Thomas Kujawa
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Beiträge: 1247 Ort: Mitteldeutschland
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Erstellt: 16.03.04, 10:50 Betreff: Frühförderung: Kinder lernen schwerer als Erwachsene
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Frühförderung: Kinder lernen schwerer als Erwachsene
Hamburg (ots) - Kinder brauchen nicht mehr als einen guten Kindergarten, sagt Elsbeth Stern, Psychologin und Professorin am Berliner Max-Planck-Institut, in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "Brigitte" (Erscheinungstermin 17. März 2004). Die Wissenschaftlerin wendet sich gegen überzogene Frühförderung. "Kinder lernen nicht leichter, sondern schwerer als Erwachsene", so Elsbeth Stern in der "Brigitte". "Niemand saugt Wissen wie ein Schwamm auf. Der Arbeitsspeicher in unserem Gehirn ist begrenzt, und diese Begrenzung ist durchaus sinnvoll. Sie erlaubt uns, uns auf das Wesentliche zu konzentrieren. Für kleine Kinder heißt das: Sie sind von komplexen Dingen noch total überfordert. Sie in dieser Zeit mit möglichst viel Wissen voll zu stopfen wird nicht funktionieren." Niemand müsse sein Kind in teure Kurse schicken: "Ein guter Kindergarten reicht, und viele Erzieherinnen leisten unter oft schwierigen Bedingungen großes Engagement. Unsere Kinder werden mehr leisten müssen als wir, da muss die ganze Gesellschaft als Ganzes überlegen, wie sie ihr Bildungssystem optimiert." Und der Göttinger Neurobiologe Gerald Hüther warnt in "Brigitte" vor zu viel Druck auf schwächere Schüler: "Klar kann man damit kurzfristige Erfolge erzielen, aber wer sein Kind zu sehr auf Leistung dressiert, macht das Wichtigste kaputt: den Spaß, den Motor fürs Lernen. Auch die ständige Angst eines Kindes, an den hohen Erwartungen seiner Eltern zu scheitern, ist eine Lernerfahrung, die im Gehirn verschaltet wird." ots Originaltext: Brigitte, Gruner + Jahr
http://www.presseportal.de/print.htx?nr=537531
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