Sparpläne Leipzig will 2300 Krippen- und Hortplätze streichen
Die Stadt Leipzig will ab dem kommenden Sommer die Regelbetreuungszeit in Krippen, Kindergärten und Horten von neun auf sechs Stunden einschränken. Um den Haushalt zu entlasten, sollen rund 1000 Krippen und 1300 Hortplätze eingespart werden. Das Jugenddezernat plant zudem, Kleinkinder erst ab dem 18. Lebensmonat und nur bis zur 2. Klasse aufzunehmen. Ausnahmen soll es geben, wenn beide Eltern arbeiten oder wenn eine längere Betreuung aus sozialen Gründen angebracht ist. In bestehende Verträge soll nicht eingegriffen werden.
Wer nicht berufstätig ist, soll sein Kind eher abholen Stadt will bei "Grenzfällen" kulant sein Umstritten sind die Regelungen für den Fall, dass ein Elternteil arbeitslos ist und kurzfristig wieder einen Job findet. Die Stadt will in solchen Fällen versuchen, eine längere Kinderbetreuung sicher zu stellen. Grund für die knappen Kassen sind nach Angaben von Dezernatschef Haller unter anderem die geringer werdenden Zuweisungen vom Land sowie die seit Jahren steigenden Geburtenzahlen in Leipzig.
Elternvertreter lehnen Pläne ab Der Gesamtelternrat der Stadt lehnte die geplanten Einschnitte ab. Eine Zugangsbeschränkung würde Kinder aus sozial schwachen Familien benachteiligen. Der Elternrat wirft der Stadtverwaltung vor, die jetzige Situation durch schlechte Planung der Kinderbetreuung mitverursacht zu haben.
Dresden musste Einschränkungen teils zurücknehmen Ende vergangenen Jahres war in Dresden ein heftiger Streit über Kita-Zugangskriterien entbrannt, auch weil der Stadtrat in bestehende Verträge eingreifen wollte. Die Entscheidung wurde gerichtlich gekippt und danach beschränkt.