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bjk

Beiträge: 7353


New PostErstellt: 20.05.04, 15:02     Betreff:  Re: Prof. Dr. Michael Wolffsohn fordert Folter

Hallo Gast 2,

Du stellst die rethorische Frage „Wie zieht man denn einen "justiziablen Schwanz" ein?“ – und beantwortest sie indirekt gleich selber mit „Wenn ein Rechtgutachten zu dem Ergebnis kommt, daß juristisch nichts zu machen ist, ...“. - - - Eben genau daran habe ich ganz erhebliche Zweifel!

Jeder „kleine“ unbekannte Lehrer und/oder Beamte, der bewußt oder unbewußt, mittelbar oder unmittelbar das Grundgesetz in Zweifel zieht oder Thesen wie der Folterprofessor sie bei Maischberger selbst auf Hinterfragen noch bekräftigt hat, öffentlich oder privat verbreitet - oder dessen Äußerungen und/oder Handlungen man entsprechend (miß)interpretieren will/kann, muß mit einem Disziplinarverfahren und in der Regel mit Entlassung und/oder Schlimmeren rechnen. – Aus Sicht eines Schweinestaates zu Recht! Ich denke da nämlich an die vielen Berufsverbote, die in unserer so demokratischen Bundesrepublik bereits verhängt wurden, als es z. B. gegen „die Kommunisten“ insbesondere aber nicht nur gegen KPD-Mitglieder ging. Zwar waren hier die Repressionen nicht ganz so brachialisch wie seinerzeit in den USA zur McCarthy-Zeit aber sie haben doch viele berufliche Karrieren und Lebensplanungen zerstört. In der Nachwendezeit ist gleiches in noch viel größerem Ausmaß mit hunderttausenden DDR-Bürgern geschehen, mit Beamten und Wissenschaftlern und und und. Einzig von der Schweinestaatsmacht gelittene, benötigte oder sonstwie geduldete „Persönlichkeiten“ entgingen diesem Schicksal, siehe Schalck-Golodkowski und diverse Wendehälse, die sich noch heute munter vor allem in der (Ost)CDU tummeln.

Was ich damit sagen will, Gast 2, ist, der Folterprofessor ist hierzulande eine dem Schweinesystem nützliche und/oder gelittene Persönlichkeit. Auf wieviel Veranstaltungen und Talkrunden durfte er nicht schon als von den Machern höchst begehrter „Stinkstiefel“ auftreten und mit ultra-rechten extremen „Ansichten“ Zuschauer und Teilnehmer schocken und Andersdenkende mit der verbalen Gesinnungskeule gemäß der von Finckelstein beschriebenen „Holocaust-Industrie“ bearbeiten und einschüchtern! Außerhalb jedes freiheitlich demokratischen Verständnisses ist auch seine geradezu fanatische Verteidigung der Kriegsverbrechen israelischer Soldateska, sein Eintreten für Eretz Israel und damit die Zementierung der palästinensischen Autonomiegebiete in unselbstständige, nichtlebensfähige riesige Gefängnisareale – den eigentlich naheliegenden Begriff KZ vermeide ich bewußt aus Pietätsgründen – in denen die Palästinenser vegetieren dürfen. Parallelen zu den berüchtigten Indianervernichtungs-Reservaten der USA tun sich da auf!

Tja, Gast 2, und da fragst Du nun polemisch süffisant aber ganz unschuldig tuend „... was erwartest du da? Dass Struck dem Delinquenten das Recht nimmt, was jener den Terroristen nicht zugestehen will? Dann allerdings, lieber bjk, erläutere mir mal den Unterschied zwischen Wolffsohn und dir!? Liegts vielleicht daran, dass du gleicher bist?“ Was ich erwartet hätte, habe ich eingangs versucht, ausführlich zu erläutern, nämlich gleiches Recht bzw. gleiche Behandlung für alle! Zunächst einmal ist Fakt, daß der Kriegsminister sich, ganz anders als im Fall Güntzel/Hohmann, über eine Woche Zeit gelassen hat, überhaupt öffentlich zu reagieren. Auch der Medienmainstream hat sich wohl erhofft, durch Verschweigen und/oder Kleinhalten des Skandals würde ganz unauffällig und stillschweigend „Gras über diese Angelegenheit wachsen“. Wohl vor allem dank Internet war das nicht durchzuhalten! - - - Der Kriegsminister hat also, weil’s nicht mehr zu vermeiden war, seinen prominenten Folterprofessor „einbestellt“, hmm. Der ahnte wohl Schlimmes und brachte seinen Anwalt mit! - - - Welchem nichtprominenten Lehrer oder Beamten wurde das in ähnlicher Situation vorher wohl erlaubt oder wäre dies in den Sinn gekommen, wenn zu einem Gespräch – noch kein Disziplinarverfahren wohlgemerkt – zur vorgesetzten Stelle geladen wurde?! Selbst beim dubiosen KSK-General Güntzel ist mir davon nichts bekannt, wobei mir auch nicht in Erinnerung ist, ob es vor dessen Rauswurf überhaupt zu einem Gespräch mit Struck kam.

Wie auch immer, Gast 2, auch wenn Du mir das fast böswillig unterstellst, das Recht des Folterprofessors, sich zu rechtfertigen und damit zu verteidigen, wird von mir, damit das klar ist, überhaupt nicht eingeschränkt oder gar abgesprochen noch ist dies von mir so geäußert worden! Da hat mal jemand zwischen den Zeilen mit aller Gewalt bewußt wieder Dinge hineingelesen, um ja nicht argumentieren zu müssen – pamphletisieren und mißinterpretieren ist ja viel einfacher, gelle?! Ein paar Beiträge zuvor erwähnte ich ja schon, Dialektik ist nicht unbedingt Deine Stärke – aber tröste Dich, nobody is perfect.

Folgerichtig schwächelst Du weiter „Meines Wissens war nicht davon die Rede, bloß des Terrorismus Verdächtige zu foltern. Es ist lediglich deine Interpretation. [ ... ] Vermutlich wirst du uns jetzt wieder langatmig erläutern, dass du als Admin selbstverständlich überspitzen darfst. Wenn du ernst genommen werden willst, darfst du aber genau das nicht. Zumindest nicht dann, wenn es um Vorwürfe solcher Tragweite geht.“ Uiiih, jetzt hast Du’s mir aber gegeben - - - oder hast Du Dich etwa selber doch nur wieder mal bloßgestellt? Wär‘ ja nicht das erste Mal, wo Du Dich offenbarst, Probleme zu haben, wenn Du mehr als drei Sätze hintereinander lesen sollst. Tja, mein lieber Gast 2, da hilft nur üben üben üben! Aber niedlich ist es schon, wie Du um meine Glaubwürdigkeit als Administrator besorgt bist. Und ganz herrlich ist Deine abschließende Phrase „Ehrliche Empörung, die der Sache dienlich ist, wäre sowohl angebrachter als auch hilfreicher.“ Boah – der Witz hat gesessen, mein Zwerchfell tut mir vor Lachen jetzt noch weh!

Ach ja, fast hätt‘ ich’s noch vergessen, der Gipfel nach der struckschen Verlegenheits-Posse und des wolffsohnschen Zynismus war, als der Folterprofessor danach in einem Interview zufrieden triumphierend der staunenden Öffentlichkeit kundtat, er fühle sich nun wieder voll rehabilitiert und habe nichts von seinen Äußerungen zurückzunehmen!

Verkündete der Kriegsminister nach angeblich gewonnener (Rede-)Schlacht denn nicht, Wolffsohn habe sich bei ihm entschuldigt?!


Mit gar nicht mehr lachenden Grüßen
bjk


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Macht Stimmzettel zu Denkzetteln!
Bei Unschlüssigkeit nicht das "kleinere Übel" oder gar nicht wählen
sondern ungültig wählen!
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