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Fünf Tage Lesemarathon: Leipziger Buchmesse mit 1800 Veranstaltungen

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Ines Doberschuetz
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Beiträge: 440
Ort: Leipzig

New PostErstellt: 13.03.06, 12:18  Betreff: Fünf Tage Lesemarathon: Leipziger Buchmesse mit 1800 Veranstaltungen  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Quelle: www.glaubeaktuell.net


Fünf Tage Lesemarathon: Leipziger Buchmesse mit 1800 Veranstaltungen


(Leipzig/dpa) - Leipzig lädt zum Lesemarathon: Zur Leipziger
Buchmesse stellen vom 16. bis zum 19. März Verlage aus 33 Ländern auf fast 53 000 Quadratmetern ihre Frühjahrs-Neuerscheinungen vor. Mit
rund 2150 Ausstellern ist die Buchmesse erneut gewachsen. Die
vermietete Fläche und die Zahl der Aussteller mit eigenem Stand
stiegen nach Angaben der Messe um acht Prozent an. Das begleitende
Literaturfestival «Leipzig liest» hat 1800 Veranstaltungen mit 1500
Akteuren an 250 Spielstätten im Programm, so viele wie nie zuvor.

Zum Auftakt erhält der ukrainische Schriftsteller, Dichter,
Essayist und Übersetzer Juri Andruchowytsch den mit 15 000 Euro
dotierten Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung. Die
Auszeichnung wird seit 1994 von der Stadt Leipzig, der Leipziger
Messe GmbH, dem Freistaat Sachsen und dem Börsenverein des Deutschen
Buchhandels vergeben. Insgesamt werden in fünf Tagen an die 20
literarische Auszeichnungen sowie Preise für Buchgestaltung, -
marketing und Nachwuchsautoren oder -zeichner verliehen.

Im Mittelpunkt stehen junge deutschsprachige Autoren und
Literaturen der mittelosteuropäischen Länder als «Standbeine» der
Messe. Zudem bietet die Buchmesse das größte Hörbücher-Forum im
deutschsprachigen Raum. Viel Platz wird auch wieder der Präsentation
von Kinder- und Jugendliteratur einschließlich Comics sowie dem
Bildungsbereich eingeräumt.

Das traditionelle Autorenspecial beschäftigt sich mit der Sicht
der neuen EU-Länder auf die Europäische Union und deren künftige
Mitglieder. Parallel zur Buchmesse findet die 12. Antiquariatsmesse
statt, auf der 82 Händler aus acht Ländern Schätze aus 500 Jahren
Buchdruckkunst präsentieren.

Leipziger Bücherfrühling: Literatur zum Lesen, Hören und Sehen

Von Simona Block, dpa

(Leipzig/dpa) - Für fünf Tage verwandeln sich fünf Hallen der
Leipziger Messe wieder zu einem riesigen Buchladen. Dort können
Leseratten jeden Alters nicht nur ungeniert stöbern, sondern bei
Lesungen, Gesprächen und Foren mit ihren Lieblingsautoren ins
Gespräch kommen. Im Jahr der Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland
sind unter den rund 1500 Gästen auch eine Reihe von Experten und
ehemalige Aktive, die Auskunft zur «schönsten Nebensache der Welt»
geben.

Menschentrauben, volle Hallen, überfüllte Säle und Gedränge an den
Ständen sind auch in diesem Jahr programmiert. Auch wenn die
Organisatoren nicht auf Rekordjagd sind, gibt es ein Plus an Fläche,
Verlagen und Editionen. Der Kontakt von Verlegern, Nachwuchsliteraten
und gestandenen Autoren sowie Prominenten mit Lesern und Fans ist
gewollt. «Das bietet so nur Leipzig», sagt Messe-Geschäftsführer
Wolfgang Marzin. Hier prallen alljährlich U und E aufeinander, was
die Messe für ein Publikum vom Kleinkind bis zum Greis attraktiv
macht.

Die Mischung aus Gegensätzen, Klassik und Moderne, gedrucktem
Buch, Literatur auf CD oder per Mausklick lassen das «Frühlingsfest
der Bücher» alljährlich zu einem Event für Jedermann und Leipzig zum
Sammelbecken für Buchmarkt-Trends werden. Das mehr als 1800
Veranstaltungen umfassende Marathon-Programm «Leipzig liest» bietet
tagsüber und an den Abenden ausreichend Gelegenheit für Begegnungen.
Die Organisatoren setzen dabei auf die bewährte Mischung aus
prominenten Gästen, literarischen Debüts, kuriosen Veranstaltungen,
ernsthaften Foren und viel Spaß für junge Leser.

Auf der Messe sowie an mehr als 250 Orten in der Stadt - von Cafés
und Clubs über Theater, Buchläden und Schulen bis zum Jugendamt,
Museen oder Kirchen - sind neue Romane nationaler und internationaler
Altmeister ebenso zu finden wie Belletristik-Debüts und Sachbücher.
Erwartet werden Autoren wie Frédéric Beigbeder, Polina Daschkowa,
Frank Schätzing, Vladimir Sorokin, Wiglaf Droste, Bret Easton Ellis,
Ulla Hahn oder Franz Xaver Kroetz. Neben Schauspielern und Sängern
wie Heiner Lauterbach, Jan Josef Liefers, Konstantin Wecker und Heinz
Rudolf Kunze kommen auch Ulrich Wickert, Fritz J. Raddatz, Moritz von
Uslar oder Lord Rolf Dahrendorf zur «kleinen» deutschen Bücherschau.

40 junge deutschsprachige Autoren machen die zweite «Lange
Leipziger Lesenacht» L3 zum Forum für aufstrebende Schriftsteller und
neue deutsche Literatur, wobei in der Moritzbastei parallel auf allen
Bühnen gelesen wird. Mit von der Partie sind Juli Zeh, Clemens Meyer,
Leonie Swann und Reinald Grebe. Danach legt Wladimir Kaminer seine
«Russendisko» auf. In «Prosa Prognosen» stellen sich die Stipendiaten
des Literarischen Colloquium Berlin vor, für unabhängige Verlage wie
Blumenbar, Luftschacht, Verbrecher Verlag, Tisch 7 oder Kookbooks
wird eine gemeinsamen Leseinsel geschaffen.

In einer Reihe «Jahrhundert-Zeugen» geben Schriftsteller wie Jurij
Brezan, Rolf Hochhuth, Erich Loest, Hans Pischner, Lenka Reinerová
und Francisco Ayala ebenso wie Kritiker Marcel Reich-Ranicki oder
Schauspieler Dietmar Schönherr Auskunft. In der Alten Handelsbörse
treten Hörbuch-Vorleser in Aktion. Im Finale für das beste
Hörbuch und den «HörKules» sind die Produktionen «Illuminati» von Dan
Brown, «Mein Venedig» von Donna Leon mit Hannelore Hoger und Elke
Heidenreichs «Nurejews Hund Oder Was Sehnsucht vermag».

Mit mehr als einem Viertel der Ausstellungsfläche ist der Kinder-
und Jugendbereich mit 435 Veranstaltungen und über 400 Verlagen fast
ein eigenes kleines Festival. Allein 200 Programmpunkte gibt es für
Comic-Fans. Aus Japan anreisende Meister der Manga-Kunst sind Beleg
dafür, dass Leipzig wichtiger Europa-Treff von Fans der japanischen
Comics ist. Großmeister der Manga-Zeichenkunst wie Kaori Yuki und
Arina Tanemura aus Japan sowie Selena Lin aus Taiwan geben ebenso
Signierstunden wie Simpsons-Star-Zeichner Bill Morrison.

Börsenverein: Konzentration im Buchhandel wird weiter zunehmen
(Frankfurt/Main/dpa) - Der Strukturwandel im Buchhandel wird sich
nach Einschätzung des Dachverbandes der Branche fortsetzen. «Die
großen Buchhandlungen werden größer werden, und um die mittleren und
kleineren Buchhandlungen muss man sich Gedanken machen», sagte der amtierende Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Gottfried Honnefelder, in einem dpa-Gespräch vor Beginn der Leipziger Buchmesse.

Er riet den kleineren Buchläden, auf fachliche Beratung zu setzen.
«Was den Buchhandel in Zukunft überleben lässt, ist allein Kompetenz.
Der kleinere Händler hat da einen Wettbewerbsvorteil. Aber vielleicht
muss er noch öffentlicher machen, dass er diesen hat», sagte
Honnefelder. Die mittleren und größeren Buchhandlungen wiederum
dürften nicht an der Kompetenz ihrer Mitarbeiter sparen.

Der Börsenverein als Branchenverband - ihm gehören neben dem
Buchhandel auch die Verlage und der Zwischenhandel an - könne den
Strukturwandel nicht verhindern. «In den Markt eingreifen darf er
nicht und will er nicht. Wir können nur unsere Mitglieder dazu
aufrufen, sich in diesem Wettbewerb auf die Tugenden zu besinnen, die
den Buchhandel immer ausgemacht haben.» Bücher seien ein Kulturgut
und keine Ware wie jede andere.

Honnefelder bekräftigte jedoch, sein Verband werde das Verhalten
der Buchhandelskette Thalia überprüfen, die von rund 100 Verlagen
eine Kostenbeteiligung für Umbauten und Neueröffnungen von Filialen
gefordert hatte. «Dies ist nicht allein eine Frage des
Wettbewerbsrechts. Wir werden nicht nur in diesem Fall zu prüfen
haben, ob die inneren Spielregeln der Branche überspannt werden. Im
übrigen sind wir bereits im Gespräch mit Thalia.» Die zum Parfümerie-
Konzern Douglas gehörende Thalia-Kette ist mit rund 100 Filialen in
Deutschland Marktführerin.

Trotz erster Anzeichen für einen konjunkturelle Wende im
Einzelhandel sieht Honnefelder die Lage im Buchhandel mit gedämpftem
Optimismus. «Es herrscht für 2006 nach wie vor allgemeine Vorsicht.
Aber die Talfahrt scheint gebremst, da im vergangenen Jahr wieder
wieder ein kleines Plus verzeichnet wurde», sagte Honnefelder.


Stichwort: Preis der Leipziger Buchmesse
(Leipzig/dpa) - Der mit insgesamt 45 000 Euro dotierte Preis der
Leipziger Buchmesse wird in diesem Jahr zum zweiten Mal vergeben. Die
von Leipziger Messe, Stadt und Land mit Unterstützung des
Literarischen Colloquiums Berlin jährlich vergebene Auszeichnung soll
herausragende deutschsprachige Neuerscheinungen aus den Bereichen
Belletristik, Sachbuch/Essayistik und Übersetzung würdigen.

Die Verlage konnten drei Titel pro Kategorie vorschlagen. In
diesem Jahr musste die Jury unter Vorsitz von Martin Lüdke (SWR)
aus über 700 Titeln wählen. Für die Endrunde nominierte das Gremium,
dem die Literaturkritiker Sigrid Löffler («Literaturen»), Richard
Kämmerlings («Frankfurter Allgemeine Zeitung») und Franziska Augstein
(«Süddeutsche Zeitung») angehören, zehn Romane, Sachbücher und Essays
sowie fünf Übersetzer.

In der Kategorie Belletristik stehen «Kaiserstraße» von Judith
Kuckart, Thomas Langs zweiter Roman «Am Seil», die Romandebüts «Warum
du mich verlassen hast» von Paul Ingendaay und «Als wir träumten» von
Clemens Meyer und der Abenteuerroman «Der Weltensammler» von Ilja
Trojanow zur Auswahl.

In der Kategorie Sachbuch/Essayistik fällt die Entscheidung
zwischen «Die Intrige. Theorie und Praxis der Hinterlist» von Peter
von Matt, «Deutsche Architektur seit 1900» von Wolfgang Pehnt, Jan
Assmanns «Die Zauberflöte. Oper und Mysterium», «Schwere Vorwürfe,
schmutzige Wäsche» von Franz Schuh und «Moses Vermächtnis. Über
göttliche und menschliche Gesetze» von Friedrich Wilhelm Graf.
Nominiert als für die beste Übersetzung sind Peter Urban, Thomas
Melle, Agnes Relle, Ragni Maria Gschwend und Inés Koebel.

Stichwort: Leipziger Buchmesse
(Leipzig/dpa) - Leipzig als Zentrum des europäischen Handels war
schon Ende des 15. Jahrhunderts auch Treffpunkt der Buchhändler,
Drucker und Verleger. Die ersten Mainzer Drucker hielten sich um 1470
auf der Leipziger Messe auf. Um 1500 stand Leipzig mit elf
Druckereien an der Spitze der über 60 deutschen Druckorte. Leipzig
wurde zu einer ernsthaften Konkurrenz des älteren Messeplatzes
Frankfurt/Main.

Nach der Reformation entwickelten sich Verlagsgewerbe und
Buchhandel rasant, wurden aber vom Dreißigjährigen Krieg (1618-1648)
nahezu ausgelöscht. Mitte des 17. Jahrhunderts erlebte die Buchmesse
wieder einen Aufschwung. 1764 erklärten die Buchhändler Leipzig auf
der Frankfurter «Fastenmesse» zur «Hauptstadt» des Buchhandels.

Nach einer Pause in der Nazi-Zeit begann die Buchmesse 1946
wieder, 1959 gab es eine internationale Buchkunstausstellung. 1973
wurden die traditionell zwei Buchmessen pro Jahr auf eine im Frühjahr
reduziert. Bis zur Wende nahmen durchschnittlich 1000 Verlage daran
teil. 1991 fand die erste eigenständige internationale Buchmesse nach
der Wende statt.

Seit 1998 präsentiert sich die Branche auf dem modernen
Messegelände am Stadtrand. Inzwischen gilt der vom weltgrößten
Literaturfestival «Leipzig liest» begleitete Branchentreff als
unverzichtbar vor allem für kleinere und mittlere Verlage, die ihre
Frühjahrs-Neuerscheinungen präsentieren.


Die Leipziger Buchmesse in Zahlen

(Leipzig/dpa) - Zur Leipziger Buchmesse vom 16. bis 19. März
werden wieder weit mehr als 100 000 Besucher erwartet. Nachfolgend
die wichtigsten Zahlen, Daten und Fakten rund um die Messe, die sich
an Fachbesucher und allgemeines Publikum wendet:

Aussteller: rund 2150 aus 33 Ländern

Fläche: 53 000 Quadratmeter

Öffnungszeiten: täglich 10.00 bis 18.00 Uhr

Eintrittskarten: Tageskarte 9,50 Euro, ermäßigt 7,50 Euro
Dauerkarte 20,00 Euro
Tageskarte Fachbesucher 7,50 Euro
Dauerkarte Fachbesucher 13,00 Euro

(Kinder bis zum 5. Lebensjahr haben freien
Eintritt. Ermäßigung gilt für Studenten, Renter und
Arbeitslose)

Im Vorverkauf erworbene Karten ermöglichen am
Besuchstag die kostenlose Hin- und Rückfahrt im
Mitteldeutschen Verkehrsverbund (MDV, beschränkt
auf die Zonen Leipzig, Landkreis Leipziger Land,
Landkreis Delitzsch, Halle, Saalkreis und Landkreis
Merseburg-Querfurt)

Eintrittskarten gelten auch für die Leipziger
Antiquariatsmesse und die «buch + art - Kunst rund
um das Buch»

Katalog: 10,00 Euro


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