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Autor Beitrag
Riker
New PostErstellt: 16.12.05, 12:32     Betreff: Re: Partei wozu?

"Und daher frage ich mich, was funktioniert bei den bisherigen Parteien nicht - nicht nur in Deutschland, überall, nicht nur seit 1945, sondern noch nie.

Und mit dem unserer Demokratie meinte ich mit nichten nur die Bundesreplblik, sondern die Entwicklung vom ersten Steinzeitmenschen zu unseren heutigen westlich-kapitalistischen Demokratien."

man kann diese frage natürlich verschieden betrachten
antropologisch
philosophisch
spirituell
psychologisch...

"westlich-kapitalistisch"

mit der Erfindung der Dampfmaschine begann das industrielle Zeitalter
das Proleteriat entstand
dem Menschen gelang es durch die Nutzung fossiler Enerigien seine äußeren Lebensumstände zu verbessern.
das westlich-kapitalistische System ist bisher am effektivsten was die Bedürfnisbefriedigung betrifft. wem der magen knurrt ist nicht an (sozialistischen) Ideologien interessiert. er hat vor allem nur hunger.

erst ein gewisser Wohlstand machte es möglich über dinge wie Ideologien, Weltanschauungen usw. nachdenken zu können. so sind sozialistische Ideologien im gewissen Sinne ein Nebenprodukt der westlich-kapitalistischen Kultur und daher wird der sozialismus per Partei nie diese Kultur dominieren können. er ist eine art "abfallprodukt" Nebenwirkung oder wie man es auch titulieren will...

die fossilen brennstoffe gehen zur neige. das wiederum wird sich auf unsere Kultur auswirken.

die parteien funktionieren schon. parteien sollen zur politischen Willensbildung beitragen. das tun sie - nur ist die willensbildung hierarchisch aufgebaut - wer ganz oben ist schafft an oder genauer gesagt ist der Nutznieser einer Partei. Selbst Schröder konnte nicht so agieren wie er - seine eigene Partei stand ihm im Weg - es wollte aber er profitierte vom System. nun ist er bei Gazprom. das wäre er nicht, so er kein kanzler geworden wäre. also die parteien funktionieren.

was aber funktioniert bei den parteien nicht.
man hat es mit Menschen zu tun und Macht ist verlockend.

die schweizer z.b. wissen was bei parteien nicht funktioniert und haben deswegen das instrument der volksentscheide in ihre demokratie integriert.
tja...das was durch Parteien nicht funktioniert muß man mit anderen Mechanismen ausgleichen.

"...Den Kampf führt man, weil wenn man es nicht selber täte, es ein anderer eben nicht machen täte und dann ist alles vergebens. Das ist das, was ich "das Hoffen auf dieZukunft" nannte und bjk korrigierend sagte, das sei keine offnung, sondern ein Alptraum."

ja das ist ein Alptraum.

"Aber das ist nicht sozusagen ein zufälliger Fehlschlag, eine einmalige Entgleisung, das geschieht derart regelmäßig, nämlich zu genau 100% (die ein oder andere mögliche Ausnahme, die ich übersehen habe, nehme ich in Kauf), das das kein Zufall mehr sein kann, sondern eher eine Gesetzmäßigkeit angenommen werden muss. Und da sollte man sich doch fragen, warum läuft das immer schief, warum entgleisen hier linke Parteien regelmäßig, zu welchem Zeitpunkt und wie kann man das verhindern. Da liegt ein Systemfehler drinnen."

ich konnte das sogar in einem forum erleben - also unterhalb eines Parteienkonstruktes. da spaltete die Bewertung der redefreiheit die community und die Linke gründete ein eigenes Forum da man die redefreiheit als hinderlich für linke positionen ansah. Tja - also kann es nicht ganz am system partei liegen.

"Diesen Alptraum zu beenden und dem Kampf politisch linke Inhalte ein vernünftigen Werkzeug Partei für LINKE zu geben, darum geht es mir, weil die Art der jetzigen Partei dient der MeinungsUNfreiheit, systembedingt. Und damit ist es als linkes Werkzeug unbrauchbar, ja geradezu kontraproduktiv."

dann musss oder sollte man eben eine partei formieren die schon ihr forum per statut
und konzept die redefreiheit in einem Forum möglich macht. so ein forum darf nicht von einem von oben eingesetzten admin dominiert werden.
es muß sich selbstverwalten. die basis muß die redefreiheit sein - aber mit diesem vorschlag bin ich bei meiner forumscommunity nicht durchgedrungen. ein forum muß als eine demokratische Gemeinschaft sich selbst verwalten und als Partei nach außen agieren. Die Partei muß dafür sorge tragen, daß forumscommunity sich selbst bestimmen kann. sprich schon die community dazu in der lage ist, gegen zensur vorgehen zu können und nicht gedeih und verderb dem von OBEN (von den Parteioberen) eingesetzten admin ausgeliefert ist, oder vergebliche Apelle an Landesverbände etc. formuliert... - die Partei muß den Rechtsanspruch auf freie Rede und Selbstbestimmung den Usern in ihrem Forum garantieren und ermöglichen.
Darum muß die Forumscommunity ihre Administration selbst bestimmen können. Administratoren, die in den Ungeist der Zensur abdriften müssen von den Usern abgewäht und beseitigt werden können.

bei den jetzigen Parteien ist das Forum und Redemöglichkeit (von redefreiheit braucht man da gar nicht zu reden )ein anghängsel

das forum muß das basisdemokratische fundament der Partei sein
ansonsten läuft das wieder in die von dir erkannten Gesetzmäßigkeit hinein

"Diesen Alptraum zu beenden und dem Kampf politisch linke Inhalte ein vernünftigen Werkzeug Partei für LINKE zu geben, darum geht es mir, weil die Art der jetzigen Partei dient der MeinungsUNfreiheit, systembedingt. Und damit ist es als linkes Werkzeug unbrauchbar, ja geradezu kontraproduktiv."

tja vielleicht findet man ja tatsächlich Linke die die Redefreiheit und ihr Forum basisdemokratisch selbst organisieren wollen. ich hatte es bei meinen LINKEN im Forum anscheinend doch mit RECHTEN zu tun

mfg

Riker
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