15) Matthias Oden - Der Bote in Gelb: Wer beim Titel an den König in Gelb denkt, liegt nicht falsch. Ein kurzer Beitrag, der eigentlich ohne Handlung eine Ode an Dekadenz und Untergang darstellt. Die geschliffene und wohlformulierende Sprache dees Autors macht den Reiz aus. Gut!

16) Astrid Pfister - Zimmer 247: Ein Zimmermädchen erhält von einem Hotelgast ein magisches Geschenk. Doch wer nicht aufpasst... Wie gewonnen, so zerronnen! Kein Horror, aber eine gute, phantastische Kurzgeschichte, die Spaß gemacht hat zu lesen.

17) Dietmar Preuß - Daanel auf dem Drahtseil: Eine SF/Robotergeschichte. Gute Idee, die aber von der Umsetzung her meinen Geschmack nicht trifft, da zu märchenhaft.

18) Markus Saxer - Frank Mordens Taschenuhr: Warum der Mörder sich keinen Gefallen tut, das Grab seines Opfers zu besuchen. Horrorstory um Schuld und Sühne, die mir gefallen hat.

19) Torsten Scheib - Willkommen in der Nachbarschaft: Der Autor wirft einen kurzen Blick in die Hölle.... Und packt dermaßen viel Ekliges, Gewalttätiges und Abstruses in ein paar Seiten, dass es eine wahre Wonne ist. Dies ist jetzt die ebenso derbe wie fantasievolle Packung Horror, die diese Antho zum jetzigen Zeitpunkt dringend gebraucht hat. Super!

Und die letzten 2 + "Hidden Track":

20) Christel Scheja - Eine andere Wahrheit: Eine Fantasy-Crime-Story. Eine 3-fache Witwe wird vom bösen Cop (Inquisitor) und vom guten Cop (netter Priester) zu den näheren Umständen des Todes ihrer Ehemänner befragt. Wer hier wohl mehr herausbekommt? Keine Überraschung am Ende, aber dennoch eine gut zu lesende Geschichte um Schein und Sein.

21) Michael Schmidt - Tal der verlorenen Kinder: Sehr surreale Fantasy/SF/Gespenster Story. Sehr fantasievoll. Tut mir leid, aber das ist mir zu fantasievoll um nicht zu sagen abgedreht und trifft meinen Geschmack eher nicht. Irgendwie konnte ich dem Geschehen nicht wirklich folgen.

Und der "Hidden Track": Marcus Bethe - Die Brücke: 1,5-Seiter, der sich damit, was Selbstmördern vor ihrer Tat im Kopf herumgeht, beschäftigt. Beklemmend, mit durchaus realem Hintergrund. Ich verweise nur auf diese widerlichen Suizid-Foren im Netz....

Als Gesamtfazit muss ich sagen, dass mir Ausgabe 2 nicht ganz so gut gefällt wie die vorher gelesenen Ausgaben 1 und 5. Zwar konnte ich den meisten Beiträgen durchaus etwas abgewinnen, aber es könnte ruhig die ein oder andere Knallerstory wie "Willkommen in der Nachbarschaft" mehr sein. Die Nachbarschaft ist dann auch, knapp gefolgt von "Was er isst" und "Mr. Rickpickle" mein Favorit.