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Freies Politikforum für Demokraten und Anarchisten
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Autor |
Beitrag |
Isquierda
Beiträge: 279
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Erstellt: 01.03.06, 14:20 Betreff: Re: Hinweise zur Diskussionskultur |
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Zitat: bjk
Zitat: Isquierda
Ich will ja nicht jammern, aber als Frau hat man an Stammtischen prinzipiell schlechte Karten. Und das bezieht sich nicht mal auf die trinkfestigkeit, sondern viel mehr auf den reaktionären habitus, der Männer an Stammtische treibt und derartige parolen schwingen läßt. Es ging also weniger um´s Biertrinken, sondern um die Begriffllichkeit "Stammtisch" - Mit dieser Metapher kann jeder was anfangen: reaktionäres, Kleinbürgergeschwätz, unbelehrbar, maskulin und intolerant. |
... liebe Ines, ich hab's doch schon vorher genauso verstanden ... Dich hatte ich vorhin nur als Synonym angesprochen, weil ich wußte, Du kriegst das nicht in den verkehrten Hals und spielst dann Mimose ... was Du meinst und wie ich verabscheust, sind die Hooligans im weitesten Sinne ... Stammtischler sind was anderes, war jahrzehntelang selber einer - auch in Bayern |
Genau, "Polit-hooligans", die man überall treffen kann. Mutmaßlich verortet man sie eher an Stammtischen als auf Szeneinternen Info-veranstaltungen, aber auch da kann man sie treffen, mal in Schwarz, mal in Braun...Testosteronbolzen mit politischem Anstrich.
Zitat: bjk
Zitat: Isquierda
Im Übrigen trinke ich gern Bier!
:-)) |
... darauf komme ich zu gegebener Zeit gerne zurück |
Cheers! Ich rülpse dann heimlich und hinter vorgehaltener Hand.
Zitat: bjk
... hmm, wenn ich "Staatlichkeit und Anarchie" richtig gelesen habe, waren auch Frauen dabei ... nur war der offizielle gesellschaftliche Status der Frauen von den drei K's geprägt |
Ist in manchen Miliueus auch heute noch so. Und die Linken sind auch nicht gerad frei vom denken in geschlechterrollen, aber da kann man wenigstens erklären, dass das Käse ist. Wo anders ist das weniger von Erfolg gekrönt.
Zitat: bjk
Zitat: Isquierda
"einfache" Menschen sitzen in den Jobbörsen und warten darauf, dass ihre Nummer gezogen wird. Da habe ich überhaupt keine berührungsängste. |
... aber leider haben noch zu viele von denen uns gegenüber Berührungsängste, zumindest hier in Berlin |
Ich muß für MD sagen, dass es umgekehrt ähnlich zu beobachten ist: Die (radikale) Linke schottet sich ab. Obwohl sich die Linke das "Soziale" auf die Fahne geschrieben hat, hat kaum jemand Ahnung von den echten problemen, gewescheige die politische Relevanz der Gesetzesänderungen zu begreifen. Der schleichende und mit HartzIV offenkundige Paradigmenwechsel von der bedingungslosen Sozialhilfe zur Rekrutierung von Sklaven mittels HartzIV, die Bedeutung von HartzIV als Mindestlohn und druckmittel auf erwerbtätige, und die absolut letzte Instanz für betroffene und der behördliche druck, der zur seelischen belastung wird, wird kaum verstanden.
Die politische und alltägliche Abschottung der (radikalen) Linke ist aber generell ein Problem und betrifft fast jeden Themenbereich. das martialische Auftreten (schwarzer Block, Punker etc.) besorgen den rest der Ausschlußmethoden. Manchmal kann ich es durchaus verstehen, warum Bürger sich bewußt fernhalten, wenn gegen rechtsextremismus marschiert wird, wenn da derart uniform und ausgrenzend aufgetreten wird. Wenn ich die nicht alle kennen würde, hätte ich da auch Berührungsängste - aber ich bin eben auch extrem tolerant. Aber es gibt nur wenige unter uns, die wirklich noch normal aussehen. das liegt zum einen an der Subkultur und der Identifikation als "außenseiter" und zum anderen auch am Ausschlußverfahren durch Polizei, Politik und gesellschaft. Übertriebene Toleranz aber kann man sicher den einen und anderen nicht bescheinigen.
Was die sozialen Aktionen angeht: Kritisch merke ich an, dass zwar die Montagsdemo mal von radikalen Linken stark frequentiert wurde, aber eben nur so lange auch die nazis noch anwesend war und man seinen protest an diesen fest machte. den Kontakt zu betroffenen finden die meisten nicht. Selbst wenn viele mittlerweile selbst betroffen sind, wird nur die individuelle Situation beklagt. Es fehlt einfach an einem gerüttelten Maß an sozialer Kompetenz und sehr wenige der Linken sind wirklich nett, so dass man es als angenehm empfindet, sich ihnen anzuvertrauen.
Zitat: bjk
Zitat: Isquierda
Ich bekenne mich des Chauvinismus gegen oberflächliche Posermachos schuldig, nicht gegenüber dem einfachen Volk. |
... Geständnis angenommen und Begnadigung gewährt |
Das ist ja so nett! Danke schön! :-))))
Zitat: bjk
Zitat: Isquierda
Zur Bedeutung der politischen Mienungsbildung im Internet sind wir absolut einer Meinung! Das Internet stellt die derzeit entwickelste Form einer basisdemokratischen gesellschaft dar. |
... wieder einmal mehr einer Meinung |
Perfekt! Ich bin geneigt, sogar noch weiter auszuholen und zu behaupten, dass das Internet eine der wenigen freizugänglichen Informationsquellen ist, die Meinungsbildung überhaupt erst möglich machen. Man kommt in kurzer Zeit an so viele Informationen, dass man von jeder Meinung was erfährt und kann seine so ausgiebig ausbilden. Kaum jemand liest verschiedene Tageszeitungen, um sich ein annährend objektives Bild zu machen, aber im Internet gelingt das eher: jede ideologische Verfärbung rundet das Bild ab. Dem Internet messe ich einen informativeren gehlat bei als dem fernsehen ...und niemand würde wohl ernsthaft behaupten, das Fernsehen beeinflusse nicht die öffentliche Meinung.
[editiert: 01.03.06, 14:33 von Isquierda]
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