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soyfer
Beiträge: 205
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Erstellt: 20.03.06, 22:10 Betreff: Re: Der Kapitalismus hat keine Fehler
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Ich wage zu behaupten, lieber Torsten, solange du über die Kritik des Kapitalismus schreibst, ergeben sich mit mir wenig bis keine Differenzen, sobald aber "hell aus dem Dunklen Vergangenen" deine "Zukunft" hervorblitzt, muss ich immer wieder traurig feststellen, wir haben kein gemeinsames Ziel, gar keines.
Ich habe im Übrigen nichts dagegen, wenn du Zitat bringst, die deinen Standpunkt verdeutlichen, ganz gar nicht. Aber deine Position mit Zitaten berühmter Persönlichkeiten erhöhen, weil da gleiche Worte vorkommen unter denen du und die Persönlichkeit aber ganz Unterschiedliches meinten, das ist aber unlautere Anmaßung. Denn eine Rosa Luxemburg hat mit "Sozialismus oder Barbarei" ganz sicher nicht den Sozialismus gemeint, den du darunter verstehst.
[editiert: 20.03.06, 22:14 von soyfer]
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bjk
Beiträge: 7353 Ort: Berlin
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Erstellt: 20.03.06, 22:02 Betreff: Re: Der Kapitalismus hat keine Fehler
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Zitat: Torsten
Nun, möglicherweise liegt hier ein Mißverständnis vor. Rosa Luxemburg sagte bekanntlich "Sozialismus oder Barbarei". Aber bei Verbleib im kapitalistischen System droht der Menschheit mitnichten nur die Barbarei, sondern durch Vernichtung von Ressourcen und Umwelt die eigene Vernichtung. |
... Rosa hat die im Prinzip gleiche Konsequenz ihrer Botschaft deutlich besser und sehr viel wirkungsvoller rübergebracht - finde ich ... mit aktualisierter Fassung z.B. in "Sozialismus oder Barbarei mit Super-GAU" könnte ich auch noch leben ... anderen dürfte es ähnlich gehen
Zitat: Torsten
Zudem dürften Dir die Faschisierungstendenzen unserer Gesellschaft wohl nicht entgangen sein. |
... also - wenn Du das in meinen Beiträgen bis jetzt noch nicht bemerkt hast, dann weiß ich nicht ... ... ...
Zitat: Torsten
Wir haben die einfache Wahl: schneller zu sein und die proletarische Revolution vor Errichtung der offenen Terrorherrschaft durchzuführen - oder, wie schon oft, zu langsam zu sein. Was dann mit Kommunisten und anderen fortschrittlichen Kräften geschieht, ist aus Geschichte und Gegenwart (wenn auch zur Zeit hier NOCH nicht) bekannt. |
... die Revolution wird kommen! So oder so ... ... ob's eine "proletarische" im Marx'schen Sinne sein wird, bezweifele ich aber stark ... es gibt heute nämlich kein solches Proletariat wie noch vor 100 Jahren mehr, zumindest nicht in Europa! ... die Grenzen zwischen Lumpenproletariat und Stehkragenproletariern wie icke z.B. verlaufen fließend, wenn sie denn so wie anno dunnemals überhaupt noch existieren
Zitat: Torsten
Natürlich klingt der Spruch reißerisch - aber er entspricht den Tatsachen, auch wenn - wie oft - Viele MEINEN, es werde schon nicht so schlimm werden. |
... gar keine Frage, es wird noch schlimmer kommen! ... und trotzdem ist Dein Spruch - na sagen wir mal - kontraproduktiv ... denn weil's schlimmer kommen wird, könnte für viele der Tod eine geradezu erlösende Alternative sein
Zitat: Torsten
Übrigens komme ich auch gerade von der Montagsdemo. Ich wage kaum, das zu schreiben: 17 Personen. |
... auch wir sind seit Monaten kaum mehr als gut 50 Leute ... gerade soviel, daß eine Lautsprecheranlage betrieben werden darf ... und das in Berlin mit fast einer halben Million ALG II-EmpfängerInnen!
Zitat: Torsten
Vielleicht ist mein Spruch doch noch etwas untertrieben - die Meisten SIND schon tot, nur ein paar biologisch bedingte Automatismen verhindern noch die Ausstellung des Totenscheins. |
... Dein Spruch hat mit dem Ist nix zu tun - noch nicht ... schon Bakunin wußte, mit deutschen Arbeitern kannste keine Revolution machen, die sind zu obrigkeitshörig und/oder zu feige und fast immer zu faul, ihren Arsch auf die Straße zu bewegen ... wenn ich nach Frankreich, nach Italien, nach Großbritannien, ja, sogar in die USA schaue, wieviele da überall am vergangenen Samstag gegen Repression, Krieg und Besatzung auf die Straße gegangen sind und Generalstreik wegen der sozialen Schweinereien in Frankreich in der Luft liegt, krieg ich so 'nen Hals über unsere faule träge scheintote Bagage ... na, wenn's doch wahr ist ... andererseits sehe ich aber auch, daß sich doch erstaunlich viele junge Menschen politisch kämpferisch engagieren, zum Beispiel meine FreundInnen vom Roten Oktober, die FAUistas und und und ... zwar sind es zahlenmäßig noch relativ wenige aber wenn wir alten Kämpen und MitstreiterInnen mithelfen ... ... ... ... und das läßt mich doch immer wieder hoffen
bjk
Mensch bleiben muß der Mensch ... von Tegtmeier
[editiert: 20.03.06, 22:08 von bjk]
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Torsten
Beiträge: 163 Ort: Dresden
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Erstellt: 20.03.06, 20:02 Betreff: Re: Der Kapitalismus hat keine Fehler
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Zitat: bjk
... ach Torsten, Deine Songs und Kampf-Verse sind klasse - aber das da |
Nun, möglicherweise liegt hier ein Mißverständnis vor. Rosa Luxemburg sagte bekanntlich "Sozialismus oder Barbarei". Aber bei Verbleib im kapitalistischen System droht der Menschheit mitnichten nur die Barbarei, sondern durch Vernichtung von Ressourcen und Umwelt die eigene Vernichtung.
Zudem dürften Dir die Faschisierungstendenzen unserer Gesellschaft wohl nicht entgangen sein. Wir haben die einfache Wahl: schneller zu sein und die proletarische Revolution vor Errichtung der offenen Terrorherrschaft durchzuführen - oder, wie schon oft, zu langsam zu sein. Was dann mit Kommunisten und anderen fortschrittlichen Kräften geschieht, ist aus Geschichte und Gegenwart (wenn auch zur Zeit hier NOCH nicht) bekannt.
Natürlich klingt der Spruch reißerisch - aber er entspricht den Tatsachen, auch wenn - wie oft - Viele MEINEN, es werde schon nicht so schlimm werden.
Übrigens komme ich auch gerade von der Montagsdemo. Ich wage kaum, das zu schreiben: 17 Personen.
Vielleicht ist mein Spruch doch noch etwas untertrieben - die Meisten SIND schon tot, nur ein paar biologisch bedingte Automatismen verhindern noch die Ausstellung des Totenscheins.
Friede sei mit Euch
Torsten
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bjk
Beiträge: 7353 Ort: Berlin
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Erstellt: 20.03.06, 16:31 Betreff: Re: Der Kapitalismus hat keine Fehler
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... ach Torsten, Deine Songs und Kampf-Verse sind klasse - aber das da ... mit solchen Nonsens-Parolen wird eine an sich richtige und notwendige Idee verblödelt ... aber manche lernen's anscheinend nie
bjk nach Diktat zur Montagsdemo ausgeritten - auf Schusters Rappen
Mensch bleiben muß der Mensch ... von Tegtmeier
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Torsten
Beiträge: 163 Ort: Dresden
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Erstellt: 20.03.06, 15:47 Betreff: Der Kapitalismus hat keine Fehler
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In den letzten Monaten gibt's ja häufiger mal Kritik am Kapitalismus - selbst in den Kapitalistenmedien. Wer da nicht alles kritisiert: Gysi, Bisky, Bsirske, Lafontaine.... Leider gehen die immer nicht übers Anprangern und Lamentieren hinaus. Statt den Kapitalismus zu kritisieren, werden seine unvermeidlichen Symptome als "Fehler" dargestellt - die z.B. von den "richtigen" Politikern beseitigt werden könnten. Anscheinend stellt sich niemand die Frage, warum diese "richtigen" Politiker offensichtlich noch nie und nirgends existierten und der Kapitalismus sich IMMER so entwickelt, wie das (inclusive Begründung) bei Marx, Engels, Lenin und Anderen nachzulesen ist.
Die Mißstände, welche die arbeitende und arbeitslose Bevölkerungsmehrheit treffen, sind eben KEINE Fehler, sondern nur aus unserer Sicht Mißstände. Für die Groß-, vor Allem Finanzkapitalisten sind die gegenwärtigen Zustände und Entwicklungen das reine Schlaraffenland mit Spitzengewinnen, Maximalprofiten und am Boden liegender Arbeiterbewegung. Und natürlich kaufen und protegieren sie die RICHTIGEN Politiker, die die RICHTIGE Politik machen - solide profitable imperialistische Politik, nach innen antisozial und repressiv, nach außen aggressiv und expansiv.
Der Kapitalismus hat keine Fehler, der Kapitalismus IST der Fehler. Nicht seine Form kann Gegenstand der Kritik sein, sondern nur seine Existenz. Nicht seine Verbesserung löst unsere Probleme, sondern nur seine Beseitigung.
Weg mit dem Schmarotzerpack und seinen Lakaien! Sozialismus oder Tod!
Friede sei mit Euch
Torsten
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