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Freies Politikforum für Demokraten und Anarchisten
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Autor |
Beitrag |
Isquierda
Beiträge: 279
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Erstellt: 01.03.06, 13:46 Betreff: Re: Hinweise zur Diskussionskultur |
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Zitat: bjk
Liebe Ines, zu Stammtischen hab ich eine andere Auffassung als Du und verdamme sie nicht von vornherein. Denn sicher hast doch auch Du schon an vielen politischen Life-"Diskussionen" teilgenommen, die mehr oder weniger qualifiziert oder eben auch nicht waren, wo Redezeiten beschnitten oder abgelehnt werden, wo kluge oder dusselige Zwischenrufe kamen und und und. Nicht anders geht's auch an Stammtischen zu - übrigens zumindest die Berliner FAUistas sind bekannt für ihre Trinkfestigkeit, trotzdem finden bei ihren Treffen durchaus spannende und manchmal hochkarätige Politdiskussionen statt. |
Ich will ja nicht jammern, aber als Frau hat man an Stammtischen prinzipiell schlechte Karten. Und das bezieht sich nicht mal auf die trinkfestigkeit, sondern viel mehr auf den reaktionären habitus, der Männer an Stammtische treibt und derartige parolen schwingen läßt. Es ging also weniger um´s Biertrinken, sondern um die Begriffllichkeit "Stammtisch" - Mit dieser Metapher kann jeder was anfangen: reaktionäres, Kleinbürgergeschwätz, unbelehrbar, maskulin und intolerant.
Im Übrigen trinke ich gern Bier!
:-))
Zitat: bjk
Nicht umsonst forderte Bakunin seine jungen Leute dazu auf, sich bis in die entlegensten Dörfer und deren Gasthöfe zu begeben um die Anarchie-Ideale weiterzuverbreiten. Hat zwar nicht so ganz geklappt aber das lag bestimmt weniger an den Stammtischlern. |
Waren da Frauen dabei? Verstehste, wäre ich 2 Köpfe größer, 20 kilo schwerer, hätte Bizeps wie Arnie, vielleicht auch ´nen bart (oder sähe aus wie Angie merkel oder Alice Schwarzer) wäre ich mutmaßlich respekteinflößender...Aber so versucht mir entweder einer an den Arsch zu fassen, mir ein Bier auszugeben, um meine Telefonnummer zu kriegen oder rülpst mich in Männlichkeitswahn an. Ich gehe also nicht in gasthöfe, sondern in´s Internet. Bakunin hätte sicher seine Freude dran, was? Er wußte ja auch nicht um diese effektive Form der Kommunikation und ich denke, dass er genau das bewirken wollte, was hier passiert: Diskussion in Alltagssituationen.
Zitat: bjk
Auch die großen RevolutionsführerInnen haben immer verkündet, auf der Straße bei den "einfachen" Menschen werden sozialistische Siege errungen - also indirekt sind da auch die gerne so verpönten Stammtische gemeint. |
"einfache" Menschen sitzen in den Jobbörsen und warten darauf, dass ihre Nummer gezogen wird. Da habe ich überhaupt keine berührungsängste.
Zitat: bjk
Hüten wir uns also davor, allzu elitär die Nase über Stammtische zu rümpfen. |
Ich bekenne mich des Chauvinismus gegen oberflächliche Posermachos schuldig, nicht gegenüber dem einfachen Volk. Posermachos würden mir überhaupt nicht zu hören, einfach weil ich eine Frau bin. Das hat nichts mit elitärem Habitus, sondern mit dem Funktionieren der geschlechterrollen.
Zur Bedeutung der politischen Mienungsbildung im Internet sind wir absolut einer Meinung! Das Internet stellt die derzeit entwickelste Form einer basisdemokratischen gesellschaft dar.
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