Letzten Freitag protestierten die Leipziger Eltern gegen die zum Sommer 2004 geplanten Zugangskriterien für Kitas. In der Schublade der Verwaltung liegt ein Plan, die Regelbetreuung für alle Kinder zwischen 18 Monaten und Ende der zweiten Klasse von neun auf sechs Stunden zurückzufahren . Wer mehr will, muss nachweisen, dass er Arbeit hat. Die Stadt will auf diese Weise 1000 Krippen-, 1300 Hortplätze und somit 4,4 Millionen Euro sparen. In vier Tagen wird über die neue Kita-Planung abgestimmt. Wie überall ist die Situation bei den Krippen extrem angespannt. „In Leipzig-Nord, -Mitte und -Süd ist es fast unmöglich, einen Kindergartenplatz zu bekommen“, sagt Rüdiger Ulrich (48), jugendpolitischer Sprecher der PDS-Fraktion. Es fehlen über 500 Krippenplätze. Die Wartezeiten betragen bis zu einem Jahr!“
Die arbeitslose Barbara Fidelek (34) ist schon ganz verzweifelt: „Ich habe schon in fünf Einrichtungen nach einem Platz für meine 18 Monate alte Tochter Karen gesucht – nichts!“ (M. Weidemann)
Fakten Leipzig
Es gibt 202 Einrichtungen mit 18 386 Plätzen. Statt Einkommensklassen gibt es eine Einheitsgebühr für Familien und Alleinerziehende. Sozial Bedürftige zahlen weniger.