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Autor Beitrag
Isquierda

Beiträge: 279

New PostErstellt: 03.03.06, 09:06     Betreff: Re: Hinweise zur Diskussionskultur

    Zitat: Riker
      Zitat:
      Nicht unbedingt, man kann sich auch auf Fakten und Tatsachen beschränken und daraus logische Schlüsse ziehen, man kann sich schlicht an der Realität orientieren, ohne auch nur eine persönliche Stellungnahme zum Thema einfließen zu lassen. Am beispiel der Diskussion zur Frage, ob Arbeitszeitänderungen die Arbeitslosenzahlen beeinflussen, habe ich es doch erklärt: Die Antwort darauf, ist ein Rechenergebnis, eine Tatsache.
    wir interpretieren die Realität aber das will ich hier nicht noch mal durchkauen.
Zwischen Darstellung und Interpretation gibt es einen gravierenden Unterschied: Interpretieren tut man, wenn man nicht genug weiß. man spinnt sich quasi die fehlenden passagen dazu und hofft, dass sie richtig sind. Will man etwas darstellen, dann geht das nur an hand von fakten und Wissen.

    Zitat: Riker
      Zitat: Isquierda
      uns? Wer ist uns? Bist du ganz viele?
    hmm ich hab ein recht starkes Ich. aber davon mal abgesehen ist das ein öffentliches Forum, von dem ich annehme, daß es nicht nur von mir gelesen wird. auch wenn du mir geantwortet hast, könnte man annehmen, daß Du hier den mitlesern ebenfalls deine Stellungnahme kund tust.
Ich bestreite, dass du für andere sprechen kannst und darfst. Soll te es wirklich so sein, dass einer deiner Meinung ist, dann ist es noch dazu unerheblich: Wir beide diskutieren hier. was brauchste da virtuelle Rückendeckung?


    Zitat: Riker
      Zitat: isquierda
      Argumente, Riker, Argumente...Das sind Argumente, die letzteendlich dazu führten, mich von der Sinnhaftigkeit einer anarchistischen Gesellschaft zu überzeugen. Mir auch nur andeutungsweise zu unterstellen, ich hätte eine andere Überzeugung als ich hier zur Schau stelle, ist ungezogen. Aber es zeigt mir, dass du nicht verstanden hast, worum es mir geht. Ich bemüh mich einfach weiter.
    wobei wir immer noch nicht so genau wissen was eine Anarchie ist
    irgendwie scheinen da die Argumente nicht zum gleichen Ergebnis zu führen. aber mir ist womöglich klar was du unter Meinung verstehst:
    die reine subjektivität von der du aber glaubst ihr entgehen zu können, wenn du logisch vorgehst. Die Objektivität ist für dich die Linearisierung einer Problemstellung. Nur ist der Mensch m. A. nach eine nicht lineare Komponente.
Es reicht auch, wenn du weißt,w as ein Argument ist. Ich glaube auch nicht, dass ich der Subjektivität entgehe, sondern bemühe ich, diese nicht zu verlautbaren. Das ist wieder ein gravierender Unterschied: ich denke mir schon meinen teil, aber was ich schreibe, versucht Objektivität.

    Zitat: Riker
      Zitat: Isquierda
        Zitat: Riker
        in meiner Erinnerung hast du das mal so ähnlich geäußert frei aus dem gedächtnis sinngemäß zitiert. "wenn ich hier einen Standpunkt äußere verteidige ich ihn auch."
      Ja, so hätte ich das sicher ausgerückt. Und? Siehst du da irgendwo einen Widerspruch?
    Der Widerspruch ist womöglich dialektischer Natur und betrifft die Objektivierbarkeit mittels Sprache. so wie ich es sehe, präferierst du die aristotelische Dialektik.
Ist mir egal, was du meinst, dass ich präferiere. was ich schreibe, ist verständlich und klar formuliert.
    Zitat: Riker
      Zitat: Riker
      das außerparlementarische politische Engagement in Sachen Gestaltungsmöglichkeit hat so seine Grenzen.
      Zitat: Ines
      Welche sollten das sein? Und hat es wirklich Sinn, sich für etwas zu engagieren, das man von vornherein für begrenzt hält? Also ich würde das bestimmt nicht tun.
    es ist halt die Frage wie weit politische Kreativität außerhalb des parlaments möglich ist. zur kreativität braucht es freiheit.
Die Freiheit, kreativ zu sein, hast du imemr. Wie sollte man sie dir nehmen können?
    Zitat: Riker
      Zitat: isquierda
      Das wäre ja erfreulich. Hoffentlich bleibt das so. Natürlich mache ich einfach so weiter und lasse mich nicht schrecken: denen werd ich schon das denken lehren...*gg*
    ich hab glaub schon an anderer Stelle gesagt, daß ich dich als eine Optimistin einschätze - ich meine das durchaus anerkennend.
Ja, auch darüber kann ich mich freuen.

    Zitat: Riker
      Zitat: Riker
      würden es die deutschen bei ihren demos den franzosen nachmachen, wärste hier schneller den Rädern der Gewalten des Staates ausgeliefert, als in Frankreich. Ne der politische außerparlamentarische Widerstand läuft hier nach dem Motto Ringelpiez mit anfassen.
      Zitat: Isquierda
      Da biste wohl irgendwie fehlinformiert. Sicher gibt es da so die Problemchen, aber "Ringelpiez mit Anfassen" findet in den parlamenten statt, nicht außerhalb. Bitte das nicht verwechseln! Woher beziehst du deine Informationen über den außerparlamentarischen Widerstand?
    der widerstand trifft nicht die noralgischen und verwundbaren Punkte, noch ist er so organisiert, daß er das könnte. Demos müssen genehmigt sein und du wirst keine genehmigung für eine demo bekommen, wo der
    demonstrationsort tatsächlich sand ins getriebe des systems bringt.
Naja, so lange Demos angemeldet werden, können sie auch abgelehnt werden....Nur eine Anfrage kann verboten werden. Wer fragt, kann verlieren.

    Zitat: Riker
      Zitat: Isquierda
      Ich messe den Demos eine ganz andere Wrikung bei: man lernst, sich auszudrücken, sich zu vernetzen, Solidarität, man tut aktiv was und sei es nur, mitzulaufen. Man bekennt Farbe und lernt Leute kennen. Umstürzlerische Funtkion hat eine Demo in einem repressiven Staat nur bedingt - aber die gestalterische Lernfunktion ist enorm. Außerdem werden so auch Unbeteiligte über das maß an staatlicher gewalt informiert und es gelingt mitunter die politischen Inhalte weit effektiver zu transportieren, als durch nichtssagende Statements in fernsehshows. Und man vergißt bitte auch nicht, dass die Wende durch eine demobewegung in Gang kam: Montagsdemo 1989, DDR.
    ich kritisiere nicht die Demonstration als solches. nur wie das instrument eingesetzt wird, erfährt meine Kritik. ja die montagsdemo 89 war ein löbliche Ausnahme - aber das BRD-System ist so ausgeklügelt, daß der widerstand assimiliert wurde besser gesagt neutralisiert wurde.
Weißte was, ich sag mal was politisch völlig unkorrektes: Aber ihr Apparatschicks fragt wohl auch noch, ob die Revolution genehmigt wird, oder? Eine Demonstration ist kein "Instrument", um etwas zu ändern, sondern eines, um die Öffentlichkeit zu informieren. Bitte das nicht verwechseln!

    Zitat: Riker
      Zitat: Riker
      Man ist bei den demos gegen etwas hat aber kein Konzept für etwas geschweige denn eine Strategie vorzuweisen.
      Zitat: Riker
      [quote:Isquierda]Oh Gott! Du machst dich unwichtiger als du bist! Mir tut das richtig leid, weißte das: Aber ganz im Ernst, sich selbst als Stimmvieh zu betrachten, ist entwürdigend.
    ich weiß daß du das lieb meinst aber
    sei nicht kindisch wenn es um politik geht, Ines, ich sehe mich garantiert nicht als Stimmvieh. schon allein das ist der grund warum ich meine stimme ins nichtwählerlager befördere. im parlament sitzen die welche von der Wirtschaft honoriert werden. die politik die wir erfahren ist eine von dem Großkapital lancierte Strategie zur wahrung des kapitalismus. verstehe mich da nicht falsch. ich sehe da keine weltverschwörung sondern es ist einen gruppendynamischen mechanismus der zum selbstzertörerischen Moloch ausgeartet ist.
Der Umstand, dass parlamentarische Politik nicht meine ist, ändert nichts an der tatsache, dass ich nicht(!!) ohnmächtig sind. Es besteht überhaupt kein zusammenhang zwischen erlebter Unzufriedenheit und Inaktivität. Das eine ist eine Meinung, das andere ein Zustand. Zustände kann man ändern.

    Zitat: Riker
      Zitat: isquierda
      Steht man drüber. Unter Internetdemo kann ich mir nichts vorstellen, erzähl mal, worum es ging...Bitte!
    wir waren damals eine gruppe, die von der Redaktion mundtot zensiert oder gesperrt wurde. daraufhin protestierten wir mit massenpostings und wechselnden pseudonymen (die lebensdauer eines pseudos wärte nicht lange) im Forum gegen die Zensurpraxis der CDU und ihrer Reda.
Schöne Aktion. Hätte ich mitgemacht..*gg*

    Zitat: Riker
      Zitat: isquierda
      Ja, klar, aber viel zu wenigen gelingt es, aus dem wahlverzicht eine Art der Selbstbestimmung zu schlußfolgern und daran politische Maßgaben zu knüpfen: Warum wählst du nicht? Wenn dir als Antwort nur einfällt, weil es nichts (in deinem Sinne) ändert, dann kannst du viele sachen sein lassen. Und es ist ja auch absurd, weil du zuvor behauptest, deine Stimme würde nichts ändern - ergo ist es doch schnuppe, ob du sie abgibst oder nicht, stimmts? Aber warum kommst du trotzdem zur Entscheidung, sie bewußt nicht abzugeben? Wäre es nicht vortrefflich, wenn das Nichtwählen was ändern würde? Meines Erachtens kann es das, weil es dazu führen kann, dich als politisches und selbstbestimmtes Wesen zu begreifen!
    da sind wir wohl - ja sag das jetzt einfach so provokant und ungezogen - der gleichen Einschätzung und Meeeinnnuuuung
Und? Antwortest du? Das war keine rhetorische Frage, sondern eine echte. Denk bitte an die Mitleser.

    Zitat: riker
    ich ziehe jetzt aber trotzdem nicht als polit-rambo und einzelkämpfer durch die landschaft
Auf deinen Spaß solltest du achten!

Ines

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