Da hat mal jemand ne klasse Idee und dann wieder das. Fand die Dinger absolut super. Willkommen mal wieder im Verödungs äh Verordnungsland Deutschland

(RP) Die Bootsfahrt zwischen Hafen und Altstadt und anderen Zielen ist erst einmal zu Ende. „Nicht zulässig!“, sagt die Wasserschutzpolizei. Der Betreiber, Weiße-Flotte-Chef Michael Küffner, sieht das anders.

Das war ein kurzer Spaß: Das Wassertaxi, das am Osterwochenende erstmals ablegte, liegt schon wieder an der Kette. Grund: Die Wasserschutzpolizei ist der Meinung, dass es für diese Art der Personenförderung auf dem Rhein keine Genehmigung gibt. Dabei beruft sich die Behörde auf die so genannte Verordnung für Taxiboote. Die sind nur dann legal unterwegs, wenn sie das nicht mit Außenbordmotor, sondern mit einer innen liegenden Maschine tun, erklärte gestern ein Sprecher der Wasserschutzpolizei Die von der Weißen Flotte als Wassertaxi eingesetzten Gefährte haben aber lediglich einen solchen Außenborder.

Das ist auch kein Problem, meint Weiße-Flotte-Chef Michael Küffner. Denn seine Boote fallen, so Küffner sehr spitzfindig, gar nicht unter diese Verordnung für Taxiboote. Sie schwimmen seiner Auffassung zufolge nach den Regeln der Sportbootvermietungsverordnung. Und danach ist es erlaubt, solche Boote an Leute zu verchartern, die ein Stück des Weges auf dem Wasser zurücklegen wollen. Küffner weiter: Die Kunden chartern das Boot für eine bestimmte Zeit, abgerechnet wird minutenweise. Maximal zwölf Personen dürfen an Bord. In den Verhandlungen mit der Polizei will Küffner erkannt haben, dass den Beamten diese Verordnung nicht bekannt war. Er habe aber die Details mit Fachleuten des Bundesverbandes für Binnenschifffahrt abgesprochen, und die hätten keine Bedenken gehabt. Insofern sieht er sich juristisch auf der sicheren Seite.

Am ersten Wochenende war das Interesse an diesem neuen Service groß, sagt Michael Küffner. Ostersonntag und Ostermontag seien insgesamt 250 Fahrgäste mit den beiden Booten auf dem Rhein unterwegs gewesen. Die Wasserschutzpolizei beruft sich auf eine Anordnung des Wasser und Schifffahrtsamtes Köln, das für den Bereich Düsseldorf zuständig ist. Dirk Schaper (Altstadtgemeinschaft) bedauerte gestern das schnelle Ende der Bootsfahrt. Schaper: „Bedauerlich, dass eine so schöne Idee in Deutschland an juristischen Hürden scheitert.“ Michael Küffner kündigte an, mit den zuständigen Behörden weiter verhandeln zu wollen, um sie von seinem Angebot zu überzeugen. Wie es weitergeht, ist noch nicht klar. Küffner ist davon überzeugt, dass am kommenden Wochenende die Boote noch nicht wieder freigegeben sind.

Quelle: http://www.rp-online.de/public/article/regional/duesseldorf/duesseldorf-stadt/nachrichten/427500