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Erstellt: 01.05.08, 15:21 Betreff: Josef F. drohte seinen Opfern mit Gastod |
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Josef F. drohte seinen Opfern mit Gastod
Der 73-jährige Josef F. gab bei den ersten Verhören an, seine Opfer mit dem Gastod bedroht zu haben, sagte Polizeisprecher Helmut Greiner am Donnerstag in Amstetten. Er habe Gas in das 60 Quadratmeter große Kellerverlies leiten wollen, sollte ihm etwas zustoßen. Es könne sich dabei um eine „leere Drohung“ gehandelt haben, damit seine Opfer nicht versuchten, ihn zu überwältigen, sagte Greiner.
Ein Team aus sechs Experten prüfe nun, ob es eine entsprechende Vorrichtung in dem Verlies gebe. Sie sollten zugleich den elektronischen Schließmechanismus der 300 Kilogramm schweren Betontür untersuchen. Nach Angaben des Leiters der Ermittlungen, Franz Polzer, hatte Josef F. angegeben, dass sich die Tür bei einer längeren Abwesenheit von ihm automatisch geöffnet hätte. Josef F. hatte seine Tochter Elisabeth 24 Jahre lang in dem Kellerverlies eingesperrt und vergewaltigt. Sie brachte dort sieben Kinder von ihrem Vater zur Welt. Drei davon wuchsen im Keller auf.
Brief sollte Rückkehr vorbereiten
Möglicherweise wollte Josef F. die Gefangenschaft seiner Tochter und der Kinder in absehbarer Zeit beenden. Darauf deute ein Brief hin, der gefunden worden sei, erklärte die Polizei. Josef F. habe seine Tochter Ende vergangenen Jahres gezwungen, einen Brief an ihre Familie zu schreiben, die glaubte, sie lebe bei einer Sekte, sagte der Leiter des Landeskriminalamtes Niederösterreich, Franz Polzer. In dem Brief schreibt sie, sie wolle zu ihrer Familie zurückkehren, was aber jetzt noch nicht möglich sei. Josef F. habe vielleicht geplant, die Gefangenschaft irgendwann zu beenden, sagte Polzer.
Zurzeit bemühen sich die Behörden vor allem um das Wohl und den Schutz der Familie F. und deren Privatsphäre. „Wir haben den Eindruck, dass sich die Familie den Umständen entsprechend wohl fühlt“, sagte der Leiter der Landesklinik Amstetten-Mauer, Berthold Kepplinger. Für die Betroffenen ist in der Sonderkrankenanstalt ein eigener Wohnbereich von 70 bis 80 Quadratmetern geschaffen worden. Die Familienmitglieder würden „sehr viel miteinander reden“.
Fotografen aus Bäumen verjagt
Die Opfer werden laut Kepplinger langsam an das Tageslicht gewöhnt. Außerdem gehe es darum, „Raumorientierungsstörungen Schritt für Schritt auszugleichen. Wir sind überzeugt, dass dies in den nächsten Wochen gelingen wird.“
Der ORF-Rundfunk berichtete, Beamte der Polizei Niederösterreichs hätten zahlreiche Pressefotografen von Bäumen in der Umgebung der Klinik verjagt, die Bilder aus den Wohnräumen der Familie schießen wollten. Eine Sprecherin der Klinik wollte dazu nicht Stellung nehmen. Der Anwalt der Opfer kündigte an, dass seine Mandaten in absehbarer Zeit keinerlei Interviews geben werden. Die Familie wird in der Klinik von der Polizei von den Medien abgeschirmt.
Quelle: http://www.focus.de/panorama/welt/amstetten/grausame-plaene-josef-f-drohte-seinen-opfern-mit-gastod_aid_298702.html
[editiert: 01.05.08, 15:22 von Carmi]
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