Als Heuschrecken-Jäger Münte die Neuwahl verkündete und seitdem Kanzler Gerhard nach Wegen sucht, die ganze Republik zunächst merkelte und dann dem Oskar-Wahn verfiel, ging es bei einigen kreativen AktivistInnen sofort hektisch zur Sache. Mitspielen in der Stellvertretungspolitik? Keine Spur ... die Bundestagswahl 2002 ( http://www.projektwerkstatt.de/hoppetosse/antiwahl/wahl2002.html) steckte noch in allzu guter Erinnerung – da gab es Fakes, Wahlplakateveränderungen, Störung von Veranstaltungen und Aktionen an Wahlständen ... plus die andere oder andere militante Variante direkter Aktion. Damit diesmal noch viel mehr gehen kann, sind Ausstellungen, eine Aktions-Internetseite und ein Materialset entstanden. Wahlkämpfe sind eine besondere Show und Selbstinszenierung des demokratischen Regimes. Als Diskurs wird eine imaginäre Mitbestimmung gesetzt und nicht die gerade beim Wählen und vorherigen Zuhören bei den ganzen Versprechungen gut erkennbare Begrenztheit jeglicher Mitsprache plus der deutlich sichtbaren Stellvertretungslogik ohne Entzugsmöglichkeit. Der deutsche Kanzler vertritt immer alle hier, auch wenn ich das gar nicht will ... der Bundestag ist die Volksvertretung – und zum Volk gehört jedeR, ohne dass diese gefragt werden oder tatsächlich als Individuen mitbestimmen können. Diese Show muss nun nicht nur Wut erzeugen (oder gar Gelüste, mitzumachen ... http://www.wahlalternative-online.de.vu, http://www.lafontaine.de.vu), sondern bietet wegen der öffentlichen Orientierung, die ein Wahlkampf ja nun mal immer hat, besondere Möglichkeiten, Herrschaft, Verarschung und Politinteressen zu demaskieren, zu hinterfragen, anzugreifen und Alternativen zu demokratischen oder anderen Herrschafts-Regimes aufzuzeigen.
Bunte, kreative und subversive Vielfalt vor Ort ist angesagt. Damit einiges leichter geht, sind in den letzten Wochen einige Aktionsmaterialien entstanden:
Ausstellungen Die aus mehreren Teilen bestehenden Ausstellungen zeigen Aktionsbeispiele von vergangenen Wahlen und Ideen für künftige Aktionen.
Internetseite Über http://www.wahlquark.de.vu ist alles verlinkt ... die Seite ist als Einstiegsseite mit vielen Aktionsideen und –beispielen geeignet (überall verlinken wäre nett!!!)
Aktionsset In einem Aktionsset gibt es alle Materialien zusammen: Broschüre „Wahlen stören und nutzen“, die Direct-Action-CD mit einem Sonderteil zu Wahlmaterialien (Etiketten, die Ausstellungen zum Ausdrucken, die „Macht Nix!“ und viele weitere Texte sowie natürlich weiterhin alle anderen Teile der CD. Dazu Faltblätter und was so existiert zum Thema Anti-Wahl-Aktionen ... bestellen über http://www.aktionsversand.de.vu.
Inhaltliches: Wahl- und Demokratiekritik Die Texte der Zeitung „Macht Nix!“ sind schon benannt worden. Außerdem gibt es viele verlinkte Texte über die Haupt-Internetseite gegen Wahlen http://www.wahlquark.de.vu. Weitere Seiten:
Veranstaltungen, Trainings und mehr Wer Lust hat auf Diskussionsveranstaltungen oder auf Direct-Action-Workshops/-seminare, kann Menschen einladen, die in den vergangenen Jahren schon einiges versucht haben. Es geht auch ohne, aber wer will, kann unter http://www.vortragsangebote.de.vu weitere Hinweise bekommen.
Erste Termine: - 29. Juni ab 19.30 in der Offenen Uni, Phillipstr. 13, HU-Campus Nord (Haus 6) in Berlin : Infoabend zu Anti-Wahl-Aktionen - 1. Juli 2005 ab 20h im Blaue Welt Archiv, Thiemstr. 13 in Magdeburg-Buckau: Info-Abend zu "Kreativer Widerstand gegen die Bundestagswahl"
Außerdem soll es auf einigen Camps auch Anti-Wahl- oder allgemein Direct-Action-Workshops, die benannten Ausstellungen gegen Wahlen und Demokratie, die Direct-Action-Ausstellung, die Gender-Ausstellung und mehr geben. Wahrscheinliche Stationen:
A-Camp in der sogenannt-anarchistischen Kommune Lutter (wahrscheinlich nur wenige Tage Ende der ersten Augustwoche dort)
Solid-Camp in Ratzeburg (wahrscheinlich nur wenige Tage Ende der ersten Augustwoche dort)
Attac-Sommerakademie in Göttingen
A-Camp in der Schweiz
Öffentlichkeitsarbeit Es dürfen alle Texte usw. gerne in Flyer, Presseinfos, Broschüren, Zeitungen usw. übernommen werden. Es gibt zudem einige Anzeigenvorlagen, die als Füllgrafiken in Zeitungen, auf Flyern, in Fanzines, Rundschreiben usw. Platz finden können und dürfen: http://www.projektwerkstatt.de/hoppetosse/antiwahl/material/anzeigen.pdf
Inzwischen ist auch eine erste Pressemitteilung verschickt worden (als PDF unter http://www.projektwerkstatt.de/hoppetosse/antiwahl/pm9_6_05.pdf). Der Wortlaut: Aktionen zur Wahl Initiativen kündigen kreativen Widerstand rund um die vorgezogenen Bundestagswahlen an! „Wahlen sind Akzeptanzbeschaffung für ein System, in dem die tatsächlichen Gestaltungsmöglichkeiten der Menschen verschwindend gering sind.“ So heißt es auf einem Flugblatt der InitiatorInnen des Projektes „Wahlquark“, das bereits in den vergangenen Jahren vor allem in Hessen, aber auch in anderen Städten, den geordneten Wahlkampf gehörig durcheinander gebracht hatte. Die vorgezogenen Bundestagswahlen sollen erneut Anlass für kreativen Widerstand geben. „Die Stimmabgabe in wenigen Monaten ist wieder der Versuch, Mit- oder gar Selbstbestimmung zu verklären“, heißt es aus der Projektwerkstatt in Saasen (Kreis Gießen), aus der heraus eine Internetseite gestaltet und ein Aktionsset für alle zusammengestellt wurde, die die Wahl als passenden Anlass für Anti-Wahl-Aktivitäten sehen, um die „Verarschung“ deutlich zu demaskieren und Diskussionen um eine Welt jenseits von demokratisch legitimierter Herrschaft anzetteln. Über diese Möglichkeiten und Beispiele kreativer Anti-Wahl-Aktionen informiert die Internetseite http://www.wahlquark.de.vu sowie ein Aktionsset aus Broschüre, CD mit Texten, Kopiervorlagen, Ausstellungsdateien und mehr, welches für 5 Euro plus Porto in der Projektwerkstatt, Ludwigstr. 11, 35447 Reiskirchen oder über die Internetseite zu bestellen ist.
Kritik an neuen Parteigründungen Scharfe Kritik kommt aus der Projektwerkstatt an neuen Parteigründungen. „Wir kämpfen gegen Stellvertretung, Menschen brauchen keine Regierungen. Da ist es unsinnig, zum x-ten Mal selbst für andere sprechen zu wollen, ohne die zu fragen“, kommentieren die AktivistInnen unter anderem die Bemühungen von PDS und WASG um die Bildung einer Linkspartei, bei der ständig darauf hingewiesen wird, soziale Bewegungen sollten im Parlament vertreten werden. Dass wollen die Menschen in der Wahlquark-Projektgruppe gar nicht. Sie sprechen lieber für sich. Für sie liefert der Wahlkampf viele Steilvorlagen für kreativen Widerstand und direkte Aktion: Von veränderten Wahlplakaten über zugespitzte Jubel-Performances bei Wahlkampfveranstaltungen bis hin zu Fakes oder verstecktem Theater in Wahllokalen sei alles möglich, betonen sie. „Nur die Wahl zu boykottieren, ist uns zu langweilig“, kündigen sie an. In einigen Städten sind sie schon als ReferentInnen für Infoveranstaltungen zu Anti-Wahl-Aktionen eingeladen. Sie hoffen aber auf eine breite Vielfalt an Aktionen überall. Kontakt für JournalistInnen: Projektwerkstatt, Tel. 06401/903283, Hinweis:Für Printmedien oder zum Einbauen in Flugblätter, Broschüren usw. sind Füllanzeigen entstanden, die über die Seite http://www.wahlquark.de.vu downgeloaded werden können.
Also los ... Das hier ist auch ein Bericht über die Vorbereitung von Aktionen zur Wahl ... ebenso aber auch Werbung, loszulegen. Aber das steht hoffentlich nur am Anfang und dann hier auch viele Aktionsberichte auf Indymedia und anderswo!!!