|
|
Freies Politikforum für Demokraten und Anarchisten
PLATTFORM FÜR LINKE GEGENÖFFENTLICHKEITEN
Beiträge können nicht (mehr) eingestellt oder kommentiert werden!
|
|
|
|
|
Anfang
zurück
weiter
Ende
|
Autor |
Beitrag |
bjk
Beiträge: 7353 Ort: Berlin
|
Erstellt: 29.11.04, 12:11 Betreff: Gedanken eines "seltsamen Anarchisten" zur Manipulation der Massen
drucken
weiterempfehlen
|
|
|
kopiert aus: http://de.indymedia.org/2004/11/100279.shtml
Wer ist hier eigentlich ein Terrorist ?
von nimrod - 28.11.2004 17:56
Die Manipulation der Massen basiert in erster Linie auf einer Veränderung des Bewusstseins durch die Massenmedien. Eine Veränderung des Bewusstseins im Hinblick darauf, wen man als "gut" und wen man als "böse" erachtet. Eine Betrachtung aus der Perspektive eines seltsamen Anarchisten.
Stellen wir einfach einmal eine Hypothese auf. Angenommen die Menschenmassen sind hochgradig manipuliert, wie würde sich das in der Wahrnehmung der Menschen manifestieren ? Nun sehr einfach: Weiss wäre schwarz, gut wäre böse und so weiter. Konzentrieren wir unseren Geist also primär einmal auf die wesentlichen Dinge. Was ist nun eigentlich wesentlich ? Etwa das, was ich für wesentlich halte ? Nein durchaus nicht, denn dann wären meine Reflektionen rein individueller und persönlicher Natur.
Wesentlich für dich ist, was du für wesentlich hältst - das klingt banal, ist aber wichtig. Geh einfach mal davon aus, dass du hochgradig manipuliert wurdest. Ich weiss, es ist sehr erniedrigend, sich diese Möglichkeit auch nur für einen Moment einzugestehen. In der Psychoanalyse sind aber gerade Momente von Angst, Scham und Furcht von grosser Bedeutung, und wenn du es schaffst solche Gefühlsbarrieren zu durchbrechen, dann kann ich nur sagen: "The sky is the limit !" Also gib dir Mühe, und ertrage für einen Moment das Gefühl der Demütigung, wenn du die Möglichkeit in Betracht ziehst, dass du Opfer einer Gehirnwäsche bist. Du wirst später erkennen, dass es sich wirklich gelohnt hat. Ich verlange von dir nicht, mir zu vertrauen, sondern nur, dass du die Möglichkeit in Betracht ziehst, dass mein Gedankenexperiment mit dir interessant werden könnte.
Betrachte nun einfach deine eigene Gedankenwelt, und frage dich, welche lebende Person du als die absolut "böseste" betrachtest. Ich meine eine Person, die auch ich kenne. Nun lass mich mal raten, es ist Bin Laden oder etwa nicht ? Merkwürdig, denn ich kenne dich gar nicht. Falls es nicht Bin Laden ist, dann kannst du aufhören hier weiterzulesen, denn dann bist du schon so weit entwickelt, dass du vielleicht schon weiter bist als ich, und ich von dir mehr lernen kann, als du von mir. Angenommen es ist Bin Laden, dann willkommen in meinem Gedankenexperiment. Falls du an deinen alten Ansichten und Vorstellungen festhalten möchtest, dann empfehle ich dir, hier mit dem Lesen aufzuhören, da ich deine kleine Welt vorgefasster Meinungen und Vorurteile nicht durcheinander bringen möchte. Möglicherweise verlierst du noch deine Weltanschauung, und machst dann mich dafür verantwortlich. Ich übernehme für nichts die Verantwortung, solange ich nichts gegen deinen ausdrücklichen Willen tue.
neuroactive content - proceed with caution - psycho-mutation possible !
"It must be obvious that liberty necessarily means freedom to choose foolishly as well as wisely; freedom to choose evil as well as good; freedom to enjoy the rewards of good judgment, and freedom to suffer the penalties of bad judgment. If this is not true, the word 'freedom' has no meaning." Ben Moreell
Kannst du dich an den Film Matrix erinnern ? Vielleicht ist Morpheus im Film, was Bin Laden in der Realität ist. Vielleicht auch nicht, aber wenn meine Prämisse wahr ist, würdest du es dann wissen ? Dass du Bin Laden für böse hältst, würde nur beweisen, wie gut man dich manipuliert hat. Du glaubst nicht, dass du manipuliert bist, aber gerade darin besteht die Manipulation, und in dem Moment, in dem du die Manipulation durchschaust, verliert sie die Macht über dich und bricht in sich zusammen.
"When any government, or any church for that matter, undertakes to say to its subjects, 'This you may not read, this you must not see, this you are forbidden to know,' the end result is tyranny and oppression, no matter how holy the motives. Mighty little force is needed to control a man whose mind has been hoodwinked; contrariwise, no amount of force can control a free man, a man whose mind is free. No, not the rack, not fission bombs, not anything--you can't conquer a free man; the most you can do is kill him." Robert A. Heinlein
Fakten zu verändern ist schwierig. In einer vernetzten Welt, mit derart vielen Augen und Ohren und auch Kameras, kann eine offensichtliche Lüge nicht lange aufrecht erhalten werden. Angenommen ich behaupte etwas und es wäre eine Lüge, dann könnten Andere, denen du vertraust, dies nachprüfen, und du würdest schnell erkennen, dass es eine Lüge war. Es ist kaum zu leugnen, dass das World Trade Center nicht mehr existiert. Selbst die mutigsten Verschwörungstheoretiker könnten dies wohl nicht anzweifeln. Zugegeben, ich war nicht dort, und habe es nicht mit eigenen Augen gesehen, ja ich habe noch nicht einmal mit meinen Augen gesehen, dass das Gebäude je existiert hat. Ich kenne aber Leute, die dort waren, und es gesehen haben. Die Wahrscheinlichkeit, dass mich diese Leute angelogen haben, ist sehr klein. Du kannst hier deutlich erkennen, dass der menschliche Geist nicht mit wirklichem Wissen operiert, sondern mit Wahrscheinlichkeiten. Wie wahrscheinlich ist es, dass dich jemand anlügt, und wie wahrscheinlich ist es, dass dir hundert Menschen die gleiche Lüge erzählen ? Aber was ist eigentlich eine Lüge ? Angenommen jemand, dem du vertraust wurde angelogen, und er erzählt dir diese Lüge, ohne zu wissen, dass es eine Lüge ist, ist dein Freund dann ein Lügner ? Angenommen dein Feind wird angelogen, und dein Feind erkennt diese Lüge nicht als solche, und erzählt dir nun das Gegenteil davon, weil er dir schaden möchte. Ohne es zu wollen, hat er dir die Wahrheit gesagt, und dir genützt, obwohl er dir eigentlich schaden wollte. Er wollte dich belügen, und in seiner Unwissenheit, hat er dir unbeabsichtigt die Wahrheit gesagt. Solltest du einen Menschen nun danach beurteilen, ob er wirklich die Wahrheit gesagt hat, oder ob er die Absicht hatte, dir die Wahrheit zu sagen ? Angenommen ein Mensch will die Welt retten, und glaubt wirklich, dass seine Taten die Welt retten können. In seiner Unwissenheit fügt er der Welt aber grossen Schaden zu. Ist dieser Mensch nun gut oder böse ? Und hat ein Mensch "das moralische Recht" anderen Menschen Leid zuzufügen, wenn er wirklich glaubt, es sei im Interesse der Menschheit ?
"Die meisten und schlimmsten Übel, die der Mensch dem Menschen zugefügt hat, entsprangen dem felsenfesten Glauben an die Richtigkeit falscher Überzeugungen." Bertrand Russell
"Experience should teach us to be most on our guard to protect liberty when the Government's purposes are beneficent. Men born to freedom are naturally alert to repel invasion of their liberty by evil minded rulers. The greatest dangers to liberty lurk in the insidious encroachment by men of zeal, well meaning but without understanding." Justice Louis Brandeis
Schon möglich, dass du etwas anderes glaubst, als der Andere, aber trotz unterschiedlichen ideologischen Glaubens hat er möglicherweise die gleichen guten Absichten wie du. Angenommen du hättest eine Zeitmaschine und könntest in die Vergangenheit reisen und den Angriff auf Pearl Harbour verhindern. Eine gute Tat denkst du, und ich zweifle nicht an deinen guten Absichten. Weil du den Angriff auf Pearl Harbour verhindert hast, beschliesst Roosevelt, nicht in den 2. Weltkrieg einzutreten, was als Folge bewirkt, dass die Nazis den Krieg gewinnen. Und alles nur, weil du eine gute Tat tun wolltest - ist doch seltsam. Heisst das, man sollte keine guten Taten tun ? Nein, aber es gibt nichts gefährlicheres als naive Idealisten, die leicht manipuliert werden können. Gerade deswegen scheint mir das Thema Manipulation so überaus wichtig zu sein. Schlimm genug, dass sich Egoisten gegenseitig ausnützen, aber was soll aus der Welt werden, wenn sich sogar Idealisten bekämpfen ?
"Whoever undertakes to set himself up as a judge of Truth and Knowledge is shipwrecked by the laughter of the gods." Albert Einstein
Es gibt eine sehr einfache Möglichkeit, deine Manipulation zu durchbrechen. Du betrachtest einfach Zahlen und Fakten, die niemand bestreitet, aber du interpretierst sie auf andere Weise. Die Manipulation wirkt sich eben gerade so aus, dass du die Fakten völlig irrational interpretierst. Eine Möglichkeit der Manipulation durch die Massenmedien besteht einfach darin, gewisse Dinge wegzulassen. Lügen sind immer gefährlich, denn die können durchschaut werden. Etwas wegzulassen ist aber keine Lüge und kann somit auch nicht widerlegt werden. Wie hat die Manipulation in der Nazizeit funktioniert ? Zunächst einmal wurde das Ansehen der Juden durch Medienpropaganda zerstört. Die Nazis haben die Sichtweise einfach umgedreht. Die Juden wurden dämonisiert, und als man sie deportiert hat, hiess es dann von den Nazis man würde die Juden nicht deportieren, weil man böse sei, sondern weil die Juden böse seien. Die Nazis seien also die Opfer und die Juden die Täter. Dies ist das klassische Schema der Manipulation: Gut wird böse und böse wird gut. Man zerstört durch Propaganda das Ansehen von Menschen, damit man ihnen anschliessend ungestraft Unrecht zufügen kann, ohne sein eigenes Ansehen zu gefährden. Man ermordet einen Menschen geistig, indem man seinen Ruf zerstört, die physische Bestrafung oder Vernichtung wird dann als Folge davon, von den manipulierten Massen geradezu eingefordert. Wer das Ansehen eines Menschen zerstören kann, hat auch die totale Macht über diesen Menschen. Das gegenseitige Ansehen bestimmt die interpersonelle Interaktion im sozialen Kontext.
"By means of shrewd lies, unremittingly repeated, it is possible to make people believe that heaven is hell -- and hell heaven. The greater the lie, the more readily it will be believed." "Through clever and constant application of propaganda, people can be made to see Paradise as Hell; and also the other way around, to consider the most wretched sort of life as Paradise." Adolf Hitler
Heute funktioniert das ähnlich: Man will die Sozialhilfe der Arbeitslosen kürzen, ohne sein Ansehen zu gefährden, also dämonisiert man die Arbeitslosen, indem man sie als arbeitsunwillige "Sozialschmarotzer" hinstellt, die es verdient hätten, weniger Sozialhilfe zu bekommen. Die Arbeitslosen sind die Opfer einer kaputten Weltwirtschaft, aber man macht sie zu Tätern. Sicher, es gibt noch keine Konzentrationslager für Arbeitslose, aber das Prinzip ist das Gleiche. Die Täter dämonisieren die Opfer, um ihre "bösen Taten" ungestraft verwirklichen zu können. Die Nazis haben ihre Opfer als "nutzlose Esser" bezeichnet, und "nutzloser Esser" bedeutet nichts anderes als "Schmarotzer". Schon möglich, dass der Staat pleite ist, aber dann baucht man nicht solche Lügen zu erfinden, sondern sagt einfach die Wahrheit: "Liebe Arbeitslose, es ist ungerecht, wenn wir die Sozialhilfe kürzen, aber wir haben kein Geld mehr." Manchmal ist die einfache Wahrheit eine geniale Strategie des politischen Ueberlebens - eine geradezu unerhörte Erkenntnis in unserer verlogenen Zeit.
"In America, through pressure of conformity, there is freedom of choice, but nothing to choose from." Peter Ustinov
Wir leben in einer freien Gesellschaft, denn wir haben die Wahl von welchem skrupellosen Konzern wir ausgebeutet werden wollen, und von welcher tendenziösen Zeitung wir manipuliert werden wollen, und von welcher gekauften Partei wir angelogen werden wollen, und für welche dekadente Nation wir Steuern bezahlen wollen - das ist unsere westliche Freiheit. Der Weg der individuellen spirituellen Selbstverwirklichung hin zum Glauben an Gott, an die Liebe und an sich selbst - das ist antikapitalistischer und anarchistischer "Fundamentalismus". Ein konditionierter Arbeitsroboter zu sein und als eine angepasste Konsummarionette dahinzuvegetieren, darin besteht der höhere Sinn unseres westlichen Lebens. Shareholdervalue heisst deine neue Religion.Und dafür lohnt es sich schon in den Krieg zu ziehen und Blut an deinen Händen zu haben. Den Krieg abzulehnen und ihn gleichzeitig mit Steuergeldern zu unterstützen, das nenne ich totalen Wahnsinn. Du bezahlst Steuern, damit der Staat Gefängnisse bauen kann, damit er dich dort einsperren kann, falls du dich weigerst deine Steuern zu bezahlen: das ist doch irgendwie fast schon genial. Wir leben in einer gesamtgesellschaftlichen Irrenanstalt, in der sich die Irren darauf geeinigt haben, sie seien völlig normal, und weil sie sich dies immer und immer wieder wechselseitig bestätigt haben, glauben sie mittlerweile auch daran. Eine Konsensusrealität des Wahnsinns ist entstanden, und niemand hat es gemerkt.
"Government is actually the worst failure of civilized man. There has never been a really good one, and even those that are most tolerable are arbitrary, cruel, grasping and unintelligent." H.L. Mencken
Dreissigtausend Kinder verrecken jeden Tag auf der Welt, und die Medien regen sich nicht darüber auf, sie regen sich aber auf, wenn bei einer Demo eine Schaufensterscheibe eingeschlagen wird - das nenne ich Wahnsinn. Kriege, die für die Rohstoffinteressen von multinationalen Konzernen geführt werden, haben die Welt in einen Albtraum verwandelt, aber die Irren stört das nicht, solange nur ihr spiessiger Tagesrythmus nicht durch "subversive Elemente" derangiert wird. Und wenn sich einige Mutige gegen diesen Irrsinn auflehnnen, und in ihrer Verzweiflung Gewalt anwenden, weil sie keine Alternative mehr sehen, dann nennt man sie "Terroristen". Auch die Revolutionäre der französischen Revolution waren "Terroristen" für den dekadenten Adel, genauso wie auch George Washington während des Unabhängigkeitskrieges für das British Empire ein Terrorist war. Hätte George Washington den Freiheitskampf gegen die Briten verloren, so würden wir heute in den Geschichtsbüchern lesen, dass die guten und gerechten Briten zum Glück in der Lage waren, den Aufstand der von einem gefährlichen Fundamentalisten Namens "George Washington" angeführten Terroristen niederzuschlagen und wieder Ruhe und Ordnung herzustellen. Ordnung, wenn ich das Wort schon höre: Die Ordnung von machtgierigen Autisten. Die Geschichte wird eben immer von den Siegern geschrieben.Und wo ist das "British Empire" heute ? Und wo wird das "American Empire" in zwanzig Jahren sein ? Eben.
"Fascism should more appropriately be called corporatism because it is a merger of state and corporate power." Benito Mussolini
Nicht Bin Laden wird das "American Empire" niederstrecken, sondern der innere moralische Sittenverfall der westlichen Gesellschaft wird dies selbst erledigen. Bin Laden ist lediglich ein nach aussen gespiegeltes Sympton der inneren Verfallserscheinungen. Jede Gesellschaft kreiert sich ihre eigenen Feindbilder, in die sie ihre eigenen ungelösten Widersprüche hineinprojiziert. Und die paranoiden Feindbilder lassen wirkliche Feinde entstehen. Es ist so wie mit uns selbst: was wir in anderen Menschen sehen, das ist bloss das Spiegelbild unserer eigenen Psyche. Wenn ich einen Menschen bekämpfe, weil ich mir einbilde er sei mein Feind, dann nimmt er mich als feindselig wahr, und bekämpft mich, was meine Einbildungen noch bestätigt. Die Feinde einer Nation sind das Spiegelbild des Zustandes in dem sich das kollektive Unbewusste deren Einwohner befindet. Genauso, wie ein Individuum unangenehme Inhalte vom Bewusstsein ins Unterbewusstsein verdrängt, so verdrängt das nationale Kollektiv kollektives Schuldbewusstsein ins kollektive Unbewusste, und dies wird ermöglicht durch irrationale Feindbildprojektionen. Im Klartext: damit ich die Schuld nicht bei mir selbst sehen muss, bilde ich mir ein der "Andere" sei Schuld, und diese Einbildung macht sich in Form eines Feindbildes bemerkbar. Es ist eben unangenehm sich schuldig zu fühlen, und mit sich selbst ehrlich zu sein, kann manchmal sehr unangenehm werden. Selbstlügen sind ja so ungemein praktisch, langfristig aber vielleicht eher weniger. Individuelle Selbstlügen führen zur individuellen Katastrophe, und kollektive Selbstlügen führen zur Kollektivkatastrophe. Also, nicht der Westen ist Schuld am Terrorismus, sondern Bin Laden ist einfach "böse", weil er böse sein will und er will uns vernichten: Wie ungemein praktisch. Nicht das Kollektiv ist Schuld an der Arbeitslosigkeit, sondern die Arbeitslosen selbst, weil sie "böse" sind, weil sie nicht arbeiten wollen.
Feindbildprojektionen können das Leben so ungemein vereinfachen, und vor allem muss man nicht mehr nachdenken. Feindbildprojektionen führen aber immer früher oder später zu Gewalt und staatlicher Repression. Irgendwie muss der imaginierte Müll abgearbeitet werden.
"When violence is covert, legal, and approved by a majority, it is more deadly by reason of its disguises. It works stealthily to increase friction in society and to erode and corrupt social bonds. The shadow lengthens, political intervention and control increases, men rely more and more on violence to gain their ends. We careen, unwittingly, toward the servile state. This eventually is not being forced upon us; we are doing it to ourselves, largely in ignorance of what it is we are really doing." Edmund A. Opitz
Nun schauen wir uns die Gegenwart an, und versuchen wir herauszufinden, ob es noch andere, ähnliche Mechanismen gibt. Zuerst einmal die Fakten, und ich stelle einfach nur einige Fragen. Ich beziehe mich nicht auf die Fakten, die ich als die Fakten betrachte, sondern auf die Fakten in deinem Kopf. Beantworte dir also selbst die Frage, da ich die Fakten in deinem Kopf nicht kenne. Frage: Wieviele Moslems wurden in den letzten 20 Jahren von Christen getötet ? Frage: Wieviele Christen wurden in den letzten 20 Jahren von Moslems getötet ? Die Fakten in meinem Kopf: Im letzten Golfkrieg 1991 haben die amerikanischen Christen etwa 200'000 Moslems getötet. Am 11. September 2001 haben Moslems etwa 3000 Christen getötet. Rechnen wir also 200'000 minus 3000 ergibt 170'000. Sicher, es ist makaber Tote mathematisch aufzurechnen, aber da musst du durch, da wir ja die Fakten kennen wollen.
"It's really not a number I'm terribly interested in." General Colin Powell, When asked about the number of Iraqi people who were killed by Americans in the 1991 'Desert Storm' campaign (200,000 people!)
Nun betrachten wir die verbale Analogie zur Propaganda im dritten Reich: "Wenn amerikanische Uebermenschen 200'000 islamische Untermenschen vernichten, dann ist dies verständlich und nachvollziehbar, wenn jedoch islamische Untermenschen 3000 amerikanische Uebermenschen töten, dann ist dies natürlich ein entsetzliches Verbrechen." So deutlich wird dies in den Massenmedien nicht gesagt, aber es wird suggeriert. Ich sage es so deutlich, damit dir die propagandistische Analogie bewusst wird. Die Art der Berichterstattung ist ausserordentlich rassistisch, aber auf eine so subtile Art und Weise, dass den meisten Menschen dieser Rassismus nicht bewusst wird. Rassismus ist tabuisiert, aber er existiert, und als Folge davon manifestiertiert er sich in einer subtilen, kryptischen Form. Es ist wie mit dem Antisemitismus, der in der bürgerlichen Gesellschaft omnipräsent ist, aber über den man nicht spricht. Man versteht sich, auch ohne darüber zu sprechen. Bei der italienischen Mafia in Sizilien nennt sich das "omerta". Das Abschlachten von 200'000 Moslems im Golfkrieg 1991 wurde von den meisten Massenmedien nicht einmal erwähnt - der Krieg als solcher schon, aber er wurde als "saubere Operation" dargestellt, und Verletzte, Blut und Leichen wurden nicht gezeigt.Wie oft wurde in den gleichen Massenmedien der Tot der 3000 Menschen in New York erwähnt und die entsprechenden Bilder gezeigt ? Die Opfer wurden auf eine geradezu pietätlose Weise politisch ausgeschlachtet. Siehst du, das nenne ich Manipulation. Waren die Menschen stärker bestürzt über die 200'000 Toten oder über die 3000 Toten ? Siehst du, wie entlarvend Fakten und Zahlen sein können !
"The year 2000 will be a turning point for the New World Order." George Bush Sr., 1990
Laut Regierung sollen Anarchisten ja so überaus gefährlich sein. Frage: Wieviele Menschen wurden in den letzten 100 Jahren durch Anarchisten getötet ? Frage: Wieviele Menschen wurden in den letzten 100 Jahren von Befehlsempfängern getötet ? Mit Befehlsempfängern meine ich Menschen, die an irgendwelche Dogmen geglaubt haben, wie Soldaten, Geheimdienste und Geheimpolizei und so weiter, und die Befehle der Mächtigen ausgeführt haben. Beantworte dir selbst diese Fragen. Wer ist hier also gefährlich ? Und wer den Befehlsempfängern die Befehle erteilt hat, dürfte dir auch klar sein. Und dennoch haben die meisten Menschen viel mehr Angst vor Anarchisten, als vor Soldaten und Politikern. Das ist völlig irrational und kann nur die Folge von Manipulation sein.
"There have been periods of history in which episodes of terrible violence occurred but for which the word violence was never used...Violence is shrouded in justifying myths that lend it moral legitimacy, and these myths for the most part kept people from recognizing the violence for what it was. The people who burned witches at the stake never for one moment thought of their act as violence; rather they though of it as an act of divinely mandated righteousness. The same can be said of most of the violence we humans have ever committed." Gil Bailie
Kommt diese Manipulation immer von den Mächtigen oder könnte es auch andere Quellen geben ? Jede Erfahrung, die wir machen verändert uns, aber vor allem die in unserer Kindheit prägen uns. Dort findet eine Art nichtgenetische Uebertragung von Charaktereigenschaften und Verhaltensmustern von den Eltern auf das Kind statt. Eine bekannte Form der Uebertragung ist die Muttersprache und kaum jemand würde behaupten sie sei angeboren. Es gibt neben der Muttersprache noch viele andere Verhaltensmuster und Eigenschaften, die nicht das Resultat von uns bewusst gewählter Entscheidungen sind. Eigentlich sind wir Träger all der Erfahrungen und ungelösten Konflikte all unserer Vorfahren, die in uns weiterleben. Der Fluch von Krieg, Hass und Gewalt, Machtgier, Eifersucht und Angst pflanzt sich so fort, von einer Generation auf die Andere, immer und immer wieder, bis wir endlich eines Tages aufwachen und diesen Fluch durchbrechen werden. Denn ein Fluch ist es wirklich, und das Leid der Menschen, das aus diesem Fluch entspringt, kann davon Zeugnis ablegen. Auch dieser Fluch ist eine Form der Manipulation, aber keine, die unmittelbar aus der Macht der Mächtigen hervorgeht, sondern aus der Macht, die die Vergangenheit auf uns ausübt. Die Vergangenheit unserer eigenen "bösen Taten", die uns eingeholt haben, oder die Macht der "bösen Taten" von Menschen, die in der Vergangenheit gelebt haben. Eine "böse Tat", was mag das nur sein ? Soll ich etwa bestimmen, was eine "böse Tat" ist ? Wohl kaum, aber wir alle wissen aus eigener Erfahrung, was "böse Taten" sind, und obwohl wir es so genau wissen, fällt es uns schwer den Begriff zu definieren. Was mag wohl der Grund dafür sein ?
"As democracy is perfected, the office of president represents, more and more closely, the inner soul of the people." H.L. Mencken
"Great spirits have always found violent opposition from mediocrities. The latter cannot understand it when a man does not thoughtlessly submit to hereditary prejudices but honestly and courageously uses his intelligence." Albert Einstein
Frage: Wieviele Menschen wurden von den Alliierten Bomberpiloten im 2. Weltkrieg in Deutschland getötet ? Sicher, die haben es ja getan in gutem Glauben, aber das ändert nichts an den Fakten. Frage: Wieviele Bomben hat Bin Laden auf Amerika geworfen und wieviele Menschen hat er dadurch getötet ? Sicher, der hat es ja getan in gutem Glauben, aber das ändert nichts an den Fakten. Manche sagen, Bin Laden hätte nichts mit dem Anschlag zu tun und das ist schon möglich, aber er hätte es tun können. Für Bin Laden ist die US-Regierung das, was die Nazis für die Aliierten Bomberpiloten im 2. Weltkrieg waren. Also wenn du nun glaubst, ich würde hier irgend etwas rechtfertigen oder legitimieren, dann täuscht du dich. Ich habe keine Meinung, ich betrachte hier nur die Fakten. Ich habe schon eine Meinung, aber keine im klassischen Sinne. Hamas-Aktivisten, die bereit sind ihr Leben zu opfern, für etwas, an das sie glauben, halte ich für beneidenswert. Mossad-Agenten, die bereit sind ihr Leben zu opfern, für etwas, an das sie glauben, halte ich für beneidenswert. Na ja, vielleicht sind beide auch einfach nur Idioten. Siehst du, meine Ansichten sind etwas kompliziert, also bleiben wir bei den Vergleichen. Bin Laden glaubt wirklich gegen das Böse zu kämpfen. G.W. Bush glaubt wirklich gegen das Böse zu kämpfen. Beide scheinen in ihren Wahnvorstellungen gefangen zu sein. Der Böse ist bekanntlich immer der Andere.
"There is nothing that war has ever achieved that we could not better achieve without it." Havelock Ellis
Den Begriff "Terrorist" zu verwenden halte ich für sehr tendenziös. Als "Terrorist" bezeichnet man diejenigen, mit denen man nicht einverstanden ist. Ansonsten bezeichnet man sie als Freiheitskämpfer. Wenn man schon diesen Begriff verwenden muss, dann sollte man logischerweise auch den Begriff "Staatsterrorismus" verwenden. Für die Nazis waren die Widerstandskämpfer der französischen Resistance Terroristen, und heute betrachtet man sie als Helden, die gefeiert werden. Hier zeigt sich wieder einmal, wie relativ das Leben doch ist. Der "Kampf gegen den Terrorismus" ist aber immer ein guter Vorwand um Kriege zu führen. Früher hiess es "Kampf gegen den Kommunismus", aber die meisten Kriege, die die Amerikaner geführt haben, hatten mit Kommunismus nicht das Geringste zu tun. Mit dem Fall der Sovietunion sind den Amis die Feinde ausgegangen, und da schafft man sich eben neue. Irgendwie muss man dem dummen Volk ja Angst machen, damit sie bereit sind das Abschlachten von Menschen hinzunehmen, und die Mächtigen ihren Grössenwahn und ihre Paranoia uneingeschränkt ausleben können.
"When violence is covert, legal, and approved by a majority, it is more deadly by reason of its disguises. It works stealthily to increase friction in society and to erode and corrupt social bonds. The shadow lengthens, political intervention and control increases, men rely more and more on violence to gain their ends. We careen, unwittingly, toward the servile state. This eventually is not being forced upon us; we are doing it to ourselves, largely in ignorance of what it is we are really doing." Edmund A. Opitz
“Those willing to give up a little liberty for a little security deserve neither security nor liberty.” Ben Franklin
Wie man schlagartig den Terrorismus gegen Amerika verstummen lassen könnte: Gebt Bin Laden einfach eine reguläre Armee mit modernsten Waffensystemen, dann wird er einen "normalen", "anständigen", "regulären" Krieg gegen die US-Armee führen, gemäss den Genfer Konventionen, und dann wird es bestimmt keinen Terrorismus durch Al Qaida mehr geben. Die Terroristen werden dann nämlich ein disziplinierter Bestandteil einer gesamtislamischen Armee sein. Es wird dann zwar noch mehr Tote geben, aber um die Anzahl der Toten scheint es heutzutage ja ohnehin nicht zu gehen, sondern um die Dämonisierung des nicht von den Mächtigen kontrollierten Widerstandes, was meine Fragen deutlich gezeigt haben.Gegen Gewalt haben die Mächtigen nämlich gar nichts, solange sie ihnen nur nützt, und sie nicht die Kontrolle darüber verlieren. Manchmal kann man die Mächtigen einfach für sich selbst sprechen lassen:
"What luck for rulers that men do not think." Adolf Hitler
"We must become the owners, or at any rate the controllers at the source, of at least a proportion of the oil which we require." British Royal Commission, agreeing with Winston Churchill's Policy towards Iraq, 1913
"I do not understand this squeamishness about the use of gas. I am strongly in favour of using poisoned gas against uncivilised tribes. It is simply the application of modern science to warfare, and we cannot deny ourselves any weapon that might be used to put down disturbances on the frontier." Sir Winston Churchill, Secretary of State, British War Office, 1919, authorising use of chemical weapons against Iraqi rebellion as per Royal AirForce request to use mustard gas 'against recalcitrant Arabs as an experiment', in Mesopotamia (Iraq)
"We're not inflicting pain on these fuckers,' Clinton said, softly at first. 'When people kill us, they should be killed in greater numbers.' Then, with his face reddening, his voice rising, and his fist pounding his thigh, he leaned into Tony (Lake, then his national security adviser), as if it was his fault. 'I believe in killing people who try to hurt you.. And I can't believe we're being pushed around by these two-bit pricks." U.S. president Bill Clinton ordering the bombing of civilian targets in Somalia (there are western oil-corporations in Somalia)
"The object of war is not to die for your country, but to make the other bastard die for his." General George S. Patton
"I hope I stand for antibigotry, anti-Semitism, antiracism. This is what drives me." George Bush Sr., in 1988
"One hundred nations in the UN have not agreed with us on just about everything that's come before them, where we're involved, and it didn't upset my breakfast at all." Ronald Reagan, former US President, basking in the triumph that was the US invasion of Grenada, 1983
"We have no interest in oppressing other people. We are not moved by hatred against any other nation. We bear no grudge. I know how grave a thing war is. I wanted to spare our people such an evil. It is not so much the country of Czechoslovakia; it is rather its leader, Edward Benes. He has led a reign of terror. He has hurled countless people into the profoundest misery. Through his continuous terrorism, he has succeeded in reducing millions of his people to silence. The Czech maintenance of a tremendous military arsenal can only be regarded as a focus of danger. We have displayed a truly unexampled patience, but I am no longer willing to remain inactive while this madman ill-treats millions of human beings." Adolf Hitler (1889-1945), April 14th, 1939 - Hitler prepares to march into Czechoslovakia
Gerade, weil verfassungsfeindliche, skrupellose und dumme Politiker und Industrielle in der Vergangenheit so viel Macht hatten, war die US-Aussenpolitik der letzten 70 Jahre und zuvor die des British Empire gegenüber den islamischen Völkern derart aggressiv, und der islamische Terrorismus ist die natürliche Folge davon. Terrorismus wird verursacht durch Gefühle von Hass, und Hassgefühle sind das Resultat von Angst, und Angst wird durch negative Erfahrungen verursacht. Negative Erfahrungen haben die Amerikaner in der Vergangenheit reichlich geliefert und es wird mit jedem Tag schlimmer. Der Kampf gegen den Terrorismus ist ein Widerspruch in sich selbst: Der Staatsterrorismus gegen den Terrorismus - wie absurd. Diese verfassungsfeindlichen politischen Kräfte instrumentalisieren nun den Terrorismus, um ihr Weltbild, das den Terrorismus erst verursacht hat, in noch stärkerem Masse durchzusetzen. Sie suggerieren, dass es Probleme nicht gebe, weil sie die Macht innehätten, sondern weil sie noch nicht genug Macht hätten. Es ist wie mit der Wirtschaftspolitik: Der Wirtschaft gehe es nicht schlecht, weil die Konzernbosse und Monopolkapitalisten zu viel, sondern weil sie noch zu wenig Macht hätten. Geben wir also den dummen, machtgierigen Menschen noch mehr Macht, und dann wird alles gut werden: Kanonen statt Butter. Den Politikern können wir aber vertrauen, das ist sicher, so sicher wie die Existenz von Massenvernichtungswaffen im Irak.
"We are not hated because we practice democracy, value freedom, or uphold human rights. We are hated because our government denies these things to people in third world countries whose resources are coverted by our multinational corporations. That hatred we have sown has come back to haunt us in the form of terrorism...Instead of sending our sons and daughters around the world to kill Arabs so we can have the oil under their sand, we should send them to rebuilt their infrastructure, supply clean water, and feed starving children...In short, we should do good instead of evil. Who would try to stop us? Who would hate us ? Who would want to bomb us ? That is the truth the American people need to hear." quoted in Howard Zinn, A Peoples History of the United States
"The people of the United States are the rightful masters of both Congress and the Courts, not to overthrow the Constitution, but to overthrow the men who pervert the Constitution." Abraham Lincoln (17 September 1859, speech in Cincinnati, OH)
“9/11 should further resolve our efforts to protect our rights, not serve as an excuse to abolish them. The government has been given vast police-state powers to protect us, could one day use them to enslave us.” McAlvany Intelligence Advisor
"Painful as it may be to hear it, there's nothing special about the people of this country that sets them apart from the other people of the world. It is the Bill of Rights, and only the Bill of Rights, that keeps us from becoming the world's biggest banana republic. The moment we forget that, the American Dream is over." Alexander Hope
Es würde mich interessieren, wie die Amerikaner reagieren würden, wenn auf US-Territorium soviele islamische Soldaten stationiert wären, wie amerikanische Soldaten auf islamischem Territorium. Vor allem interessant wäre es die Reaktion der Amerikaner zu sehen, wenn die US-Armee nicht existierte. Würden die Amerikaner dann zu Terroristen werden, um die auf ihrem Territorium stationierten islamischen Truppen zu bekämpfen ? Terrorismus ist der Kampf der Armen gegen die Reichen. Könnte sich Bin Laden eine Armee leisten, die in der Stärke der US-Armee entspricht, dann gäbe es keinen Terrorismus, sondern Krieg. Terrorismus ist der Kampf der Ausgebeuteten gegen die Ausbeuter, und es ist die oberste Pflicht der Massenmedien, die Unterprivilegierten, die sich erheben, zu dämonisieren, um eine Solidarisierung der westlichen Arbeitsroboter mit den islamischen Widerstandskämpfern zu verhindern. Heisse ich den Terrorismus etwa gut ? Das tue ich nicht, und ich heisse auch nicht den Wirtschaftskolonialismus gut, und ich heisse auch nicht den Kulturimperialismus gut, und ich heisse auch nicht den Staatsterrorismus gut. Wir glauben nicht an die Macht der Gewaltlosigkeit, weil die Mächtigen es auch nicht tun, und wir ihnen unbewusst nacheifern.
"Under democracy one party always devotes its chief energies to trying to prove that the other party is unfit to rule - and both commonly succeed, and are right." H.L. Mencken
" In 1989, thirteen nations comprising 1,695,000 people experienced nonviolent revolutions that succeeded beyond anyone's wildest expectations . . . If we add all the countries touched by major nonviolent actions in our century (the Philippines, South Africa . . . the independence movement in India . . .) the figure reaches 3,337,400,000, a staggering 65% of humanity! All this in the teeth of the assertion, endlessly repeated, that nonviolence doesn't work in the 'real' world." Walter Wink
"The notion that a radical is one who hates his country is naive and usually idiotic. He is, more likely, one who likes his country more than the rest of us, and is thus more disturbed than the rest when he sees it debauched. He is not a bad citizen turning to crime; he is a good citizen driven to despair." H.L. Mencken
"... so long as the people do not care to exercise their freedom, those who wish to tyrannize will do so; for tyrants are active and ardent, and will devote themselves in the name of any number of gods, religious and otherwise, to put shackles upon sleeping men." Voltairine de Cleyre
"To bring about peace in the world, to stop all wars, there must be a revolution in the individual, in you and me. Economic revolution without this inward revolution is meaningless, for hunger is the result of the maladjustment of economic conditions produced by our psychological states – greed, envy, ill-will and possessiveness. To put an end to sorrow, to hunger, to war, there must be a psychological revolution and few of us are willing to face that. We will discuss peace, plan legislation, create new leagues, the United Nations and so on and on; but we will not win peace because we will not give up our position, our authority, our money, our properties, our stupid lives. To rely on others is utterly futile; others cannot bring us peace. No leader is going to give us peace, no government, no army, no country. What will bring peace is inward transformation which will lead to outward action. Inward transformation is not isolation, is not a withdrawal from outward action.On the contrary, there can be right action only when there is right thinking and there is no right thinking when there is no self-knowledge. Without knowing yourself, there is no peace." Jiddu Krishnamurti
"America defended in Irak, Germany defended in Aghanistan, Islam defended in New York and Madrid, war is peace, love is hate, good is evil and agression is defence, and does it make sense ?" some fool
"An American lady came to see me a couple of years ago, during the war. She said she had lost her son in Italy and that she had another son aged sixteen whom she wanted to save; so we talked the thing over. I suggested to her that to save her son she had to cease to be an American; she had to cease to be greedy, cease piling up wealth, seeking power, domination, and be morally simple – not merely simple in clothes, in outward things, but simple in her thoughts and feelings, in her relationships. She said,” That is too much. You are asking far too much. I cannot do it, because circumstances are too powerful for me to alter.” Therefore she was responsible for the destruction of her son." Jiddu Krishnamurti
"War is the terrorism of the rich, whilst terrorism is the war of the poor" Peter Ustinov
Sorry, der Text war etwas lang...get a life ! :o)
stimmt - - - aber nachdenkenswert
bjk
[editiert: 29.11.04, 12:12 von bjk]
|
|
nach oben |
|
|
bjk
Beiträge: 7353 Ort: Berlin
|
Erstellt: 28.11.04, 11:11 Betreff: Gedanken eines Philosophiehistorikers zum Kommunismus
drucken
Thema drucken weiterempfehlen
|
|
|
kopiert aus: http://www.nd-online.de/artikel.asp?AID=63505&IDC=13
Das Einfache und das Gespenstische
Unabgegoltenes im Kommunismus? – Nachdenken und Streben nach einem gemeinsamen Leben Von Prof. Dr. Helmut Seidel
Wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, erhebt sich nicht nur leises Wehklagen, sondern auch lautes vielfältiges Geschrei. Die schon immer gegen den Brunnenbau waren, weil sie fürchteten, ihnen würde das Wasser abgegraben, verkünden selbstgerecht, dass sie es schon immer gewusst hätten, dass dieses Projekt letztlich in die Katastrophe führen muss. Andere erklären, dass es ein verhängnisvoller Fehler war, aus dem sich Verbrechen ergaben, den Brunnen an diesem Ort und zu dieser Zeit zu bauen. Dritte meinen, dass die Idee, den Brunnen zu bauen, schon richtig war, nur die leitenden Bauleute hätten miserabel gearbeitet und total versagt. Das klingt wie beim römischen Papst: Die Idee der Kirche ist richtig und unbefleckt, nur die Söhne der Kirche können irren und sündigen. Schließlich wird von einigen davon gesprochen, dass Sabotage und Verrat im Spiel war. Kommt nun in diese hektische Atmosphäre ein Neunmalkluger, um allgemein über Wert und Unwert eines Brunnens zu spekulieren, dann hat er schlechte Karten.
Wort und Begriff
Kein Grandspiel in der Hand hat auch derjenige, der in der heutigen aufgeladenen Atmosphäre, in der sich politisches und sozialphilosophisches Denken vollzieht, darüber nachzudenken beabsichtigt, ob es denn Bleibendes, oder gar Unabgegoltenes im Kommunismus gibt und worin es bestehen könnte. Diese Frage wurde dem Philosophiehistoriker von Kommunismus-Forschern gestellt. Ersterer sagte – vielleicht zu vorschnell – deshalb zu, weil in der sich wissenschaftlich gebenden vielfältigen Kommunismus-Kritik eine Antwort auf diese Frage selten zu finden ist. Und für den ideologischen, also Interessen ausdrückenden Antikommunismus ist es sowieso ausgemacht, dass der Kommunismus – wie es ein Präsident der USA ausgedrückt hat – auf den Müllhaufen der Geschichte gehört. Aber auch »linke« Kritik am Kommunismus, so berechtigt sie im Einzelnen sein mag, gerät ohne Beantwortung der gestellten Frage in die Lage jenes Advokaten, der seinen Klienten nur zu retten vermag, indem er ihn erschlägt.
Als Volker Braun an der Leipziger Universität, die damals den Namen Karl Marx trug, studierte, schrieb er ein Gedicht: »Kommt mir nicht mit Fertigem!« Dieser Forderung sei Folge geleistet. Da gegenwärtig mit dem Wort »Kommunismus«, die abenteuerlichsten, zumeist negativ besetzten Vorstellungen verbunden werden, Kommunismus als die Missgeburt alles Bösen erscheint, muss zunächst auf den ursprünglichen Sinn des Wortes eingegangen werden. Dies auch deshalb, weil in doktrinären Vorstellungen über Kommunismus dieser Sinn unterzugehen droht. Überhaupt scheint es wichtig, sich auf die Ursprünge kommunistischen Denkens und kommunistischer Bewegungen zu besinnen, damit nicht mit unfruchtbaren Trieben auch treibende Wurzeln herausgerissen werden. Bekanntlich wird das Substantiv Kommunismus vom lateinischen »comunis« abgeleitet, was nichts anderes bedeutet als »gemeinsam«. Im heutigen Sprachgebrauch ist das Wort »Kommune« präsent, das nichts anderes als eine »Gemeinde« bezeichnet, die das Zusammenleben ihrer Mitglieder im Rahmen staatlicher Gesetze regelt. Wie das Wort »Kommune« umfunktioniert werden kann, zeigt die Sprache der deutschen Faschisten, in der »Kommune« mit der »jüdisch-bolschewistischen« politischen Bewegung, dem Hauptfeind, identifiziert wurde. In der 68er Studentenbewegung waren die »Kommunen« eine Form gemeinsamen Lebens, die alternativ zur bürgerlichen Gesellschaft gedacht war. Wie schon das Wort »Kommune« in verschiedener Weise gebraucht werden kann, so erst recht das Wort »Kommunismus«. Dem Wortsinne nach heißt Kommunismus zunächst nichts anderes als Nachdenken und Streben nach gemeinsamem Leben. Anfang der 40er Jahre des 19. Jahrhunderts identifizierten sowohl Feuerbach wie Marx Kommunismus mit Humanismus. Andere sahen in diesem Nachdenken und Bestreben Gespenstisches, das das Zusammenleben zerstört und schnellstens vertrieben werden muss. Bertolt Brecht sah im Kommunismus das Einfache, also das leicht Begreifbare, das schwer, also »einfach« nicht zu machen sei. In der Tat: Das Zusammenleben der Menschen in der Gesellschaft ist mit so viel Widersprüchen belastet, infolge dessen einfache Dekrete mehr verwirren als erhellen. Wenn Kommunismus als eine politische und kulturell-geistige Bewegung gefasst wird, die auf radikale Demokratie zielt, die von unten her wächst, ihre Wurzeln also in der Erde hat, und die den gesamten gesellschaftlichen Organismus umfasst, so würde ich dem nicht widersprechen.
Wie immer dem auch sei, nicht zu bestreiten ist, dass es einmal Ideen, Utopien und Theorien gibt, die als kommunistisch bezeichnet werden können, dass zweitens, Bestrebungen und politische Bewegungen historisch aufgetreten sind, die als kommunistische charakterisiert werden können, und es schließlich Versuche gegeben hat, mit der Verwirklichung kommunistischer Ideen zu beginnen. Gegen Letztere ist der Hauptangriff der Gegner des Kommunismus gerichtet.
Idee, Utopie, Theorie
Wenn nach Unabgegoltenem im Kommunismus gefragt wird, dann muss also differenziert geantwortet werden. Das Unabgegoltene in der Theorie ist nicht deckungsgleich mit dem Unabgegoltenen in der politischen Bewegung, und das Unabgegoltene in der politischen Bewegung nicht deckungsgleich mit dem, was von den gescheiterten Versuchen trotzdem als bewahrenswert erscheinen könnte. Bleibendes und Unabgegoltenes sind nicht dasselbe. Bleiben wird auch die Erinnerung an Deformierungen der kommunistischen Idee, die im Zuge ihrer vermeintlichen Realisierung aufgetreten sind. Unabgegoltenes dagegen ist das noch-nicht Erfüllte, als Aufgabe Bleibende. Ernst Bloch hat das Unabgegoltene oft mit dem in der Jugend Geträumten und Gedachten in Verbindung gebracht. Vor seinen Jugendträumen aber soll man Achtung haben, auch wenn man sie schonungsloser kritischer Analyse unterwirft. Es ist gesagt worden: Wer mit Zwanzig kein Kommunist war, hatte kein Herz. Wer mit Vierzig noch Kommunist ist, hat keinen Verstand. Ist dies die Aporie unserer Zeit: Entweder eiskalter Verstandesmensch oder – im besten Falle – hirnloser Träumer? Vor Zeiten schrieb ich: Rationalismus ohne Humanismus ist herzlos, Humanismus ohne Rationalismus ist kopflos. Kopf und Herz zusammenzubringen ist eine Forderung der kommunistischen Utopie ebenso wie die Aufgabe, einen machtvollen Geist mit geistvoller Macht zu vereinen.
Der Zeitgeist ist ein Chamäleon, das bekanntlich oft und manchmal schnell seine Farbe wechselt. Der Satz, wonach die herrschenden Ideen die Ideen der jeweils Herrschenden sind, darf nicht exorbitant gemacht, also nicht dogmatisiert werden. Der den Begriff Zeitgeist einführte, Voltaire nämlich, griff den herrschenden Absolutismus und seine theologischen und politischen Absegnungen an. Der Zeitgeist des 18. Jahrhunderts wurde in der Folge aufklärerisch. Der heutige herrschende Zeitgeist ist nun weniger aufklärerisch, dafür aber antikommunistisch, zumindest kommunismuskritisch. Wenn Kommunismus mit Stalinismus identifiziert wird, dann scheint diese kritische Haltung ihre Berechtigung zu haben. Zu fragen ist eben nur, ob die Prämisse stimmt, aus der die den Kommunismus totschlagenden Argumente abgeleitet werden. Ein kommunistischer Revolutionär hat gesagt, dass der Kommunismus den Kapitalismus dort besiegt hat, wo dieser noch nicht oder schwach entwickelt war. Für unsere Zeit ist gesagt worden, dass der Kapitalismus den Kommunismus besiegt hat, den es ja noch gar nicht gab. Es muss also differenzierter gesagt werden, wogegen eigentlich die Kritik gerichtet ist.
Sie kann zunächst auf die Idee einer kommunistischen Gesellschaft zielen, die sich in Utopien und wissenschaftlich gestützten Theorien entfaltet hat. Das ist ein weites Feld. Seit die Fragen gestellt wurden, was ist Gerechtigkeit und wie kann sie in der Gesellschaft, im Staate verwirklicht werden? – seitdem wurden unzählige Antworten gegeben. Im Chor dieser Stimmen ist die kommunistische unüberhörbar. Sie klingt – mal leiser, mal lauter – seit der Antike in allen Epochen der europäischen Geschichte. Bloch hat diese Stimmen in »Freiheit und Ordnung« eingefangen und historisch-kritisch gewertet. Kommunistisches Denken hat eine zweitausendjährige Tradition, mit der man nicht im Handumdrehen fertig wird. Das sollten jene bedenken, die vorschnell und abstrakt vom Ende des Kommunismus reden.
Grundlegende Voraussetzung jedes kommunistischen Denkens ist eine kritische Einstellung zu den jeweils historisch gegebenen sozialen und politischen Verhältnissen und zu den geistigen Phänomenen, die diese absegnen. Zu diesen absegnenden Phänomenen gehören zweifellos religiöse Lehren. Aber es wäre höchst unhistorisch, Religion auf Apologie zu reduzieren. Auf dem Geist des Christentums haben nicht wenige Denker – man denke nur an das frühe Christentum, an Joachim von Fiore, an Müntzer und Morus, an Weitling und die Bewegung religiöser Sozialisten – kommunistische Anschauungen gegründet. Kritik sozialer Widersprüche, das Suchen nach Möglichkeit ihrer Lösung, das Nachdenken über Alternativen charakterisieren kommunistisches Denken. Diese kritische Haltung – ergänzt durch eine ständig selbstkritische – ist vielleicht das erste Unabgegoltene im kommunistischen Denken. Kommunistisches Denken fällt gewiss nicht vom Himmel. Es ist die widersprüchliche soziale Wirklichkeit, die es hervortreibt.
Kommunistisches Denken hat kein Monopol auf Kritik. Der klassische Liberalismus hat durchaus seinen kritischen Inhalt. Kants Kritizismus ist hierfür der schlagende Beweis. Nicht zufällig, dass sein kategorischer Imperativ sozialistisch interpretiert werden konnte. Die Spezifik kommunistischer Kritik besteht vor allem darin, dass sie die Eigentumsfrage nicht ausklammert, sondern ins Zentrum stellt. Schon im antiken Griechenland wurde der Gedanke geboren, dass sich alle Parteienkämpfe letztlich um Besitz und Eigentum drehen. Wer die bedrohenden Parteienkämpfe überwinden will, muss deshalb für gerechte Verteilung des Besitzes sorgen. Dass sich dagegen Stimmen erhoben, die auf das Recht des Stärkeren pochten, kann bei Platon nachgelesen werden. Dieser Streit hält ja bis heute an.
Kommunistische Kritik kommt »von unten«, sie steht nicht auf der Seite der Reichen, sondern auf der Seite der Armen, sie ist nicht ideeller Ausdruck der in zeitlichen Gütern Schwelgenden, sondern Aufschrei der »Mühseligen und Beladenen«. Nicht »Sozialneid« ist ihre hauptsächlichste Triebfeder, sondern die Forderung nach Gleichheit, nach Brüderlichkeit und Freiheit. Sie will Befreiung, »Erlösung von den Übeln«, keine neue Unterdrückung. Der Liberalismus setzt die Freiheit vor die Gleichheit. Die kommunistische Formel dagegen lautet: Freiheit und Gleichheit bedingen sich gegenseitig. Ungleichheit schränkt Freiheit ein. Bezogen auf das Recht leuchtet dies ohne weiteres ein. Ungleiches Recht wäre das Ende jeder Demokratie. Warum sollte das, was für das Recht gilt, nicht auch für andere gesellschaftliche Bereiche gelten? Im Ursprung zielt kommunistisches Denken auf Erweiterung von Freiheit und auf mehr Demokratie. Dass der heutige Zeitgeist mit der genau entgegengesetzten Auffassung triumphiert, zeigt nur an, welche Metamorphosen kommunistisches Denken im Verlaufe einer vermeintlichen Realisierung durchlaufen ist.
Hier könnte nun eingewendet werden, dass die bisherige Darstellung zwar utopisch-kommunistisches Denken charakterisiere, den qualitativen Unterschied zwischen utopischem und wissenschaftlichem Kommunismus aber nicht berücksichtige. Kein Zweifel, dass Marxsches Denken einen Höhepunkt in der Geschichte des kommunistischen Denkens darstellt. Keine Frage, dass Marx eine wissenschaftliche Formanalyse der kapitalistischen Produktionsweise geliefert hat wie kein Kommunist vor ihm, dass er in der Nachfolge von Hegel die abstrakte Gegenüberstellung von Sein und Sollen überwunden hat. Können wir aber seine These, wonach das Proletariat der Totengräber der kapitalistischen Gesellschaft und der Geburtshelfer der kommunistischen Gesellschaft ist, ohne die nachfolgende Entwicklung zu berücksichtigen einfach übernehmen? Marx ist nicht der Anfang und auch nicht das Ende der Geschichte kommunistischen Denkens. Marxsches Denken war immer in Bewegung. Stillstand war und ist Quelle von Dogmatismus.
Heroische Illusion
Das Verhältnis von utopischem und wissenschaftlichem Kommunismus ist in Lehrbüchern, die heute keiner mehr liest, oft in abstrakter Weise gefasst worden. Überspitzt: Bei Marx gibt es keine utopischen Gedanken, bei den Utopisten keine wissenschaftlichen. So einfach verläuft Geschichte nicht. Marx hat selber das Faktum bewegt, dass es im gesellschaftlichen Handeln zwischen Gewolltem und Erreichtem immer eine Diskrepanz gibt. In einem der letzten Gespräche, die ich mit Manfred Kossok führte, interessierte den Kenner der Geschichte der Revolutionen die Frage, warum alle Revolutionen ihre ursprünglichen Intentionen nicht zu erfüllen vermochten. Seine These, mit der er seinem Lehrer, dem Universalhistoriker Walter Markov, folgte: Ohne »heroische Illusionen« macht man keine Revolution. Besitzen aber »heroische Illusionen« nicht den Charakter von Utopie?
Ohne zu leugnen, dass in den Bauernaufständen des Mittelalters und in ähnlichen rebellierenden Bewegungen immer auch mehr oder weniger scharf formuliertes kommunistisches Gedankengut mitschwang, kann doch gesagt werden, dass die neuzeitliche kommunistische Bewegung ihren eigentlichen Startpunkt in der großen Revolution der Franzosen hatte. Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit waren die Losungsworte aller Revolutionäre, Demokratie war die Alternative zum Absolutismus. Die Differenzen begannen bei der Interpretation dieser Begriffe. Der von der gemäßigten Aufklärung herkommende politische Liberalismus setzte vor allem auf Freiheit, reduzierte die Gleichheit auf gleiches Recht und verlor die Brüderlichkeit bald aus den Augen. Diese Freiheit hat nur eine Grenze: die Freiheitsrechte der anderen.
Bourgeois und Citoyen
Der Liberalismus favorisiert das freie Spiel der Kräfte in der Politik und besonders auf dem Markt. Von der Aufhebung sozialer Gegensätze ist hierbei nicht die Rede. Genau diese aber bringt der politische Kommunismus zur Sprache. Wenn der Kommunismus argumentiert, dass Armut, Ausbeutung und Bildungsnotstand die gelobte Freiheit der Persönlichkeit wesentlich einschränken, dann kann dem nicht widersprochen werden. Wenn aber die Frontstellung des Kommunismus gegen den Liberalismus derart exorbitant gemacht wird, dass die vom Liberalismus geforderte freie und selbstständige Entwicklung der Persönlichkeit aus dem Blickfeld gerät, dann lauert hier die Gefahr, dass man über der Forderung nach sozialen Veränderungen das eigentliche Ziel aus den Augen verliert. Das ist deshalb zu betonen, weil es eine Tendenz in der kommunistischen Bewegung gab, die mit der Aufhebung des bourgeois auch die Aufhebung des citoyen verband.
Stephan Hermlins Neuentdeckung jener Passage aus dem »Manifest«, die sich auf die freie Persönlichkeit bezieht, ist hierfür ein Symptom. Zweifellos ein Unabgegoltenes im Kommunismus, das allerdings erst sichtbar wird, wenn es von einseitigen und dogmatischen Überwucherungen befreit wird.
Vorabdruck aus einer bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen demnächst erscheinenden Publikation, in der sich renommierte Autoren zu »Unabgegoltenes im Kommunismus« (ca. 4 Euro) äußern; Bestellungen über die Stiftung, Hartkortstr. 10, 04107 Leipzig;, Tel: 03419608531, Fax: 03412125877.
(ND 27.11.04)
|
|
nach oben |
|
|
|
powered by carookee.com - eigenes profi-forum kostenlos
Layout © subBlue design
|