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bjk

Beiträge: 7353


New PostErstellt: 28.03.04, 18:27     Betreff:  Re: Wird Israel immer mehr zum gewissenlosen Mörderstaat?




Liebe community,
liebe Leserschaft,

zum Thema Israel hab ich mal 'ne Diskussion aus dem Jahre 2002, geführt im CDU-Forum als ich dort noch durfte , rausgekramt und möchte sie Euch nicht vorenthalten, denn das Thema ist zeitlos aktuell wie ich finde.


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Datum: 11.08.2002 12:35:27 Autor: bjk-berlin ©
Wo bleibt die Kritik des Zentralrates d. J. an Scharon?

re. Sven Sp.


Guten Morgen!

Wohltuend habe ich zur Kenntnis genommen, daß Sie in Ihre Frage an mich, was ich denn an dem WamS-Artikel vom 28.04.2002 des Prof. Julius Schoeps beanstande, keine hämischen Untertöne gelegt haben. So komme ich gerne Ihrer Aufforderung nach, auf die strittigen Details einzugehen. Die Verspätung (vor allem aus Zeitgründen) bitte ich zu entschuldigen.

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// "Deutschland im April 2002. Zwei orthodoxe Juden, zu Besuch aus den Vereinigten Staaten, werden am helllichten Tag auf dem Berliner Ku'damm angepöbelt. Ein Mädchen, das an einer Halskette einen kleinen Davidstern (Magen David) trägt, wird in einem U-Bahnhof von zwei Männern befragt, ob sie eine Jüdin sei, und als sie das bejaht, reißt ihr einer der Männer den Schmuck vom Hals und schlägt ihr ins Gesicht. In dem einen Fall sahen vorbeigehende Passanten peinlich berührt weg. In dem anderen geschah alles so schnell, dass die daneben Stehenden angeblich nicht eingreifen konnten." \\

bjk: so schlimm und beschämend beide Vorfälle sind, so wenig sind sie deutschtypisch! Überall auf der Welt sehen feige Menschen bei Gewalt leider weg! Dies entschuldigt die brutalen Übergriffe keineswegs oder entlastet gar die Betroffenen und ihre Dumpfheit. Aber Prof. Schoeps instrumentalisiert diese häßlichen Vorfälle bewußt, um schon mal Stimmung in seinem Sinne zu erzeugen. Eigentlich ein unwissenschaftliches Vorgehen, zumal zu einem derart brisanten Komplex.


// "Die Forderung, die bei manchen Veranstaltungen propagiert wird, "Kauft keine Waren aus Israel", erinnert fatal an die sattsam bekannte NS-Parole "Kauft nicht bei Juden". Die Anspielung auf das historische Vorbild ist unverkennbar. Bewusst niederträchtig formuliert, wird suggeriert, dass man nicht gewillt ist, einen Unterschied zwischen Juden und Israelis zu machen." \\

bjk: reine Polemik, weil selektive und nicht gebotene objektive Wahrnehmung. Kaufboykott-Aufrufe sind keine Erfindung der Nazis, eher eine negative Begleiterscheinung des Merkantilismus. Zum Kaufboykott rufen selbst heute immer wieder gerne z. B. Greenpeace und ähnliche Organisationen für einen aus ihrer Sicht guten Zweck auf.


// "Auffällig ist, dass in unseren Breitengraden so getan wird, als ob der Nahost-Konflikt nichts mit den Deutschen und der deutschen Geschichte zu tun habe. Kaum jemand kommt auf die Idee, nach den tieferen Gründen und Ursachen des Konfliktes zu fragen. Würde man das tun, dann käme man sehr schnell zu der Erkenntnis, dass die Gründung eines jüdischen Staates 1948 mit dem Antisemitismus und der Shoa zusammenhängt, für die die Europäer, speziell die Deutschen, die Verantwortung tragen." \\

bjk: den Beweis seiner verkürzenden und polemischen Behauptung bleibt Prof. Schoeps schuldig. An der über hundertjährigen Zionismusidee haben "die Deutschen" keinen Anteil. Die Greuel an den Juden in der Nazizeit haben mit der Proklamierung des Staates Israel durch die UN nur indirekt zu tun. Die Verwicklungen und üblen Verstrickungen gerade der Alliierten in Bezug auf die Judenprogrome seit Ende der 30er Jahre kommen heute durch eine neue Historikergeneration immer mehr ans Tageslicht. Dies entlastet die Naziverbrechen keineswegs aber vernünftigen Menschen sollte spätestens hier klar werden, einseitige subjektive Interpretationen, selbst von einem Professor ausgesprochen, haben keinen Allgemeingültigkeitsanspruch an sich.


// "Beide Völker erheben Anspruch auf e i n Territorium, von dem jeder weiß, dass es nicht sehr groß ist und, was ebenfalls jeder weiß, nicht von zwei Völkern gleichzeitig beansprucht werden kann. ... Die Idee des Zwei-Nationalitäten-Staates, von jüdischen Intellektuellen wie dem Religionsphilosophen Martin Buber propagiert, konnte sich nicht durchsetzen. Das Misstrauen auf beiden Seiten war zu groß." \\

bjk: eine eigentlich ungeheuerliche, leider aber irgendwie typische Botschaft! Der (theokratische) Staat Groß-Israel sei die einzig reale (gewollte)Konsequenz.


// "Man stelle sich vor, die Westdeutschen hätten die vierzehn Millionen Vertriebenen aus dem Osten, aus Schlesien, dem Sudentenland und Ostpreußen nicht integriert, sondern als Fremde in Lagern gehalten. Die Verhältnisse wären ähnlich wie heute in Gaza, der Westbank, dem Libanon und in Jordanien. Akzeptiert man diese Überlegung, dann kommt man zu dem Schluss, dass Schuld und Verantwortung für die gegenwärtige Situation nicht nur bei Israel, sondern auch bei den arabischen Anrainerstaaten liegt. Aber das ist eine Argumentation, die niemand hören will." \\

bjk: ein absurder Vergleich! Die Vertriebenen waren und sind Deutsche, deren Glaubenszugehörigkeit kein Unterscheidens- oder gar Trennungsmerkmal war. Die rassistische Trennung des jüdischen vom palästinensischen Volk in Palästina wie auch allen anderen Völkern der Welt ging und geht aber seit jeher vor allem vom Judentum aus. Besonders die militanten Zionisten wenden dieses Prinzip in Palästina bis zum heutigen Tage an. Prof. Schoeps will aber davon ablenken und will deshalb suggerieren, die arabische Welt hafte ja mit.


// "Mittlerweile kommt es zu Polarisierungen, die vor einiger Zeit noch nicht denkbar waren. Im Internet kursiert zurzeit ein Aufruf, zuerst im englischen "Guardian" erschienen, unterzeichnet von 120 Akademikern, in dem ein Moratorium gefordert wird. Die akademischen und kulturellen Kontakte zu Israel sollen eingefroren werden. Bisher haben angeblich nur zwei Wissenschaftler aus Deutschland den Aufruf mitunterzeichnet. Niemand weiß, ob noch weitere Unterschriften folgen werden. Israelische Akademiker protestieren, veröffentlichen im Internet Gegenresolutionen. Verwiesen wird darauf, dass Israel der einzige demokratische Staat im Nahen Osten sei und dass nicht die Israelis, sondern die Regierung Scharon für den Krieg verantwortlich sei. Nach wie vor sei man gewillt, mit palästinensischen Kollegen zusammenzuarbeiten. Andererseits müsse man dagegen protestieren, dass die Schuld für die gegenwärtigen Verhältnisse allein Israel angelastet wird. Für Terror und Gegenterror seien beide Seiten verantwortlich." \\

bjk: warum will Prof. Schoeps wieder mit 2 (zwei) deutschen von insgesamt 120 Wissenschaftlern das Gespenst eines deutschen Antisemitismus nun auch in intellektuellen Kreisen an die Wand malen? Aus Dummheit, Borniertheit oder Selbstgerechtigkeit?


// "Leider gibt es nur wenige Stimmen, die darauf hinweisen, dass Wissenschaft und Kultur die Aufgabe haben könnten, Brücken der Versöhnung zu schlagen. So sieht das zum Beispiel der Pianist und Dirigent Daniel Barenboim, der eine Schneise in die Sprachlosigkeit beider Seiten schlagen wollte, als er ein Solokonzert in der palästinensischen Stadt Ramallah im Westjordantal plante. Das Konzert musste abgesagt werden, aber nicht weil die Palästinenser sein Konzert nicht wollten, sondern weil die israelischen Militärbehörden ein solches nicht zuließen. Das Konzert hätte in der Zeit des gegenseitigen Misstrauens und der beiderseitigen Sprachlosigkeit ein Zeichen setzen können." \\

bjk: mit dieser seiner Erkenntnis, die ich sehr begrüße und die sicher weltweite Zustimmung findet, zeigt Prof. Schoeps (unbewußt?) die provozierende Widersprüchlichkeit seiner vorherigen Bemerkungen auf.


// "Der Krieg im Nahen Osten muss so schnell als möglich beendet werden. Zweifel bestehen, ob die Handelnden dazu in der Lage sind. Dazu sind Scharon und Arafat zu sehr ineinander verbissen. Jeder misstraut dem anderen, keiner will nachgeben. Will man aber einen Schritt weiterkommen, dann müssen beide Seiten zurückstecken. Israel muss sich aus den Autonomiegebieten zurückziehen, die Palästinenser im Gegenzug gewährleisten, dass es nicht mehr zu palästinensischen Selbstmordattentaten auf israelischen Straßen und Plätzen kommt." \\

bjk: das können doch alle vernünftigen Menschen dieser Welt, auch (vernünftige) deutsche Intellektuelle, nur unterstreichen! Mehr fordern die (vernünftigen) Kritiker doch gar nicht.


// "Eines scheint dabei jetzt schon festzustehen, die europäischen Staaten werden keine Option haben. Auch wenn es zurzeit diskutiert wird, die Deutschen sollten sich zurückhalten." \\

bjk: diese Art irrationaler Anmaßung provoziert einfach nur. Hier wird, um es mal drastisch zu sagen, mit dem Hintern wieder umgestoßen, was Kopf und Hände aufgebaut haben. Diese elitäre Denkvorgabe ist es, die auf Dauer auch den Gutwilligsten abstößt und mit dem Kopf schütteln läßt.


// "Die Debatte, ob die Deutschen sich engagieren sollen oder nicht, erfährt ihre besondere Würze durch die Äußerungen mancher bundesdeutscher Politiker und mancher selbst ernannter Fachleute. Man staunt, wer sich alles zu Wort meldet, und glaubt, mitreden zu müssen. Wenn jemand sich bereits deshalb für einen ausgewiesenen Islam-Experten hält, weil er, um es bissig zu formulieren, schon einmal in einer Reihe mit anderen vor einer Döner-Bude gestanden hat, dann wird deutlich, auf welchem Niveau die Nahost-Debatte in Deutschland gegenwärtig geführt wird." \\

bjk: Prof. Schoeps mokiert sich nach unguter Art gewisser akademischer Kreise, die dem Rest der Welt bestenfalls das Niveau einer "Döner-Bude" zugestehen.


// "Wenn jedoch Spitzenpolitiker wie der FDP-Parteivize Jürgen W. Möllemann oder die CDU-Politiker Lamers und Blüm mehr oder weniger offen Verständnis für die palästinensische Politik (und dazu gehört selbstverständlich auch die Politik der Selbstmordattentate) äußern und Israel im NS-Jargon einen "hemmungslosen Vernichtungskrieg" vorwerfen, dann hat das eine andere Qualität." \\

bjk: undsoweiterundsofort! Kritik üben tut immer weh, - doch selbst ein (vermeintlich) zu Unrecht und (vermeintlich) in seiner Würde gekränkter Kritisierter hat nicht das Recht, diesen demokratischen Politikern einen NS-Jargon zu unterstellen, ihnen sozusagen im Gegenzug die Würde abzusprechen, von der Redlichkeit einer Kritik an sich ganz zu schweigen.


// "Niemand wird ihnen das Recht absprechen, Kritik an der Politik Israels zu äußern. Das ist legitim. Nur darf das nicht, wie kürzlich geschehen, in unflätige Pöbeleien ausarten. Blüm und Möllemann haben den Eindruck vermittelt, als ob sie der Ansicht sind, Israel und damit die Juden der Welt führten bewusst und vorsätzlich einen Vernichtungskrieg gegen die palästinensische Zivilbevölkerung." \\

bjk: unflätige Pöbeleien? Üble haltlose Unterstellungen bleiben üble haltlose Unterstellungen auch wenn ein Professor sie ausspricht! Wenn Prof. Schoeps wie leider auch viele seiner Glaubensbrüder und -schwestern das Exklusivrecht für sich in Anspruch nehmen, zwar (von Kritikern) gewaschen werden zu dürfen aber ohne den Pelz naß zu machen, dann hat das mit Fairness, Gleichheit und demokratischen Grundsätzen nicht viel zu tun.


// "Blüm, Möllemann und wie die "Gutmenschen" in unserem Land heute noch so alle heißen, zündeln mit dem Feuer. Es bedarf nicht viel, um aus dem antisemitischen Vorurteil, das in Latenz in der Bevölkerung schlummert, eine Pogromstimmung zu entfachen." \\

bjk: Rühr-mich-ja-nicht-an-Mentalität und/oder ein zu theokratisches bevormundendes Verständnis von Demokratie? Beides hätte mit "Brüderlichkeit, Gleichheit und Freiheit" dann nur noch entfernte Ähnlichkeit.


// "Sie riskieren es, nehmen es in Kauf, wohl kalkulierend, dass ihnen das den Beifall einer bestimmten Klientel einbringt. Es fragt sich nur, ob sie, wenn auch in Deutschland Feuer an Synagogen gelegt wird und/oder Bombenanschläge erste Opfer fordern, dann die Verantwortung für das übernehmen werden, was sie mit ihren Äußerungen losgetreten haben. Der Betrachter der Szene hat da so seine Zweifel." \\

bjk: und ich habe meine Zweifel, ob Prof. Schoeps die Europäer, insbesondere uns Deutsche, grundsätzlich für mündig genug hält, sich eine eigene Meinung zu den schlimmen Vorgängen im Nahen Osten bilden zu dürfen.

Mit freundlichen Grüßen
bjk


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Datum: 16.08.2002 11:02:23 Autor: bjk-berlin ©
Wo bleibt die Kritik des Zentralrates d. J. an Scharon?

re. Sven Sp., zu Teil 2

Hallo, anbei meine Stellungnahme auch zu Ihrem Teil 2


// "Mit der Shoa ist endgültig deutlich geworden (für viele), dass die Idee, Juden könnten gleichberechtigte Bürger sein, gestorben ist." \\

bjk: weil Sie merken, daß diese Behauptung auf äußerst schwachen Füßen steht, schränken Sie sie gleich selber ein, indem Sie vorsichtig "(für viele)" eingefügt haben. Nun sind „viele“ aber beileibe nicht die zwangsläufige Mehrheit! Ihre Behauptung ist also rein populistisch mit dem Ziel, eine vage Rechtfertigung möglichst nebulös zu konstruieren.

Denn die Begins und Ben Gurions haben meines Wissens insbesondere in der Nachkriegszeit keinen einzigen Versuch unternommen bzw. geradezu vereitelt, daß den Juden ein geschützter Status als gleichberechtigte Bürger innerhalb der jeweiligen verschiedenen Länder zuerkannt und international abgesichert wird. Dabei hätten m. E. gerade in der Nachkriegszeit für ein solches Vorhaben, durch wirkungsvolle UNO-Garantien abgesichert, beste Aussichten bestanden. Denn die Welt sehnte sich doch nach den Schrecken des Krieges und der Vernichtung der Nazidiktatur nach Frieden. Viele Juden, darunter weltweit prominente, waren Befürworter dieses Modells, das gänzlich ohne Gewalt und Terror ausgekommen wäre. Leider setzten sich aber bekanntlich die Scharfmacher durch.


// "Sie ist als Endpunkt einer jahrhunderte alten Entwicklung der Judenverfolgung und -pogrome gesehen. Diese Judenverfolgung war eine (meines Erachtens die Haupt-) Grundlage des Zionismus, also der Idee das Juden einen eigenen Staat brauchen. Der wäre nämlich nicht nötig (bzw. der Zionismus wäre viel kleiner geblieben und wahrscheinlich relativ bedeutungslos), wenn sie problemlos in anderen Ländern leben könnten." \\

bjk: hier stimme ich Ihnen voll zu!!! Aber nach dem Weltkrieg war eine völlig neue Situation entstanden. Die Welt war kriegsmüde und ich bin überzeugt davon, erstmals wäre eine dauerhafte Integration der Juden in die jeweiligen Völker greifbar gewesen! Denken Sie nur an die vielen echten Sympathien, die dem jungen Staat Israel bis 1967 entgegenschlugen. Um wieviel echter, gewaltloser und vor allem nachhaltiger hätte diese Sympathiewelle das endlich Angekommensein der Juden in ihren jeweiligen Heimatländern befördern können!


// "Wenn man diesen Grundzusammenhang zwischen Juden-Verfolgung und Zionismus akzeptiert ist die Idee eines Zusammenhangs zwischen dem Höhepunkt der Judenverfolgung -der Holocaust- und des Höhepunkts des Zionismus -der Staatsgründung Israels- eigentlich nur logisch." \\

bjk: NEIN und nochmals NEIN, nicht logisch im Sinne von Zustimmung sondern bestenfalls nachvollziehbar! Die Begins und Ben Gurions waren m. E. schlimme Ratgeber ihres Volkes.


// "Es hätte Israel vielleicht auch ohne den Massenmord an den europäischen Juden gegeben und wahrscheinlich auch den Nahost-Konflikt, aber zum Einen später und zum Andern anders." \\

bjk: mag sein, aber nur, weil die militanten Zionisten bereits zu mächtig waren und bereits zuvor schon schlimme Tatsachen geschaffen haben. Im übrigen haben Sie, mein lieber Sven Sp. soeben die schlimme zielgerichtete Gewalttätigkeit der Begins und Ben Gurions treffend charakterisiert. Diese hatten von Anfang an nicht die Absicht, in friedlicher Koexistenz mit den Palästinensern zu leben, das wird immer offensichtlicher angesichts der aktuellen Meldungen über die menschenverachtenden Vorschläge der Nathan Lewins, Peter Rotbergs und anderer Hardliner-Zionisten.


// "Niemals mehr wehrlos zu sein ist beispielsweise eine der Grunderfahrungen und -lehren, die gezogen wurden. Die Rolle der Armee wäre wahrscheinlich eine andere und der Nationalstolz wohl auch weniger verbreitet." \\

bjk: schon wieder bestätigen Sie indirekt die furchtbaren Konsequenzen des militanten Zionismus! Für die betroffenen Menschen, Israelis wie Palästinenser, hat diese unversöhnliche alttestamentarische Gewaltphilosophie der militanten Zionisten nur schreckliche Folgen. Liest man z. B. in der heutigen FAZ, mit welch apokalyptischen Visionen sich Israel auf den Angriff der USA gegen den Irak vorbereitet, sogar israelische Atomschläge gegen den Irak werden durchgespielt, dann kann einem ob dieser alttestamentarisch-unversöhnlichen Theokraten nur das blanke Entsetzen befallen.


// "... aber Sie werden doch zugeben, dass die Deutschen die Verantwortung für den Holocaust tragen, gefolgt von den Kollaborateuren in den besetzten Ländern, oder? (natürlich nicht _die Deutschen_, klar, aber das ist normaler konservativer Duktus, man liest ja auch ständig, dass _die Israelis_ irgendwo einmarschiert wären (was denn, alle?) oder _die Palästinenser_ Terroristen seien). Das soll diese drei Bezeichnungen nicht gleichsetzen, es geht nur ums Prinzip solcher Formulierungen." \\

bjk: dem Duktus und der Feststellung, daß sich vor allem "die Deutschen" der furchtbaren Holocaustverbrechen schuldig gemacht haben, widerspreche ich, wie alle Vernünftigen hierzulande auch, doch überhaupt nicht! Nur wehre ich mich vehement dagegen, daß diese Holocaustkeule immer wieder hervorgeholt wird und uns "Deutsche" dazu verdammen möchte, in Sachen Nahost Augen, Ohren und vor allem den Mund zu verschließen! Diese absurden Bevormundungsversuche bestimmter Kreise hat zwar Methode, ist aber in höchstem Maße verwerflich, weil sie bewußt jede ehrliche Annäherung „der Deutschen“ an „die Juden“, insbesondere der Deutschen jüdischen Glaubens, konterkariert und untergräbt. Den zionistischen Hardlinern ist bis heute vor allem daran gelegen, möglichst alle Juden der Welt, zur Not auch gegen deren Willen, ins gelobte Land zu holen. Belege hierfür habe ich in vorherigen Beiträgen angeführt.


// „... dass in der Diskussion um die Thesen von Schoeps, Sie ihm häufig undemokratische oder arrogante Verhaltens- und Argumentationsweisen vorwerfen.“ \\

bjk: nein, das werfe ich Prof. Schoeps so gewiß nicht vor! Er greift nur die immer gleichen Populismen der Hardliner-Zionisten auf, sicher in (vermeintlich) bester Absicht, aber er macht sich dadurch zum Abwiegler, ja geradezu zum Fürsprecher dieser elitären Hardliner, deren erstes Ziel offensichtlich eben doch ein Groß-Israel ist, koste es was es wolle. Indem Prof. Schoeps nahezu ausschließlich Rechtfertigungen sucht, warum die israelische Regierung so handelt, wie sie nun mal handelt, hat er sich in die Gemeinschaft der Hardliner eingereiht und deren unverbesserlich elitäres alttestamentarisches theokratisches Staatsverständnis, das wenig mit der hierzulande verstandenen Demokratie zu tun hat, zu eigen gemacht. Er untergräbt damit aus falsch verstandener Solidarität mit der weltweit unter Isolation geratenen israelischen Regierung, möglicherweise unbewußt, wie schon angeführt, jede ehrliche Bemühung einer dauerhaften Annäherung „der Deutschen“ an „die Juden“ und besonders der Deutschen jüdischen Glaubens.


// „dieses war der zweite Streich... „ \\

bjk: auch ich verteile keine Streicheleinheiten

mit freundlichen Grüßen
bjk


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Schade eigentlich, daß die nochwer's und ArmalyteKid's in Sachen argumentativer Diskussion nicht das Format eines Sven Sp. zu haben scheinen. Tja, ... ... ...


bjk

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Macht Stimmzettel zu Denkzetteln!
Bei Unschlüssigkeit nicht das "kleinere Übel" oder gar nicht wählen
sondern ungültig wählen!


[editiert: 28.03.04, 18:30 von bjk]
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