Ines Doberschuetz
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Beiträge: 440 Ort: Leipzig
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Erstellt: 09.11.05, 10:52 Betreff: Neues Kitagesetz für Sachsen
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Hallo,
in der heutigen DNN steht nun etwas Ausführliches zum "neuen" Kitagesetz:
"Neues Kitagesetz für Sachsen
Dresden. Der Stolz war Gisela Schwarz deutlich anzumerken. Dieses Gesetz, so die Familienpolitikerin der SPD-Fraktion, trage eine "sozialdemokratische Handschrift", es sei ein "großer Erfolg der SPD-Fraktion". Gemeint war das neue Kindertagesstättengesetz der Koalition, das der Landtag morgen - mit monatelanger Verspätung - verabschieden will. Es schreibt einige Dinge fest, die im Laufe des Jahres bereits Praxis in der Kinderbetreuung geworden sind.
Neu ist vor allem die Einführung eines Bildungsplanes, der noch bis Jahresende erprobt wird und die Frühförderung verbessern soll. Dazu gehört auch die Schulvorbereitung der Fünf- bis Sechsjährigen im letzten Kindergartenjahr, in dem mehrere Wochenstunden mit weiteren Bildungsangeboten und in Kooperation mit Grundschullehrern gestaltet werden. Kosten: Elf Millionen Euro allein dieses und nächstes Jahr. Hinzu kommen eine ausgebaute Fort- und Weiterbildung sowie Fachberatung der Erzieherinnen, die Erweiterung der Elternmitwirkung und ein 15- Millionen-Investitionsprogramm.
Zu einem generellen Verbot von Zugangsbeschränkungen etwa für Kinder von arbeitslosen Eltern haben sich die Koalitionäre allerdings nicht durchringen können - und bekommen dafür Ärger von der Opposition. "Die Koalition hält offenbar weiter daran fest, Kinder sozial schwacher Eltern bei der vorschulischen Bildung zu benachteiligen", wirft FDP-Sozialpolitikerin Kristin Schütz der Regierung vor. Alle Kinder müssten aber in der Schule gleiche Startchancen haben. Die FDP-Fraktion drängt auf Änderungen und will zugleich die Möglichkeiten für Tagesmütter ausbauen. Dem Gesetz der Koalition wollen die Liberalen trotzdem zustimmen. "Wir betreiben konstruktive Opposition", sagt der Parlamentarische Geschäftsführer Torsten Herbst.
Auf Distanz geht dagegen die Linkspartei. "Der Gesetzentwurf erfüllt weder die Wahlversprechen von CDU und SPD, noch entspricht er dem Stand der Fachdiskussion", urteilt Familienpolitiker Falk Neubert. Selbst der Landesrechnungshof habe jüngst gerügt, dass findige Kämmerer im Ausschluss von Kindern ein Einsparpotential für die kommunalen Haushalte entdeckt hätten (DNNberichtete). Die Linksfraktion fordert dagegen einen Rechtsanspruch auf ganztägige Kita-Betreuung sowie kostenlose Hortbetreuung und warnt zugleich vor einem Abbau von Standards. Dazu liegen stolze 15 Änderungsanträge vor. "So kann ich dem Gesetz jedenfalls nicht zustimmen", sagt Neubert.
Verbesserungsbedarf sieht auch die Bildungsgewerkschaft GEW, die sich nicht nur gegen Zugangskriterien ausspricht. Gefordert werden auch ein besserer Personalschlüssel, mehr gruppenfreie Vor- und Nachbereitungszeit sowie die Freistellung für Fortbildungen. Gisela Schwarz ficht die Kritik nicht an. "Wir haben das Machbare und Nötige umgesetzt."
Sven Heitkamp"
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