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Sorge über jeden Zehnten

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Ines Doberschuetz
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Beiträge: 440
Ort: Leipzig

New PostErstellt: 18.08.04, 09:30  Betreff: Sorge über jeden Zehnten  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Sorge über jeden Zehnten
Mehr als 4 600 Schüler sind ohne Hauptschulabschluss entlassen
Von Stefan Rössel

In Sachsen bleibt fast jeder zehnte Schulabgänger ohne jeden qualifizierten Abschluss.



Dresden. Kurz vor Ende der Sommerferien ziehen die Statistiker des Kultusministeriums Bilanz über das abgelaufene Schuljahr 2003/04. Die gestern veröffentlichten Zahlen künden von Verbesserungen gegenüber dem Vorjahr: Bei sinkenden Schülerzahlen schafften prozentual ein paar mehr ihre Prüfungen, die Durchschnittsnoten wurden besser.

Aber von den 6 876 Schülern im Hauptschulgang machten in der neunten Klasse lediglich 4 931 die Prüfung mit. Nur 2 198 bestanden sie. Damit verließen 4 678 die Schule ohne Abschluss, knapp zehn Prozent der rund 48 000 Absolventen von Gymnasien und Mittelschulen.

„Sie gehören zu unseren besonders großen Sorgenkindern“, sagt Werner Mankel, Bildungsexperte der Industrie- und Handelskammer Dresden. An eine Ausbildung müssten sie erst herangeführt werden.

„Sie sind jetzt schon Kandidaten für die Arbeitslosigkeit“, warnt auch Ingrid Schwaar, die Vorsitzende des Sächsischen Lehrerverbands: „Solche Verhältnisse kann sich eigentlich kein Land leisten!“ Sie möchte alle Beteiligten in die Pflicht genommen sehen:

Schulen dürften Schüler nicht einfach wegschicken können. Die Lehrer müssten sie mehr fördern. Eltern sollten auf regelmäßigen Schulbesuch ihre Zöglinge achten. Notfalls müsste die Polizei „Schulbummelei“ unterbinden. Und Betriebe sollten Bewerber für Lehrstellen nicht durch zu hohe Anforderungen demotivieren.

Mankel glaubt daran, dass die in Sachsen begonnenen Reformen mit neuen Lehrplänen Früchte tragen werden. „Aber das wird noch eine Weile dauern“, rechnet er. Auch vom Handwerk ist keine schnelle Entlastung in Sicht. Erst Ende September will der Zentralverband über Praktika im Rahmen des Ausbildungspakts beraten, sagte die Expertin Regina Hörnig von der Dresdner Handwerkskammer.


Quelle: www.sz-online.de

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