|
|
Freies Politikforum für Demokraten und Anarchisten
PLATTFORM FÜR LINKE GEGENÖFFENTLICHKEITEN
Beiträge können nicht (mehr) eingestellt oder kommentiert werden!
|
|
Autor |
Beitrag |
Isquierda
Beiträge: 279
|
Erstellt: 22.02.06, 12:35 Betreff: Re: Wollen religiöse Irre den Super-GAU? |
|
|
Zitat: Horch
>Viele? Einigen wir uns auf ein paar? Immerhin ist die Berichtserstattung bekanntermaßen ziemlich sensationsgeil >und wenn es zum medienereignis wird, wenn ein paar Antifas als gegenaktion zu einem Naziaufmarsch ein >Polizeiauto entglasen und eben genau darüber reißerisch berichtet erstattet wird, dann ist wohl auch dem >letzten klar, dass Objektivität und Genauigkeit nicht wirklich Anliegen der Presse ist. Ich habe nur wenige >Menschen wutentbrannt Häuser anzünden sehen und sie sahen alle irgendwie gleich aus. Allerdings gab es dann >regelrechte Bilderserie...Alles ziemlich aufregend.
"Viele" oder "Paar" ist subjektiv. Ich glaube schon, dass viele den Journalisten einen Maulkorb verpassen wollen. Deine Kritik an den Medien teile ich jedoch. |
Nein, "viele" sind eine große menge und "ein paar" sind wenige und es geht darum, was da eigentlich passiert. Richtig ist aber, dass es dazu keine verläßliche Daten gibt. Es wird ja nicht aufgelistet, wer wann wie und wo austickt. bei den Journalisten gluabe ich, die zensieren sich schon ganz gut selbst: Die müssen ja auch leben und wer gegen den Strom schwimmt, hat schlechte karten. Im übrigen wird meist nur wiedergegeben, was die Presseagentueren an material liefern. Nicht jedes Käseblatt hat Auslandskorrespondeten und darf auf fakten aus erster hand zurückgreifen. Ich muß aber für mich sagen - und das ist ganz sicher subjektiv - dass ich da nur immer ein paar Männer auf bombastischen Fotoserien sehe, die in etlichen Posen wutschnaubend Häuser anstecken. Der Umstand, dass eben keine genauen Angaben zur Beteiligung gibt, macht mich eher stutzig und läßt mich extrem skeptisch werden und seien wir ehrlich, in einem Land, dass dafür bekannt ist, nicht gerade kulant und sanft mit Delinquenten umzugehen (Steinigungen, Auspeitschungen etc) ist das Anstecken leerer Gebäude eher als harmlos zu sehen. Nehmen wir an, dass da unten "verrohte Barbaren" wohnen, dann läuft der protest da ziemlich kulant ab, findest du nicht? Auch die Demos in europäischen großstädten verliefen im tenor: "Meinungsfreiheit? JA! - Religionsrassismus? Nein!" und sehr harmlos. Da war vor kurzem in Frankreich mehr los. Irgendwo las ich mal, dass während der unkontrollierten Aufstände in banlieus pro Nacht mehrere hundert Autos brannten...
Zitat: Horch
>So geht´s den Anwohner da wohl auch. Der Iran weist sehr wohl demokratsiche Tendenzen auf und wenn man es >als garant für eine - wenn auch bürgerliche - demokratie nehmen will, dass es Wahlen gibt (ein anderes kriterium nicht. Der Umstand, dass Europa offiziell weitgehend säkularisiert ist, hat nur gering zu humanistischen >Bedinungen geführt...Vor allem erst nach Hitler. Hitler war doch Christ. Ich weiß sehr wohl von den schwer >verständlichen Zuständen im Nahen Osten und den kulturellen Differenzen zwischen Europa und Arabien und ich >bin ganz sicher nicht bereit, da eine wertende Feststellung zu verdammen: ich kann es auch nicht verstehen, Auspeitschung der schwulen zu kritisieren, ist wichtig und sinnvoll, aber der papst verbietet ihnen auch das >paradies (kannste dir vorstlelen, was das für einen gläubigen Schwulen bedeutet?) und es gibt "rosa Listen" in >jeder Polizeidienststelle und Hitler gar konnte die so überhaupt nicht leiden: er vergaste sie. Die >Unterdrückungsmethoden sind eben hier weit subtiler und die kritik ist umso heuchlerischer als in islamischen >Ländern und ich sage dir offen, der Umstand, dass hier nur so wenige wirklich an Religion glauben, hat Vor- und >Nachteile: Jetzt glauben sie an esokacke, an die demokratie oder an das GG, an "Cash", "DSDS" oder die >Lindenstraße und peitschen schwingt die Domina auf Pfadfinderpopos und man juchzt "aua". Im Islam aber, da >gibt es Solidarität und Nächstenliebe, gastfreundschaft und Schutz - zugegebenermaßen für die Insassen, aber >immerhin. HartzIV wäre denen da egal: Es gibt da familien, die größer sind als unsere Dörfer und Zusammenhalt >(auch gegen feinde und Widerstände) halte ich für eine besondere Qualität. Muslima werde ich aber trotzdem >nicht.
Du hast ja mit vielem recht, was Du schreibst. Dennoch: Ich ziehe unsere Kultur vor. Und ich schätze da bin ich nicht alleine. |
Du bist nicht allein. Ich lebe auch lieber hier als dort. Aber das bedeutet dann nicht, dass ich nicht werten darf, was dort passiert. Und imemrhin sollen wir das als fleißige medienkonsumenten ja.
Zitat: Horch
Fremd gehen tue ich auch nicht, weil ich Treue sehr hoch einschätze. Ja, wirklich. Aber wenn meine Lebensgefährtin fremd gehen würde, wäre ich trotzdem dagegen sie zu bestrafen.. |
Ich bin fest davon überzeugt, dass es solche Menschen im Iran auch gibt. Genaue Zahlen zu Steinigungen und Fremdgehquoten (wie viele Frauen gehen fremd und werden nicht gesteinigt?) habe ich nicht - aber ich denke mir das beste. Immerhin ist der Umstand, dass Steinigungen bekannt werden , ja Hinweis darauf, dass dies jemanden stört.
Zitat: Horch
>Was denn für "solche" Folgen? Beschreib doch mal, was dir da bekannt ist: Worüber reden dir? Hab ich ein >Massaker verpaßt?
Forderungen nach Einschränkung der Pressefreiheit, Morddrohungen, Entlassung eines französischen Journalisten wegen Nachdruck der Karikaturen, brennende Kirchen in islamischen Ländern, Tote... Ich glaube kaum, dass das alles erfundene Geschichten sind... |
Nein, die Geschichten sind nicht erfunden, aber sie sind auch nicht ausgewertet. Und es gibt viel zu wenige Informationen, um sich eine fundierte Meinung zu bilden...
Zitat: Horch
>Das Religion scheiße ist, läßt sich belegen....Gott braucht man dafür nicht. ich sage aber immer, dass - wenn man >schon an etwas glauben will - doch an etwas glauben kann, was auch wissenschaftlichen Prüfungen stand hält. Ich
Hier bin ich völlig entgegengesetzter Meinung. Man kann Beispiele aufzeigen, wo Religion und Anarchie gutes oder schlechtes bewirkt haben, aber so kann man eben nichts belegen. Weder das Relegion schlecht oder Anarchie gut ist. Gut und Schlecht sind subjektive Kategorien, aber niemals wissenschaftlich. |
Ich verwende den Begriff "gut" im sinne von sozialem Fortschritt. was dem Fortbestand der Menschheit dienlich ist, bezeichne ich als "gut", was dem abträglich ist, ist "schlecht". Ich finde einiges, was zBsp. dem Christentum entstammt sozial (gut), Tötungsverbot, Nächstenliebe, Fürsorge etc, aber ich bin der Meinung, dass es für so elemenatre grundlagen der Sozialisation eben nicht eines Glaubens bedarf: Man darf auch wissen, dass es man niemanden töten soll und man sollte sich nicht darauf berufen, dass es eines der christlichen gebote ist. Ich muß verstehen, warum ich niemanden umbringe und nicht, weil es verboten ist und sanktioniert wird. Die christlichen Gebote zum Beispiel regeln das Zusammenleben auf sehr soziale Art und weise, aber um sie einzuhalten (ähem, also nicht unbedingt alle), muß man kein Christ sein, sondern nur ein vernünftiger Mensch.
Zitat: Horch
>Wenn ich mir die Beine rasieren, nennt man mich "Tussi". Maniküre ich mir die Fingernägel so werde ich >eine "eingebildete Kuh". Aber ich trage gern einen total schicken Pepita-hut und es wäre mir ein Dorn im Auge, >würde man mich deswegen entlassen. Übrigens auch wegen des BH´s. Berufkiche Konsequenzen wegen eines >Kleidungsstückes anzudrohen, spricht kaum von religiöser freiheit oder ausgiebiger Toleranz, sondenr eher für >einen latenten hang zur Europäischen Kleinbürger-Uniformierung...
Mit dem Kopftuch werden schon bestimmte Wertvorstellungen transportiert. Lasse ich jede Kleidungsordnung weg, dann müßte ich auch akzeptieren, wenn ein Lehrer nackt vor die Klasse auftritt. |
Dabei bin ich dafür, wenn einige erzwungenermaßen eine Kopfbedeckung trügen. manche Frisuren sind ja zum Fürchten scheußlich. Aber zum Thema: es geht ja nicht darum, eine Kleiderordnung abzuschaffen, sondern das Exotische dem Üblichen anzupassen. Und da sist in eiern Gesellschaft, die für sich in Anspruch nimmt, tolerant zu sein, einfach überflüssig.
Zitat: Horch
>Ja, Kerle sind hier und dort nicht ganz dicht...Kennste einen, kennste alle. Trage ich hier Minirock und einen >tiefen V-Ausschnitt begegnet man mir auch anders als im mausgrauen Tweedkostümchen. Männer >eben....*augenroll*
Es ist ein Jammer, aber hier kann ich wirklich nicht widersprechen. Ich schäme mich ja auch.... |
*Pst*
Ich nutze diesen Umstand zur Genüge und beklage ihn nur pro forma! Gewisse zwischenmenschliche Besonderheiten, selbst bei Unbekannten, sind mir nicht wirklich unangenehm.
Zitat: Horch
>Mir ist ein stabiles Wertegebäude (selbst wenn die werte nicht meine sind)auf jeden fall lieber, als ein ständig >schwankendes und dauernd mißbrauchtes...
Ich ziehe unser schwankendes und dauernd mißbrauchtes Wertesystem dem islamischen Wertesystem vor... |
Und ich hätte gern ein intaktes und vernünftiges, dass dann auch Bestand hat. Den zwang, mich entscheiden zu müssen, sehe ich nicht: ich lebe ja hier. Würde ich aber das islamische Wertesystem verdammen, ließe ich mir viel Möglichkeiten zur kritk entgehen, denn e sgibt ja noch was schlimmeres, als das jetztige. Das ist aber unerheblich, weil mir das hiesige nicht paßt. Es wäre ja nicht schlecht, wenn sich alle dran hielten. Wenn es zum beispiel heißt, du sollst nicht töten (als christliches Gebot) und dies auch im gesetz manifestiert ist (Mord als Straftatbestand), aber zeitgleich die BW irgendwo auf fremden Schlachtfeldern waffenklirrend rumhuscht oder auch nur aus versehen irgend eine Zinkwanne mit einem menschen befüllt wird, dann frage ich mich ernsthaft, was das alles soll: Wollen die nur mich reglemtieren, um selbst ordentlich zuzulangen?
Liebe Grüße
Ines
|
|
nach oben |
|
|
|
powered by carookee.com - eigenes profi-forum kostenlos
Layout © subBlue design
|