Thomas Kujawa
Administrator
Beiträge: 1247
|
Erstellt: 28.10.04, 21:35 Betreff: WG: BPA Artikel: Mehr Kinderbetreuung in Deutschland |
|
|
Der Bundestag hat dem Ausbau der Kinderbetreuung zugestimmt. Bis zum Jahr 2010 soll das Betreungsangebot für Kinder unter drei Jahren um 230.000 neue Plätze steigen. Durch die Aufteilung des Tagesbetreuungsausbaugesetzes ist die Zustimmung des Bundesrates zur Erhöhung der Krippenplätze nicht erforderlich.
Mit den Stimmen der Regierungskoalition hat der Bundestag am 28. Oktober das Gesetz zur Kinderbetreuung beschlossen. Dieses Gesetz verpflichtet die Kommunen, bis 2010 ein ausreichendes Betreuungsangebot für die unter Dreijährigen zu schaffen. Die gesetzliche Regelung sieht vor, ab Beginn nächsten Jahres die Zahl der Krippenplätze vor allem im Westen von jetzt 60.000 um 230.000 neue Angebote zu erhöhen und damit den örtlichen Bedarf zu decken.
Kinderbetreuung duldet keinen Aufschub
In der Debatte über das Gesetz zum Ausbau der Kinderbetreuung hat Bundesfamilienministerin Renate Schmidt vor weiteren Verzögerungen gewarnt. "Wir lassen die Familien in Deutschland nicht im Stich. Wir finden einen Weg, das von uns beschriebene Ziel zu erreichen, mit der Verbesserung der Kinderbetreuung für alle spürbar zu beginnen und in absehbarer Zeit europäisches Niveau zu erreichen," sagte Bundesfamilienministerin Renate Schmidt vor dem Bundestag.
Die Familien in Westdeutschland sollten "nicht weiterhin in punkto Kinderbetreuung in einem Entwicklungsland leben müssen", erklärte die Familienministerin die Aufteilung des Gesetzes http://www.bundesregierung.de/Politikthemen/Familie_-Kinder-und-Jugend-,9676 /Ausbau-von-Kinderbetreuung.htm " target="_blank"> http://www.bundesregierung.de/Politikthemen/Familie_-Kinder-und-Jugend-,9676 /Ausbau-von-Kinderbetreuung.htm . SPD und Grüne hatten im Familienausschuss des Bundestags durchgesetzt, dass das Tagesbetreuungsausbaugesetz (TAG) aufgespalten wurde, nachdem der Bundesrat seine Ablehnung signalisiert hatte. Nun bedürfen nur noch die Neuregelungen zur Kinder- und Jugendhilfe der Zustimmung der Länderkammer.
Breiter gesellschaftlicher Konsens
Schmidt betonte, dass der Ausbau der Kinderbetreuung zu den wichtigsten gesellschaftspolitischen Vorhaben in dieser Legislaturperiode gehöre. Darüber herrsche fraktionsübergreifend Einigkeit. Ein Nein des Bundesrats dürfe dieses Ziel nicht verhindern. "Ein besseres Angebot an Kinderbetreuung für die Kleinsten ist für Familien in Deutschland zu wichtig und zu dringlich, als dass Eltern und Kinder bis zur Klärung der offenen Fragen zu den übrigen Regelungen der Kinder- und Jugendhilfe warten könnten oder bei einer Nichteinigung im Bundesrat der Ausbau gar gefährdet wäre", so Schmidt.
Starke gesellschaftliche Kräfte - von der Wirtschaft, den Gewerkschaften bis hin zu den Kirchen - unterstützten das Gesetz zum Ausbau der Kinderbetreuung für die Kleinsten. Der Großteil der Experten war bei der relevanten Bundestagsanhörung zu dem Schluss gekommen, dass das TAG bereits ein gelungener Kompromiss zwischen Bund und Ländern beziehungsweise Kommunen sei.
Guter Start für Reformen auf dem Arbeitsmarkt
Der Ausbau der Kinderbetreuung ist ein weiterer Schritt, die Reformen auf dem Arbeitsmarkt durchzusetzen. Mit Inkrafttreten von Hartz IV zum nächsten Jahresbeginn greifen die Bestimmungen, die die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ermöglichen. Das Anfang 2005 in Kraft tretende Gesetz zum Arbeitslosengeld II versetzt erwerbsfähige Eltern in die Lage, auf einen Betreuungsplatz für ihr Kind zuzugreifen.
|
|