Tirana - Einen Tag nach dem Explosionsunglück in einem Munitionsdepot in Albanien steht die genaue Zahl der Todesopfer noch nicht fest. Offiziell wurde der Tod von acht Menschen bestätigt, darunter auch Kinder.
244 Menschen seien verletzt worden, viele davon lebensgefährlich, hiess es in Tirana. Regierungschef Sali Berisha befürchtet, dass alle 121 Menschen, die sich zum Zeitpunkt der Explosionen im zentralen Gebäude des Geländes befanden, tot sein könnten. Er sprach von einer "grossen Tragödie".
Die Explosionen hatten Hunderte Häuser zerstört. Über 4000 in der Umgebung lebende Einwohner mussten in Sicherheit gebracht werden.
Der Unfall ereignete sich auf einem Militärgelände nahe Gerdec etwa zwölf Kilometer nördlich der Hauptstadt Tirana. Als Ursache wurde vermutet, dass Mitarbeiter beim Umgang mit der zur Entschärfung bestimmten Munition Fehler machten.
Albanien besitzt etwa 100'000 Tonnen Munition aus kommunistischen Zeiten, die jetzt entschärft werden sollen. Mit dieser Aufgabe ist auch eine US-Firma beauftragt. Unter den im Militärlager vermissten Menschen sollen auch zehn Mitarbeiter dieser Firma sein.