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Beiträge: 7353 Ort: Berlin
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Erstellt: 05.06.07, 05:14 Betreff: 40. Jahrestag israelischer Besetzung der Westbank - weltweite Proteste
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Die Welt sagt NEIN zur israelischen Besatzung!
Unter diesem Motto protestieren im Juni weltweit Menschen gegen die anhaltende israelische Besatzung, gegen Entrechtung, Landraub und Vertreibung.
Auch wir in Berlin – Palästinensische Gemeinde Berlin, Gruppen der Berliner Friedenskoordination, AK-Nahost, Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost, DIDEF (Verein zur Solidarität von ArbeiterInnen und Jugendlichen), Deutsche Sektion des Europäischen Friedensforums, ISM-Germany (International Solidarity Movement) - rufen auf zur:
Kundgebung am Samstag, den 9. Juni 2007 um 14 Uhr
auf dem Breitscheidplatz an der Gedächtniskirche
Es sprechen:
ein Vertreter der Palästinensischen Gemeinde Berlin, die israelische Menschenrechtsanwältin, Autorin und Trägerin des Alternativen Nobelpreises, Felicia Langer und Dr. Dieter Frielinghaus, Pfarrer i.R.
Aufruf:
Die Welt sagt NEIN zur israelischen Besatzung! Mai 1948: Beginn der Vertreibung und Entrechtung Juni 1967: Besetzung der Westbank, Ostjerusalems, des Gazastreifens und der Golanhöhen
Mit dem ersten israelisch-arabischen Krieg und der Ausrufung des Staates Israels im Mai 1948 beginnt die „nakba“, die Katastrophe für die Palästinenser: ihre Massenvertreibung, Flucht, Enteig-nung und Entrechtung. Weltweit gibt es heute 5 Millionen palästinensische Flüchtlinge, von denen ein Drittel in Lagern lebt.
Im Juni 2007 jährt sich zum 40. Mal die israelische Besetzung der Westbank, Ostjerusalems, des Gazastreifens und der Golanhöhen. Seit 40 Jahren missachtet Israel zahllose UN-Resolutionen zur Beendigung der völkerrechtswidrigen Besatzung und ergreift Maßnahmen, die als Kriegs-verbrechen eingestuft werden. Israel, die viertgrößte Militärmacht der Welt und größte, auch mit Atomwaffen ausgerüstete Militärmacht im Nahen und Mittleren Osten, bedroht das palästinensische Volk in seiner Existenz und beraubt es systematisch aller Lebensmöglichkeiten.
In den 40 Jahren der Besatzung hat Israel Siedlungen für über 450.000 Israelis auf ge-stohlenem palästinensischem Land errichtet und die palästinensische Bevölkerung in voneinander isolierten Bantustans auf nur noch der Hälfte des Westbank-Territoriums zusammengedrängt. Seit 40 Jahren terrorisiert und demütigt die israeli-sche Besatzungsmacht die palästinensische Bevölkerung und verweigert ihre international garantierten Rechte auf ausreichend Nahrung und Wasser, auf Bildung, Arbeit und Gesund-heitsversorgung.
In den 40 Jahren der Besatzung hat Israel * Zehntausende Palästinenser von ihrem Land vertrieben (zusätzlich zu den 750 000 im Jahr 1948 Vertriebenen) * Tausende getötet und Zehntausende verwundet. (Seit dem Jahr 2000 erschoss die israelische Armee 934 palästinensische Kinder!) * 650 000 Palästinenser, darunter rechtmäßig gewählte Parlamentarier und Minister, inhaftiert
- 12 000 palästinensische Häuser zerstört
- und mehr als eine Million Ölbäume vernichtet.
- Seit Juli 2002 wird in der Westbank auf palästinensischem Land die
„Mauer“, eine riesige Sperranlage, gebaut, mit dem Ziel, die großen Siedlungsblöcke und das Jordantal dem israelischen Staatsgebiet einzuverleiben und neue Grenzen für Israel zu ziehen. * Durch ein System von Abriegelungen, Belagerungen, Ausgangssperren, Straßenblockaden und Checkpoints wird die Bewegungsfreiheit der Palästinenser in ihrem eigenen Land drastisch eingeschränkt. * Der Gazastreifen wird nach dem Abzug der Siedler und Soldaten weiter vollständig von Israel kontrolliert und oft wochen- oder monatelang von der Außenwelt abgeriegelt, mit verheerenden Folgen für die Versorgung der 1,6 Millionen Einwohner. * Leisten die Palästinenser Widerstand gegen den israelischen Staatsterror, wird unter Verletzung der Genfer Konventionen die gesamte Bevölkerung mit Kollektivstrafen belegt: Durch zahlreiche Angriffe der israelischen Besatzungsarmee mit Panzern, Bulldozern und F 16-Kampfbombern ist der Großteil der Infrastruktur in der Westbank und im Gazastreifen zerstört worden. * Anfang 2006, nach dem Wahlsieg der Hamas, eskalierte die Unterdrückungspolitik Israels in der Streichung der den Palästinensern zustehenden Steuer- und Zollgelder, bis März 2007 eine Summe von mehr als 700 Millionen Dollar. Auch die USA und EU stellten ihre Zahlungen weitgehend ein. Offensichtlich sollte das palästinensische Volk ausgehungert werden, um seine demokratisch gewählte Regierung zu stürzen. Auch jetzt nach Bildung der Regierung der Nationalen Einheit hat sich an dieser Boykottpolitik nichts geändert.
In den 59 Jahren seines Bestehens hat Israel Dutzende von internationalen Gesetzen und zahllose UN-Resolutionen missachtet. Das Völkerrecht gibt keinem Staat Sonderrechte auf Aggression und Besatzung!
Die viel beschworene „Internationale Gemeinschaft“ trägt einen großen Teil der Verantwortung für diese Völker- und Menschenrechtsverletzungen Israels. Angeführt von den USA haben weltweit zahlreiche Regierungen, darunter auch die Bundesregierung, die israelische Besatzungs- und Boykottpolitik aktiv unterstützt.
Wir fordern von der Bundesregierung: * Die sofortige Beendigung der militärischen, wirtschaftlichen und politischen Unterstützung der israelischen Besatzung! * Sofortige Beendigung des Boykotts der demokratisch gewählten palästinensischen Volksvertretung! * Eine Außenpolitik, die sich aktiv einsetzt für die Beendigung des seitens Israels begangenen Unrechts an den Palästinensern, für das Existenzrecht eines palästinensischen Staates in den Grenzen vom 4. Juni 1967 mit Jerusalem als Hauptstadt, das Rückkehrrecht und die Entschädigung für das Leid des palästinensischen Volkes gemäß der UNO Resolution 194.
Ein dauerhafter und gerechter Frieden in der Region kann letztendlich nur in einem gemeinsamen, demokratischen Staat, in dem alle Menschen unabhängig von ihrer Religion oder ihrer sozialen Herkunft gleichberechtigt leben, verwirklicht werden. Die Bildung zweier gleichberechtigter souveräner Staaten scheint jedoch im Moment der einzige Weg zu sein.
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