Niki ist unser Kater. 13 Jahre alt, Europäische Kurzhaarkatze aus dem St.Pöltner Tierschutzheim. Schwarz-weiß, ca. 7 Kg schwer und ein richtiger Schmusekater.
Vorigen Samstag gegen 0400 Uhr Früh hat er heftig erbrochen. Wir standen um 0800 Uhr auf, er blieb liegen. Er trank nichts, ließ das Futter unberührt und ging nicht aufs Kisterl. Wir fuhren am Vormittag mit ihm zum Tierarzt.
Er erhielt eine harntreibende Infusion und Schmerzmittel, die Tierärztin vermutete Probleme mit der Verdauung und riet uns zum Tierarztbesuch am Sonntag, falls sich das Problem nicht legen sollte.
Zu Hause ging es Niki vorerst richtig gut, er schien durch die Infusion kuriert. Aber sehr bald verfiel er wieder sichtlich, er nahm nichts zu sich und ging nicht aufs Kisterl. Er wackelte stark beim Gehen und verlor zunehmend die Orientierung.
Notdienst hatte am Sonntag die Tierarztpraxis Fuchs. Wir meldeten uns bei Tierärztin Martina Amann an und waren um 0930 Uhr bei ihr. Sie führte eine Blutuntersuchung durch. Das Ergebnis war niederschmetternd.
Niki hatte ein akutes Nierenversagen, die Harnsäurewerte waren so hoch, dass die Instrumente sie gar nicht mehr erfassen konnten. Es bestand akute Gefahr einer irreversiblen Vergiftung.
Mag. Amann gab Niki sofort eine Infusion. Wir legten fest, dass er bei ihr bleiben sollte. Klar war: Niki muss pinkeln, damit die Harnsäure aus dem Körper ausgeschieden wird. Wir vereinbarten eine telefonische Information bei Verschlimmerung seines Zustandes und gaben ihr die Befugnis, Niki bei Eintritt eines Lungenödems zu erlösen.
Dann begann das Warten. Wir hofften darauf, dass sie uns nicht anrufen wird. Andererseits wussten wir, dass Niki am nächsten Tag möglicherweise nicht mehr leben würde.
Wir haben Niki vor 13 Jahren aus dem Tierschutzheim geholt. Eigentlich wollten wir eine Katze, keinen Kater. Aber da war eine Schachtel. Ein ganz kleiner Kater steckte seinen Kopf heraus, kletterte heraus und kletterte flugs in den Korb, den wir mitgenommen und dort hingestellt hatten. Damit war alles klar, wir nahmen Niki mit nach Hause.
Über die Jahre wurde Niki zu einem Familienmitglied. Er hat sich auf der Luft (wo wir den Sommer verbringen) das rechte Hinterbein gebrochen, hat sich den Nagel herausgezogen, den Gips abmontiert und viele Mäuse gefangen. In der Wohnung war er immer präsent, er teilt mit uns alles und jedes.
Martina Amann hat nicht angerufen. Wir fuhren am Montag unsicher, aber voller Hoffnung wieder zur Tierarztpraxis Fuchs. Und sie begrüßte uns mit der befreienden Information: Niki hat um Mitternacht gepinkelt!
Sie hat ihn am Sonntag laufend mit Infusionen behandelt und zu sich nach Hause mitgenommen. Um Mitternacht hörte sie ihn auf dem Kisterl werken. Die Nieren haben wieder zu arbeiten begonnen, er hat gepinkelt.
Ein Wort dazu: Martina Amann ist die tollste Tierärztin, die ich kenne. Besser gehts nicht, herzlichen Dank dafür!
Am Montag vormittag in der Ordi haben wir mit Niki eine Stunde lang im Wartezimmer verbracht. Er hing wieder an einer Infusion und war sichtlich schwach.
Mit nach Hause nehmen duften wir ihn am Montag Abend. Wir waren glücklich, als er wieder bei uns war. Ganz glücklich waren wir, als er sofort aufs Kisterl ging und gepinkelt hat und danach sein Lieblingsfutter gefressen hat.
Am Dienstag - heute - waren wir wieder in der Tierarztpraxis bei Mag. Fuchs. Niki erhielt eine subkutane Infusion, das dauerte ca. 15 Minuten.
Morgen müssen wir noch einmal zur Blutprobe hingehen. Das wird wichtig sein, weil die Blutwerte Aufschluss über die weiteren Behandlungen geben werden. Ganz sicher müssen wir Niki hinkünftig besonderes Futter geben. Das werden wir aber gerne tun.