Pristina. dpa/baz. Das Kosovo-Parlament hat am
Mittwoch in Pristina die Verfassung des jüngsten europäischen Staates
verabschiedet. Sie lehnt sich an die Vorschläge des
UNO-Kosovo-Vermittlers Martti Ahtisaari an, nach denen der Staatsaufbau
in Kosovo von der Europäischen Union (EU) überwacht wird. Das
Grundgesetz wird am 15. Juni in Kraft treten.

Kernstück der Verfassung sind weitgehende Rechte für alle
Minderheiten, vor allem der serbischen, wie Staatschef Fatmir Sejdiu in
seiner Rede betonte. Die ethnische Verschiedenheit in Kosovo sei einer
der höchsten Werte des neuen Staates, und das werde von der
demokratischen Welt respektiert, sagte Sejdiu.

Die zu 90 Prozent von Albanern bewohnte ehemalige serbische Provinz
Kosovo hatte sich am 17. Februar für unabhängig erklärt und ist bisher
von 37 Staaten anerkannt worden. Serbien kämpft unterstützt von
Russland für die Wiedereingliederung Kosovos.