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Häusersumpf
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Erstellt: 20.01.08, 22:40 Betreff: Berlin: Ideen zu einer Freiräumekampagne
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Herzliche Einladung zur 1. Freiraum- Kampagne Vollversammlung
Erstmal kurz zur Entstehung der Idee... Seit ein paar Monaten ist die Idee einer langfristigen Kampagne für unsere Häuser, Projekte und Räume, sowie die Schaffung neuer entstanden und in den ersten Ansätzen diskutiert worden. Anlass gab uns die brenzlige Situation, in der sich viele unserer Freiräume hier in Berlin befinden. Im letzten Jahr sind viele Aktionen zu dem Thema gelaufen, doch die Leute arbeiteten immer vereinzelt und so teilweise doppelt, einseitig und unkoordiniert. Das führt aber zum frustigen Ausbrennen oder dem totalen Wahnsinn. Selbst wenn es Vernetzungsunternehmungen gab, resultierte daraus kaum langfristiges und gemeinschaftliches Handeln und alles zerfiel früher oder später. Doch warum sollen wir vereinzelt zu einem Thema arbeiten, welches viel mehr Leute betrifft und beschäftigt. Durch gemeinsames Handeln könnten wir viel effektiver arbeiten und stärker auftreten, zu einem gesellschaftlich/politisch relevanten Faktor werden. Unsere Kapazitäten und Ressourcen könnten gebündelt werden, so dass sich nicht jede_r einzeln am gleichen Thema aufreibt. Wobei dies nicht bedeuten soll, dass alle zu einer homogene Masse verkommen und ein Planungsmonopol entsteht, sondern vielmehr, dass sich unterschiedlichste Aktionen durch einen gemeinsamen Bezugspunkt gegenseitig ergänzen und unterstützen.
Wie soll das ganze strukturiert sein? Die gesamte Kampagne basiert auf einem D.I.Y.- Charakter, jedoch werden Eckpunkte festgelegt, die das Grundgerüst bilden. Jeder Mensch, jede Gruppe, jede autonome Kleingruppe und alle, die sich mit den Eckpunkten identifizieren, können eigenständige Aktionen im Rahmen der Kampagne durchführen. Die Idee ist es weiterhin ein Logo zu kreieren, welches alle Aktionen kennzeichnet, die im Sinne der Kampagne gemacht werden. Mit der Eigenständigkeit der Beteiligten und Interessierten wird die Kampagne im besten Falle lebendig, vielfältig und schlagkräftig. Wenn sich allerdings alle darauf verlassen, dass immer die anderen was tun - passiert gar nix. Eine VV wird jeden Monat am 27. stattfinden. Sie soll die Entscheidungsinstanz der Kampagne sein. Da sollen inhaltliche und organisatorische Fragen besprochen werden und es können Kritiken und die daraus folgenden Anregungen diskutiert werden. Auch soll dort ein Raum geschaffen werden für neue Aktionsvorschläge und AG Gründungen. Oberste Priorität ist größtmögliche Transparenz. Dies soll durch Mailinglisten, ein Forum und die VV gewährleistet werden.
Die vorläufigen Eckpunkte sind zur Zeit:
1.) ein solidarisches Miteinander und Solidarität mit den bedrohten Projekten stellen die Basis für die Kampagne dar 2.) die Kampagne versteht sich als emanzipatorischer Zusammenhang, damit schließen wir eine Zusammenarbeit mit Rassisten, Sexisten, Faschisten und ähnlichen Idioten aus 3.) die Kampagne lebt und stirbt mit der Bereitschaft der Menschen sich einzubringen, was bedeutet das jede/r einzelne gefragt ist sich dort zu verwirklichen 4.) unterschiedliche Aktionsformen sind erwünscht und können sich ergänzen, sie ermöglichen, dass sich dort ein breites Spektrum an Menschen wieder finden kann. Zwischen den einzelnen Aktionsformen dürfen keine Hierarchien entstehen 5.) Aktionsberichte können im Namen der Kampagne veröffentlicht werden 6.) keine öffentliche Distanzierung von Aktionsformen; bei Kritik wird diese auf der VV angesprochen und diskutiert, die VV kann sich anschließend dazu äußern 7.) Diskussionen und Anregungen zur Kampagne finden in der Interim, auf der VV und im Kampagnenforum statt, Menschen die dort diskutieren sollen sich mit einem AG Kürzel kenntlich machen 8.) jede Räumung jede hat ihren Preis, sowohl finanziell als auch politisch und den bestimmen letztendlich wir
Mit der Initiierung dieser Kampagne werden folgende Ziele verfolgt:
- den Erhalt, Ausbau und das erkämpfen neuer selbstorganisierter Räume
- Motivation und aktive Einbindung aller interessierten Menschen, auch die
bisher nicht organisierten - von Einzelpersonen bis Kneipenstammtische, Crews und Sportgruppen - Bündelung sämtlicher Kräfte, um Vereinzelung entgegen zu treten und Solidarität zu erleichtern - funktionierende Supporter Systeme für bedrohte und neue Projekte - Wir wollen lokal beginnen, dann bundesweit agieren, auf internationale Solidarität aufbauen, diese unterstützen und letztendlich in die Gesellschaft intervenieren. - mit der Idee von Freiräumen und alternativem Leben die Gesellschaft erreichen und diese als Gegenmodell zu den herrschenden Verhältnissen etablieren
- langfristige Handlungs- und Aktionsfähigkeiten entwickeln
- natürlich einen aktiven Kampf um und für die Projekte auf allen Ebenen
mit vielfältigen Mitteln - Gentrification (Stadtumstrukturierung) auf die Tagesordnung setzen und diese kreativ bekämpfen
Forderungen, die wichtig werden könnten:
Keine Räumung niemals nie! Weg mit der Berliner Linie! Scheiß auf die Hütten, Paläste für alle! Konsum war gestern, selbstbestimmtes Leben ist Heute! Für den Erhalt und Ausbau selbstbestimmter Räume! Keine Vertreibung aus dem Berliner Innenstadtbereich!
Startschuss ist der 27.01.2008! Wir wollen auf der ersten VV die überarbeiteten Eckpunkte und Zielsetzungen verabschieden, damit wir handlungsfähig werden und loslegen können. Des Weiteren ein mögliches Logo vorstellen, gerne können Leute auch noch eigene Ideen mitbringen. Da das Ziel der Kampagne die Sammlung und Bündelung zum Thema selbstorganisierter Räume ist, bedarf es eines gut organisierten Informationssystems. Dazu gehört: eine täglich aktualisierte Webpage, einen internen, berlinweiten und bundesweiten Mailverteiler, ein Postfach, zwei Info-Telefone, Mailadressen für die AG´s, SMS- und Jabberbomber, eine der Fragen die dabei auftreten ist, wie kann eine interne Kommunikation laufen? Damit die Kampagne dauerhaft handlungsfähig bleibt, denken wir dass gewisse AG`s notwendig sind: AG- Internetbetreuung, AG- Medien und Öffentlichkeitsarbeit, wobei auch da geguckt werden müsste, wie diese laufen kann, AG- Soli( Konzerte, Partys), AG-Ressourcenbündelung, AG-VV... Das sind jedoch nur unsere Vorschläge, wenn es schon Vorschläge zu weiteren AGs und/oder Aktionen gibt, sind diese herzlichst willkommen. Macht euch Gedanken!
Soweit erst einmal unsere Einladung. Da der 27.01. die Geburtsstunde der Kampagne wird, reichen wir VoKü und am Ende soll mit Sekt und Kuchen auf viele aktive, kreative und autonome Menschen angestoßen werden. Die Kampagne wird super, alles andere ist Räumung! Das Treffen findet in der Kreutziger Straße 19 im Freidrichshain statt. Kommet zahlreich!
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