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bjk
Beiträge: 7353 Ort: Berlin
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Erstellt: 21.09.03, 11:00 Betreff: Re: weil heut Sonntach is :-))))))))
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Ritter Fips und ein Wochenprogramm Am Montag, noch auf weicher Daune, litt Ritter Fips an schlechter Laune. Das war an sich nicht ungewöhnlich: den andern Rittern ging es ähnlich. Am Dienstag morgen war der Ritter bei Nachbarsleuten Babysitter. Das Kind war siebzehn und hieß Magda - Herr Fips blieb gleich den ganzen Tag da. Am Mittwoch zählte er mit Mühe auf einer Wiese seine Kühe. Dann legte er sich müde nieder ins Gras und sah auch Magda wieder. Am Donnerstag saß Fips im Garten und spielte dort mit Magda Karten, wobei ihm bald ein Nullspiel glückte, weil er geschickt die Dame drückte. Am Freitag gab's, was Fips nicht mochte, gebratne Fische und gekochte, drum schlich er sich mit leerem Magen zu Magda, wo die Schinken lagen. Am Samstag ritt auf stillen Wegen in's Grüne er - und das bei Regen, erfreute sich an Flor- und Fauna - und dann an Magda in der Sauna. Am Sonntag ging, für alle Fälle, der Ritter in die Schloßkapelle. Er kniete, dachte nach und lag da - doch das natürlich ohne Magda. Schlußfolgerung: Man soll stets gut den Werktag nutzen - und sonntags seine Seele putzen. (Heinz Erhardt)
[editiert: 21.09.03, 11:00 von bjk]
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bjk
Beiträge: 7353 Ort: Berlin
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Erstellt: 21.09.03, 10:54 Betreff: Re: weil heut Sonntach is :-))))))))
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Der Überzieher (Text und Melodie von Otto Reutter 1925)
1. Kennen Sie denn die Geschichte von dem Überzieher schon, den sich kaufte der Herr Fichte bei der Firma Stern und Sohn? Dieser Paletot war`n Prachtstück, und der Preis war garnicht stark: Neunundvierzig Mark und achtzig - nicht mal ganze fünfzig Mark. Der Herr Stern sprach: "Sei`n Se froh! `s ist mein schönster Paletot. Geb`n Sie acht - auf die Pracht; `s wird gestohln - bei Tag und Nacht. Sind Se mal - im Lokal, häng`n Se`n vor sich auf im Saal. Schau`n Se `n dann - immer an, bleibt der Überzieher dran. Seh`n Se weg - von dem Fleck, ist der Überzieher weg!" 2. Fichte ging ins Wirtshaus leider. Dort war`n Zettel angebracht: "`s gibt kein Raum für Überkleider, jeder Gast geb selber acht!" - Einen Haken fand Herr Fichte hinten nur - `s war ärgerlich. Darum dreht er sein Gesichte, hängt den Mantel hinter sich - Und nun saß er wie gebannt, schaute immer nach der Wand. "Ist er weg - ist er hier? Ja, da hängt der Überzieh`r. Ist er hier? Ist er weg? Nein, er hängt noch auf dem Fleck. Schau` ich stier - hinter mir, hab` ich meinen Überzieh`r. Seh ich weg von dem Fleck, ist der Überzieher weg." 3. Fichte rief nun: "Kellner! Essen!" Der bracht`s Essen ihm und ging. Nun hat Fichte nicht vergessen, dass der Mantel hinten hing. Denn ihm schien - das war gefährlich - als ob alle Gäste hier schauten gierig und begehrlich nur nach seinem Überzieh`r. Darum kam es, als er aß, er den Mantel nicht vergaß. Essen hier - da das Bier und da hängt der Überzieh`r. Oben kaun - hier verdaun - und dabei nach hinten schaun. Schau ich stier - hinter mir, schmeckt kein Essen und kein Bier. Seh ich weg - von dem Fleck, ist der Überzieher weg. 4. Nun mag sein, durch die Bewegung, durch das Drehen beim Souper kam sein Korpus in Erregung, und er kriegte Magenweh. "Gut" sagt er, "das geht vorüber," Wollt` zu der bewussten Tür, die ihm grade gegenüber - "Halt!" denkt er: "der Überzieh`r!" Setzt sich wieder hin ganz sacht Und hat kummervoll gedacht: "Wenn zur Tür - ich marschier, nimmt man mir den Überzieh`r. In der Eck - im Versteck - gehn die Magenschmerzen weg. Bleib ich hier - im Revier, bleib`n de Magenschmerzen mir. Geh ich weg von dem Fleck, ist der Überzieher weg." 5. Ja, was gibt es da zu lachen, gab es sowas wohl schon früher? Musst man sich da Sorgen machen wegen einem Überziehr? Stundenlang konnt` man da sitzen hinter der bewussten Tür und braucht` keine Angst zu schwitzen wegen seinem Überziehr. Man ging raus, das ist doch klar, wenn Gefahr im Anzug war. Man saß froh - anderswo und da hing der Paletot. Kam zur Tür - man herfür, sah man seinen Überziehr. Spürt man heut innres Leid, denkt man erst ans Überkleid. Geht man weg - von dem Fleck, ist der Überzieher weg. 6. So dacht Fichte - und blieb sitzen. Aber schließlich musst er raus. Plötzlich sprach er: Das wird nützen - trittst jetzt mit dem Mantel aus! Brauchst ihn ja nicht anzuziehen, das erschüttert dich zu sehr. Nimmst ihn übern Arm beim Fliehen und kommst nachher wieder her." Er stand auf und - setzt sich hin; Alles fuhr ihm durch den Sinn: "Essen, Bier - kriegt ich hier, hab noch nicht bezahlt dafür. Magenschmerz drückt mein Herz und der Kellner anderwärts. Wart ich prompt - bis er kommt, Weiß ich nicht ob mir`s bekommt. Geh ich weg von dem Fleck, ist der Überzieher weg. 7. Nehm ich mir - `n Überziehr übern Arm, schaut man nach mir. Denn der Raum, der mein Traum, ist zwei Schritt vom Ausgang kaum. Steh ich auf - und ich lauf mit dem Rock - hält man mich auf! "Nicht vom Fleck! - Der will keck mit `nem Überzieher weg." Alles schwirrt und kracht und klirrt, bis der Wirt gerufen wird. Schließlich irrt - auch der Wirt, Schimpft mit mir und wird verwirrt. `s kommt ein Gast - und der fasst meinen Mantel voller Hast. Mit Gespür hin zur Tür rennt durch den Gang herfür und ruft keck: Dieser Geck nahm mir `n Überzieher weg! 8. Will ich dann - zu dem ran, kommt der Kellner hinten an: "Bleibn Se hier! - Nicht zur Tür! Zahln Se erst die Zeche mir!" Bis ich zahl - voller Qual, ist der raus aus dem Lokal. Ich am Fleck - ohne Zweck und der Überzieher weg. Was ich tu: es ist verkehrt, alles bleibt mir so verwehrt! Bis ich näher - das erklär, dazu drängt die Zeit zu sehr. Das Malheur - kommt vorher: Hab` den Gang nicht nötig mehr. Wie ich`s mach - `s gibt `n Krach, ja da hilft kein Weh und Ach! Hab` den Schreck - und den Dreck und den Überzieher weg!
[editiert: 21.09.03, 10:55 von bjk]
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bjk
Beiträge: 7353 Ort: Berlin
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Erstellt: 21.09.03, 10:49 Betreff: weil heut Sonntach is :-))))))))
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Ritter Fips und der Dichter Damit's nicht hieße "Fips der Doofe", war meistens ein Poet am Hofe, der mußte, wollte er auch bleiben, für seinen Herrn Gedichte schreiben; und abends dann, beim Kerzenscheine, las Fips sie vor, als sei'n es seine ! Schlußfolgerung: Das, was man so als Dichter schreibt, vergeht entweder oder bleibt. (Heinz Erhardt)
[editiert: 21.09.03, 10:50 von bjk]
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