Azeroth's Mithrilwelle

 
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Hypfendór und die Erpé'Ler-Teil eins

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Alfadas
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Fraktion: Allianz

New PostErstellt: 05.11.07, 23:46  Betreff: Hypfendór und die Erpé'Ler-Teil eins  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

...oder eine Bestandsaufnahme der Situation auf einem als RP-Server gekennzeichneten Realm.
Die Geschichte ist etwas älter aber ich kannte sie bisher noch nicht, allerdings ist sie auch heute noch sehr zutreffend.

TEIL I





Das Unterholz knackte leicht. Blätter raschelten. Nach jahrelanger
Ausbildung sollte sich nun endlich die Prophezeiung erfüllen. Endlich
war es so weit - endlich konnte er beweisen, dass all das Vertrauen in
seine Fähigkeiten nicht fehl am Platze war. Behende bewegte sich
Hypfendór immer weiter durch den Wald - so wie es ihm sein Meister und
Lehrer Rofél beigebracht wurde: Leise, effektiv und schnell. Einzig die
höheren Äste und Blätter der Bäume streiften ab und zu in sein Gesicht,
wenn er gerade hochgesprungen war. Darin lag das Geheimnis seiner
Effizienz, dahin hatte ihn jahrzehntelanges, hartes Training gebracht.
Kaum ein anderer Nachtelf hatte jemals die Technik des Hopsens so
ausgefeilt und verfeinert wie Hypfendór.




Er sah zur Seite. Sein Freund seit Kindesbeinen, Legolól,
begleitete ihn. Auch er hopste in voller Rüstung durch den dunklen
Wald. Heute sollten sie endlich ihre Gelegenheit bekommen. Heute wäre
es endlich so weit, der Feind konnte nicht mehr weit sein. Sie
verharrten kurz. "Du bashst und ich heale." sagte Hypfendór. Legolól
nickte: "kk, Nach unten offenes Dreieck, nach unten offenes Dreieck!"
Kaum hatten die beiden diese Worte ausgesprochen, knackte es hinter
ihnen im Gebüsch. Beide wirbelten herum und sahen... einen Menschen!
Wie konnte sich ein Mensch so behende fortbewegen, dass sie ihn nicht
kommen gehört haben? Gerade als sich beide diese Frage stellten, sahen
sie es: Auch der Mensch hopste die ganze Zeit auf und ab, genau wie sie
- so konnte auch er sich äußerst effizient und vor allem leise
fortbewegen. "Hallo, macht Ihr PvP?" Legolól nickte und antwortete mit
dem elfischen ja: "lól." Der Mensch grinste. Dann hopste er ein paar
Schritte in Richtung der Elfen. "Kann ich mitmachen?" Die Elfen
schauten über den Kopf des Mannes. Sie mußten sicherstellen, dass seine
Eltern genau wie die ihren darauf geachtet hatten, dass er einen
möglichst furchteinflößenden Namen hatte. Über seinem Kopf wippte im
Hüpftakt in grüner Schrift: "Arag0wn". Ja - das war großartig! Ein
Gleichgesinnter... Nun konnte nichts mehr schiefgehen!




Auf einer Lichtung nicht unweit streifte das sanfte Licht der
Mittagssonne den moosbewachsenen Boden. Vögel zwitscherten - irgendwo
rauschte ein kleiner Bach. Milven legte seinen Arm um ihre Hüfte.
Endlich - nach langen Jahren der Trennung waren sie wieder vereint. Er
und seine Lindeth. Zu lange hatte der Tod sie getrennt. Zu lange hatte
er sie suchen müssen. Doch nach langen, verzweifelten Jahren hatte er
sie endlich wiedergefunden. Sie war damals in Andorhal der Geißel zum
Opfer gefallen, während er nach Southshore gereist war, um für sie
einen Verlobungsring zu kaufen. Nachdem sie sich von der Geißel
losgesagt hatte, war sie jahrelang verzweifelt durch die Welt
gestreift, immer auf der Suche nach ihrem Milven. Wie durch einen Wink
des Schicksals hatten sie zueinander gefunden. Melvin kullerte eine
Träne über die Wange. Nichts würde mehr sein wie früher - Lindeth hatte
ihre Schönheit verloren. Doch Liebe ist größer als der Tod. Und Liebe
sieht Schönheit in den Herzen und nicht im Gesicht. Melvin schloß seine
Augen und strich Lindeth durch das zerzauste und dünne Haar.




Die drei Gefährten Legolól, Hypfendór und Arag0wn näherten sich
einer Lichtung. Was sie sahen, erfüllte sie mit Verzücken. Einer dieser
Törichten stand dort. Das sah man alleine schon daran, dass er sich in
dieser Gegend nicht sicherheitshalber nur hopsend aufhielt. Im
Elfischen nannte man diese Schwächlinge "Erpé'Ler". Was aber die drei
noch viel mehr verzückte, war die untote Freundin, die er ihnen
mitgebracht hatte. Ja, das war gut. Sie war L'Evél 60 und hatte nur
normale Kleidung an. Das sagte ihnen ihre jahrelang geschulten Sinne.
Aber damit nicht genug - auch sie hopste nicht herum. Leichte Beute.
Das würde viel Ehre geben. Die Prophezeiung würde sich erfüllen...




Milven konnte es nicht fassen. Der warme Wind trug seine Worte an
Lindeths Ohr: "Ich liebe Dich..." Lindeths Herz - das vor viel zu
langer Zeit aufgehört hatte zu schlagen - erfüllte sich mit Wärme. Da
war noch etwas in der Brust. Es regte sich. Es schrie. Dann überkam es
sie: Eine kleine Träne kullerte ihre Wange herunter. Liebe ist stärker
als der Tod. Liebe ist groß. Sie flüsterte: "Ich liebe Dich au..."




Weiter kam sie nicht. Plötzlich war die Lichtung voll von drei
starken Kämpfern. Sie hopsten professionell aus dem Gebüsch am Rand der
Lichtung auf die Untote zu. "Neeeeeeein!" schrie Melvin. Legolóls
Klingen wirbelten. Es waren nicht diese billigen Waffen, die die
schwächlichen Erpé'Ler mit sich trugen. Seine Klingen waren mächtige
Waffen, die er sich erarbeitet hatte. Solche, die episch waren. Große,
effektive Waffen. Sie zerschnitten Lindeths Gesicht. Zerschnitten ihre
Brust. Nach ein paar Sekunden sank sie zu Boden. "Was habt Ihr
angerichtet?" rief Melvin den Dreien zu. "Halt die Klappe. Es muß ja
auch welche geben, die die Prohpezeiung erfüllen, Schwächling!" warf
ihm Legolól an den Kopf. Und Hypfendór fügte hinzu: "Sie hatte Pévau'Pé
an! Und ich bin gegen die Horde. Also heul nit rum!" Lindeths
zerschnittener Körper lag am Boden. Melvin brach zusammen. "Aber... Ihr
hattet kein Recht! Ich liebe sie. Der Tod hat uns schon einmal lange
genug getrennt!" Arag0wn konnte die Dummheit des anderen Mannes nicht
fassen. "Heul nit rum! Die kann doch gleich vom Friedhof aus laufen!"
Melvin verstand nichts mehr...




"Lól! Ownéd! Nach unten offenes Dreieck, nach unten offenes
Dreieck!" fügte Hypfendór hinzu. Dann nahmen sie ihre Waffen und
hüpften davon. Ja, heute war ein großer Tag für sie. Sie hatten es
geschafft. Sie hatten die Prophezeiung erfüllt. Sie hatten Leid über
andere gebracht. Sie hatten etwas großartiges zerstört. Das erfüllte
sie mit großer Zufriedenheit. Ja, es konnte nicht anders sein: Sie
würden Helden sein. Ehrenvolle Helden, die gefeiert würden. Und sie
würden für ihre Taten Belohnungen bekommen. Große, epische Belohnungen
für große Helden.




Melvin krallte seine rechte Hand in das zerfetzte Hemd, das
Lindeths Brust bedeckte. Nein. Das konnte nicht das Leben sein. Diese
verdammten Ro'xxór hatten ihm das genommen, was er geliebt hatte. Er
hatte Lindeth zum zweiten Mal verloren. Langsam zog er seinen Dolch,
der an seiner Seite hing, aus seiner Scheide. Ja, das ist die Erlösung.
Er hob den Dolch, umklammert mit beiden Händen. Er ließ ihn
niedersausen. In sein Fleisch. Seine Brust. Dann sank er tot zusammen.
Wenn Lindeth und er im Leben nicht vereint sein konnten, dann sollten
sie es im Tode sein...





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Alfadas
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Fraktion: Allianz

New PostErstellt: 05.11.07, 23:48  Betreff: Re: Hypfendór und die Erpé'Ler-Teil eins  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

TEIL II








Stolz blickte Rofél auf seine beiden Schützlinge. Er hatte sie gut
ausgebildet - sie hatten ihm keine Schande bereitet. Nun waren
Hypfendór und Legolól an diesem sonnigen Mittwoch gekommen, um sich
ihre verdienten Belohnungen abzuholen: Sie sollten einen Orden und neue
Rüstungen erhalten. Der eintausendreihundersiebenunddreißig Jahre alte
Elf griff in die kleine Kiste, die die nackte Elfin neben ihm hielt und
holte zwei Orden, die an Halsbändern baumelten, heraus. Das war normal:
Die einst so stolzen Elfinnen waren nun fast ausschließlich dazu da,
nackig herumzustehen. Wenn sie nicht standen, dann taten sie Dinge,
derer Erwähnung diese Geschichte nicht würdig war. Die Schwierigkeit
für Rofél bestand nun darin, sein Hüpfen mit dem Gehopse von Hypfendór
und Legolól zu synchronisieren, um ihnen die Orden um den Hals legen zu
können. Doch sowohl er als auch Hypfendór und Legolól waren keine
Anfänger. Rofél sprach die bedeutungsgeschwängerten Worte: "Boah,
krass, ey! Ihr habt echt gerockt! Ihr seid nun Feldkommandanten! Alda,
Ihr habt krass viele Hordis gebasht! Nach unten offens Dreieck, nach
unten offenes Dreieck!" Hypfendór antwortete voller Respekt seinem
Lerhmeister: "Doppelpunkt Minus Klammer zu!" - und Legolól fügte hinzu:
"Semikolon Minus Klammer zu!"




Lorella lächelte freundlich. Das tat sie immer. Damit ihre
Mundwinkel sich nicht verkrampften, hatte sie sie - wie jeden Morgen -
fein säuberlich mit Vaseline eingerieben. Andernfalls wären sie
wahrscheinlich wegen des Dauergrinsen erstarrt und Lorella wäre
verdurstet, da sie so nichts mehr hätte trinken können. Ihre
wunderschönen Haare fielen über ihren narbenbedeckten Nacken. Lorella
hatte sogar so viele Narben gesammelt, dass ihre Haut mittlerweile
wieder aussah als hätte sie gar keine Narben. Zufrieden und fröhlich
schaute sie auf die Ausgeburt des Nethers, die neben ihr wandelte. Ja,
heute Nacht hatte sie großes getan. Sie würde mit Hilfe ihres neuen
Dämons viele gute Taten begehen. Gut erinnerte sich Lorella an die
angsterfüllten Augen des kleinen Mädchens, das sie heute Nacht aus
seinem Elternhaus im Holzfällerlager von Elwynn entführt hatte. An die
flehenden Tränen, die es vergossen hatte als Lorella den Dolch erhoben
hatte, um es den dunklen Schattenmächten zu opfern. Nachdem Lorella die
scharfe Klinge in die Brust des Mädchens hatte sausen lassen, saugte
sie die Seele des Mädchens aus seinem sterbenden Körper. Mit Hilfe
dieses frischen Seelensteines hatte Lorelle dann an einem dunklen und
geheimen Ort die Zeremonie zur Beschwörung ihrer neuen Dämonin
durchgeführt. Grinsend mußte Lorella an ihre Lehrmeister denken, die
sich in dunklen Kellern versteckt hielten. Dabei hatten Hexenmeister
doch so viel Gutes und müßten sich gar nicht verstecken: Sie konnten
mit Hilfe der durch und durch guten Dämonen, die die gütige brennende
Legion ihnen zur Verfügung stellten, Gutes vollbringen. Um all den
Leuten Azeroths zu zeigen, wie gütig und gut Lorella war, hatte sie
sich entschlossen, ihre neue Dämonin zunächst durch das volle Ironforge
zu führen. Sie war sicher, dass die Besucher Ironforges großes
Verständnis dafür hatten, wenn sie einen Dämon der Brennenden Legion
spazierenführte. Nein, sie würden Lorella dafür sogar dankbar
bewundern!




"Lass nach Wenn gehen, Legolól!" sagte Hypfendór hüpfend. "Dort
können wir unsere neuen Errungenschaften vorführen und anderen so Mut
machen! Außerdem können sie uns für unsere Leistungen bewundern."
Legolól nickte begeistert: "Nach unten offenes Dreieck, nach unten
offenes Dreieck!" Legolól liebte die Stadt der Zwergen. Er hatte zwar
nie verstanden, warum die Zwerge ihre Stadt "Wenn" genannt hatten, aber
eigentlich war ihm das auch egal. Wenn hatte alles, was eine Stadt
brauchte: Hohe Decken, an denen man sich nicht den Kopf stoßen konnte,
wenn man umherhopste. Ein Auktionshaus, in dem die naturverbundenen
Nachtelfen, die bis zu ihrem Bündnis mit der Allianz gar kein Geld
kannten, Geschäfte machen konnten. Legolól dachte voller Freude an all
die Äpíx - das waren mächtige Gegenstände - die er dort im Autionshaus
kaufen konnte. Auch konnte er sich noch gut an seinen ersten Gedanken
erinnern als er das erste mal ins Auktionshaus kam. Damals hatte er nur
"Ah!" gedacht. Und Legolól war gewöhnt, das Wort für etwas zu
verwenden, das er zuerst als Bezeichnung für eine Sache kennengelernt
hatte. Das war schon damals so gewesen, als er noch ein kleines Kind
gewesen war. Immer, wenn er als kleines Kind seine Hose vollgemacht
hatte, hatte er seiner Mutter verkündet: "Kácká!" Und das tat Legolól
auch heute noch, wenn er etwas lustig fand. Sein Freund Hypfendór
sprang gerade auf den Greifen und rief Legolól noch zu: "Wir sehn uns
in Wenn!" Legolól antwortete: "Kácká, nach unten offenes Dreieck, nach
unten offenes Dreieck!"




"Halt! Was ist denn das?" Ganloth deutete auf die Dämonin, die
neben der Menschenfrau ging. Die Dämonin war gekleidet wie eine
gewöhnliche Elfin, die er immer in Goldshire sah: Lacklederstiefel, ein
kleiner Bikini und eine Peitsche. "Beim Barte meiner Ahnen! Weib, was
hat diese Ausgeburt des Nethers hier in den altehrwürdigen Hallen
Ironforges zu suchen? Reicht es nicht, dass die Legion Verderbnis über
Lordaeron gebracht hat? Dass nun so viele als wandelnde Tode ihr Dasein
fristen müssen? Müsst Ihr nun Eure verdammten Dämonen hier auch noch
spazierenführen?" Lorella verstand nicht, warum der Zwerg sich über
etwas alltägliches so aufregte. Er war wohl einer der eifrigen
Paladine. Sie seufzte innerlich. Die meisten Paladine waren ja nett und
freundlich. Sie hatte schon mit einigen in Tavernen gesessen, während
ihre Dämonen auf dem Tisch Platz genommen hatten. Stets hatte sie dort
wunderbar mit ihnen über Schattenmagie, Seelendiebstahl und den Nether
reden können. Eben all die guten Dinge, zu denen ein Hexer Verbindung
hatte. Und stets hatten die Paladine dafür tiefstes Verständnis
erbracht. Dieser hier war aber einfach nervig. "Was willste? Die Wachen
tun doch nix! Und außerdem hat hier sonst niemand was dagegen!" Neben
Ganloth tönte plötzlich eine weitere Stimme. "Da hat se recht. Jetzt
hör auf, die gute Frau anzumachen!" Ganloth sah in das Gesicht eines
jungen Menschenmannes. Er trug ein glänzendes Kettenhemd und einen
großen Hammer auf dem Rücken. Der Mann verbeugte sich vor der
Menschenhexerin. "Hi, mein Name ist Darkpaladin. Ich bin ein Paladin
des Lichts! Darf ich Euch auf ein kühles Bier entführen?" Lorella
lächelte noch etwas mehr als sie es ohnehin schon den ganzen Tag getan
hatte: "Klar, gerne!" Dann sah sie überlegen auf den Zwergen herab, der
rot anlief: "Und Du halt ma die Luft an. Ich bin nicht so wie die
anderen Hexer. Ich bin ne Gute!" Dann wandte sie sich ab, hakte sich
bei Darkpaladin ein und ging mit ihm in Richtung einer Taverne, deren
Tische groß genug waren, damit sich ein Sukkubus der Länge nach darauf
legen konnte. Schließlich mußte die Dämonin ihre Reize zur Gelung
bringen - und das ging nunmal am besten liegend.




Die Greifen von Hypfendór und Legolól kamen in Wenn an. Behende
glitten die beiden von den Rücken der Tiere und begannen sogleich,
ihren S'Kîll - ihr Können - unter Beweis zu stellen: Sie hopsten wie
wild los. Jemand, der nicht hopste, war schwach. Meistens waren die,
die nicht professionell herumhopsten, sogar verachtenswerte Erpé'Ler.
Legolól und Hypfendór verachteten diese Rasse, denn sie waren verrückt.
Sie meinten, diese Welt sei ihr Leben. Sie führten dort tatsächlich ihr
richtiges Leben! Hypfendór und Legolól hatten zum Glück rechtzeitig
erkannt, dass diese Welt nur ein Spaß war. Selbst der Tod war nicht
ernst - denn man konnte ja vom Friedhof aus laufen, wenn man gestorben
war. Nun würden die Bewohner Wenns sehen, welche Heldentaten die beiden
schon vollbracht hatten. Sie richteten ihre Orden und nickten einander
zu. "Lass Ah gehen", schlug Hypfendór vor. "Kácká, nach unten offenes
Dreieck, nach unten offenes Dreieck!" erwiderte Legolól. Die beiden
machten sich hopsenderweise Richtung Auktionshaus auf.




Lorella genoss es, begehrt zu werden. Sie war wunderschön, und das
wusste sie auch. Sie war sogar so wunderschön, dass jeder Mann sich
nach ihr verzehren mußte. Sie strahlte eine Aura der freundlichen
Schönheit aus, die jedem, der sie betrachtete, sofort das Herz
erwärmte. Sicherheitshalber hatte Lorella aber immer eine
Bedienungsanleitung für sich selbst dabei, in der genau stand, wie
andere - solche, die das vielleicht nicht sofort bemerkt hatten -
darauf hinwies, wie sie sich Lorella gegenüber zu verhalten hatten. Und
doch - obowhl Lorella wunderschön und begehrenswert war, war sie doch
nur durchschnittlich, denn fast jede Frau war wunderschön. Sie lächelte
ihren Begleiter an - er hatte breite Schultern, ein markantes Gesicht
und wunderschöne, dunkle Augen. Man sah ihm an, dass er seine Familie
an die Geißel verloren hatte und dass er auf einem Rachefeldzug gegen
die Untoten war. Lorellas Sukkubus pitschte Darkpaladin in den Po.
Hocherfreut lächelte dieser daraufhin: "Wir könnten auch direkt nach
Goldshire ins Gebüsch gehen!"




Hypfendór und Legolól waren kurz vor dem Auktionshaus. Plötzlich
rempelte Legolól etwas hartes an. Er war gegen eine Frau gehopst. Wie
hatte ihm nur dieser unverzeihbare Fehler passieren können? "Aus dem
Weg!" raunte er. "Ihr wagt es, Elf?!" Lorella war erzürnt. Dieser
hüpfende Idiot hatte sie doch tatsächlich über den Haufen gehopst!
"Dafür sterbt Ihr, Elf!" Ja, Lorella war heute richtig gut gelaunt. Sie
lächelte noch immer freundlich. "Wie Du meinst, lól! Lass Duell
machen!" antwortete Legolól selbstsicher. Lorella grinste freundlich.
"Wie Du meinst!"




Hypfendórs Herz raste vor Entzücken. Es war besser gekommen als er
und Legolól es sich hätten erträumen können. Eine idiotische Erpé'Lerin
war ihnen in die Arme gelaufen und würde nun Staub fressen. Kurze Zeit
nachdem sie sie getroffen hatten, fanden sich der edle Paladin
Darkpaladin, die freundliche Hexerin Lorella und die beiden ruhmreichen
Elfen auf dem Duellplatz vor Wenn ein. Ein paar Tote lagen dort auf dem
Boden rum, andere stöhnten verblutend und hauchten gerade ihr Leben
aus. Es war normal, dass sich vor den Toren Wenns die Mitglieder der
stolzen Allianz gegenseitig mit tötlichen Zaubern, scharfen Waffen und
dem besten Kriegsgerät gegenseitig umbrachten, um ihren S'Kîll zu
erhöhen. Hypfendór machte all seine Zauber bereit. Nun würde die
Hexerin sterben.




Ehe er die heiligen Zauber der Elune loslassen konnte, spürte er
plötzlich einen stechenden Schmerz in der Brust. Diese verdammte
Hexerin hatte irgendetwas mit ihm gemacht. Er keuchte kurz. Davon würde
er sich aber nicht unterkriegen lassen - er schmetterte den ersten,
dann den zweiten und den dritten Zauber auf die Menschenfrau, während
ihre dämonische Dienerin versuchte, mit ihrer Peitsche seinen heiligen
Schild zu durchbrechen. Plötzlich regnete es Feuer vom Himmel herab.
Dieses Feuer war aber anders als das angenehme Feuer, das manche
Zauberer von der Decke des Auktionshauses zur Erwärmung und Freude der
Anwesenden regnen ließen. Dieses Feuer verbrannte seine Haut. Fraß sich
durch seine Muskeln. Ihm wurde übel. Keuchend bereitete er einen
heiligen Zauber der Elune vor. Doch er merkte plötzlich, wie seine
Magie ihn verließ. Eine weibliche Stimme unglaublicher Reinheit ertönte
plötzlich in seinem Kopf: "Nein. Du hast mich lange genug mißbraucht.
Dir stehe ich nicht mehr bei!" Dann merkte, wie ein weiterer dunkler
Zauber der Hexerin seine Brust traf. Er fraß sich durch seine Haut.
Sein Fleisch. Durchbrach seine Rippen und erreichte schließlich sein
Herz. Hypfendór sackte zusammen. Plötzlich stand er in einer
wunderschönen mondbeschienen Landschaft. Alles schimmerte bläulich...




Legolól konnte es nicht fassen. Was hatte Hypfendór da angestellt?
Er hatte gegen eine schwächliche Frau verloren. Hatte sich niedermachen
lassen. Er flüsterte seinem Freund magisch zu: "Ey, kommste vom
Friedhof? Die machen wir fertig!" Freudig erwartete er Hypfendórs
Kácká. Doch es kam kein Kácká aus Hypfendórs Mund. Diesmal nicht.
Legolól runzelte verstört die Stirn. Der Tod war doch nur ein Spaß!
Duelle waren nur ein Spaß. Das ganze Leben hier war ein Spiel! Er
wendete sich der Menschenfrau zu, die ihm freundlich und gütig
zulächelte.




Lorella war erfüllt von gütiger Wärme. Sie hatte einmal mehr gutes
vollbracht. Ja, sie war durch und durch eine gute Vertreterin der
dunklen Künste. Ihre närrischen Lehrmeister, die in Katakomben
versteckt lebten, würden zufrieden sein. Vielleicht würden auch sie
erkennen, dass es viel klüger war, die Dämonen offen zu zeigen. Sie war
sich sicher, dass ihre Lehrmeister, die stets darauf bestanden, dass es
geschickter wäre, aus dem Dunklen und Verborgenen heraus zu agieren,
nicht recht hatten. Lächelnd wendete sie sich Darkpaladin zu: "Habt Ihr
vielleicht Lust, mit mir in der Kathedrale von Stormwind ein Gebet zu
sprechen? Meine Dämonin möchte einmal den Erzbischof kennenlernen. Ich
bin sicher, er wird sich sehr freuen!" Darkpaladin antwortete: "Kácká."




Legolól stürmte zu seinem toten Freund. Was war hier los? Wie
konnte all das geschehen? Wie konnte das Spiel ihnen solch einen
Streich spielen? Dann hörte Legolól plötzlich die wohlbekannte Stimme
seines Freundes Hypfendór im Kopf: "Sry, hatte Disconnect. Bin gleich
da!" Legolól antwortete mit entsprechender Kácká.




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Alfadas
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Fraktion: Allianz

New PostErstellt: 05.11.07, 23:51  Betreff: Re: Hypfendór und die Erpé'Ler-Teil eins  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Teil III





Vor nicht allzu langer Zeit klangen in den Gebieten um Andorhal und
Stratholme die Kriegstrommeln. Ein Geräusch, das den Einwohnern, die
heute noch leben, den kalten Schauer über den Rücken jagt, wenn sie nur
daran denken. Doch dieses Geräusch sollte schnell vergessen werden,
denn nun herrschte in den Pestländern, wie man heute diese Gebiete
nannte, ein zwar ebenso gleichmäßiges, aber dennoch viel
majestätischeres und epischeres Geräusch vor: Das Geräusch regelmäßigen
Kettengerassels. Es kam nicht von marschierenden Armeen oder kämpfenden
Helden. Die Verursacher dieses Geräuschs waren die hochangesehenen
Helden und Kämpfer, die professionell durch die Pestländer hopsten.




Sîr Gèrmóndîànô der Zweite, bekannter als "Der Unaussprechliche",
konnte guten Gewissens von sich selbst behaupten, dass er den
elegantesten Namen Azeroths hatte. Der Name war sogar dermaßen elegant,
dass weder er noch irgendein Lebewesen sonst wussten, wie er eigentlich
ausgesprochen wurde. Er ritt gerade stolz erhobenen Hauptes durch die
Pestländer. Langsam lies er seinen Blick über das geschundene Land
schweifen: Hier ruhten - oder ruhten auch nicht - nicht nur tausende
von Familien, Frauen, Kindern und Helden, sondern auch ein ganzes
Königreich: Das Königreich Lordaeron. Als Sîr Gèrmóndîànô gerade seinen
Blick über eine Hügelkette schweifen lies, entdeckte er plötzlich ein
Thoriumvorkommen. Er gab seinem stolzen Schlachtross die Sporen und
hielt auf das Vorkommen zu.




Farméndor war eigentlich ein Bauer. Er hatte einen kleinen,
gemütlichen Bauernhof irgendwo in Westfall. Dort baute er Thorium an,
pflanzte Äpix-Bäume oder farmte Stoffe aus Altkleidern. Doch sein
Bauernhof hatte den Winter nicht gut überstanden: Die Thoriumvorkommen
waren eingegangen, die Äpix-Bäume warfen nur noch ab und an ein Äpick
und auch die Stofffarmerei lief nicht mehr so gut wie früher. Aus
diesen Gründen war Farméndor nun in den östlichen Pestländern
unterwegs, um dort zumindest ein wenig Thorium zu sammeln. Seine
Plattenrüstung rasselte in gleichmäßigem Takt - er verbreitete ein
majestätisches Geräusch. Bei jedem Hopser, den er ausführte, klapperte
und rasselte alles an ihm. Doch die schwere Rüstung irritierte ihn
nicht: Er hopste als wäre er nackig. Zugegeben, er präsentierte sich
gerne und oft nackig. Vor allem in Goldshire, der großartigen Heimat
der Nacktelfen, oder im Auktionshaus von Wenn, denn so konnte er als
Paladin den Leuten Mut zusprechen.




Schon fast hatte Sîr Gèrmóndîànô das Thoriumvorkommen erreicht. Ein
paar verdorrte Büsche standen neben dem Vorkommen. Kurz nachdem Sîr
Gèrmóndîànô von seinem Schlachtross abgestiegen war, raschelte etwas in
einem der Büsche. Sîr Gèrmóndîànô war streng nach den asketischen
Regeln der Erpé'Ler erzogen und neben seinem genialen Namen hatte er
noch vorzügliches Benehmen, ein riesiges Sprachverständnis und einen
immensen Wortschatz vorzuweisen. Er verbeugte sich vor dem raschelnden
Busch, und zwar so tief, dass ein paar verdorrte Grashalme ihm in die
Nase stachen. "Werter Busch, der Ihr dort raschelt! Mich dünkt, Ihr
verbergt eine immense Gefahr, derer ich mir bin sehr gewahr! Hättet Ihr
die ehrenwerte Güte, diese Gefahr freizugeben und mir zu erlauben, sie
wie ein tapferer Recke mit meinem gesegneten Schwerte zu bekämpfen?"




Farméndor war positiv überrascht. Er roch ganz in der Nähe Thorium.
Er trieb sein Äpickmaunt - das war ein besonders hässlicher Gaul, der
mit kitschigen Plattenrüstungen behangen war und dessen Augen durch
Glühwürmchen ersetzt worden waren und das er mittlerweile durch seine
Farmerei verdient hatte - in Richtung des Geruchs. Er sah dort einen
Paladin, der sich gerade vor einem Gebüsch verbeugte und eine Rede
hielt. Hinter dem Paladin schlich sich ein halb verfaulter Ghul an, der
ihn gleich erreicht haben müßte. Das war ideal - Farméndor wußte, dass
der Paladin in seinem Edelmut ihm den Weg zum Thorium freikämpfen
würde. In freudiger Erwartung ließ er sein Pferd ein paar Mal in alle
Himmelsrichtung hopsen.




Sîr Gèrmóndîànô erwartete die Antwort des werten Herrn Busches.
Doch Sîr Gèrmóndîànô dünkte so langsam, dass der ehrenwerte Busch gar
nicht reden konnte. Plötzlich hörte er ein kehliges Geräusch hinter
sich und spürte einen harten Schlag auf seinen Arm. Er wirbelte herum
und sah einen überaus ehrenwerten Ghul. Sich verbeugend, zog Sîr
Gèrmóndîànô seinen Zweihänder und sprach schließlich: "Oh, Herr Ghul!
Mich freut, dass Ihr mich mit Eurer Anwesenheit beglückt. Wenn Ihr so
gütig wärt und mir erlaubtet, Euch in einem ehrenhaften Kampfe zu
besiegen, so wäre ich Euch zu ewigem Danke verpflichtet." Der Ghul
holte zu einem neuen Schlag aus und traf Sîr Gèrmóndîànô an der
Schläfe. Benommen erhob dieser seinen Zweihänder und schlug zurück.




Nun endlich war der Weg zum Thorium frei. Farméndor gab seinem Gaul
die Sporen. Es waren besondere Sporen, die sein Pferd stets dazu
veranlassten, herumzuhopsen. Schneller war die Hopserei zwar nicht,
aber erstens vertrieb sich Farméndor damit die Langeweile und zweitens
sah es überaus professionell und elegant aus. Schließlich hatte er das
Thorium erreicht und hüpfte unmittelbar neben dem kämpfenden Paladin
von seinem Pferd. Dieser verbeugte sich vor ihm und erklärte: "Sehr
geehrter Herr, ich wäre Euch in äußerstem Maße verbunden, wenn Ihr
davon absehen könntet, das meinige Thorium, das ich entdeckte,
abzubauen!" Farméndor freute sich über so viel Freundlichkeit und war
nun, anders als sonst, auch zu einer kurzen Antwort bereit, während er
seine Spitzhacke aus seinem Rucksack kramte. "Nach unten offenes
Dreieck, nach unten offenes Dreieck!" verkündete er, während er die
Hacke in das Thorium trieb.




Der Ghul hatte mittlerweile Sîr Gèrmóndîànô einige ernsthafte
Schrammen zugefügt. "Mich dünkt, ich könnte etwas Hülfe gebrauchen!"
verkündete er. Er blutete ziemlich stark aus mehreren Wunden - und wenn
ihm der Mann, der neben ihm in aller Seelenruhe das Thorium abbaute,
nicht zu Hilfe kam, dann würde er hier sterben. Nach kurzer Zeit
verschwand das Thoriumvorkommen unter den letzten Schlägen des anderen
Mannes und Sîr Gèrmóndîànô hoffte, dass dieser ihm nun helfen würde.
Während er seine letzte Kraft für den Überlebenskampf zusammennahm,
beobachtete er aus einem Augewinkel, wie der andere auf sein Pferd
stieg und von dannen hoppste. Vor dem finalen Schlag des Ghuls
verbeugte sich Sîr Gèrmóndîànô noch einmal, wie es die Höflichkeit
gebot. Er hatte sein Leben lang sich vor allem und jedem verbeugt, denn
dies war ein Zeichen für gutes Benehmen und - noch wichtiger - dafür,
dass er ein guter Erpé'Ler war. Dann wurde alles um ihn herum schwarz.




Ein paar Stunden später kam Farméndor zufrieden in Wenn an. Kurz
nachdem er angekommen war, zog er sich für die Geschäfte um: Noch am
Greifenmeister zog er sich bis auf seine Unterhose aus und hoppste dann
schließlich Richtung Ah. Freudig malte er sich aus, wie er dort im
warmen Schauer eines Flächenzaubers, den sicherlich gleich jemand im Ah
von Wenn sprechen würde, den Leuten mit seinem gestählten Körper Mut
zukommen lassen konnte. Er würde sein Thorium heute besonders teuer
anbieten können, denn schließlich machte sich die stolze Allianz gerade
für einen Krieg gegen die Silithiden bereit. Dieser Krieg trieb die
Preise wahnsinnig in die Höhe und machte den Beruf des Farmers zu einer
sehr gefragten Beschäftigung. Im Ah angekommen stand tatsächlich eine
gütig lächelnde Hexe, die gerade einen dämonischen Feuerregen entfacht
hatte. Farméndor genoss den warmen Schauer auf seiner Haut.




Legolól und Hypfendór hatten fleißig geübt in den letzten Wochen.
Sie hatten ihr Gehüpfe nun so weit synchronisiert, dass die
Bodenerschütterungen minimal waren. Natürlich, hier in Wenn, ihrer
Lieblingsstadt, war das eigentlich egal, denn der Boden war schließlich
aus Stein. Aber trotzdem wollten sich die beiden als überaus epische
und erfahrene Helden profilieren. Und dazu gehörte in dieser Zeit
schließlich ständiges und immerwährendes Hopsen. Die geldgierigen Elfen
kamen nach einigem Gehopse schließlich im Ah an und schauten, was es
diesmal gab. Hocherfreut entdeckten sie ein paar Thoriumbarren - die
konnten sie sehr gut gebrauchen, denn noch am selben Abend wollten sie
in den "Em Zeh". Der Em Zeh war ein epischer Ort, den die beiden
besonders liebten: Dort konnte man immer wieder hingehen, um besonders
epische Äpix zu bekommen. Sie würden an diesem Abend zum x-ten Mal die
selben Gegner nach der gleichen Strategie besiegen. Das taten sie schon
die ganzen letzten Wochen. Nicht, um das Übel Azeroths zu bekämpfen,
sondern, weil ihnen noch Teile ihres Tiereinssets fehlten. Das
Tiereinsset war ein Set epischen Ausmaßes, das man benötigte, um nach
Be We El zu gehen und dort noch epischere Sachen zu bekommen.




Lorella hatte die Besucher des Ahs in Wenn nun genug erfreut. Gütig
lächelnd verließ sie diesen wundervollen Ort und machte sich in
Richtung des Greifenmeisters auf. Dort angekommen, bestellte sie einen
Flug in die Sengende Schlucht. Lorella behauste dort eine versteckte
Höhle, deren Eingang niemand außer ihr kannte. Sie wollte gleich ihre
Zirkelsammlung sortieren, denn sie hatte mittlerweile sechzig Zirkel
gesammelt. Diese brauchte sie, um besonders mächtige Beschwörungen
durchzuführen. Und diese mächtigen Beschwörungen wiederum benötigte
sie, um die liebevolle Brennende Legion anzurufen und mit Dämonen Pakte
einzugehen.




Hypfendór und Legolól kamen in der Sengenden Schlucht an. Sie
würden sich gleich von der Thoriumspitze in Richtung des Blackrocks
aufmachen, um dort mit achtunddreißig weiteren Gefährten den epischen
Em Zeh zu besuchen. Nachdem sie ihre Mondsäbler beschworen hatten,
fingen sie an, zu hopsen. Auf halbem Wege sah Hypfendór einen besonders
schönen Felsvorsprung, der ihn reizte. Er wollte unbedingt kurz
daraufhopsen mit seinem Tiger. Wenn er das schaffen würde, würde das
sein Können weiter unter Beweis stellen - und darum ging es ja in
diesem Leben, das eigentlich nur ein Spiel war. Also gab er seinem
Mondsäbler mittels der Zügel Zeichen, die Felswand hochzuhopsen und
dort Platz zu nehmen. Der Säbler aber rutschte an einer glatten Stelle
des Felsens aus, rutschte ab und warf seinen Herren aus dem Sattel.
Hypfendór erschreckte sich. Noch im Fallen erkannte er, dass er auf
einen Strauch an der Felswand zusauste. Wenige Augenblicke später fand
er sich an diesem Strauch hängend wieder - sein großer Zeh hatte sich
im Geäst verhakt und ihm so das Leben gerettet. Er sah, wie sein Tiger
behende unten auf allen vieren aufkam und fauchte.




"Ey, Alda! Was machsten Du da?" fragte Legolól seinen Gefährten.
"Arg, hatte einen Käfer! Nach unten offenes Dreieck, nach unten offenes
Dreieck!" Legolól grinste. "Und, kommste da wieder weg?" "Ne, hänge
fest!" erwiderte Hypfendór. "Gut, ich guck ma, ob hier irgendwo ein
Hexer is, der uns hilft!" rief Legolól hoch. Dann brüllte er so laut er
konnte: "Mein Kumpel hängt hier fest. Gibts hier nen netten Hexer, der
ihn wegporten kann?"




Lorella saß gerade in ihrer Höhle. Sie lächelte wie immer gütig.
Plötzlich ertönte eine laute Stimme, die nach einem Hexer rief. Sie
malte mit ein paar ihrer sechzig Zirkel ein paar lustige Kreise in den
Boden, um die Magie der Kommunikation zu beschwören. Dann lies sie ihre
Stimme in dem Kopf des Schreienden ertönen: "Wo seidn Ihr? Ich komme
gleich!" In ihrem Kopf ertönte die Antwort: "Kacka, nach unten offenes
Dreieck, nach unten offenes Dreieck!"




Kurz darauf kam Lorella bei den beiden unglücklichen Elfen an. Als
sie die beiden erkannte, hatte sie eine überaus freundliche und gütige
Idee: Sie würde etwas einfachere Methoden benutzen, um den Elfen dort
oben herunterzuholen. Sie lächelte die beiden Elfen gütig an. "Also,
dann wollen wir mal!" Voller gütiger Wärme sprache sie dunkle
Beschwörungen. Sie spürte, wie die kalte Energie der Brennenden Legion
sie mit freundlicher Wärme speiste. Sie liebte ihr Dasein als gütige
Hexenmeisterin.




Hypfendór spürte plötzlich einen starken Schmerz in seinem großen
Zeh, an dem er hing. "Oh, oh, Zeh!" wimmerte er. "Ach, stellt Euch
nicht so an!" erklärte Lorella. Gleich würde der Zeh des Elfen abfaulen
und ihn so freigeben. Dieser gütige Gedanke erfreute Lorella. Der
Schmerz in dem Zeh Hypfendórs wurde unerträglich. Plötzlich fühlte es
sich an als würde jemand mit einer messerscharfen Klinge den Zeh
abtrennen - dann fing ein langer Fall an. Unten angekommen verletzte
sich Hypfendór schwer - aber das war kein Problem, das konnte er
einfach richten. Entsetzt sah er auf seinen Zeh nachdem er sich wieder
aufgerappelt hatte. Wieder wimmerte er: "Oh, oh, Zeh! Jetzt müssen wir
ohne Zeh in den Em Zeh!"

Soviel zu dieser schönen Geschichte.
Und für unsere ooc´ler-Versteher und -Kuschler kann ich zur Beruhigung sagen, das ich mich hier nun auch zurückhalten werde und mich auch mal etwas auf dem Rassisten und RP-Nazi-Realm Aldor umschaue, wo ooc´ler bekanntlich öffentlich hingerischtet wird und ihr Blut dann in okkulten Zeremonien getrunken wird.




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