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Autor Beitrag
Riker
New PostErstellt: 15.12.05, 11:03     Betreff: Re: Partei wozu?

"und darüber, lieber soyfer, laß uns mal weiter diskutieren und debattieren"

wie lange soll diskutiert und debatiert werden ?

1 Jahr
2 Jahre
1 Jahrzehnt
1 Jahrhundert

mich erinnert das ganze an den ersten Versuch eine Demokratie in Deutschland zu errichten. da wurde dann auch solange diskutiert, bis die Machthabenden das "Konzil" umstellten und die Bestrebungen auflösten - in den (Partei)Foren machen das immer die Machthabenden Administratoren

Die klassischen Parteien regieren von oben nach unten. und da das so ist, wird auch ein Parteiforum von oben nach unten regiert, bzw. administriiert. In den Foren findet kein Dialog zwischen Bürger und Politiker statt. Welcher Bundestagsabgeordneter verirrt sich in die Parteiforen ? Nein die sind viel zu beschäftigt. Ja die sind so beschäftigt, daß sie kaum zeit dazu finden bei plenarssitzungen anwesend zu sein. deswegen ist der Plenarsaal oft halbleer. Die Bürger diskutieren weitgehend untereinander soweit es die jeweilige Administration zu läßt.
und während die Bürger unter einander diskutieren bzw. zum x-ten mal das für und wieder von Killerspielen und was weiß ich wiederkäuen machen die Politiker was sie wollen - nämlich ihre Schäfchen ins Trockene bringen.

daß die parteiforen zensiert werden regt nicht sonderlich das gemüt der deutschen Bürger auf. manchmal gibt es dann einen Apell an die Reda einen gesperrten verbannten gebrandmarkten User wie z.B. Wrangel im CDU-Forum doch wieder mitmachen zu lassen.

ab und zu gibt es dann wieder das Thema Todesstrafe
oder ob der Koran mit dem Grundgesetz vereinbar ist....

oder ein "soyfer" versucht vergeblich in einem kleinen Subforum "torsten" seine kommunistische unfehlbarkeitserleuchtung der objektiven Realität auszureden - wie zu erwarten war - vergeblich....

und das ganze nennt man dann Meinungsbildungsprozeß bzw. soll danach ausschauen daß es einer wäre.

natürlich findet das ganze Gequasel anonym statt. kaum einer kennt den anderen persönlich und dazu machen Pseudonyme hinter denen sich der Bürger verstecken kann das übrige - deswegen entstehen aus solchen Foren so gut wie keine Gemeinschaftsprojekte - das anfängliche Gemeinschaftsprojekt Demokratieforum entstand wohl auch nur deswegen, da sich einige User persönlich kannten.

aus dem zustand und der administration der Parteiforen entstehen dann so kleine Subforen-IchAG's (virtuelle Stammtische)manche mit mehr, manche mit weniger erfolg, was die Anzahl aktiver User betrifft. eines dieser Subforen - das politbüro -hat nun anscheinend auch dicht gemacht. letztlich wird in diesen foren kaum oder gar nicht auf den politischen willensbildungsprozeß einfluß genommen und wenn dann ist dieser einfluß wohl in der größe dimensioniert, wie der auch an den realen stammtischen "wirkt."

aus den Parteienzustand hab ich meine persönliche Konsequenzen gezogen und bin nicht zur Bundestagswahl gegangen - wozu soll man auch ne Partei wählen die anderer seits einem in ihrem Forum das recht auf freie Rede verwehrt. tja da war ich so törricht und hab mich für das Recht anderer auf die freie Rede eingesetzt - mit dem Resultat daß "Riker" nicht mehr im CDU-Forum schreiben kann. . Aber was ich eigentlich damit sagen will ist die Tendenz, daß sich der Bürger von den Parteien abwendet.
man sieht es an den nichtwählern und am mitgliederschwund bei den Parteien.

Selbst die Grünen die einstmals basisdemokratisch intendiert waren sind längsten in die allgemein übliche von oben nach unten Praxis eingekehrt.
es scheint also eine gewisse Gesetzmäßigkeit am wirken zu sein was Parteien und ihr Innenleben betrifft.

folglich müßte eine Partei die gegen diese immerwiederkehrenden Mechanismen immun sein soll keine Partei im klassischen Sinne sein.
eine partei die basisdemokratisch funktionieren soll, kann daher keiner
idiologie untergeordnet werden - denn ansonsten läuft es wie immer auf das oben-nach-unten Prinzip raus endet die Solidarität an der Idiologiegrenze des jeweiligen Tellerrandes. folglich müßte eine Partei die keine Partei im klassischen Sinne ist eine weltanschaungsneutrale Partei sein.

eine andere möglichkeit dem von oben nach unten entgegenzuwirken wären Volksentscheide. tja aber die wollen die parteien nicht - man weiß natürlich warum. die wollen ja von oben nach unten das volk und vor allem sich selber glücklich machen.

und daher letztlich ist es bei der LiPa nicht anders als bei der cdu. man will nach unten regieren bzw. beherrschen. betrachtet man den zustand des LiPa Forums dann will man das da noch mehr als bei der CDU. Die noch recht junge Erblast aus der SED Zeit feiert halt mit neuem namen "fröhliche" undemokratische urstände.

Fazit:
Es gibt bisher kein (Parteien)Forum daß aus dem Meinungsbildungsprozeß innerhalb eines solchen Forums aktiv und kreativ in politische Entscheidungen führt bzw. sich darin umsetzen würde - denn eine Kommunikation von Bürger zu Politiker und Politiker zu Bürger findet dort nicht statt.

aber vielleicht sind diese Foren ihrem Sinn nach ja im Grunde so eine Art Beschäftigungstherapie für das Volk. nach dem Motto - laß das Volk da etwas sagen wo es nichts zu sagen hat

mfg

Riker
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