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Über die Empörung anlässlich des Todes eines US-Bürgers

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bjk

Beiträge: 7353
Ort: Berlin


New PostErstellt: 24.06.04, 14:21  Betreff:  Über die Empörung anlässlich des Todes eines US-Bürgers  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

kopiert aus: http://de.indymedia.org/2004/06/86245.shtml




Über die Empörung

anlässlich des Todes eines US-Bürgers



von Thomas Meyer-Falk - 24.06.2004 00:26


Am Freitag, den 18. Juni 2004 töteten dem Al-Qaida-Netzwerk zugerechnete Personen in Saudi Arabien einen US-Bürger; sie köpften ihn, nahmen diesen Vorgang vermittels Videokamera auf und stellten ihn als Videoclip ins Internet.

Prompt schäumte das US-Establishment, allen voran Kreuzfahrer G.W. Bush jr., der davon sprach, dass diese "ruchlose Tat den wahren Charakter des Bösen" offenbare und man weiter gegen Terrorismus Krieg führen werde und müsse. Nun, ich möchte mich hier nicht mit den intellektuellen Fähigkeiten Bush's befassen und seinem Gedanken vom "wahren Charakter des Bösen" (was immer das sein mag), ich will vielmehr fragen, woher diese Empörung über den eingangs erwähnten Vorfall, auch in Westeuropa - denn die Herren Schröder, Fischer und Konsorten äußerten ebenfalls Abscheu, Trauer, Entsetzen - kommt und mit welchem Recht die Eliten sich echauffieren?!

Keiner derer, die sich vor Kameras und Mikrofonen äußerten, hatten einen irgendwie gearteten persönlichen Bezug zu dem Geköpften (von dessen Angehörigen mal abgesehen).

Dennoch schienen sie emotional sehr beteiligt (ob sie es tatsächlich auch waren, sei dahingestellt), sprachen von einem "sinnlosen und unschuldigen Opfer".

Wenn wir den Berichten über den getöteten US-Bürger glauben wollen, so wartete er seit Jahren Kampfhubschrauber - ganz so "unschuldig" schien er also nicht gewesen zu sein, vielmehr spricht einiges dafür, ihn als aktiven Kriegsteilnehmer einzustufen, selbst wenn er formal kein Soldat gewesen sein sollte, denn ohne Wartungspersonal wäre heutzutage kein Kampfhubschrauber allzu lange im Dienst.

Nahezu täglich erreichen uns Informationen aus dem Nahen Osten, dass wieder einmal die "Koalitionsstreitkräfte", unter Führung der USA, ZivilistInnen getötet haben, selbstredend immerzu nur "versehentlich". Von Kampfhubschraubern bombardierte Hochzeitsgesellschaften, bombardierte Flüchtlingskonvois (auch eine "Spezialität“ der USA, wenn wir an den Kosovo 1999 denken), von den täglich erschossenen Menschen ganz zu schweigen.

Die Distanz zu diesen Todesopfern dürfte ebenso groß sein, wie zu dem oben erwähnten Amerikaner, aber kein Politiker, keine Politikerin, von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, protestiert auch nur halb so engagiert angesichts deren Sterben. Und folglich spricht vieles dafür, dass die Empörung schlicht und ergreifend Show für das Publikum ist, mit der Absicht, es einerseits aufzuhetzen und es zum anderen auf die Fortführung des Krieges im (und meiner Ansicht nach gegen den) Nahen Osten einzuschwören und so Proteste zu minimieren.

Wäre der Mann Iraker gewesen, hätte ein US-Soldat ihn erschossen, wo wäre der internationale Aufschrei gewesen?

Die Macht der Bilder ist enorm, andererseits ist das, was dem US-Amerikaner "angetan" wurde, keineswegs - wie Bush behauptete - "barbarisch", denn der oberste Repräsentant eines Staates, der jährlich Dutzende Menschen auf elektrischen Stühlen Platz nehmen, sie durch Todescocktails totspritzen oder aber erhängen lässt, und der darüber hinaus persönlich zig Hinrichtungsbefehle unterzeichnete als Gouverneur von Texas, der hat jegliche moralische Legitimation verloren, über derartiges zu urteilen.

Das Köpfen mag blutiger wirken als das klinisch Reine in-den-Tod-spritzen in einem gekachelten Raum (die Hinrichtungsbeamten in den USA, dies nur nebenbei, versäumen es nicht, vor Einführen der Nadeln, durch die der Todescocktail gespritzt werden wird, die Armbeuge des Todeskandidaten zu desinfizieren), am Tod ändert dies nichts.

Ich sitze hier in einer Zelle und habe überlegt, weshalb mich die Hinrichtung des Wartungsingenieurs nicht ansatzweise empört oder schockiert. Dass ich etwa besonders abgestumpft wäre, glaube ich nicht, denn die alltäglichen Nachrichten über z.B. die Tötung von irakischen Frauen, Kindern und Männern bewegen mich sehr, ebenso die menschenverachtenden Folterungen durch das US-Militär.
Die getötete irakische Frau, der getötete afghanische Mann, die getöteten Kinder, sie hatten keine Wahl - der, der Kampfhubschrauber flugtüchtig gehalten hat, er hatte eine Wahl! Er hätte sich nicht diesem Metier zu widmen brauchen!

Thomas Meyer-Falk, c/o JVA - Z. 3117, Schönbornstr. 32, D-76646 Bruchsal

Homepage:: http://www.freedom-for-thomas.de ¦



Ergänze diesen Artikel

ERGÆNZUNGEN


20.000 Menschen - Tag für Tag
Mitmensch 24.06.2004 08:08

Jeden Tag verhungern - laut UN-Bericht - auf diesem Planeten über 20.000 Menschen. Jeden Tag, Tag für Tag! Säuglinge, Mäner, Frauen, alte Männer.
Der langsame qualvolle Hungertod eines Säuglings in Manila, Nairobi oder LA South/West und der folgende seiner Mutter ist nicht weniger entsetzlich als der von US-kampfhubschrauber-Mechanikern!
Trotzdem ist er nicht mal eine Zeile in BILD oder Tagesschau wert! Und "Onkel Tom" Kofi Annan kauft sich wieder einen neuen italienischen Anzug und seine weiße US-Statusgattin ein neues Collier - vom Friedensnobelpreis!



Mörder ächten
Riot 24.06.2004 09:21

Was soll dieses Scheiss Posting? Da werden Antisemitische Morde gerechtfertigt, einfach mal so.
Anstatt das man sagt das man mit solchen Leuten nix zu tun haben will, erzählt man hier ne Geschichte vom Irak-Krieg.

Was hat das eine denn mit dem anderen zu tun? Gar Nix! Da wird einfach Verständniss für die Mörder geheuchelt, genauso wie die Linken ja auch die Palästinensischen Selbstmordattentate bei denen schon über 500 Israelis sterben mussten gut leiden können.
Was ist denn das für eine Sicht auf die Dinge? Ist Antisemitismus denn was gutes? Ich denke nein und gerade deswegen gilt es die Mörder auch als Mörder und nicht als Aufständige, Revoltierende, Freiheitskämpfer etc. zu verstehen. Sie bleiben was sie sind, nämlich Reaktionäre Islamisten die auch dich lieber Thomas Meyer-Falck köpfen würden weil du aus dem Westen kommst.



"Kreuzfahrer"
"Kreuzfahrer " 24.06.2004 11:48

Alleine das du "Kreuzfahrer" fahrer schreibst enttarnt dich als Sympatisant des klerikal faschistischen Islamismus. Du freust dich, wenn auch nur klammheimlich, das jemanden bei vollem Bewußtsein die Halsschlagader aufgetrennt wurde?
Bitte poste deinen Scheiß gleich auf Al Queada Sites.



OOOO
ooooo 24.06.2004 12:51

Zitat aus deinem Text:
"Ich sitze hier in einer Zelle und habe überlegt, weshalb mich die Hinrichtung des Wartungsingenieurs nicht ansatzweise empört oder schockiert." --->Wenn du es nicht entsetzlich findest, das jemand zur Durchsetzung politischer Ziel, vor laufender Kamera, während das Opfer um sein Leben bettelt, den Kopf abgeschnitten bekommt, dann kann ich mich kein Stück darüber aufregen, dass du in Sicherheitsverwahrung sitzt, sorry, da biste gut aufgehoben.



entlarvend
waerter 24.06.2004 12:59

bei dieser menschenverachtung wird mir langasam klar, warum sie dich weggesperrt haben, thomas.



@ Riot @Kreuzfahrer @ooooo @waerter
Bernd Kudanek alias bjk 24.06.2004 13:55


Riot fragt, was "dieses Scheiss Posting" soll. Hmm, - wenigstens ansatzweise versucht er, auch argumentativ und nicht nur emotionell auf die Überlegungen von Thomas Meyer-Falk einzugehen. Leider bringt er sogleich, wenn auch "freundlich" verpackt, die Totschlagskeule "Antisemitismus" ins Spiel. Schade, denn die eher abstrakt durchdachte und m. E. durchaus sachliche Aufarbeitung des Mordes durch Thomas Meyer-Falk verdiente eine differenziertere Wertung. Man kann ja wie Riot zu völlig entgegengesetzter Betrachtung und Schlußfolgerung als Thomas Meyer-Falk kommen, aber dem Autor deshalb zumindest unterschwellig Antisemitismus zu unterstellen - und das, lieber Riot, ausgerechnet bei einem ausgewiesenen überzeugten Anarchisten!!! - ist, milde gesagt, unbedacht.

Die heuchlerischen Auslassungen und Anwürfe von Kreuzfahrer, ooooo und waerter sind unterste Schublade. Aber etwas anderes ist aus der rotlackierten antideutschen Schmuddel-Ecke eh nicht zu erwarten.

Ich jedenfalls verabscheue den Mord auch aber ich verabscheue auch die Morde und Folterungen der anglo-amerikanischen Kriegsverbrecher ebenso wie die staatlich angeordneten israelischen Folterungen und Morde an Palästinensern. Ich verabscheue auch, um das gleich klarzustellen, alle terroristischen Attentate der Widerstandskämpfer bzw. deren Organisationen, die gegen die Zivilbevölkerung gerichtet sind! Und ich verurteile die von bestimmten üblen "Kreuzfahrer"-Kreisen bewußt geschürte und manipulierte Terrorhysterie gegen den sogenannten Islamismus! Denn gemeingefährliche Haßprediger und Fanatiker finden sich in allen monotheistischen Religionen und Gesellschaftsformen!

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[editiert: 24.06.04, 14:23 von bjk]
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bjk

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New PostErstellt: 24.06.04, 15:30  Betreff:  Re: Über die Empörung anlässlich des Todes eines US-Bürgers  drucken  weiterempfehlen

ein weiterer Kommentar bei indymedia: http://de.indymedia.org/2004/06/86245.shtml



verständnis
mitdenker 24.06.2004 14:17

ich finde die in dem artikel geäußerten gedanken sehr nachvollziehbar, wenn auch nicht zwingend einen artikel wert.

vor allem aber macht mich die schwachsinnige kritik an diesem artikel schon wieder wahnsinnig. antisemitismus?

geht´s noch? ist die enthauptung des südkoreaners auch antisemitisch? lieber "riot", die absolut beliebige verwendung des begriffs "antisemitismus" wird sicherlich nicht zu einer wünschenswerten sensibilisierung für dieses thema führen, sondern eher zu überdruss und verdrängung. du wärst vielleicht gerne antifaschist oder sowas, allein hat das auch etwas mit nachdenken zu tun.

genausowenig hat die verwendung des begriffs "kreuzfahrer" etwas damit zu tun, dass man auf islamistische fundis und terrroristen steht. wie kommt ihr denn auf solche grütze? weil die den begriff auch verwenden? ist das alles? ich höre euch schon nach zensur und gesinnungspolizei rufen. wacht mal auf!

die zeile "Ich sitze hier in einer Zelle und habe überlegt, weshalb mich die Hinrichtung des Wartungsingenieurs nicht ansatzweise empört oder schockiert," ist nicht ein beweis für besondere hartherzigkeit, sondern eine beobachtung des autors über sich selbst (ob man das dann der öffentlichkeit mitteilen muss sei dahingestellt). beobachtet euch doch mal selbst. bringt euch jeder mord, der in der presse erwähnung findet zum weinen? macht er euch fertig? zieht er euch runter? bestimmt nicht, denn ihr würdet als seelische wracks herumlaufen wenn dem so wäre. mich machen die hinrichtungen irgendwelcher leute immer betroffen, und ich denke immer: das sollte nicht passieren." aber "empört und schockiert"? nein. ward ihr empört und schockiert als ihr davon hörtet? (außer über den "antisemitismus" der tat). ward ihr fertig mit den nerven, als ihr zuletzt von massakertoten im sudan gehört habt, vom mord in eurer nachbarstadt?

grundsätzlich ist es durchaus nachvollziehbar, wenn man die völlige disproportionalität der politischen und sonstigen reaktionen auf die in der welt geschehenden morde auch einmal in worte fasst. der autor hat recht, wenn er darauf hinweist, dass der maßstab nicht stimmt. das leben eines amerikaners ist nicht mehr (und nicht weniger) wert, als das eines irakis/australiers/deutschen/sudanesen oder sonstwessen.





es gibt sie also doch noch, die fairen und denkenden indymedianer! Schade nur, daß die indy-Mods hier allzustreng die indy-Regeln angewendet und allen Erwiderungen den Stempel "BEITRÆGE DIE KEINE INHALTLICHE ERGÆNZUNG DARSTELLEN" aufgedrückt und in die schwerer lesbare Grauzone verschoben haben. Aber indymedia ist nun mal kein Diskussionsforum sondern will ausschließlich nur eine Nachrichtenplattform sein.

bjk


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[editiert: 24.06.04, 15:31 von bjk]
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Tut nix zur Sache
New PostErstellt: 24.06.04, 21:24  Betreff: Re: Über die Empörung anlässlich des Todes eines US-Bürgers  drucken  weiterempfehlen

Du widerst mich an.




Du mich auch
bjk


[editiert: 24.06.04, 21:42 von bjk]
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Tut nix zur Sache
New PostErstellt: 27.06.04, 22:04  Betreff: Re: Über die Empörung anlässlich des Todes eines US-Bürgers  drucken  weiterempfehlen

Bist du wirklich schon dermaßen abgehoben, dass du nicht ein mal mehr merkst, dass du hier einen Mord zu rechtfertigen suchst?

Ich bin jetzt schon gespannt darauf, welche dummen Kommentare jetzt wieder kommen. Wenns nicht gleich der Schwamm ist, mit dem du andere Meinungen so gerne wegwischt.
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bjk

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New PostErstellt: 01.07.04, 15:49  Betreff:  Bist du wirklich schon dermaßen abgehoben ... ... ...  drucken  weiterempfehlen



Wie meinen?





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Tut nix zur Sachew
New PostErstellt: 01.07.04, 20:11  Betreff: Re: Über die Empörung anlässlich des Todes eines US-Bürgers  drucken  weiterempfehlen

Wenn wir den Berichten über den getöteten US-Bürger glauben wollen, so wartete er seit Jahren Kampfhubschrauber - ganz so "unschuldig" schien er also nicht gewesen zu sein, vielmehr spricht einiges dafür, ihn als aktiven Kriegsteilnehmer einzustufen, selbst wenn er formal kein Soldat gewesen sein sollte, denn ohne Wartungspersonal wäre heutzutage kein Kampfhubschrauber allzu lange im Dienst.


Dummheit alleine ist eigentlich tragisch genug. Kommt auch noch Arroganz dazu, wirds fast unerträglich.
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