer Natur und betrifft die Objektivierbarkeit mittels Sprache. so wie ich es sehe, präferierst du die aristotelische Dialektik.


    Zitat: Riker
    das außerparlementarische politische Engagement in Sachen Gestaltungsmöglichkeit hat so seine Grenzen.
    Zitat: Ines
    Welche sollten das sein? Und hat es wirklich Sinn, sich für etwas zu engagieren, das man von vornherein für begrenzt hält? Also ich würde das bestimmt nicht tun.
es ist halt die Frage wie weit politische Kreativität außerhalb des parlaments möglich ist. zur kreativität braucht es freiheit.

    Zitat:
    Das wäre ja erfreulich. Hoffentlich bleibt das so. Natürlich mache ich einfach so weiter und lasse mich nicht schrecken: denen werd ich schon das denken lehren...*gg*
ich hab glaub schon an anderer Stelle gesagt, daß ich dich als eine Optimistin einschätze - ich meine das durchaus anerkennend.

    Zitat: Riker
    würden es die deutschen bei ihren demos den franzosen nachmachen, wärste hier schneller den Rädern der Gewalten des Staates ausgeliefert, als in Frankreich. Ne der politische außerparlamentarische Widerstand läuft hier nach dem Motto Ringelpiez mit anfassen.
    Zitat:
    Da biste wohl irgendwie fehlinformiert. Sicher gibt es da so die Problemchen, aber "Ringelpiez mit Anfassen" findet in den parlamenten statt, nicht außerhalb. Bitte das nicht verwechseln! Woher beziehst du deine Informationen über den außerparlamentarischen Widerstand?
der widerstand trifft nicht die noralgischen und verwundbaren Punkte, noch ist er so organisiert, daß er das könnte. Demos müssen genehmigt sein und du wirst keine genehmigung für eine demo bekommen, wo der
demonstrationsort tatsächlich sand ins getriebe des systems bringt.

    Zitat:
    Ich messe den Demos eine ganz andere Wrikung bei: man lernst, sich auszudrücken, sich zu vernetzen, Solidarität, man tut aktiv was und sei es nur, mitzulaufen. Man bekennt Farbe und lernt Leute kennen. Umstürzlerische Funtkion hat eine Demo in einem repressiven Staat nur bedingt - aber die gestalterische Lernfunktion ist enorm. Außerdem werden so auch Unbeteiligte über das maß an staatlicher gewalt informiert und es gelingt mitunter die politischen Inhalte weit effektiver zu transportieren, als durch nichtssagende Statements in fernsehshows. Und man vergißt bitte auch nicht, dass die Wende durch eine demobewegung in Gang kam: Montagsdemo 1989, DDR.
ich kritisiere nicht die Demonstration als solches. nur wie das instrument eingesetzt wird, erfährt meine Kritik. ja die montagsdemo 89 war ein löbliche Ausnahme - aber das BRD-System ist so ausgeklügelt, daß der widerstand assimiliert wurde besser gesagt neutralisiert wurde.

    Zitat: Riker
    Man ist bei den demos gegen etwas hat aber kein Konzept für etwas geschweige denn eine Strategie vorzuweisen.
    Zitat:
    Das mag schlimmstenfalls so rüberkommen, aber so ist es nicht gedacht. Es ist aber leider wirklich wahr, dass es viel zu selten zur erfolgreichen Darstellung der politischen Ziele funktioniert: Aber gerade bei Antifa-demos haste alle menge zu tun und da ist es wohl verzeihlich, wenn der wichtige Hinweis auf den Sinn einer aktiven Antifa nicht jedes mal wieder vermittelt werden kann. Was die sozialen Demos angeht, so denke ich, ist der Sinn einer solchen selbsterklärend und wird auch erfolgreich transportiert. Also, was meinst du genau? Welche Strategie möchtest du und wie erklärt haben? Was würde dich davon überzeugen, dass man nicht aus Jux und Tollerei auf die Straße geht? (Außer vielleicht zum karneval)
    Zitat:
    Klar, zu den Notstandsgesetzen, zBsp. und zur Verschärfung von HartzIV. Bestenfalls auch zu milderen regelungen (Auszahlungzugeständnisse..)
    Im positiven Sinne führten die 68er Demos dazu, dass der Schwulenparagraf abgeschafft wurde und die prügelstarfe in den Schulen verboten wurde. Und ja, Demos bewirken etwas - über kurz oder lang. Es müssen nur genug mitmachen. Die Abgeordneten stehen dann am Wegesrand und zählen die mutmaßlichen Wählerstimmen durch, die ihnen zulaufen oder verloren gehen...

    [quote]Oh Gott! Du machst dich unwichtiger als du bist! Mir tut das richtig leid, weißte das: Aber ganz im Ernst, sich selbst als Stimmvieh zu betrachten, ist entwürdigend.
ich weiß daß du das lieb meinst aber
sei nicht kindisch wenn es um politik geht, Ines, ich sehe mich garantiert nicht als Stimmvieh. schon allein das ist der grund warum ich meine stimme ins nichtwählerlager befördere. im parlament sitzen die welche von der Wirtschaft honoriert werden. die politik die wir erfahren ist eine von dem Großkapital lancierte Strategie zur wahrung des kapitalismus. verstehe mich da nicht falsch. ich sehe da keine weltverschwörung sondern es ist einen gruppendynamischen mechanismus der zum selbstzertörerischen Moloch ausgeartet ist.


    Zitat:
    Steht man drüber. Unter Internetdemo kann ich mir nichts vorstellen, erzähl mal, worum es ging...Bitte!
wir waren damals eine gruppe, die von der Redaktion mundtot zensiert oder gesperrt wurde. daraufhin protestierten wir mit massenpostings und wechselnden pseudonymen (die lebensdauer eines pseudos wärte nicht lange) im Forum gegen die Zensurpraxis der CDU und ihrer Reda.

    Zitat:
    Ja, klar, aber viel zu wenigen gelingt es, aus dem wahlverzicht eine Art der Selbstbestimmung zu schlußfolgern und daran politische Maßgaben zu knüpfen: Warum wählst du nicht? Wenn dir als Antwort nur einfällt, weil es nichts (in deinem Sinne) ändert, dann kannst du viele sachen sein lassen. Und es ist ja auch absurd, weil du zuvor behauptest, deine Stimme würde nichts ändern - ergo ist es doch schnuppe, ob du sie abgibst oder nicht, stimmts? Aber warum kommst du trotzdem zur Entscheidung, sie bewußt nicht abzugeben? Wäre es nicht vortrefflich, wenn das Nichtwählen was ändern würde? Meines Erachtens kann es das, weil es dazu führen kann, dich als politisches und selbstbestimmtes Wesen zu begreifen!
da sind wir wohl - ja sag das jetzt einfach so provokant und ungezogen - der gleichen Einschätzung und Meeeinnnuuuung


    Zitat: Riker
    wann hört der Politiker dem Bürger zu. bei wahlkampferanstaltungen werden kugelschreiber oder fähnchen verteilt und irgendeiner brüllt von oben herab vom Podium herunter. ja klar man schielt vielleicht auf die Meinungsumfragen und versucht es dann so hinzubiegen, daß man wiedergewählt wird. du tust ja glatt noch so, als ob die politikerkaste die bürgernähe noch hätte oder sie gar ab und zu herbeisehnt.
    Zitat:
    Natürlich ändern sich die zeiten: der kampf gegen terror ermöglicht viel mehr repression als zuvor. Der Übergang zum Kapitalismus deluxe tut sein übriges. Die bevorstehende WM wird noch mehr repressionsmechanismen bringen und es wird und MUSS neue Protestformen geben.
die internetforen der parteien eigenen sich durchaus dafür neue protestformen zu artikulieren nur waren ich und bjk und jessika die einzigen die eine regelrechte virtuelle Demo als konzentierte Aktion durchgezogen haben. diese foren sind besucht und stark frequentiert...

    Zitat:
    Da gibt´s doch noch mehr. Mir als effektiver "Polit-scherzkeks" fallen gleich viele Möglichkeiten ein, sich zu äußern und seinen Widerstand kund zu tun. Und bei alle dem hätte ich noch gewaltig meinen Spaß.
    Man könnte ein Pappmaschee-zwischenlager basteln und es nach Bonn schicken (alias Loriot).
    Man könnte als potentielle Verstrahlungsopfer dekorativ einen Totenmarsch veranstalten.
    Man könnte gemeingefährliche "Castro-transporte" organisieren und unter höchster Geheimhaltungsstufe und pseudo-militanter Sicherheitsbeachung eine kubanische Zigarre gen Bonn verschicken...und und...Man kann auch seine Zipperlein auf listen (Stechen in der Brust bei Fußballländerspielen, Haarausfall ab 50, das kürbisgroße Prostataproblem den Ministern mitteilen und um Wiedergutmachung der Strahlungsschäden bitten.


ich ziehe jetzt aber trotzdem nicht als polit-rambo und einzelkämpfer durch die landschaft
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bjk

Beiträge: 7353
Ort: Berlin


New PostErstellt: 02.03.06, 16:05  Betreff:  Re: Hinweise zur Diskussionskultur  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Riker
    also ich vermute mal, daß das pdsforum deswegen geschlossen wurde, da es nicht als das funktionierte als was es gedacht war. gedacht war es wohl als eine parteipropaganda plattform der hierarchieobern. dann verselbstständigte sich das forum entzog sich der kontrolle von oben und damit war es nicht mehr zweckdienlich. und von so einem verein läßt du dich instrumentalisieren ?

    gruß

    Riker
Hi Riker,

mittlerweile haste soville geschrieben, daß ich mit dem Antworten kaum nachkomme. Aber das hat ja schon größtenteils Isquierda übernommen, klug, sachlich und argumentativ wie immer!

Erfrischend anders jedenfalls als so manche eigentlich intelligente Mitstreiter - doch das ist ein anderes Thema.

Daß das PDS-Forum geschlossen wurde, hat sicher mehrere Ursachen, eine nicht unwesentliche waren Quertreiber wie bjk, welche die Frechheit hatten, den PDS-Parteivorstand, die Landesvorstände und das PDS-Schiedsgericht zu nerven und letztlich den dortigen Ghetto-Admini, Ronny Friedmann, untragbar machten..

Offensichtlich haben wir PDS-Forums-Quertreiber miteinander mehr bewirkt als vor allem Du, ich und Jessica mit unserer damaligen Internetdemo gegen Peter Stadlers CDU-Forum. Obwohl wir doch ziemlich massiv das CDU-Forum nicht nur genervt sondern sogar zeitweise durch unsere Attacken lahmgelegt hatten.

Inwieweit soll ich mich denn ausgerechnet von der PDS instrumentalisieren lassen? Also entweder liest Du meine Beiträge hier im Forum nicht oder willst weng provozieren. Doch bedenke, das Provozieren ist seit jeher bjk's Spezialität also das Echo mußt Du dann schon ertragen!

So viel erst mal auf die Schnelle. Auf Deine anderen Liebenswürdigkeiten, insbesondere vom angeblich kuscheligen Ablauf unserer Demos (Anlage unten), gehe ich später noch ein, muß jetzt wieder wech.

Gruß ins betuliche Stoiber-Refugium
bjk



Mensch bleiben muß der Mensch ...
von Tegtmeier



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Isquierda

Beiträge: 279
Ort: Magdeburg

New PostErstellt: 02.03.06, 13:59  Betreff: Re: Hinweise zur Diskussionskultur  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Riker
      Zitat: Isquierda
      Dein Eindruck täuscht dich ganz sicher. Wie sollte ich etwas verabsolutieren, dass ich überhaupt nicht zur Diskussion stelle? Nie würde ich zum Beispiel behaupten, dass jemand meiner Meinung ist, wie du es gerade getan hast: ("..das ist hier glaub schon fast jedem aufgefallen..") Ich kann nur angeben, dass ich eine andere Meinung teile. Wir sind doch hier nicht im Kindergarten!
    wie edel!
Das ist nicht "edel", sondern vernünftig und durchaus sachdienlich.

    Zitat: Riker
    eine äußerung oder eine Stellungnahme zu einem politischen Sachverhalt ist eine Meinungsäußerung.
Nicht unbedingt, man kann sich auch auf Fakten und Tatsachen beschränken und daraus logische Schlüsse ziehen, man kann sich schlicht an der Realität orientieren, ohne auch nur eine persönliche Stellungnahme zum Thema einfließen zu lassen. Am beispiel der Diskussion zur Frage, ob Arbeitszeitänderungen die Arbeitslosenzahlen beeinflussen, habe ich es doch erklärt: Die Antwort darauf, ist ein Rechenergebnis, eine Tatsache.

    Zitat: Riker
    du wiederum willst uns hier erklären, ...
uns? Wer ist uns? Bist du ganz viele?

    Zitat: Riker
    ...daß du diskutierst aber deine Meinung für dich behältst und diese nur bei erlesenen Kreisen offenbarst. also sollen wir jetzt wohl glauben, daß das was du hier kund tust, nicht deine Meinung ist oder was...
Ich denke, man kann sehr wohl erlesen, welche Meinung ich zu welchem Thema habe, aber ich werde sie nicht zur Diskussion stellen. Aber an der Auswahl der Themen, den Fragen dazu und den ausgewählten Informationen, kann man sich schon orientieren, um herauszifinden, was ich gut und was ich weniger gut finde...Und sicher werde ich auch hier und da mal einen satz mit "Ich denke.." oder "ich meine..." beginnen, aber nie ohne diese Meinung auch zu bründen und ich bitte doch dann daraum, dass nur die vorgebrachten Argumente diskutiert werden und nicht die privatpersönliche Schlußfolgerung, die ich persönlich daraus ableite. Wir haben Meinungsfreiheit!


    Zitat: Riker
    wenn das was du hier insbesondere im Anarchie-was-ist-das-Thread geäußerst hast nicht deine Überzeugung ist, dann fragt man sich was das wohl dann sein soll...
Argumente, Riker, Argumente...Das sind Argumente, die letzteendlich dazu führten, mich von der Sinnhaftigkeit einer anarchistischen Gesellschaft zu überzeugen. Mir auch nur andeutungsweise zu unterstellen, ich hätte eine andere Überzeugung als ich hier zur Schau stelle, ist ungezogen. Aber es zeigt mir, dass du nicht verstanden hast, worum es mir geht. Ich bemüh mich einfach weiter.

    Zitat: Riker
    in meiner Erinnerung hast du das mal so ähnlich geäußert frei aus dem gedächtnis sinngemäß zitiert. "wenn ich hier einen Standpunkt äußere verteidige ich ihn auch."
Ja, so hätte ich das sicher ausgerückt. Und? Siehst du da irgendwo einen Widerspruch?

    Zitat: Riker
      Zitat: isquierda
      Rufen nicht gerade die Republikaner "Aufwachen, deustcher Michel!"? Ich lach mich jedes mal schlapp, wenn ich das lese - zumal der abgebildete kasper nicht gerade politisch brisant ist - so ist auch der Slogan absolut dumm: Ja klar, politisches Engament wird als gefahr empfunden - aber sie ist es doch nicht. Ich lebe ja noch und erfreue mich bester körperlicher und geistiger Gesundheit. Auch die legitime Politikerkaste leidet weder Not, verfolgung noch Schikanen: denen geht´s dabei rosig. Ich befürchte aber, dass diese ständige Überhöhung des Politischen: wir wählen (kompetente) vertreter - sind es also selbst nicht? - verursacht, dass Politik als Qualifikation empfunden wird, der sich nur die Mutigsten und Klügsten stellen. Ich gehöre dazu, sage ich. Und du?
    warum fühle ich mich jetzt aber an das Uncle Sam plakat erinnert,

Vielleicht weil es genau so nichtssagend ist? Ich hab immer gedacht, es wäre Rumpelstilzchen, der mit dem knochigen Finger auf mich zeigt...

    Zitat: Riker
    das außerparlementarische politische Engagement in Sachen Gestaltungsmöglichkeit hat so seine Grenzen.
Welche sollten das sein? Und hat es wirklich Sinn, sich für etwas zu engagieren, das man von vornherein für begrenzt hält? Also ich würde das bestimmt nicht tun.

    Zitat: riker
    politisches Engagement war immer schon eine gefährliche Sache. Daß du dich bester Gesundheit und der Freiheit erfreust und die wünsche ich dir auch liegt nur daran, weil du dem System nicht bedrohlich erscheinst.
Das wäre ja erfreulich. Hoffentlich bleibt das so. Natürlich mache ich einfach so weiter und lasse mich nicht schrecken: denen werd ich schon das denken lehren...*gg*

    Zitat: Riker
    würden es die deutschen bei ihren demos den franzosen nachmachen, wärste hier schneller den Rädern der Gewalten des Staates ausgeliefert, als in Frankreich. Ne der politische außerparlamentarische Widerstand läuft hier nach dem Motto Ringelpiez mit anfassen.
Da biste wohl irgendwie fehlinformiert. Sicher gibt es da so die Problemchen, aber "Ringelpiez mit Anfassen" findet in den parlamenten statt, nicht außerhalb. Bitte das nicht verwechseln! Woher beziehst du deine Informationen über den außerparlamentarischen Widerstand?

    Zitat: Riker
    und wenn sich der aufschrei mal in eine demo artikuliert, dann schalten die politiker auf abwarten und tee trinken, denn man kann sicher sein, daß sobald der unmut geäußert wurde gras über die sache wachsen wird.
Ich messe den Demos eine ganz andere Wrikung bei: man lernst, sich auszudrücken, sich zu vernetzen, Solidarität, man tut aktiv was und sei es nur, mitzulaufen. Man bekennt Farbe und lernt Leute kennen. Umstürzlerische Funtkion hat eine Demo in einem repressiven Staat nur bedingt - aber die gestalterische Lernfunktion ist enorm. Außerdem werden so auch Unbeteiligte über das maß an staatlicher gewalt informiert und es gelingt mitunter die politischen Inhalte weit effektiver zu transportieren, als durch nichtssagende Statements in fernsehshows. Und man vergißt bitte auch nicht, dass die Wende durch eine demobewegung in Gang kam: Montagsdemo 1989, DDR.

    Zitat: Riker
    Man ist bei den demos gegen etwas hat aber kein Konzept für etwas geschweige denn eine Strategie vorzuweisen.
Das mag schlimmstenfalls so rüberkommen, aber so ist es nicht gedacht. Es ist aber leider wirklich wahr, dass es viel zu selten zur erfolgreichen Darstellung der politischen Ziele funktioniert: Aber gerade bei Antifa-demos haste alle menge zu tun und da ist es wohl verzeihlich, wenn der wichtige Hinweis auf den Sinn einer aktiven Antifa nicht jedes mal wieder vermittelt werden kann. Was die sozialen Demos angeht, so denke ich, ist der Sinn einer solchen selbsterklärend und wird auch erfolgreich transportiert. Also, was meinst du genau? Welche Strategie möchtest du und wie erklärt haben? Was würde dich davon überzeugen, dass man nicht aus Jux und Tollerei auf die Straße geht? (Außer vielleicht zum karneval)

    Zitat: riker
    hast du schon mal erlebt, daß eine Demo zu einem Gesetzgebungsverfahren geführt hat.
Klar, zu den Notstandsgesetzen, zBsp. und zur Verschärfung von HartzIV. Bestenfalls auch zu milderen regelungen (Auszahlungzugeständnisse..)
Im positiven Sinne führten die 68er Demos dazu, dass der Schwulenparagraf abgeschafft wurde und die prügelstarfe in den Schulen verboten wurde. Und ja, Demos bewirken etwas - über kurz oder lang. Es müssen nur genug mitmachen. Die Abgeordneten stehen dann am Wegesrand und zählen die mutmaßlichen Wählerstimmen durch, die ihnen zulaufen oder verloren gehen...

    Zitat: riker
    ne politik fängt erst im parlament an und hört an der selbigen grenze auch auf.
Oh Gott! Du machst dich unwichtiger als du bist! Mir tut das richtig leid, weißte das: Aber ganz im Ernst, sich selbst als Stimmvieh zu betrachten, ist entwürdigend.

    Zitat: Riker
    wir haben mal als ein paar Widerständler eine Demo im internet veranstaltet. es dauerte nicht lange bis mir als admin warnende emails oder kurznachrichten zuflatterten. tja so ängstlich ist der internetuser, daß er es sich kaum traut mit einer partei anzulegen.
Steht man drüber. Unter Internetdemo kann ich mir nichts vorstellen, erzähl mal, worum es ging...Bitte!

    Zitat: Riker
      Zitat: isquierda
      Weniger pathetisch: Politik machen, kann jeder Depp. Und er tut es auch, wenn er sich über Hundescheiße am Straßenrand aufregt, über rote Ampeln und lange Schlangen an Kassen - der Umstand, dass sein Einfluß nur für ein Kreuzchen auf dem Stimmzettel reicht, ist zwar bewußt und führt dazu, dass Politk zur entfremdenen Ebene des Alltags wird - aber genau wegen dieses kreuzchen auf diesen Stimmzetteln, wird der Bürger hofiert, muß man ihm zuhören...Chance und Schande zu gleich.
    es ist in diesem System vollkommen wurscht wer an der regierung ist.
    schon von allein daher kann man sich das kreuzchen machen sparen.
Ja, klar, aber viel zu wenigen gelingt es, aus dem wahlverzicht eine Art der Selbstbestimmung zu schlußfolgern und daran politische Maßgaben zu knüpfen: Warum wählst du nicht? Wenn dir als Antwort nur einfällt, weil es nichts (in deinem Sinne) ändert, dann kannst du viele sachen sein lassen. Und es ist ja auch absurd, weil du zuvor behauptest, deine Stimme würde nichts ändern - ergo ist es doch schnuppe, ob du sie abgibst oder nicht, stimmts? Aber warum kommst du trotzdem zur Entscheidung, sie bewußt nicht abzugeben? Wäre es nicht vortrefflich, wenn das Nichtwählen was ändern würde? Meines Erachtens kann es das, weil es dazu führen kann, dich als politisches und selbstbestimmtes Wesen zu begreifen!

    Zitat: Riker
    wann hört der Politiker dem Bürger zu. bei wahlkampferanstaltungen werden kugelschreiber oder fähnchen verteilt und irgendeiner brüllt von oben herab vom Podium herunter. ja klar man schielt vielleicht auf die Meinungsumfragen und versucht es dann so hinzubiegen, daß man wiedergewählt wird. du tust ja glatt noch so, als ob die politikerkaste die bürgernähe noch hätte oder sie gar ab und zu herbeisehnt.
Es ist kackegal, ob die Politiker bürgernah sind oder nicht. es ist auch kackegal, ob sie lügen oder nicht. Sie wollen und brauchen DEINE Stimme, um ein Mandat zu bekommen und es es nur, um sich daran wohlig zu halten. Das ist doch eine vorzügliche Position und ein ganz nettes Druckmittel.

    Zitat: Riker
    kann mich mal erinnern, daß sich bei uns politischer widerstand gegen das zwischenlager formierte. natürlich kam auch ein Theo Waigel daher und versprach unterstützung. nichts davon ist mehr übrig und das lager ist im bau. widerstand wie er mal in wackersdorf möglich war scheint vorbei zu sein. die zeiten haben sich geändert.
Natürlich ändern sich die zeiten: der kampf gegen terror ermöglicht viel mehr repression als zuvor. Der Übergang zum Kapitalismus deluxe tut sein übriges. Die bevorstehende WM wird noch mehr repressionsmechanismen bringen und es wird und MUSS neue Protestformen geben.

    Zitat: Riker
    keiner wollte die zwischenlager nur die politikerkaste als executiveorgan der wirtschaft. die castortransporte machten zuviel aufsehen und das schadete dem Image des Trittins. klar darf sich der Bürger über Hundescheiße oder Zwischenlager aufregen - das wars dann aber auch schon.
Da gibt´s doch noch mehr. Mir als effektiver "Polit-scherzkeks" fallen gleich viele Möglichkeiten ein, sich zu äußern und seinen Widerstand kund zu tun. Und bei alle dem hätte ich noch gewaltig meinen Spaß.
Man könnte ein Pappmaschee-zwischenlager basteln und es nach Bonn schicken (alias Loriot).
Man könnte als potentielle Verstrahlungsopfer dekorativ einen Totenmarsch veranstalten.
Man könnte gemeingefährliche "Castro-transporte" organisieren und unter höchster Geheimhaltungsstufe und pseudo-militanter Sicherheitsbeachung eine kubanische Zigarre gen Bonn verschicken...und und...Man kann auch seine Zipperlein auf listen (Stechen in der Brust bei Fußballländerspielen, Haarausfall ab 50, das kürbisgroße Prostataproblem den Ministern mitteilen und um Wiedergutmachung der Strahlungsschäden bitten.

DU mußt nur was machen - sonst macht es keiner und alle jammern nur rum, das keiner was tut. Du mußt probieren, auf deinen Spaß achten und dich am leben erhalten....

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Riker
New PostErstellt: 02.03.06, 13:36  Betreff: Re: Hinweise zur Diskussionskultur  drucken  weiterempfehlen

Hallo bernd

    Zitat:
    "Zurück zu politischen Internetforen: weil z.B. in der PDS zu viele internet-bornierte PolitikerInnen sie als Parallelwelten betrachten und nicht als Chance, so politische Bildung zu betreiben und zu beeinflussen - jawoll Riker - zu beeinflussen, haben meine besagten bornierten ParteigenossInnen vom Vorstand beschlossen, ihr Parteiforum zu schließen."
also ich vermute mal, daß das pdsforum deswegen geschlossen wurde, da es nicht als das funktionierte als was es gedacht war. gedacht war es wohl als eine parteipropaganda plattform der hierarchieobern. dann verselbstständigte sich das forum entzog sich der kontrolle von oben und damit war es nicht mehr zweckdienlich. und von so einem verein läßt du dich instrumentalisieren ?

gruß

Riker
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Riker
New PostErstellt: 02.03.06, 12:48  Betreff: Re: Hinweise zur Diskussionskultur  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Isquierda
    Dein Eindruck täuscht dich ganz sicher. Wie sollte ich etwas verabsolutieren, dass ich überhaupt nicht zur Diskussion stelle? Nie würde ich zum Beispiel behaupten, dass jemand meiner Meinung ist, wie du es gerade getan hast: ("..das ist hier glaub schon fast jedem aufgefallen..") Ich kann nur angeben, dass ich eine andere Meinung teile. Wir sind doch hier nicht im Kindergarten!
wie edel!

eine äußerung oder eine Stellungnahme zu einem politischen Sachverhalt ist eine Meinungsäußerung. du wiederum willst uns hier erklären, daß du diskutierst aber deine Meinung für dich behältst und diese nur bei erlesenen Kreisen offenbarst. also sollen wir jetzt wohl glauben, daß das was du hier kund tust, nicht deine Meinung ist oder was...
wenn das was du hier insbesondere im Anarchie-was-ist-das-Thread geäußerst hast nicht deine Überzeugung ist, dann fragt man sich was das wohl dann sein soll...

in meiner Erinnerung hast du das mal so ähnlich geäußert frei aus dem gedächtnis sinngemäß zitiert. "wenn ich hier einen Standpunkt äußere verteidige ich ihn auch."

    Zitat:
    Rufen nicht gerade die Republikaner "Aufwachen, deustcher Michel!"? Ich lach mich jedes mal schlapp, wenn ich das lese - zumal der abgebildete kasper nicht gerade politisch brisant ist - so ist auch der Slogan absolut dumm: Ja klar, politisches Engament wird als gefahr empfunden - aber sie ist es doch nicht. Ich lebe ja noch und erfreue mich bester körperlicher und geistiger Gesundheit. Auch die legitime Politikerkaste leidet weder Not, verfolgung noch Schikanen: denen geht´s dabei rosig. Ich befürchte aber, dass diese ständige Überhöhung des Politischen: wir wählen (kompetente) vertreter - sind es also selbst nicht? - verursacht, dass Politik als Qualifikation empfunden wird, der sich nur die Mutigsten und Klügsten stellen. Ich gehöre dazu, sage ich. Und du?
warum fühle ich mich jetzt aber an das Uncle Sam plakat erinnert,



das außerparlementarische politische Engagement in Sachen Gestaltungsmöglichkeit hat so seine Grenzen.

politisches Engagement war immer schon eine gefährliche Sache. Daß du dich bester Gesundheit und der Freiheit erfreust und die wünsche ich dir auch liegt nur daran, weil du dem System nicht bedrohlich erscheinst. würden es die deutschen bei ihren demos den franzosen nachmachen, wärste hier schneller den Rädern der Gewalten des Staates ausgeliefert, als in Frankreich. Ne der politische außerparlamentarische Widerstand läuft hier nach dem Motto Ringelpiez mit anfassen. und wenn sich der aufs
chrei mal in eine demo artikuliert, dann schalten die politiker auf abwarten und tee trinken, denn man kann sicher sein, daß sobald der unmut geäußert wurde gras über die sache wachsen wird. Man ist bei den demos gegen etwas hat aber kein Konzept für etwas geschweige denn eine Strategie vorzuweisen.

hast du schon mal erlebt, daß eine Demo zu einem Gesetzgebungsverfahren geführt hat. ne politik fängt erst im parlament an und hört an der selbigen grenze auch auf.

wir haben mal als ein paar Widerständler eine Demo im internet veranstaltet. es dauerte nicht lange bis mir als admin warnende emails oder kurznachrichten zuflatterten. tja so ängstlich ist der internetuser, daß er es sich kaum traut mit einer partei anzulegen.

    Zitat:
    Weniger pathetisch: Politik machen, kann jeder Depp. Und er tut es auch, wenn er sich über Hundescheiße am Straßenrand aufregt, über rote Ampeln und lange Schlangen an Kassen - der Umstand, dass sein Einfluß nur für ein Kreuzchen auf dem Stimmzettel reicht, ist zwar bewußt und führt dazu, dass Politk zur entfremdenen Ebene des Alltags wird - aber genau wegen dieses kreuzchen auf diesen Stimmzetteln, wird der Bürger hofiert, muß man ihm zuhören...Chance und Schande zu gleich.
es ist in diesem System vollkommen wurscht wer an der regierung ist.
schon von allein daher kann man sich das kreuzchen machen sparen.

wann hört der Politiker dem Bürger zu. bei wahlkampferanstaltungen werden kugelschreiber oder fähnchen verteilt und irgendeiner brüllt von oben herab vom Podium herunter. ja klar man schielt vielleicht auf die Meinungsumfragen und versucht es dann so hinzubiegen, daß man wiedergewählt wird. du tust ja glatt noch so, als ob die politikerkaste die bürgernähe noch hätte oder sie gar ab und zu herbeisehnt.

kann mich mal erinnern, daß sich bei uns politischer widerstand gegen das zwischenlager formierte. natürlich kam auch ein Theo Waigel daher und versprach unterstützung. nichts davon ist mehr übrig und das lager ist im bau. widerstand wie er mal in wackersdorf möglich war scheint vorbei zu sein. die zeiten haben sich geändert.

keiner wollte die zwischenlager nur die politikerkaste als executiveorgan der wirtschaft. die castortransporte machten zuviel aufsehen und das schadete dem Image des Trittins. klar darf sich der Bürger über Hundescheiße oder Zwischenlager aufregen - das wars dann aber auch schon.
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Isquierda

Beiträge: 279
Ort: Magdeburg

New PostErstellt: 02.03.06, 11:23  Betreff: Re: Hinweise zur Diskussionskultur  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Gast
      Zitat: Isquierda
      Ich für meinen Teil sage meine Meinung hier eben höchst selten, sondern diskutiere Themen. Meine Meinung erzähle ich Freunden und Bekannten - auch ist der Diskussionsstil hier ein anderer als in der persönlichen Diskussion, jedenfalls bei mir. Und es mag naiv klingen, aber ich glaube auch nicht, dass eine politische Stellungnahme irgendwem das Grab schaufelt. In wie fern sollte sie das?
    ja klar du sagst hier nicht deine meinung sondern verabsolutierst sie
    das ist hier glaub schon fast jedem aufgefallen - bjk nehm ich mal aus
Dein Eindruck täuscht dich ganz sicher. Wie sollte ich etwas verabsolutieren, dass ich überhaupt nicht zur Diskussion stelle? Nie würde ich zum Beispiel behaupten, dass jemand meiner Meinung ist, wie du es gerade getan hast: ("..das ist hier glaub schon fast jedem aufgefallen..") Ich kann nur angeben, dass ich eine andere Meinung teile. Wir sind doch hier nicht im Kindergarten!

Ganz im Ernst, auch das dauernde Unterstellen besonderer Sympathien, die bjk mir gegenüber hegen soll, geht mir gewaltig auf den Senkel. 3mal habe ich diese haltlosen Bösartigekeiten überlesen, aber nun sag ich was: Sorry, aber wenn das so sein sollte, dann ist das wohl eher ein problem der Unsympathischen, oder? Nichts destotrotz kann ich eine Sonderbehandlung, wie sie angenommen wird, nicht verzeichnen - nur ich benehme mich ja auch anständig. Ich bin mir aber ganz sicher, dass bjk auch mir gegenüber konsequent handeln würde, bestünde da Bedarf. Was anderes anzunehmen ist eine bösartige Unterstellung und zeug nicht nur von infantilem Gehabe, sondern auch von absoluter Kritikresistenz: hast du einmal darüber nachgedacht, ob es für bjk vielleicht einen anderen grund gibt, so zu verfahren wie er es tut - außer angenommener Sympathie zu mir?

Falls das bisher vermieden wurde, sollte mensch das schleunigst nachholen!!

    Zitat: Gast
    bzgl. Grab...
    ach wenn ich mich recht erinnere hast du hier selbst schon geschrieben, daß das politische Engagement und das fängt mit der diskussion ja an, dem deutschen Michel aus seiner Erfahrung heraus gelehrt hat, daß das bei entsprechendem politwechsel (Diktatur) äußerst unangehneme spätfolgen haben kann...
Rufen nicht gerade die Republikaner "Aufwachen, deustcher Michel!"? Ich lach mich jedes mal schlapp, wenn ich das lese - zumal der abgebildete kasper nicht gerade politisch brisant ist - so ist auch der Slogan absolut dumm: Ja klar, politisches Engament wird als gefahr empfunden - aber sie ist es doch nicht. Ich lebe ja noch und erfreue mich bester körperlicher und geistiger Gesundheit. Auch die legitime Politikerkaste leidet weder Not, verfolgung noch Schikanen: denen geht´s dabei rosig. Ich befürchte aber, dass diese ständige Überhöhung des Politischen: wir wählen (kompetente) vertreter - sind es also selbst nicht? - verursacht, dass Politik als Qualifikation empfunden wird, der sich nur die Mutigsten und Klügsten stellen. Ich gehöre dazu, sage ich. Und du?

Weniger pathetisch: Politik machen, kann jeder Depp. Und er tut es auch, wenn er sich über Hundescheiße am Straßenrand aufregt, über rote Ampeln und lange Schlangen an Kassen - der Umstand, dass sein Einfluß nur für ein Kreuzchen auf dem Stimmzettel reicht, ist zwar bewußt und führt dazu, dass Politk zur entfremdenen Ebene des Alltags wird - aber genau wegen dieses kreuzchen auf diesen Stimmzetteln, wird der Bürger hofiert, muß man ihm zuhören...Chance und Schande zu gleich.

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