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Riker
New PostErstellt: 16.01.06, 11:32     Betreff: Re: SoldatenSindMörder versus RuhmUndEhreDerWaffenSS - Menschenwürde und freie Meinungsäußerung

    Zitat:
    Auch für den Fall, dass du, riker, das anders siehst, der Skandal ist doch der, dass dieser Spruch in irgendeiner Form überhaupt strafbar sein kann, dass also Gerichte darüber befinden dürfen oder müssen (wie immer man das sieht), ob dieser Satz von irgendwem erlaubt oder unerlaubt getätigt wurde. Denn wozu gibt es Soldaten in der Welt: um auf Anweisung anderer Menschen andere Menschen vom Leben zum Tode zu befördern (womit es kein Akt der Notwehr sein kann/ich weiß auch, dass diese Beschreibung viel zu kurz gefaßt ist, denn ein Soldat soll andere nur Kampfunfähig machen, aber das führt in der Regel zum Tod dessen). Und anders als im Englischen kennt das Deutsche hier nur das Wort "Mörder" (murderer) und nicht auch das Wort "Töter" (killer).
    Also, eine sachliche Beschreibung eines "Berufes" kann von Gerichtswegen als strafbar interpretiert werden. Darum geht es. Nichtsdestoweniger freue ich mich für den Berufschullehrer, dass er hier freigesprochen wurde und freue mich auch, dass dies ein einvernehmliches Urteil von Staatsanwaltschaft, Verteidigung und Richtern war.
Ich habe es ja schon geschrieben: die frage des Soldatentums und des Pazifismus scheidet sich an der moralischen Frage ob Kriege sein müssen oder ob sie nicht sein müssen.

Gerichte wurden geschaffen, dass Konflikte nicht mit der „Keule“ sondern zivilisiert beigelegt bzw. geregelt werden.
Das Substantiv Mörder hat verschiedene Bedeutung in diesem Zusammenhang.
Ein Mörder tötet vorsätzlich aus niedrigen Motiven, wobei die Energie für solch eine Tat aus dem Refugium des Kriminellen sich speist.

Ein Bundeswehrsoldat tötet auf Befehl, so der Fall gegeben ist, dass ein Aggressor zu stoppen wäre. Natürlich verteidigen Bundeswehrsoldaten mittlerweile Deutschland am Hindhukusch, was eine gewisse politische Absurdität in sich birgt.
Ein Bundeswehrsoldat handelt auf Auftrag sprich Befehl und hat einen Eid bzw. Schwur darauf geleistet, die Werte unserer Demokratie mit seinem Leben zu verteidigen.

Nun kann man die Wahrheit so definieren, dass, so das Wort mit dem Gegenstand der Betrachtung übereinstimmt, die Wirklichkeit besteht.

Bezeichnet man den Bundeswehrsoldaten seines Berufes wegen als einen Mörder, so stellt man ihn mit einem Kriminellen auf eine Ebene. Dabei würde dann unterstellt, dass es zur Ausübung dieses Berufes krimineller Energie bedarf und dass der Soldat davon geleitet und motiviert wäre. Das ist dann der Punkt wo es unsachlich ist, den Soldaten in seiner Person als Mörder zu bezeichnen. Es ist schlicht und einfach unzutreffend den Soldaten in seiner individuellen Persönlichkeit als Mörder zu definieren.

Die Aussage „Soldaten sind Mörder“ kann sich nicht auf das Individuum beziehen, sondern erhält seine politische Wahrheit aus der Sinnlosigkeit des Krieges. Der Krieg als solches entartet zu Mord. „Soldaten sind Mörder“ ist in diesem Zusammenhang deckungsgleich mit „Krieg ist Mord“ was heißen soll, dass es in einem Krieg nur Opfer gibt. Die Aussage „Soldaten sind Mörder“ ist keine sachliche Beschreibung des Soldaten in seiner Persönlichkeit,
sondern eine Aussage über den Krieg und seinen Auswirkungen.

Der Bundeswehrsoldat ist auch kein Söldner, denn die Beschreibung Auftragskiller dürfte nur auf den Söldner zutreffen, der für den jeweilig höchstbietenden einen Auftrag übernimmt.

Wenn man den Bundeswehrsoldaten seines Berufes wegen als einen Mörder bezeichnet, so ist das im Grunde nur eine Projektion, denn die Bedeutung, die mit dem Substantiv Mörder einhergeht ist nicht deckungsgleich mit der Tätigkeit des Bundeswehrsoldaten. So geht derjenige, der meint ein Soldat als Individuum ist ein Mörder einer Projektion auf den Leim.

Eine sachliche Beschreibung des Soldaten in seinem „Handwerk“ ist sicher nicht strafbar. Allerdings ist/wäre die Aussage, dass der (Bundeswehr]Soldat ein Mörder ist, unsachlich. Diese Aussage wäre genauso unsachlich, wie wenn man behaupten würde: "der Metzger ist ein Mörder"
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